DE3938286C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Temperatursteuerung eines den Durchsatz einer strömenden Fluidmasse erfassenden Meßwiderstands - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Temperatursteuerung eines den Durchsatz einer strömenden Fluidmasse erfassenden MeßwiderstandsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Temperatursteuerung eines den Durchsatz einer strömenden Fluid
masse erfassenden Meßwiderstands, insbesondere eines Hitzdrahts
oder Heißfilms eines Luftmassenmessers einer Brennkraftmaschine
eines Fahrzeugs, der durch getakteten Stromfluß eine Temperatur
aufweist, die größer als die Temperatur der Fluidmasse ist.
In der Kraftfahrzeugtechnik werden temperaturgesteuerte Meßwi
derstände, insbesondere Hitzdrähte oder Heißfilme, zur Erfassung
des Durchsatzes der von einer Brennkraftmaschine angesaugten
Luftmasse bei sogenannten Luftmassenmessern eingesetzt. Der An
saugluftstrom wird an dem beheizten Hitzdraht vorbeigeleitet.
Der Meßwiderstand ist Teil einer elektrischen Brückenschaltung.
Er wird durch einen getakteten Strom auf eine konstante Betrieb
stemperatur (Meßtemperatur) gehalten. Durch dieses Prinzip ist
der benötigte Heizstrom ein Maß für den vom Motor angesaugten
Luftmassendurchsatz. Dem Luftmassendurchsatz entsprechende Daten
werden einem Steuergerät zur Einstellung optimaler Betriebspunk
te der Brennkraftmaschine zugeleitet.
Bei einem bekannten Verfahren zur Temperatursteuerung eines den
Durchsatz einer strömenden Luftmasse erfassenden Meßwiderstands
wird eine zur Verfügung stehende Versorgungsspannung - Bordnetz
spannung des Kraftfahrzeugs (Batteriespannung) - einer Span
nungsstabilierungsschaltung zugeführt und mit der stabilisierten
Spannung der Taktbetrieb vorgenommen. Da die stabilisierte
Spannung kleiner als die Betriebsspannung ist, vergeht nach ei
nem Start der Brennkraftmaschine relativ viel Zeit bis der Meß
widerstand seine Betriebstemperatur erreicht hat. Probleme stel
len sich insbesondere auch dann ein, wenn - z. B. aufgrund einer
erschöpften Batterie - die Versorgungsspannung absinkt, da die
Spannungsstabilisierungsschaltung nur einwandfrei arbeitet, wenn
zwischen ihrer Eingangs- und Ausgangsspannung eine hinreichende
Potentialdifferenz besteht.
Aus der US 36 03 147 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Bestimmung des Durchsatzes einer strömenden Fluidmasse bekannt,
mit einer Temperatursteuerung, die den beheizten Meßwiderstand
auf einer Übertemperatur gegenüber der Temperatur der Fluidmasse
hält. Die dem Meßwiderstand zugeführte Tastspannung weist ein
Tastverhältnis auf, das indirekt von der Größe der jeweils zur
Verfügung stehenden Tastspannung abhängt, wobei die indirekte
Abhängigkeit darin besteht, daß der Zeitpunkt, zu dem sich die
Meßbrücke, deren Bestandteil der Meßwiderstand ist, abgleicht,
von ihrer Versorgungsspannung abhängt. Das Tastverhältnis der
Tastspannung wird jedoch nicht ausgehend von der Größe der Tast
spannung eingestellt.
Aus der DE 31 30 405 A1 ist ein weiterer thermischer Durchfluß
messer bekannt, bei dem das Meßelement beheizt wird, in dem es
mit einer Spannung mit variablem Taktverhältnis versorgt wird,
wodurch sich ein regelbarer Heizstrom einstellt. Die Regelung
des Tastverhältnisses erfolgt in Abhängigkeit von vorgebbaren
Spannungs- oder Temperaturunterschieden.
Aus der DE 30 37 340 A1 ist eine Ansteuerschaltung für einen
Hitzdraht-Luftmengen-Messer bekannt, bei dem der Heizwiderstand
mit Hilfe einer getakteten Spannung versorgt wird. Das Tastver
hältnis dieser Spannung ist variabel und ändert sich in Abhän
gigkeit von der strömenden Luftmenge. Je mehr Luft am Sensorele
ment vorbeiströmt, desto mehr ändert sich das Tastverhältnis in
dem Sinn, daß die Ein-Phase verlängert wird, so daß eine stärke
re Beheizung des Meßwiderstandes erzielt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Hauptanspruch genann
ten Merkmalen sowie die erfindungsgemäße Vorrichtung nach An
spruch 3 hat demgegenüber den Vorteil, daß die Größe der für die
Taktung herangezogenen Tastspannung beim Tastverhältnis der Tak
tung berücksichtigt wird. Steht aufgrund des Zustands des Bord
netzes z. B. eine relativ große Tastspannung zur Verfügung, so
wird die Taktung mit einem entsprechend großen Tastverhältnis
durchgeführt. Sinkt die Versorgungsspannung oder steht nur eine
relativ kleine Bordnetzspannung zur Verfügung, so wird auch das
Tastverhältnis entsprechend angepaßt. Unter dem Tastverhältnis
wird im Zuge dieser Anmeldung das in der Impulstechnik übliche
Verhältnis von Impulsperiodendauer zu Impulsdauer verstanden.
Sofern man vom Tastgrad - dem Kehrwert des Tastverhältnis - aus
geht, so verkleinert sich gegenüber der bekannten Technik, da
keine Spannungsstabilisierung für die Tastspannung erforderlich
ist. Vielmehr kann stets die aktuell maximal zur Verfügung ste
hende Tastspannung eingesetzt werden, so daß ein entsprechend
großes Potential bereit steht. Hierdurch läßt sich der Meßwider
stand sehr schnell auf seine Betriebstemperatur bringen. Ferner
führen Spannungsschwankungen im Bordnetz nicht zu Fehlmessungen,
wie sie bei den bekannten Einrichtungen immer dann auftreten,
wenn die Spannungsstabilisierung für die Tastspannung aufgrund
von Spannungseinbrüchen nicht mehr gewährleistet ist.
Als Tastspannung ist die über ein steuerbares, elektrisches
Schaltglied geleitete Versorgungsspannung vorgesehen. Es kann
sich bei der Versorgungsspannung um die Bordnetzspannung (Batte
riespannung) des erwähnten Kraftfahrzeugs handeln.
Die Steuerschaltung kann insbesondere von einem Mikro-Controller
gebildet werden.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine Brücken
schaltung vorgesehen, die aus zwei als Spannungsteiler ausgebil
deten Brückenzweigen besteht, wobei einer der beiden Spannungs
teiler den Meßwiderstand aufweist. Ändert sich der Durchsatz der
strömenden Fluidmasse, so hat dies eine Änderung der Kühlwirkung
des auf Betriebstemperatur gehaltenen Meßwiderstands zur Folge.
Dieser verändert daher seinen Widerstandswert, wodurch sich die
Brückenschaltung verstimmt. Die Brückenverstimmung führt zu ei
ner Regelabweichung eines Reglers, der in Abhängigkeit von der
Größe der Tastspannung das Tastverhältnis derart verändert, daß
sich wieder die in ihrer Größe festgelegte Betriebstemperatur am
Heizwiderstand einstellt. Das Tastverhältnis stellt somit in Ab
hängigkeit von der Größe der
Tastspannung ein Maß für den Durchsatz der Fluid
masse dar.
Vorzugsweise ist ein vom Schaltglied betriebener
Heizwiderstand vorgesehen, der in wärmeleitendem
Kontakt zum Meßwiderstand steht. Alternativ kann
die Brückenschaltung jedoch auch derart ausgebildet
sein, daß der Meßwiderstand direkt von dem getakte
ten Strom durchflossen wird, so daß er aufgrund
seines eigenen Stromdurchflusses die Betriebstempe
ratur annimmt.
Sofern ein Heizwiderstand zur Erwärmung des Meßwi
derstands vorgesehen ist, kann eine Spannungsstabi
lisierungsschaltung vorgesehen sein, die die
Brückenschaltung mit konstanter Spannung versorgt.
An die Spannungsstabilisierungsschaltung kann fer
ner der Mikro-Controller angeschlossen sein.
Zur Ermittlung der Größe der aktuell zur Verfügung
stehenden Tastspannung ist der Ausgang des Schalt
glieds an einen ersten Port des Mikro-Controllers
angeschlossen. Durch diese Maßnahme werden nicht
nur Spannungsschwankungen der Versorgungsspannung
berücksichtigt, sondern auch Toleranzen des Schalt
glieds (z. B. Exemplarsteuerungen). Das Schaltglied
ist vorzugsweise als Transistor ausgebildet, dessen
Basis an einen zweiten Port des Mikro-Controllers
angeschlossen ist. Dieser zweite Port übernimmt die
Ansteuerung des Transistors.
Wie bereits erwähnt, kann die Einstellung der Be
triebstemperatur des Meßwiderstands mittels eines
Regelkreises erfolgen.
Um eine Rechenentlastung beim Mikro-Controller zu
erzielen, ist nach einem bevorzugten Ausführungs
beispiel ein Sägezahngenerator vorgesehen, dessen
Sägezahnspannung einem Komparator zum Vergleich mit
der Brückenspannung zugeführt wird, wobei bei Koin
zidenz eine Ansteuerung des Schaltglieds erfolgt.
Der Mikro-Controller bildet zumindest einen Teil
des Sägezahngenerators; seine Rechenkapazität wird
jedoch im wesentlichen zur Auswertung der Brücken
spannung verwendet, um daraus den Fluiddurchsatz zu
bestimmen. Mithin läuft der Regelkreis zur Einstel
lung der Betriebstemperatur frei, d. h. ohne Hilfe
des Mikro-Controllers (sofern man davon absieht,
daß letzterer an der Bildung der Sägezahnspannung
beteiligt ist). Da die Sägezahnspannung rampenartig
ansteigende Flanken aufweist, verändert sich mit
einer Änderung der Brückenspannung der Koinzidenz
zeitpunkt, so daß dadurch das Tastverhältnis einge
stellt wird. Dieses ist ferner von der Größe der
Tastspannung abhängig. Hierzu wird die Tastspannung
dem Mikro-Controller zugeleitet, der diese auswer
tet und in Abhängigkeit vom Auswerteergebnis die
Sägezahnspannung beeinflußt. Die Beeinflussung kann
sowohl in der Amplitude und/oder der Frequenz
und/oder der Form der Sägezahnspannung erfolgen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild der Vorrichtung zur
Temperatursteuerung eines Meßwiderstands eines
Fluidmassenmessers,
Fig. 2 ein dreidimensionales Diagramm und
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung.
Die Fig. 1 zeigt eine Schaltungsanordnung zur Tem
peratursteuerung eines den Durchsatz einer strömen
den Fluidmasse erfassenden Meßwiderstands RS. Bei
dem Meßwiderstand RS handelt es sich um einen Heiß
film eines Heißfilm-Luftmassenmessers. Dieser wird
in Verbindung mit einem Heizwiderstand RH, der in
thermischem Kontakt zum Meßwiderstand RS steht,
z. B. zur Bestimmung des Luftmassendurchsatzes bei
Brennkraftmaschinen von Fahrzeugen eingesetzt. Der
Heißfilm (Meßwiderstand RS) befindet sich im An
saugkanal der Brennkraftmaschine, insbesondere im
Bereich der Drosselklappe. Der der Temperaturmes
sung dienende Meßwiderstand RS bildet einen Teil
einer Brückenschaltung 1, die aus zwei Spannungs
teilern 2 und 3 besteht. Der Spannungsteiler 2
weist den Meßwiderstand RS und einen einstellbaren
Widerstand R1 auf. Der Spannungsteiler 3 besteht
aus einem temperaturabhängigen Widerstand RK und
einem in Reihe dazu liegenden Widerstand R2. Die
beiden Spannungsteiler 2 und 3 sind zur Bildung der
Brückenschaltung 1 an den Anschlüssen 4 und 5 mit
einander verbunden. Ihre Spannungsabgriffe 6 und 7
führen über Leitungen 8 und 9 zu einer Steuerschal
tung 10, die als Mikro-Controller 11 ausgebildet
ist. An der zum Spannungsabgriff 6 führenden Lei
tung 8 steht eine Meßspannung US zur Verfügung. Der
Spannungsabgriff 6 bildet den Verbindungspunkt von
Meßwiderstand RS und Widerstand R1. Der Spannungs
abgriff 7 liegt zwischen den Widerständen RK und R2
und ist an die Leitung 9 angeschlossen, an der eine
Referenzspannung UK liegt. Die Leitung 8 führt zu
einem Anschluß 12 und die Leitung 9 zu einem An
schluß 13 des Mikro-Controllers 11. Zwischen den
Spannungsabgriffen 6 und 7 liegt eine Brückenspan
nung UBr, die dem Mikro-Controller 11 über die An
schlüsse 12 und 13 zur Auswertung zugeführt wird.
Die Schaltungsanordnung der Fig. 1 wird mit einer
Versorgungsspannung betrieben, die die Bordnetz
spannung des Kraftfahrzeugs bildet. Insofern han
delt es sich hier um eine Batteriespannung UB der
Fahrzeugbatterie. Die Batteriespannung UB wird ei
ner Spannungsstabilisierungsschaltung 14 zugeführt,
die an ihrem Ausgang 15 eine stabilisierte Spannung
UStab zur Verfügung stellt. Diese ist über eine
Leitung 16 mit dem Anschluß 4 der Brückenschaltung
1 verbunden. Der Anschluß 5 liegt an Masse 17, an
der auch der andere Pol der Batterie angeschlossen
ist. Die Spannungsstabilisierungsschaltung versorgt
ferner den Mikro-Controller 11.
Ein elektrisches Schaltglied 18 ist an die Batte
riespannung UB angeschlossen und führt über eine
Leitung 19 zu dem Heizwiderstand RH, dessen anderer
Anschluß an Masse 17 liegt. Der Heizwiderstand RH
steht - wie erwähnt - in wärmeleitendem Kontakt zum
Meßwiderstand RS. Der durch den Heizwiderstand RH
fließende Strom stellt ein Maß für den Luftmassen
durchsatz dar. Das Schaltglied 18 ist als Transi
stor T1 ausgebildet, dessen Emitter an der Batte
riespannung UB und dessen Kollektor mit der Leitung
19 verbunden ist. Der Kollektor ist ferner über
eine Leitung 20 an einem ersten Port 21 des Mikro-
Controllers 11 angeschlossen. Die Basis des Transi
stors T1 ist mittels einer Leitung 22 mit einem
zweiten Port 23 des Mikro-Controllers 11 verbunden.
Dem Mikro-Controller 11 wird über die Leitung 20
eine Tastspannung UH zugeleitet. Dieser stellt an
seinem zweiten Port 23 ein Tastverhältnis β zur
Verfügung, mit dem über die Leitung 22 die Basis
des Transistors T1 angesteuert wird.
Der Meßwiderstand RS befindet sich zusammen mit dem
Heizwiderstand RH und dem temperaturabhängigen Wi
derstand RK im Ansaugkanal der Brennkraftmaschine.
Dieses ist durch die gestrichelte Umrahmung 24 an
gedeutet. Insofern tritt je nach Luftmassendurch
satz eine Kühlung des Meßwiderstands RS ein, der
mittels des Heizwiderstands RH auf einer konstanten
Betriebstemperatur gehalten wird. Erhöht sich z. B.
der Luftmassendurchsatz m, so wird über einen nach
folgend noch näher beschriebenen Regelkreis die
Heizleistung in dem Heizwiderstand RH so lange er
höht, bis wieder die Betriebstemperatur vorliegt.
Da sich der temperaturabhängige Widerstand RK eben
falls im Luftmassenstrom befindet, nimmt dieser die
Umgebungstemperatur ϑu an und führt eine Tempera
turkompensation der Brückenschaltung 1 durch. An
einem Ausgang 25 stellt der Mikro-Controller 11 ein
Signal zur Verfügung, das dem Luftmassendurchsatz
entspricht.
Die Schaltungsanordnung der Fig. 1 arbeitet fol
gendermaßen:
Änderungen des Luftmassendurchsatzes im Ansaugka
nal der Brennkraftmaschine führen dazu, daß sich
der Widerstandswert des Meßwiderstands RS aufgrund
entsprechend unterschiedlicher Kühlwirkung verän
dert. Diese Veränderung wirkt sich auf das Span
nungsteilerverhältnis des Spannungsteilers 2 aus,
so daß sich eine entsprechende Meßspannung US ein
stellt. Sofern Änderungen in der Temperatur des an
gesaugten Luftmassenstromes auftreten, spricht der
temperaturabhängige Widerstand RK an, wodurch die
Referenzspannung UK korrigiert wird. Im nachfolgen
den soll von einer konstanten Umgebungstemperatur
ausgegangen werden, so daß lediglich Änderungen
ϑu im Luftmassendurchsatz zu Änderungen der Brücken
spannung UBr aufgrund einer Brückenverstimmung füh
ren. Die Brückenspannung UBr wird im Mikro-Control
ler 11 ausgewertet. Als Auswerteergebnis wird am
Ausgang 25 der Luftmassendurchsatz zur Verfügung
gestellt. Dieser kann einem Steuergerät der Brenn
kraftmaschine zugeleitet werden, um den für den je
weiligen Fahrzustand optimalen Betriebspunkt auszu
rechnen. Um nach einer Brückenverstimmung, die
durch Veränderung des Meßwiderstandes RS hervorge
rufen wurde, wieder die Betriebstemperatur am
Meßwiderstand RS einzustellen, wird die Brücken
spannung BR vom Mikro-Controller zu einem Taktsi
gnal verarbeitet, das am zweiten Port 23 zur Verfü
gung gestellt wird und über die Leitung 22 den
Transistor T1 ansteuert. Mithin liegt ein getakte
ter Betrieb des Heizwiderstandes RH vor. Der
Heizwiderstand RH wird so lange mit erhöhter Lei
stung - also erhöhter Temperatur - gefahren, bis der
Meßwiderstand RS wieder seine Betriebstemperatur
annimmt, bei der ein Brückenabgleich vorliegt.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß das Tastver
hältnis der Taktung von der Größe der Tastspannung
UH eingestellt wird. Als Tastspannung UH, die am
Heizwiderstand RH anliegt, steht die Batteriespan
nung UB vermindert um den Spannungsabfall an der
Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors T1, zur
Verfügung. Der genannte Spannungsabfall wird als
Sättigungsspannung USat bezeichnet. Die Information
über die jeweils aktuell zur Verfügung stehende
Tastspannung UH erhält der Mikro-Controller 11 über
seinen ersten Port 21.
Im folgenden wird auf die Funktionsweise der Schal
tung der Fig. 1 noch näher eingegangen:
Der Heizwiderstand RH wird von dem Transistor T1
mit der Tastspannung UH versorgt. Diese hat den
Wert
UH = UB - USat.
Dabei erfolgt die Taktung des Transistors T1 mit
dem Tastverhältnis β, wobei dieses Tastverhältnis β
vom zweiten Port 23 des Mikro-Controllers 11 gelie
fert wird. Die im Heizwiderstand RH umgesetzte Lei
stung PH ist somit
Hierdurch wird Wärme im Heizwiderstand RH erzeugt,
die durch den vorbeiströmenden Luftmassendurchsatz
abgeführt wird.
Im Stationärzustand gilt
wobei mit g() eine Luftmassenfunktion darstellt.
Mit TÜH ist die Temperatur im Heizwiderstand be
zeichnet. Bei der Gleichung (2) handelt es sich um
die sogenannte King'sche Gleichung.
Bei konstanter Temperatur TÜH hat auch der Heizwi
derstand RH einen konstanten Wert. Es gilt
RH = RH20[1 + αH . TÜH], (3)
wobei mit RH20 der Widerstandswert des Heizwider
standes RH bei 20°C und αH den Temperaturkoeffizi
enten von RH für 20°C bezeichnen. Wertet man nun
die Größe der Tastspannung UH im Mikro-Controller
11 aus, so kann aus dem Tastverhältnis β auf den
Luftmassendurchsatz geschlossen werden. Für das
Tastverhältnis β gilt
Der in der Gleichung (4) mit dem Bruchstrich verse
hene Faktor ist bekannt, so daß aus dem Tastver
hältnis β der Luftmassendurchsatz ermittelbar
ist.
Die Temperatur am Heizwiderstand TÜH wird wie folgt
konstant gehalten:
Der Meßwiderstand RS steht in engem thermischen
Kontakt zum Heizwiderstand RH. Hieraus folgt
TÜS = k0 . TÜH. (5)
Mithin steht die Temperatur TÜS am Meßwiderstand
über einen Faktor k0 mit der Temperatur TÜH am
Heizwiderstand in Verbindung.
Für den Meßwiderstand RS gilt analog wie für den
Heizwiderstand RH
RS = RS20[1 + αS . TÜS]. (6)
RS20 ist der Widerstandswert des Meßwiderstandes
bei 20°C. αS stellt den Temperaturkoeffizienten
des Meßwiderstandes RS für 20°C dar.
Da der Meßwiderstand RS in einer Brückenschaltung 1
zusammen mit dem temperaturabhängigen Widerstand RK
und den Widerständen R1 und R2 angeordnet ist, gilt
für die Referenzspannung UK und die Meßspannung US
und
Die Spannungen UK und US werden im Mikro-Controller
11 ausgewertet. Dieser steuert per Software das
Tastverhältnis β derart, daß die Referenzspannung
UK gleich der Meßspannung US ist. Dann gilt
sofern die Umgebungstemperatur - die der Ansaugluft
temperatur entspricht - konstant ist.
Hieraus folgt, daß die Temperatur TÜS am Meßwider
stand RS und die Temperatur TÜH am Heizwiderstand
RH bei konstanter Ansauglufttemperatur ebenfalls
konstant sind.
Im Mikro-Controller 11 wird nun wie folgt verfah
ren: Die Referenzspannung UK, die Meßspannung US
und die Tastspannung UH werden vom Analogen ins Di
gitale gewandelt.
Es gilt dann
und
Hierbei sind NK und NS Bitzahlen, wobei N die maxi
male Bitzahl ist. Diese ist durch eine Potenz von 2
festgelegt.
Mithin gilt
N = 2X,
wobei X eine ganze positive Zahl ist. Für X = 8 er
gibt sich N = 256.
Das Vorstehende zeigt, daß die Differenz ND = NS -
NK im Stationärzustand zu "0" geregelt wird. Für
eine Abweichung von der Betriebstemperatur gilt
Mit (5) ergibt sich nach Umstellung
Aus (4) folgt
β = k(, UH) . TÜH . [1 + αH . TÜH], (14)
wobei k ein Faktor ist. Sind der Luftmassendurch
satz und die Tastspannung UH konstant, so folgt
bei alleiniger Temperaturänderung TÜH am Heizwi
derstand
Δß = k(, UH){ΔTÜH[1 + αH . TÜH] + TÜH . αH . TÜH}
= k(, UH)[1 + 2αH . TÜH] . ΔTÜH (15)
bzw. bei Division mit (14)
Nach Einsetzen von (13) ergibt sich
Dieses führt zu der Regelgleichung
Die Gleichung (17) stellt die Steueranweisung für
das Tastverhältnis β dar. Es gilt
ßN+1 = ßN + Δß
Unter β ist ein ganz bestimmtes Tastverhältnis in
einer bestimmten Periode zu verstehen, so daß ßN+1
das Tastverhältnis der Folgeperiode hierzu bezeich
net. Es ergibt sich
Dies ist eine iterative Rechenanweisung, die per
Software von dem Mikro-Controller 11 leicht zu re
alisieren ist. Um den Luftmassendurchsatz m aus der
Gleichung (4) zu erhalten, wird die Temperaturkom
pensation mittels des temperaturabhängigen Wider
stands RK so eingestellt, daß
f() = g() . TÜH . RH ≠ f(ϑu) (19)
f() stellt eine vom Luftmassendurchsatz abhän
gige Funktion dar. Entsprechendes gilt für f(ϑu).
Dann gilt
f() = ßN+1 . UH 2 (20)
Als Ergebnis der Analog/Digital-Wandlung der Tast
spannung UH erhält man
Es ergibt sich
Diese Verhältnisse werden am besten in einem Kenn
feld gemäß Fig. 2 ausgewertet, das auch eine Li
nearisierung der Funktion f() übernehmen kann.
Am Mikro-Controller 11 können dann entweder eine
Analogspannung, eine Frequenz, ein Bitwort oder
dergleichen ausgegeben werden.
In der Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, bei der die Temperatur
regelung nicht über den Mikro-Controller 11 läuft,
so daß die Rechenbelastung verringert wird. Hier
durch wird möglicherweise auch die Regelgeschwin
digkeit erhöht. Gegenüber dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugs
zeichen versehen. Die Batteriespannung UB führt -
ebenso wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 - zum
Emitter des Transistors T1, dessen Kollektor an den
Heizwiderstand RH angeschlossen ist. Zwischen dem
Emitter des Transistors T1 und dessen Basis ist ein
Widerstand R3 geschaltet. Die Batteriespannung UB
versorgt ferner eine Spannungsstabilisierungsschal
tung 14, an deren Ausgang die stabilisierte Span
nung UStab zur Verfügung steht, die an den Mikro-
Controller 11 angeschlossen ist. Ferner ist ein
Spannungsteiler 26 vorgesehen, der aus der Reihen
schaltung zweier Widerstände R4 und R5 besteht und
zwischen die stabilisierte Spannung UStab und Masse
17 geschaltet ist. Über die Leitung 16 versorgt die
stabilisierte Spannung UStab die Brückenschaltung
1, die ebenso wie im Ausführungsbeispiel der Fig.
1 ausgebildet ist. Die Brückenspannung UBr wird den
Eingängen 27 und 28 eines ersten Komparators 29 zu
geführt, dessen Ausgang 30 über eine Leitung 31 an
einen Eingang 32 des Mikro-Controllers 11 ange
schlossen ist. Ferner ist ein zweiter Komparator 33
vorgesehen, dessen einer Eingang 34 an den Span
nungsabgriff 35 des Spannungsteilers 26 angeschlos
sen ist. Der andere Eingang 36 des Komparators 33
führt zu einem Summenpunkt 37.
An den Summenpunkt 37 ist ein Kondensator C1 ange
schlossen, der nach Masse 17 führt. Der Mikro-Con
troller 11 besitzt zwei Ausgänge 38 und 39, wobei
der Ausgang 38 über einen Widerstand R6 an die Ano
de einer Diode D1 angeschlossen ist, dessen Kathode
zum Summenpunkt 37 führt. Der Ausgang 39 führt über
einen Widerstand R7 zur Basis eines Transistors T2,
dessen Emitter an Masse 17 angeschlossen ist und
dessen Kollektor zum Summenpunkt 37 führt.
Der eine Eingang 40 eines dritten Komparators 41
ist an den Summenpunkt 37 angeschlossen. Der andere
Eingang 42 des Komparators 41 steht über die Lei
tung 31 mit dem Ausgang 30 des ersten Komparators
29 in Verbindung. Der Ausgang 43 des Komparators 41
führt über einen Widerstand R8 zur Basis des Tran
sistors T1. Der Kollektor des Transistors T1 ist
über einen Widerstand R9 an den ersten Port 23 des
Mikro-Controllers 11 angeschlossen. Dieser Port
steht über einen Widerstand R10 mit Masse in Ver
bindung. Ferner ist eine Reihenschaltung aus einem
Quarz Q und einem Kondensator C2 ausgebildet und
mit dem Mikro-Controller 11 verschaltet. Teile des
Mikro-Controllers 11 bilden zusammen mit der Be
schaltung des Kondensators C1 einen Sägezahngenera
tor 44.
Die Schaltung der Fig. 3 hat folgende Funktions
weise:
Am Ausgang 38 des Mikro-Controllers 11 wird eine
Rechteckimpulsfolge gebildet, die den Kondensator
C1 auflädt. Jeweils dann, wenn das Potential am
Kondensator C1 die Spannung
erreicht, wird über den zweiten Komparator 33 eine
Interrupt-Routine gestartet, welche über den Aus
gang 39 durch Ansteuerung des Transistors 2 den
Kondensator C1 entlädt. Mithin steht am Summenpunkt
36 eine Sägezahnspannung zur Verfügung. Diese wird
von dem dritten Komparator 41 mit den Ausgangswert
des ersten Komparators 29 verglichen, der an die
Brückensspannung UBr angeschlossen ist. Je nach
Ausgangsspannung des ersten Komparators 29 stellt
sich am Ausgang 43, ein Tastverhältnis β ein, mit
dem der Transistor T1 angesteuert wird. Das Tast
verhältnis β ist derart ausgelegt, daß sich am
Heizwiderstand RH eine auf einen konstanten Wert
geregelte Betriebstemperatur (Übertemperatur) ein
stellt. Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß
die Größe der Tastspannung UH dem Mikro-Controller
11 zugeleitet wird. Dieses erfolgt durch ein ent
sprechend proportionales Signal, das von dem von
den Widerständen R9 und R10 gebildeten Spannungs
teiler geliefert und an den ersten Port 23 angelegt
wird. Der Mikro-Controller 11 verarbeitet dieses
Signal und stellt in entsprechender Weise die
Rechteckimpulsfolge an seinem Ausgang 38 ein.
Der Mikro-Controller 11 wird in dem Ausführungsbei
spiel der Fig. 3 lediglich dazu benutzt, die
Rechteckimpulsfolge zur Erzeugung der Sägezahnspan
nung zu erzeugen. Ferner verarbeitet er das an sei
nem Eingang 32 anliegende, vom ersten Komparator 29
gelieferte Signal der Brückenschaltung 1, um an
seinem Ausgang 25 den Luftmassendurchsatz m zu be
stimmen. Die Regelung der Temperatur am Heizwider
stand RH läuft demgemäß frei, also ohne Hilfe des
Mikro-Controllers 11.
Claims (14)
1. Verfahren zur Temperatursteuerung eines den Durchsatz einer
strömenden Fluidmasse erfassenden Meßwiderstandes, insbeson
dere eines Hitzdrahts oder Heißfilms eines Luftmassenmessers
einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs, bei dem der Meßwi
derstand selbst oder ein mit dem Meßwiderstand in wärmelei
tendem Kontakt stehender zusätzlicher Heizwiderstand durch
getakteten Stromfluß eine Temperatur aufweist, die größer als
die Temperatur der Fluidmasse ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Widerstand betreibende Tastspannung (UH) aus ei
ner über ein steuerbares, elektrisches Schaltglied (18) ge
leiteten Versorgungsspannung gebildet wird und das Tastver
hältnis (β) ausgehend von der Größe der Tastspannung (UH)
eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Falle einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs die Versor
gungsspannung die Bordnetzspannung des Fahrzeugs ist.
3. Vorrichtung zur Temperatursteuerung eines den Durchsatz einer
strömenden Fluidmasse erfassenden Meßwiderstandes, insbeson
dere eines Hitzdrahts oder dergleichen eines Luftmassenmes
sers einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs, bei der der
Meßwiderstand selbst oder ein mit dem Meßwiderstand in wärme
leitendem Kontakt stehender zusätzlicher Heizwiderstand mit
tels eines von einem steuerbaren, elektrischen Schaltglied
getakteten Stromflusses eine Temperatur aufweist, die größer
als die Temperatur der Fluidmasse ist, vorzugsweise zur
Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, gekenn
zeichnet durch eine den Taktbetrieb des Schaltglieds (18)
derart vorgebende Steuerschaltung (10), daß ein Tastverhält
nis (β) ausgehend von der Größe der zur Verfügung stehenden
Tastspannung (UH) gebildet wird und als Tastspannung (UH) die
über das steuerbare elektrische Schaltglied (18) geleitete
Versorgungsspannung herangezogen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Re
gelkreis zur Einstellung der Betriebstemperatur des Meßwider
stands.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch eine
Brückenschaltung (1), die aus zwei als Spannungsteiler (2, 3)
ausgebildeten Brückenzweigen besteht, wobei einer der Span
nungsteiler (2) den Meßwiderstand (RS) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Säge
zahngenerator (44), dessen Sägezahnspannung einem Kompa
rator (41) zum Vergleich mit der Brückenspannung (Ubr) zuge
führt wird, wobei bei Koinzidenz eine Ansteuerung des Schalt
glieds (18) erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Sägezahnspannung von der Größe der Tastspannung (UH) abhängig
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (10) von einem Mikro-Controller (11)
gebildet wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerschaltung (10) von einem Mikro-Controller
(11) gebildet wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im
Fall eines separaten Heizwiderstands eine Spannungsstabili
sierungsschaltung (14) vorgesehen ist, die den Mikro-
Controller (11) und die Brückenschaltung (1) mit Spannung
versorgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zwischen den Spannungsabgriffen (6, 7) der Spannungs
teiler (2, 3) anliegende Brückenspannung (Ubr) zur Bestimmung
des Fluiddurchsatzes () vom Mikro-Controller (11) ausgewer
tet wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Falle des Vorhandenseins eines Sägezahn
generators (44) der Mikro-Controller (11) zumindest einen
Teil des Sägezahngenerators (44) bildet.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Ermittlung der Größe der aktuell zur
Verfügung stehenden Tastspannung (UH) der Ausgang des Schalt
glieds (18) an einen ersten Port (21) des Mikro-Controllers
(11) angeschlossen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Schaltglied (18) ein Transistor (T1)
ist, dessen Basis an einem zweiten Port (23) des Mikro-
Controllers (11) angeschlossen ist.
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