DE3937393A1 - Verfahren zur herstellung eines halbleiterbauelements - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines halbleiterbauelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauele
ments, bei dem in einer Halbleiterscheibe mit vorgegebener n-leitender
Grunddotierung zunächst die für die Funktion des Halbleiterbauelements
erforderliche Halbleiterstruktur und damit ein Halbleiterchip erzeugt wird.
Bei der Entwicklung und Fertigung von Halbleiterbauelementen, wie z. B.
Dioden, Transistoren oder Thyristoren, muß u. a. die Grunddotierung des
Ausgangsmaterials optimiert werden. Im Falle der Herstellung von Halbleiter
bauelementen auf Siliciumbasis wird von Siliciumscheiben ausgegangen, die
aus zonengezogenen Stäben geschnitten sind. Unabhängig von der Tatsache,
daß der spezifische Widerstand des Ausgangsmaterials ohnehin in gewissen
Grenzen schwankt, müssen Siliciumscheiben mit bestimmtem spezifischen
Widerstand in Lagerbeständen vorgehalten werden, um bei der Parametrierung
bzw. Optimierung von Bauelementen auf die jeweils erforderliche Grunddotie
rung zurückgreifen zu können. Beispielsweise geht bei Thyristoren die
Grunddotierung in die Sperrspannung ein und bestimmt somit die Spannungs
klasse, in der das Halbleiterbauelement angeboten werden kann. Um jedenfalls
die Sperrspannung sicherzustellen, wird bei den üblichen Schwankungen der
Ausgangsdotierung des Grundmaterials der spezifische Widerstand in der Regel
etwa 10 bis 20% höher gewählt. Diese Auswahl geht allerdings zu Lasten der
Durchlaßspannung bzw. verschlechtert ggf. das Schaltverhalten des Thyri
stors. Eine Endoptimierung der Bauelemente nach Fertigstellung ist nicht
möglich, so daß entweder ein relativ hoher Ausschuß in Kauf genommen
werden muß oder eine aufwendige Lagerhaltung für alle Dotierungsklassen
erforderlich ist.
Es ist bekannt, die Grunddotierung zonengezogener Siliciumscheiben mit n
leitender Ausgangsdotierung dadurch noch zu verändern, daß die Silicium
scheiben mit thermischen Neutronen bestrahlt werden, "IEEE TRANSAKTIONS on
ELEKTRON DEVICES", Vol. 23, August 1976, S. 803-805. Bei der Neutronen
bestrahlung bildet sich u. a. ein instabiles Silicium-Isotop, das unter
Abgabe eines β-Teilchens in ein stabiles Phosphor-Isotop übergeht. Durch
diese zusätzlich gebildeten Phosphor-Atome kann die n-Leitung erhöht und
damit der Widerstand des Ausgangsmaterials erniedrigt werden.
Es ist auch bekannt, in Silicium oder auch Galiumarsenid thermische
Donatoren zu erzeugen. Bei Silicium wird der Effekt dann beobachtet, wenn
die Siliciumscheiben aus zonengezogenem Material stammen, Appl. phys. Lett.
52, Januar 1988, S. 2139-2141. Bei einer Erwärmung auf etwa 450°C werden
dann die Bildung der thermischen Donatoren beobachtet. Offenbar handelt es
sich hierbei um die Bildung eines Silicium-Sauerstoffkomplexes, wobei der
Sauerstoff während des Herstellungsverfahrens in das Silicium eingebracht
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren verfügbar zu machen,
mit dem eine Variation bzw. eine Optimierung der elektrischen Kenndaten,
welche von der Grunddotierung abhängen, an mit bereits einer Halbleiter
struktur versehenen Chips durchzuführen, wobei die Chips einschließlich der
Metallisierung bzw. Kontaktierung fertiggestellt sein können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in dem
Ausgangsmaterial mit der Grunddotierung aktivierbare thermische Donatoren
erzeugt werden und daß der Halbleiterchip nach Erzeugung der Halbleiter
struktur einem Temperprozeß zur Aktivierung thermischer Donatoren unterwor
fen wird derart, daß sich die ursprüngliche Grunddotierung auf einen
vorgegebenen Wert erhöht und wobei die Parameter des Halbleiterbauelements
optimiert werden.
Durch dieses Verfahren werden mehrere Vorteile erzielt. Die Lagerhaltung von
Siliciumscheiben kann wesentlich reduziert werden, da die Kennwerte der
Bauelemente durch nachträgliche Anpassung der Grunddotierung eingestellt
werden können. Es ist jedoch immer nur eine nachträgliche Erhöhung der
Grunddotierung möglich. Ferner können die Herstellungsschritte für z. B.
verschiedene Spannungsklassen vereinheitlicht werden. Da die Bildung der
thermischen Donatoren bei erhöhter Temperatur reversibel ist, wird Ausschuß
durch einen fehlerhaften Temperprozeß vermieden.
Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Wesen der Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden.
Zur Herstellung eines Thyristors wird zunächst eine Siliciumscheibe mit
einer Grunddotierung gewählt, deren spezifischer Widerstand höher liegt als
die Grunddotierung, die für eine bestimmte Parametrierung des Bauelementes
vorgesehen ist. Als Ausgangsmaterial wird zonengezogenes Silicium verwendet,
das bereits Sauerstoff zur Bildung thermischer Donatoren enthält. In der
Halbleiterscheibe wird dann mit bekannten Verfahrensschritten eine
vorbestimmte Thyristorstruktur erzeugt, beispielsweise durch Diffusions
oder Legierungsschritte, und der Chip anschließend metallisiert und
gegebenenfalls mit elektrischen Anschlüssen versehen, so daß zur
Fertigstellung des Bauelements nur noch das Eingehäusen erforderlich ist.
Der kontaktierte Chip kann dann elektrisch ausgemessen werden, wobei die
erhaltenen Meßwerte, wie z. B. die Sperrspannung, die Durchlaßspannung
oder das Schaltverhalten, einen Hinweis dahin geben, um welchen Betrag die
Grunddotierung des Bauelementes zu erhöhen ist, um die angestrebten
Kenndaten zu erhalten. Anschließend wird der Chip dann bei einer Temperatur
von etwa 420°C in einer Stickstoffatmosphäre für 10 bis 100 Stunden
getempert werden, wobei die Temperzeit die Anzahl der gebildeten thermischen
Donatoren und damit die Änderung der Grunddotierung bestimmt.
In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, die Anzahl der gebildeten
thermischen Donatoren wieder rückgängig zu machen. Das geschieht bei einem
sogenannten Rücktemperschritt bei etwa 520°C, wobei eine Zeit von 2 bis 3
Stunden ausreicht, um sämtliche gebildeten thermischen Donatoren wieder
inaktiv zu machen.
Das Verfahren läßt sich auch nach dem Eingehäusen der Chips durchführen
unter der Voraussetzung, daß das Bauelement durch diesen Temperschritt
nicht in seiner Funktion beeinträchtigt wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Halbleiterbauelements, bei dem in
einer Halbleiterscheibe mit vorgegebener n-leitender
Grunddotierung zunächst die für die Funktion des
Halbleiterbauelements erforderliche Halbleiterstruktur und damit
ein Halbleiterchip erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Ausgangsmaterial mit der Grunddotierung aktivierbare
thermische Donatoren erzeugt werden und daß der Halbleiterchip
nach Erzeugung der Halbleiterstruktur einem Temperprozeß zur
Aktivierung thermischer Donatoren unterworfen wird derart, daß
sich die ursprüngliche Grunddotierung auf einem vorgegebenen Wert
erhöht und wobei die Parameter der Halbleiterbauelemente optimiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Halbleiterchip vor dem Temperprozeß metallisiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperprozeß zur Reinhaltung der Oberfläche in einem inerten
Gas erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Halbleitermaterial n-leitendes Silicium verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die thermischen Donatoren durch im Silicium vorhandenen Sauerstoff
gebildet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoff aus der Gasphase in einem Hochtemperaturprozeß
eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch
die Verwendung von zonengezogenem Silicium.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperprozeß bei einer Temperatur im Bereich von 400 bis
450°C durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperprozeß bei einer Temperatur von etwa 420°C
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Temperprozeß für eine Zeitdauer von 10 bis 100 Stunden
durchgeführt wird.
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