DE3937164A1 - Verfahren und anordnung zur simultanen messung von kraeften und momenten - Google Patents
Verfahren und anordnung zur simultanen messung von kraeften und momentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur simultanen
Messung von Kräften und Momenten gemäß den im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Des weiteren bezieht
sich die Erfindung auf eine Anordnung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
Ein derartiges Meßverfahren ist beispielsweise aus dem
Europäischen Patent 1 77 284 oder dem Europäischen Patent
2 91 365 bekannt, wobei kleine Verbiegungen eines vergleichsweise
starren Gebildes aufgrund von angreifenden Kräften und/oder
Momenten erfaßt werden. Dies erfolgt ohne nennenswerte
Verschiebungen, wie es beispielsweise in Greifergelenken von
Handhabungssystemen der Fall ist. Da der Meßkopf ein starres
Gebilde ist, wird einer an diesem zugreifenden Hand kein
Gefühl als Reaktion auf die erzeugten Kräfte und Momente
vermittelt. Eine Entkopplung der Kräfte und Momente, bzw. der
diesbezüglichen Signale erfolgt in der Regel nicht. Schließ
lich sind die mittels Dehnungsstreifen erzeugten Signale in
der Größenordnung von Mikrovolt recht klein, wodurch eine
recht hohe Störanfälligkeit gegeben ist und zusätzliche
Maßnahmen zur Verminderung derselben erforderlich sind.
Ferner können Kräfte und Momente berührungslos mit einem
optischen Verfahren erfaßt werden. Dieses Verfahren wurde von
G. Hirzinger anläßlich des "Advanced Robotics Programme
Workshop on Manipulators, Sensors and Steps Towards Mobility"
im Kernforschungszentrum Karlsruhe, 11. bis 13. Mai 1987,
der Öffentlichkeit im Vortrag 22 vorgestellt. Hierbei fällt
ein Lichtstrahl durch sechs geeignet angeordnete Schlitze in
einem Schirm auf PSD-Sensoren. Der Schirm wird durch Kräfte
und Momente gegenüber den starr angeordneten Sensoren bewegt,
deren Signale ein Maß für die Kraft- und Momentkomponenten
darstellen. Dieses Verfahren hat zwar alle Vorteile eines
berührungslosen Meßverfahrens, doch werden die erfaßten
Signale nicht entkoppelt. Die einzelnen Komponenten müssen
aus mehreren Meßsignalen mit unterschiedlichen Koeffizienten
berechnet werden. Ungleiche Sensoren und Temperatureffekte
erfordern eine aufwendige Korrektur.
Schließlich ist aus dem Europäischen Patent 2 27 432 eine
Anordnung mit sechs Blattfedern bekannt, welche in drei
zueinander senkrechten Achsen angeordnet sind und sich gegen
einen starren Rahmen in jeweils fünf Freiheitsgraden bewegen
können. Die Durchbiegung eines Federpaares hängt nur von der
Komponente der Kraft oder des Drehmoments senkrecht zur Ebene
des Federblattes ab, wobei die Kraft- und Drehmomentkomponen
ten entkoppelt sind. Gemäß diesem Meßverfahren wird be
rührungslos die Durchbiegung der Federn gemessen, doch liegen
die gemessenen Komponenten in einem Winkel von 45 Grad zu der
durch einen Standfuß oder dergleichen vorgegebenen Richtung.
Ferner bedingt die Fesselung der Blattfedern in einem Frei
heitsgrad in den erforderlichen Führungsschlitzen Gleit
reibung, so daß bei größeren Auslenkungen die Möglichkeit
einer mechanischen Hysterese gegeben ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren vorzuschlagen, bei welchem die verschiedenen
Komponenten einer gemessenen Kraft oder eines Drehmoments in
den durch einen Standfuß oder dergleichen vorgegebenen
Raumrichtungen entkoppelt sind. Die Weiterverarbeitung der
erzeugten Signale soll ohne Verstärkung möglich sein und
Temperatureinflüsse sollen zuverlässig kompensiert werden
können. Des weiteren soll das Verfahren eine berührungslose
Messung der Kräfte und Drehmomente ermöglichen. Die zur
Durchführung des Verfahrens vorzuschlagende Anordnung soll
eine einfache und gleichwohl funktionssichere Konstruktion
aufweisen, um die dem Verfahren innewohnenden Vorteile und
Möglichkeiten ohne Einschränkungen und Nachteile in die
Praxis umzusetzen.
Diese Aufgabe wird für ein Verfahren der gattungsgemäßen Art
gemäß dem im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die berührungslose
Messung von Kräften und Momenten unter Zugrundelegung eines
starren Achsenkreuzes mit drei, bevorzugt orthogonal zueinan
der angeordneten Achsen. Dem starren Achsenkreuz ist ein
starrer Rahmen zugeordnet, über welchen von außen in das
Meßsystem die Kräfte und Momente eingeleitet werden, wobei
über Federn die zweckmäßig gedämpfte Fesselung mit dem
starren Achsenkreuz erfolgt. Der starre Außenrahmen kann die
Kontur einer Kugel oder die Form eines Handgriffes oder
dergleichen aufweisen. Er kann somit in zweckmäßiger Weise
von einem Benutzer mit der Hand ergriffen und entsprechend
manipuliert werden. Hierbei werden mittels Sensoren zwischen
dem inneren Achsenkreuz und dem umgebenden Rahmen Abstands
änderungen erfaßt. Die Sensoren sind in der Weise angeordnet,
daß sämtliche sechs räumliche Freiheitsgrade, nämlich die
drei translatorischen und die drei rotatorischen Freiheits
grade, erfaßt werden.
Die Sensoren sind jeweils an den Enden von insgesamt sechs
Armen des starren Achsenkreuzes angeordnet. Von besonderer
Bedeutung ist es, an jedem Ende eines Armes zwei derartige
berührungslose Sensoren vorzusehen, deren Signale bei einer
Bewegung des starren Rahmens sich gegensinnig ändern, wobei
die Kraftkomponenten ebenso wie die Drehmomentkomponenten
durch Differenzbildung entsprechender Signale bestimmt
werden. Die Komponenten sind somit entkoppelt, und aufgrund
der Differenzmessung werden sämtliche Driften, und zwar
insbesondere Temperaturdriften, kompensiert.
Der erfindungsgemäß zur Durchführung des Verfahrens vor
geschlagene Sensor benötigt in vorteilhafter Weise eine
einfache Messung der voneinander entkoppelten Komponenten der
Kräfte und Momente, welche von außen mit einer Hand auf den
Rahmen ausgeübt werden. Dieser Außenrahmen ist in zweck
mäßiger Weise als eine von der Hand erfaßbare Sensorkugel
oder dergleichen ausgebildet und mittels gedämpften Federn an
das starre Achsenkreuz gefesselt. Der Außenrahmen weist ent
sprechend den sechs Armen des inneren Achsenkreuzes angeord
nete Aussparungen in der Weise auf, daß einerseits die
Relativbewegungen in den sechs Freiheitsgraden ermöglicht
werden und andererseits die zur Fesselung vorgesehenen
Druckfedern sowie die Sensoren aufgenommen werden. Im Inneren
des Außenrahmens sind zwei Typen von Aussparungen vorgesehen.
Die Aussparungen des ersten Typs sind als insgesamt sechs
Paßsitze für Montagerahmen der Druckfedern ausgebildet,
mittels welchen die Fesselung an das starre Achsenkreuz
erfolgt. Nach dem zweiten Typ sind sechs im wesentlichen
rechteckförmige Aussparungen an den Enden des Achsenkreuzes
vorgesehen, wobei diese Aussparungen den Sensoren zugeordnet
sind. Bei Ausbildung als Reflexsensor sind die jeweils
gegenüberliegenden inneren Oberflächen der Aussparungen des
zweiten Typs einheitlich ausgebildet und insbesondere weiß
gefärbt, um einheitliche Reflexionsverhältnisse für die
Reflexsensoren zu erhalten. Die zu den vorstehend erwähnten
Oberflächen senkrecht angeordneten inneren Oberflächen bilden
Anschläge und begrenzen die möglichen Relativbewegungen des
Außenrahmens bezüglich des Achsenkreuzes.
Das Achsenkreuz besteht aus Hohlprofilen, die im Zentrum
miteinander verbunden sind. Das Achsenkreuz ist fest mit
einem massiven Standfuß verbunden, und die Signale der ent
sprechend gemessenen Komponenten liegen in der gleichen
Richtung, so daß keine aufwendigen Umrechnungen der Signale
erforderlich sind. Die im Inneren hohlen Arme tragen die
Reflexsensoren und deren Widerstände, wobei die Zuleitungen
und die Signalleitungen durch das hohle Achsenkreuz zum
Standfuß geführt sind. In diesem Standfuß befindet sich
erfindungsgemäß ein vorverarbeitender Rechner. Die gemessenen
Kräfte und Momente werden nach Vorverarbeitung in diesem Mi
krorechner über eine herkömmliche Schnittstelle einem An
wender bzw. einem Anwenderprogramm zur Verfügung gestellt, um
nachfolgend entsprechende Steuerungsaufgaben erledigen zu
können.
Setzt man einmal voraus, daß ein Angriffpunkt in das Werk
zeug eines Handhabungsgerätes verlegt sei und die Kraft als
Geschwindigkeit und das Drehmoment als Winkelgeschwindigkeit
des Werkzeuges interpretiert wird, so bildet die er
findungsgemäße Vorrichtung ein Steuerelement für ein derarti
ges Handhabungsgerät. Weiterhin kann man sich den Angriffs
punkt in ein dreidimensionales Objekt verlegt vorstellen,
welches auf dem Bildschirm von einem Rechner dargestellt
wird. So kann unter Zugrundelegung der vorstehenden Umdeutung
von Kräften und Momenten das Objekt auf dem Bildschirm in
seinen sechs Freiheitsgraden bewegt werden. Die erfindungsge
mäße Anordnung ist somit eine Eingabeeinheit, um entsprechend
manuell ausgeübten Kräften und/oder Momenten, insbesondere
elektrische Steuersignale, erfindungsgemäß zu erzeugen.
Aufgrund der federelastischen, im übrigen aber freien
Kopplung zwischen dem Außenrahmen bezüglich des starren
Achsenkreuzes, wird der angreifenden Hand eine Reaktion auf
die erzeugten Kräfte und Momente vermittelt, wobei die
Rückwirkung entsprechend der Federsteifigkeit der Federn
entsprechend den Anforderungen vorgebbar ist.
Weitere besonders zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben und ferner der nachfolgenden
Beschreibung zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Anordnung zur
simultanen Messung von Kräften und Momenten,
Fig. 2 schematisch die Anordnung gemäß Fig. 1 in einem
Längsschnitt in der Y-Z Ebene,
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 bei Einwirkung einer
Kraft in Richtung einer Achse,
Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Fig. 2 beim Einwirken eines
Moments.
In Fig. 1 ist ein starres Achsenkreuz 2 dargestellt, welches
insgesamt sechs fest miteinander verbundene Arme 4-9
aufweist. Diese Arme 4-9 sind jeweils orthogonal zueinander
ausgerichtet, und zwar entsprechend den drei Raumachsen X, Y
und Z eines seinen Nullpunkt im Zentrum 10 des Achsenkreuzes
2 aufweisenden kartesischen Koordinatensystems. So liegen die
Arme 4 und 5 auf der X-Achse, die Arme 6 und 7 auf der Y-
Achse und die Arme 8 und 9 auf der Z-Achse. Die Arme 4-9
sind als Hohlprofile ausgebildet, so daß elektrische Lei
tungen der nachfolgend noch zur erläuternden Sensoren pro
blemlos angordnet und zu einem Standfuß 12 geführt werden
können. In dem Standfuß sind eine Auswerteelektronik, ein
Rechner oder dergleichen angeordnet, wobei keinerlei flexible
Leitungen oder elektrische Abgriffe erforderlich sind. Wie
ersichtlich, sind an den Enden der Arme 4-9 Sensoren 14-
19 angeordnet, welche insbesondere als Reflexsensoren aus
gebildet sind und den Abstand zu einem hier mit gestrichelten
Linien angedeuteten Außenrahmen 20 erfassen. Der Außenrahmen
20 ist so groß, daß er von der Hand eines Benutzers erfaßt
und manipuliert werden kann, um Kräfte oder Drehmomente
einzuleiten. Zweckmäßig ist der Außenrahmen 20 als eine Kugel
ausgebildet und weist einen Durchmesser in der Größenordnung
zwischen 5 und 15 Zentimetern auf.
Den Sensoren 14-19 jeweils diametral gegenüberliegend sind
an den Enden der Arme 4-9 zusätzliche Sensoren 24-29
angeordnet. Diese paarweise Anordnung von Sensoren an den
insgesamt sechs Armen ermöglicht in besonders zweckmäßiger
Weise die Differenzbildung von Signalen, wodurch Driften, und
zwar insbesondere die Temperaturdrift, zuverlässig kompen
siert werden. Grundsätzlich genügt es im Rahmen dieser
Erfindung pro Arm einen Sensor entsprechend anzuordnen, um
die Kraft- bzw. Drehmomentkomponenten zu erfassen, doch ist
die erläuterte paarweise Anordnung aus den aufgezeigten
Gründen besonders sinnvoll.
Die Fesselung des Außenrahmens 20 bezüglich des feststehenden
Achsenkreuzes 2 erfolgt mit einer Anzahl von übereinstimmend
ausgebildeten Federn 30. Diese Federn sind bevorzugt als
gedämpfte Druckfedern ausgebildet, deren Dämpfungscharak
teristik erfindungsgemäß vorgegeben wird. Wie aus Fig. 1
ersichtlich, sind pro Arm jeweils zwei derartige Federn 30
diametral gegenüberliegend mit ihren inneren Enden auf dem
jeweiligen Arm 4-9 abgestützt. Pro Arm ist ferner ein
Montagerahmen 34-39 vorgesehen, an welchem die äußeren
Enden der gedämpften Federn 30 bevorzugt unter einer vor
gegebenen Vorspannung anliegen. Zur Fertigung und Montage
der Vorrichtung werden zunächst die Federn 30 und die Mon
tagerahmen 34-39 bezüglich des Achsenkreuzes 2 in der
dargestellten Weise angeordnet. Danach wird der Außenrahmen
20 mit geeigneten Aussparungen (erster Typ) , die als Paßsitze
ausgebildet sind, um das Achsenkreuz herum angeordnet. Der
Außenrahmen 20 besteht aus zwei Teilen, wobei die Teilungse
bene beispielsweise im wesentlichen mit der X-Y-Ebene über
einstimmt. Die Montagerahmen 34-39 ermöglichen eine ein
fache und gleichwohl zuverlässige Konstruktion und Montage,
wobei eine ordnungsgemäße Anordnung und Ausrichtung der
insgesamt zwölf Druckfedern innerhalb des Außenrahmens 20
gewährleistet wird.
Wie bereits dargelegt, besteht das Achsenkreuz aus im Zentrum
miteinander verbundenen Hohlprofilen, welche eine günstige
Fertigung ermöglichen. Auch die Montagerahmen 34-39 werden
mit geringem Aufwand aus Hohlprofilen gefertigt, die ledig
lich auf die entsprechende Länge geschnitten werden. Bei den
Druckfedern 30 handelt es sich um gedämpfte Federn, und die
Steifigkeit derselben wird den Erfordernissen entsprechend
vorgegeben. Der insbesondere als Kugel und/oder zweiteilig
ausgebildete Außenrahmen 20 umschließt das Achsenkreuz 2 mit
den Sensoren 14-19, 24-29 und den Federn 30, wodurch ein
optimaler Schutz zur Umgebung hin erreicht wird. Der Außen
rahmen 20 weist die bereits erwähnten Aussparungen mit den
Paßflächen für die Montagerahmen 34-39 auf und ferner die
zusätzlichen Aussparungen 44-49 des bereits erwähnten
zweiten Typs. Die den Sensoren 14-19 und 24-29 gegenüber
liegenden inneren Oberflächen der Aussparungen 44-49 weisen
die gleiche Oberflächenbeschaffenheit, insbesondere weiße
Farbe auf. Hierdurch werden einheitliche Reflexionsverhält
nisse für sämtliche Reflexsensoren erhalten. Es sei festge
halten, daß die Oberflächen der genannten rechteckförmigen
Aussparungen in der Nullstellung des Außenrahmens 20 im
wesentlichen parallel zu den Raumachsen X, Y und Z ausgerich
tet sind. Die Ebenen der planen Oberflächen liegen jeweils
parallel zu den zwei Raumachsen definierten Ebenen.
In Fig. 2 ist die Anordnung schematisch in einem Längsschnitt
in der Y-Z-Ebene dargestellt, wobei hier die Ausbildung der
Arme 6-9 als Hohlprofile gut zu erkennen ist. Der untere
Arm 7 ist mit dem Standfuß 12 fest verbunden, dessen Rechner
und sonstige Elektronikteile nicht weiter dargestellt sind.
Die Arme 6, 7 ragen in die Aussparungen 46, 47 (zweiter Typ),
an deren inneren Oberflächen die Strahlen der paarweise
angeordneten Reflexsensoren 16, 26 sowie 17, 27 reflektiert
werden. Wie ersichtlich, können somit die Abstände zwischen
dem als Sensorkugel ausgebildeten Außenrahmen 20 und dem
starren Achensekreuz 2 sensiert werden. ln der dargestellten
Nullposition des Außenrahmens 20 sind die Signale sämtlicher
Sensoren gleich groß. Evtl. Abweichungen infolge von Toleran
zen oder dergleichen werden gegebenenfalls mittels des
Rechners ausgeglichen.
Gemäß Fig. 3 ist der Außenrahmen 20 mittels einer Kraft F
entgegen der Richtung der Z-Achse linear ausgelenkt. Entspre
chend den geänderten Abständen zwischen den Reflexsensoren
und den inneren Oberflächen sind die mittels den Sensoren 16,
26, 17 und 27 erfaßten Signale S16, S26, S17 und S27
geändert. Die Kraftkomponente wird erfindungsgemäß durch
Differenzbildung aus den Signalen der Sensorpaare der beiden
Arme einer Raumachse gemäß folgender Gleichung bestimmt:
(S16-S26) + (S17-S27).
Bei der dargestellten Auslenkung des Außenrahmens in der Z-
Achse verändern sich die Signale der anderen Sensoren nicht,
da die Lichtstrahlen an den jeweils zugeordneten inneren
Oberflächen der Aussparungen nur entlang bewegt werden, ohne
daß eine Abstandsänderung erfolgt. Voraussetzung ist hierbei,
daß im Rahmen der Erfindung die den Reflexsensoren jeweils
zugeordneten inneren Oberflächen parallel zu den jeweils
beiden anderen Raumachsen verlaufen, die senkrecht zur Meß
bzw. Strahlrichtung stehen.
Gemäß Fig. 4 wirkt auf den Außenrahmen 20 ein Drehmoment M um
die zur Zeichenebene senkrecht stehende X-Achse. Die Abstände
und damit die Signale der Sensorpaare 16, 26 sowie 17, 27
ändern sich gegensinnig. Das einwirkende Moment wird aus den
Differenzsignalen der jeweils auf der gleichen Seite bezüg
lich der Y-Achse liegenden Sensoren 16, 17 bzw. 26, 27
bestimmt, wobei aus den Beträgen der genannten Differenzen
die Summe gemäß nachstehender Gleichung bestimmt wird:
(S16-S17) + (S26-S27).
Die Drehrichtung wird hierbei aus der Differenz, insbesondere
der Signale S16-S17, bestimmt.
Desweiteren können im Rahmen dieser Erfindung das einwirkende
Moment und dessen Drehrichtung unmittelbar aus der Summe von
Differenzsignalen bestimmt werden. Hierbei werden beispiels
weise in der Raumebene Y-Z, welche von der Achse X geschnit
ten wird, um welche das Drehmoment M wirkt, die Differenzen
aus den Abstandsänderungen der Sensorpaare 16, 17 bzw. 27, 26
erfaßt, welche jeweils auf der gleichen Seite bezüglich der
Y-Achse liegen. In Verbindung mit der Fig. 4 ergibt sich, daß
die nach der nachfolgenden Gleichung bestimmte Summe der
Differenzen entsprechend der Drehrichtung einen negativen
oder positiven Wert liefert:
(S16-S17) + (S27-S26).
Die Drehmomente um die anderen Raumachsen werden in der
entsprechenden Weise aus den Signalen der anderen Reflexsen
soren bestimmt. Festzuhalten bleibt an dieser Stelle, daß
gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren und der entsprechend
ausgebildeten Anordnung eine einfache und zuverlässige
Messung der voneinander entkoppelten Komponenten der Kräfte
und Momente gewährleistet wird, welche von einer Hand auf den
Außenrahmen 20 ausgeübt werden.
Bezugszeichen
2 Achsenkreuz
4-9 Arm
10 Zentrum
12 Standfuß
14-19 Sensor
20 Außenrahmen
24-29 Sensor
30 Druckfeder
34-39 Montagerahmen
44-49 Aussparung
F Kraft
M Moment
S14-S19 Signal des Sensors 14-19
S24-S29 Signal des Sensors 14-19
S24-S29 Signal des Sensors 24-29
4-9 Arm
10 Zentrum
12 Standfuß
14-19 Sensor
20 Außenrahmen
24-29 Sensor
30 Druckfeder
34-39 Montagerahmen
44-49 Aussparung
F Kraft
M Moment
S14-S19 Signal des Sensors 14-19
S24-S29 Signal des Sensors 14-19
S24-S29 Signal des Sensors 24-29
Claims (10)
1. Verfahren zur simultanen Messung von Kräften und Momenten,
wobei mittels Sensoren die an einem Außenrahmen angreifenden
Kräfte und Momente erfaßt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Messung berührungslos von
drei starren Achsen aus erfolgt, bezüglich denen der Außen
rahmen bewegbar angeordnet ist, und daß die Messungen der
Komponenten der Kraft und des Drehmoments in Richtung der
Achsen voneinander entkoppelt sind, wobei der Außenrahmen
mittels Federn mit den starren Achsen verbunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Messung in den drei Raumebenen erfolgt, in deren gemeinsamen
Schnittpunkt das Zentrum der drei starren Achsen angeordnet
ist, wobei die durch Momente sowie Kräfte bewirkten rotatori
schen Bewegungen um die drei Raumachsen sowie die trans
latorischen Bewegungen bezüglich der drei Raumachsen un
abhängig voneinander erfaßt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kraftkomponenten sowie die Momentkom
ponenten durch Differenzsignale gebildet werden, welche den
translatorischen sowie den rotatorischen Bewegungen des
Außenrahmens entsprechen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Messung der Abstände zwischen dem
Achsenkreuz und dem Außenrahmen mittels Reflexsensoren
erfolgt.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Achsen
kreuz (2) insgesamt sechs miteinander verbundene starre Arme
(4-9) aufweist, wobei durch deren Zentrum der Schnitt
punkt des Achsenkreuzes (2) mit den drei Raumachsen (X, Y, Z)
definiert ist,
daß der Außenrahmen (20) den genannten Armen (4-9) zugeord nete Aussparungen derart aufweist, daß er bezüglich des Achsenkreuzes (2) in allen drei Raumachsen drehbar und verschiebbar ist, wobei mittels Federn (30) eine Fesselung erfolgt,
und daß auf jedem der Arme (4-9) wenigstens ein Sensor (14-19) zur Erfassung von Abstandsänderungen des Außenrah mens (20) vorgesehen ist.
daß der Außenrahmen (20) den genannten Armen (4-9) zugeord nete Aussparungen derart aufweist, daß er bezüglich des Achsenkreuzes (2) in allen drei Raumachsen drehbar und verschiebbar ist, wobei mittels Federn (30) eine Fesselung erfolgt,
und daß auf jedem der Arme (4-9) wenigstens ein Sensor (14-19) zur Erfassung von Abstandsänderungen des Außenrah mens (20) vorgesehen ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenrahmen (20), zweckmäßig in den genannten Ausspa
rungen, den Sensoren (14-19; 24-29) jeweils mit einem
Abstand gegenüberliegende Oberflächen aufweist, wobei in der
Nullstellung sämtliche Abstände im wesentlich gleich groß
sind.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federn (30) zur Fesselung des Außen
rahmens (20) mit ihren inneren Enden jeweils auf einem der
Arme (4-9) abgestützt sind, wobei bevorzugt pro Arm zwei
Federn vorgesehen sind, welche zu beiden Seiten des jeweili
gen Armes einander diametral gegenüberliegen.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federn (30) mit ihren äußeren Enden
in Montagerahmen (34-39) abgestützt sind, welche in ent
sprechenden Aussparungen, die zweckmäßig als Paßflächen
ausgebildet sind, des Außenrahmens (20) angeordnet sind.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die jeweilige Kraftkomponente (F) in einer
der Raumachsen (Z) durch die Summe der Differenzsignale der
Sensorpaare (16, 26; 17, 27) bestimmt wird, die auf den Armen
(6, 7) der zur Kraftkomponente (F) senkrechten Raumachse (Y)
liegen und durch die Kraftkomponente (F) bewirkte Abstands
änderungen erfassen.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die um eine Raumachse (X) wirksame Dreh
momentkomponente (M) durch die Summe der Beträge der Dif
ferenzsignale der Sensoren (16, 17 sowie 26, 27) oder durch
die Summe der Differenzsignale der Sensoren (16, 17 sowie 27,
26) gebildet werden, welche die Drehung des Außenrahmens (20)
als Abstandsänderungen in der von genannten Raumachse (X)
geschnittenen Raumebene (Y-Z) erfassen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893937164 DE3937164C2 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Anordnung zur simultanen Messung von Kräften und Momenten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893937164 DE3937164C2 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Anordnung zur simultanen Messung von Kräften und Momenten |
Publications (2)
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DE3937164C2 DE3937164C2 (de) | 1993-12-02 |
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ID=6393102
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DE19893937164 Expired - Fee Related DE3937164C2 (de) | 1989-11-08 | 1989-11-08 | Anordnung zur simultanen Messung von Kräften und Momenten |
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