DE3936939A1 - Verfahren und einrichtung zur schaltkontrolle von magnetventilen in elektrohydraulischen ausbausteuerungen - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur schaltkontrolle von magnetventilen in elektrohydraulischen ausbausteuerungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur
Schaltkontrolle von Magnetventilen, insbesondere in elektro
hydraulischen Ausbausteuerungen im Bergbau, bei denen die
Ventile vorzugsweise in Gruppen zusammengefaßt sind, durch eine
Messung des elektrischen Verhaltens der Ventilmagnetspulen beim
Einschalten und Auswertung der Messung über eine elektronische
Auswerteeinheit.
Bei der Verwendung von Magnetventilen, insbesondere im unter
tägigen Bergbau mit seinen besonderen Sicherheitsanforderungen,
besteht häufig die Forderung nach einer Funktionskontrolle die
ser Ventile. Diese Forderung besteht in besonderem Maße bei
elektrohydraulischen Ausbausteuerungen, bei denen jeder einzel
nen Ausbaueinheit des Gewinnungsbetriebs zur Durchführung der
verschiedenen Arbeitsvorgänge eine größere Anzahl von Magnetven
tilen zugeordnet ist, die vorzugsweise gruppenweise von einer
mit einem Mikroprozessor versehenen Steuereinheit angesteuert
und elektrisch geschaltet werden. Bei den im untertägigen Be
trieb vorherrschenden ungünstigen Einsatzbedingungen kann ein
Versagen der Magnetventile bei aller Sorgfalt nicht zuverlässig
ausgeschlossen werden. Ein Versagen der Magnetventile kann je
doch schwerwiegende Auswirkungen haben, die z. B. zu längeren
Betriebsstillständen führen. Es ist daher erforderlich, das
Versagen von Magnetventilen sofort festzustellen, insbesondere
noch vor Ansprechen der Stromüberwachung der Stromversorgung im
Kurzschlußfall.
Aus der DE 37 15 591 C2 ist eine Einrichtung und ein Verfahren
zur Überwachung des Schaltzustandes von Magnetventilen bei
elektrohydraulischen Ausbausteuerungen u. dgl. bekannt, bei der
im Einschaltfall zunächst die Ventilmagnetspule zur Ankerver
stellung eingeschaltet und dann nach Einstellen des maximalen
Einschaltstromes der Strom kurzzeitig (zum Zeitpunkt T1) ab
geschaltet und nach einem definierten Zeitintervall (zum Zeit
punkt T2) wieder eingeschaltet wird, und daß nach dem Abschal
ten und/oder bei bzw. nach Wiedereinschalten der Stromwert auf
der Stromabfallkurve und/oder auf der Stromanstiegskurve zu
einem definierten Zeitpunkt gemessen wird. Das bekannte Ver
fahren erfordert den Normalablauf unterbrechende, zusätzliche
Schaltvorgänge und benötigt daher zur Durchführung eine für Kon
trollmessungen relativ lange Zeit.
Aus der DE-OS 26 02 906 ist weiterhin ein Verfahren bekannt,
bei dem die Funktionskontrolle bei elektrischer Aktivierung
der Magnetspulen in der Weise durchgeführt wird, daß ein Sig
nal erzeugt wird, welches den Zeitpunkt anzeigt, zu dem der
Spulenanker in seine Schaltposition gelangt. Fällt das vorge
sehene Positionssignal aus einem vorherbestimmten Zeitintervall
heraus, so wird ein Fehlersignal geliefert. Die Kontrollein
richtung umfaßt im einzelnen eina Detektorvorrichtung zur Fest
stellung der Ankerverstellung der Magnetspule, ferner eine
Steuereinrichtung mit einer Vorrichtung, die ein vorbestimmtes
Zeitintervall für die Ankerverstellung festlegt, sowie eine
Anzeigevorrichtung, die das Fehlersignal liefert. Auch dieses
bekannte Verfahren benötigt eine ungünstig lange Kontrollzeit
und ist relativ aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und besonders
schnell arbeitendes Kontrollverfahren für Magnetventile anzuge
ben, das ein Abschalten kurzgeschlossener Magnetventile noch vor
dem Ansprechen der Stromüberwachung der Stromversorgung ermög
licht. Weiterhin soll auch eine Leitungsunterbrechung erkennbar
sein. Trotz der Kürze der Ansprechzeit soll dabei die Streuung
der Ansprechzeit der einzelnen Ventile berücksichtigt werden
können.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei dem die Erfindung be
treffenen Verfahren nach Einschalten der Ventile die Anstiegs
geschwindigkeit des Stroms in den Ventilmagnetspulen gemessen
und ausgewertet wird. Durch die Messung der Anstiegsgeschwin
digkeit des Stroms in den Ventilmagnetspulen ergibt sich vor
teilhaft ein in kürzester Zeit vorliegender Wert, der nicht nur
eine Ja-Nein-Aussage über die Ventilfunktion, sondern auch eine
Aussage über das Verhalten des Ventils nach dem Einschalten er
möglicht. Die Kontrollzeit wird vorteilhaft minimiert, ohne die
Sicherheit der Kontrolle gegenüber den bekannten Verfahren her
abzusetzen. Dabei können vorteilhaft die Unterschiede zwischen
den einzelnen Ventilen durch ein Toleranzfeld berücksichtigt
werden.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Auswer
tung die Anstiegsgeschwindigkeit des Stroms mit Grenzwerten
verglichen wird, wozu besonders vorteilhaft Stromstärkengrenz
werte in Verbindung mit vorherbestimmten Zeiten dienen. So ist
eine besonders einfache Überwachung der Anstiegsgeschwindigkeit
des Stroms möglich, die für die Abschaltung von Magnetventilen
sicherer ist als andere Erfassungsmethoden der Anstiegsgeschwin
digkeit, z. B. unter Zuhilfenahme mathematischer Methoden.
Nach einer Grenzwertüberschreitung erfolgt eine Abschaltung
der Ventile einer überwachten Gruppe durch die elektronische
Auswerteeinheit, wobei besonders vorteilhaft nach der Abschal
tung die angesteuerten Ventile der Reihe nach einzeln von der
Auswerteeinheit auf ihre Funktion abgefragt werden. Durch diese
Maßnahmen wird vorteilhaft erreicht, daß z. B. in Verbindung
mit einer Positionsanzeige eine sofortige Auswechslung des
beschädigten Ventils erfolgen kann, bevor ein größerer Schaden
aufgetreten ist.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Einrichtung zur Schalt
kontrolle von Magnetventilen vorgesehen, die ein Ventilstrom
meßglied und ein Zeitglied aufweist. Zusammen mit weiteren Ele
menten, wie einer Vergleichsschaltung, einem Grenzwertspeicher
etc. ist eine erfindungsgemäß vorteilhafte Überwachungseinrich
tung für die Ventile einer elektrohydraulischen Ausbausteuerung
realisierbar.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 ein Einschalt-Stromverlaufsdiagramm mit eingezeichnetem
Grenzwertbereich und
Fig. 2 eine vereinfachtes Blockschaltbild der erfindungsgemäßen
Überwachungseinrichtung.
Im Diagramm von Fig. 1 ist mit 1 die Größe des zum Ventil fließenden
Stroms und mit t der Zeitverlauf bezeichnet. Der Bereich
zwischen der Linie 1 und Linie 4 entspricht im Diagramm dem
Stromanstieg bei einem normalen Einschalten, die Linie 2 ent
spricht einem langsamen Kurzschlußverlauf und die Linie 3 einem
schnellen Kurzschlußverlauf. Zwischen den Linien 2 und 3 befin
det sich der Toleranzbereich der einzelnen Kurzschlußfälle. Die
automatische Abschaltung der Ventile erfolgt, wenn der Stroman
stieg zwischen den Linien 2 und 3 liegt oder falls eine Lei
tungsunterbrechung vorliegt. Bei einer Leitungsunterbrechung
fließt kein Strom, wobei die Ungenauigkeit des Meßsystems zu der
Anzeige eines geringen Stroms führt. Zwischen dem maximal gemes
senen Stromwert bei Unterbrechung, z. B. 15 mA, (Linie 4) und
(Linie 2), dem langsamen Kurzschlußverlauf befindet sich der
Bereich, in dem sich der reguläre Einschaltverlauf befindet.
Die Auswerteeinheit ist in der Praxis vorzugsweise derart aus
gelegt, daß sie nach dem Einschalten eines Ventils bis zu ca.
20 msec prüft, ob ein festgelegter Stromwert überschritten ist
oder nicht. Bei Überschreitung erfolgt eine sofortige Abschal
tung. Nach ca. 20 msec ist also die Entscheidung erfolgt, ob
ein Kurzschluß vorliegt und es erfolgt jetzt die Prüfung, ob ein
reguläres Einschalten mit einem Anstieg des Nennstroms vorliegt,
oder ob nur ein so geringer Strom fließt, daß eine Unterbre
chung vorliegen muß. Auch in diesem Fall, aber erst nach z. B.
300 msec der normalen Stromanstiegszeit, erfolgt ein Abschalten.
In Fig. 2, die ein vereinfachtes Blockschaltbild der Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zeigt, sind die einzelnen Ele
mente der Einrichtung durch ihre üblichen Symbole gekennzeich
net. Die Steuerungssignale der Einrichtung werden in einem Mikro-
Controller erzeugt, der Mikro-Controller ist mit 5 bezeichnet.
Die Ventilleiste, der ventilseitige Ausgang der Einrichtung, ist
mit 6 bezeichnet. Von der Ventilleiste 6 werden die Ventile an
gesteuert, deren Zahl vorzugsweise zwölf beträgt. Mit 7 und 8
sind zwei symbolisch dargestellte Ventile bezeichnet.
Auf der Eingangsseite des Mikro-Controllers 5 sind Verbindungen
9 und 10 zum Ventilsteuerungsprozessor angeordnet, die eben
falls in Leistenform dargestellt sind. Sie sind mit dem nicht
dargestellten Ventilsteuerungsprozessor auf übliche Weise ver
bunden. Der Ventilsteuerungsprozessor weist vorzugsweise zwei
Teile, VP-I und VP-II, auf. Die Spannungsversorgung der Einrich
tung erfolgt über die Einheit 11.
Als besonders wesentliche Elemente enthält die Einrichtung zur
Durchführung des Verfahrens noch das Zeitglied 12, den Meßkreis
13 für die Ventilstrommessung mit einem Analog-Digital-Wandler
sowie Schalttransistoren, z. B. 14, 15, und 16, denen Treiber
stufen vorgeschaltet sind.
Zum Selbsttest und zur Aufschaltung einer Eichspannung um alle
Einzelteile bei Spannungsabweichungen korrigieren zu können,
ist die Einheit 17 vorgesehen, der eine wesentliche Funktion
für die Betriebssicherheit der Einrichtung zukommt.
Die Einrichtung für die Durchführung des Verfahrens ist anhand
einer beispielhaften Ausführung gezeigt. Es versteht sich von
selbst, daß Abwandlungen, Ergänzungen etc. im Belieben des
Fachmannes liegen und projektbezogen oder im Zuge des Fort
schritts der Mikroelektronik vorgenommen werden können.
Claims (9)
1. Verfahren zur Schaltkontrolle von Magnetventilen, insbeson
dere in elektrohydraulischen Ausbausteuerungen im Bergbau,
bei denen die Ventile vorzugsweise in Gruppen zusammengefaßt
sind, durch eine Messung des elektrischen Verhaltens der Ven
tilmagnetspulen beim Einschalten und Auswertung der Messung
über eine elektronische Auswerteeinheit, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach dem Einschalten der Ven
tile die Anstiegsgeschwindigkeit des Stroms in den Ventilmag
netspulen gemessen und ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Auswertung die Anstiegsgeschwindig
keit des Stroms mit Grenzwerten verglichen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Auswertung Stromstärken
grenzwerte in Verbindung mit vorherbestimmten Zeiten dienen.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach einer Grenzwertüberschrei
tung eine Abschaltung der Ventile erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß nach Abschaltung einer
Ventilgruppe die angesteuerten Ventile der Reihe nach einzeln
von der Auswerteeinheit auf ihre Funktion abgefragt werden.
6. Einrichtung zur Überwachung des Schaltzustandes von Magnet
ventilen, insbesondere in elektrohydraulischen Ausbausteue
rungen im Bergbau, bei denen die Ventile vorzugsweise in Gruppen
zusammengefaßt sind und eine elektronische Überwachungseinheit
aufweisen, die die Stromaufnahme der Ventilmagnetspulen über
wacht, nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Be
stimmung des Anstiegs des Stromes nach dem Einschalten ein Ven
tilstrommeßglied (13) aufweist, das mit einem Zeitglied (12)
verbunden ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen Grenzwertspeicher mit einer
Vergleichsschaltung aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie eine Einzelansteuerung für
die Ventile (7, 8) einer Ventilgruppe aufweist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Selbsttestschal
tung mit Korrektur einer Eichspannungsabweichung aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893936939 DE3936939A1 (de) | 1989-11-06 | 1989-11-06 | Verfahren und einrichtung zur schaltkontrolle von magnetventilen in elektrohydraulischen ausbausteuerungen |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3936939A1 true DE3936939A1 (de) | 1991-05-08 |
Family
ID=6392977
Family Applications (1)
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DE19893936939 Withdrawn DE3936939A1 (de) | 1989-11-06 | 1989-11-06 | Verfahren und einrichtung zur schaltkontrolle von magnetventilen in elektrohydraulischen ausbausteuerungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3936939A1 (de) |
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1989
- 1989-11-06 DE DE19893936939 patent/DE3936939A1/de not_active Withdrawn
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