DE3936068C2 - - Google Patents
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- DE3936068C2 DE3936068C2 DE3936068A DE3936068A DE3936068C2 DE 3936068 C2 DE3936068 C2 DE 3936068C2 DE 3936068 A DE3936068 A DE 3936068A DE 3936068 A DE3936068 A DE 3936068A DE 3936068 C2 DE3936068 C2 DE 3936068C2
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Description
Die Aufbereitung und Beseitigung von
Abfallstoffen ist zum Schutz der Umwelt
ein volkswirtschaftlich bedeutendes
Problem.
Dazu gehört auch die Aufbereitung
flüssiger Abfallstoffe, wie Gülle
aus der Tierhaltung und von Schlämmen
aller Art.
Der Gülleanfall beträgt in der Bundesrepublik
etwa 220 Millionen m³/Jahr.
Die Aufbereitung durch mikrobielle
Verrottung würde für die Rottesetzung
eine Bodenfläche von etwa 8800 ha
und sofern Wintertemperaturen zu berücksichtigen
sind, auch bis etwa 13 000 ha
benötigen. Diese Fläche steht dafür
nicht zur Verfügung. Dazu kommt, daß
die mikrobielle Umsetzung in der
kalten Jahreszeit bei Temperaturen
unter 15°C sich stark verlangsamt
und dann zum Stillstand kommt.
Es findet bei solchen niedrigen Temperaturen
keine Vermehrung der Mikroorganismen
mehr statt, die einen
Temperaturanstieg bewirken könnte.
Diese Nachteile werden durch das
Verfahren der Erfindung mit der Anlage
zu seiner Durchführung vermieden.
Die Offenlegungsschrift 36 05 253 beschreibt ein
Verfahren zur Aufarbeitung von Abfallschlämmen,
wie Gülle, durch Homogenisierung mit Strohmehl
auf 25-35% Festanteil und Abtrennung der Flüssigkeit
in einer Schneckenzentrifuge. Es soll die
flüssige Phase als Kopfdünger verregnet und der
Güllekuchen mehrwöchig kompostiert werden.
Dieses Verfahren trennt nur in 2 instabile Produkte.
Es können die abgetrennten, großen Mengen an
riechender Flüssigkeit nicht auf Böden
durch Verregnen ausgebracht werden. Die Belastung
der Bodenflächen und der Umwelt wäre zu groß.
Mit diesem Stand der Technik kann die Aufgabe
der Erfindung, der Steigerung des Durchsatzes
mikrobieller Umsetzungsprodukte in verwertbare
Produkte, nicht gelöst werden.
Das Verfahren der Erfindung vermeidet diesen Anfall
von flüssigen, nicht umgesetzten Abfallprodukten.
Auch die notwendige, mehrwöchige Kompostierung des
instabilen Gemisches aus Strohmehl und flüssigem
Abfallstoff, wie Gülle, zur Erzeugung eines
stabilen Produktes führt zu einem nicht vorhandenen,
großen Flächenbedarf mit Umweltbelastung bei
der mikrobiellen Umsetzung.
Das Verfahren der Erfindung benötigt dagegen nur
einen geringen Flächenbedarf und führt durch
Steuerung der Temperatur zu einem ganzjährig
konstanten Durchsatz zu einem stabilen Endprodukt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
Kompostierung von flüssigen organischen
Abfallstoffen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, durch
optimale Ausbildung der Verfahrensmaßnahmen
eine erhebliche Reduzierung
der benötigten Bodenfläche für die
mikrobielle Umsetzung flüssiger Abfallstoffe
und zugesetzter, fester Abfallstoffe
zu erreichen.
Es ist weiter eine Aufgabe der Erfindung,
Verfahrensmaßnahmen anzuwenden, welche
die ganzjährige, von der Temperatur
der Atmosphäre unabhängige, mikrobielle
Umsetzung der eingesetzten Abfallstoffe
gestatten.
Weiter ist es eine Aufgabe der Erfindung,
das Verfahren mit der Anlage zu seiner
Durchführung weitgehend zu rationalisieren
und zu automatisieren für
eine wirtschaftliche Arbeitsweise.
Weiter ist es eine Aufgabe des Verfahrens
der Erfindung, ein in der Landwirtschaft
und im Gewerbe qualitativ hochwertiges
Produkt gleichbleibender Qualität
herzustellen.
Die Lösung der Aufgaben des Verfahrens
der Erfindung ist im kennzeichnenden
Teil der Ansprüche 1 und 2 definiert.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung
ist durch folgende Verfahrensstufen
gekennzeichnet:
- a) Den in einem Behälter auf Raumtemperatur gehaltenen Abfallstoffen werden etwa 0,1 bis 1,5 Gew.-% an zurückgeführtem Kompost und etwa 1 bis 3 Gew.-% an Biomasse anderer Provenienz zugemischt,
- b) das so erhaltene Gemisch wird in einem Behandlungsbehälter unter Aufrechterhaltung der Raumtemperatur und unter gleichzeitigem Einziehen von Luft zerkleinert,
- c) das zerkleinerte Gemisch wird in mehreren, von unten beheizten Absetzbecken für mehrere Tage zwischengelagert, es wird dann die sich nach unten abtrennende flüssige Phase aus den Absetzbecken in einen Lagerbehälter überführt, die feste Phase wird aus den Absetzbecken ausgeschneckt und mit etwa 1 bis 3 Gew.-% an Biomasse anderer Provenienz vermischt, und
- d) die vermischte feste Phase wird auf ein erstes rechteckiges und flüssigkeitsundurchlässiges Rottefeld aufgesetzt und nach jeweils mehreren Tagen Verweildauer und die folgenden ebenfalls rechteckigen und flüssigkeitsundurchlässigen Rottefelder umgesetzt und unter Einstellung der Rottetemperatur auf etwa 30 bis 55°C in dem ersten bis fünften Rottefeld durch Zugabe von flüssiger Phase aus dem Lagerbehälter in einer Menge von etwa 60 bis 75 Gew.-% der Gesamtmischung und unter Ansteigenlassen der Rottetemperatur auf etwa 60°C bis 70°C in dem sechsten und den nachfolgenden Rottefeldern ohne Zugabe von flüssiger Phase und unter Entnahme des fertigen Kompostes aus dem letzten Rottefeld, wobei das erste und das zweite Rottefeld beheizt werden.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung ist
weiter dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den Stufen c) und d) eine weitere
Stufe eingeschaltet wird, in der die vermischte
feste Phase im Rottereifebecken
für mehrere Tage gelagert wird.
Weiter ist die Lösung der Aufgabe der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
als flüssige organische Abfallstoffe
Gülle oder tierischer Kot oder Schlämme
aus der Lederindustrie, aus Hefen, von
Flußläufen und aus der See eingesetzt
werden.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung
ist auch noch dadurch gekennzeichnet,
daß als Biomasse anderer Provenienz
gehäckseltes oder gemahlenes Stroh
oder gehäckseltes Sisal oder zerkleinertes
Altpapier eingesetzt werden.
Ferner ist die Lösung der Aufgabe der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
in der Stufe d) bei der Zugabe der
flüssigen Phase zur festen Phase ein
C/N-Verhältnis von 10 bis 14 : 1
eingestellt wird.
Weiter ist das Verfahren der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß die
Verfahrensstufen a) bis d) in einem
geschlossenen Raum durchgeführt werden,
und die diesen verlassende Abluft
durch Filtermassen geführt, sowie
das in diesen adsorbierte Ammoniak aus
den Filtermassen herausgedrückt oder
mit einer Säure herausgewaschen wird.
Das Verfahren der Erfindung ist auch
noch dadurch gekennzeichnet, daß die
benötigte Wärmeenergie durch Wärmekopplung
mit der Erzeugung der benötigten
elektrischen Energie gewonnen wird, und
die Wärmeenergie durch Wärmeaustausch mit
Wasser als Wärmeträger in die entsprechende
Verfahrensstufen in Rohrleitungen eingeführt
und danach im Kreislauf zurückgeführt
wird.
Das Verfahren der Erfindung ist auch durch
eine Anlage zu seiner Durchführung gekennzeichnet.
Diese befindet sich in einem geschlossenen
Raum und besteht aus einem
Vorratsbehälter (1) für die flüssigen
organischen Abfallstoffe, aus einem Lagerbehälter
(2) für die flüssige Phase, aus
einem Behälter (3) zur Erwärmung der Abfallstoffe mit im
Kreislauf geführtem Warmwasser, aus einem von unten
beheizten Behandlungsbehälter (4) zur Zerkleinerung der
Abfallstoffe, aus mehreren parallel angeordneten Absetzbecken
(5a-6n) für die Abfallstoffe mit unteren
Absperrschiebern und aus mehreren parallel angeordneten
Rottereifebecken (6a-6n) für die feste Phase, wobei
zwischen den Absetzbecken (5a-5n) und den Rottereifenbecken
(6a-5n) Mischvorrichtungen (7a-7n) für die Zumischung
der Biomasse anderer Provenienz angeordnet sind,
und daß die Anlage im Bereich der Rottefelder umsetzbare
Transportorgane, einen fahrbaren Rottesetzer und eine
fahrbare Entnahmeeinrichtung umfaßt.
Weiter ist die Anlage der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufsetzung und die Umsetzung
der festen Phase auf die Rottefelder und die Entnahme
des Kompostes aus dem letzten Rottefeld
rechnergesteuert über Induktionsschleifen oder
Kontaktschleifen oder durch Steuerung mittels
Laserstrahlen oder mittels Funkstrahl automatisch
erfolgt.
Das Verfahren der Erfindung führt zu einer
Steigerung des Durchsatzes mikrobieller
Umsetzung landwirtschaftlicher, natürlicher
gewerblicher organischer Abfallstoffe in
verwertbare Produkte.
Die Rottesetzung und Rotteumsetzung kann
matrix-förmig erfolgen, derart, daß
die Tagesmenge der Masse in einer
Rottenreihe auf der Abszisse aufgesetzt wird,
und die Umsetzung der Rotten auf der
Ordinate fortlaufend, periodisch in
einer Reihe erfolgt und die Änderung
der Positionen der Rotten im Tagesrhythmus,
vorzugsweise in einem oder
in mehreren Tagen, erfolgt.
Die Tagesmenge der Rottemasse kann hintereinander
in einer 1. Rottereihe mit Rotten,
vorzugsweise von etwa 1,5 m³ mit einer
Fläche von 0,75 m² pro m³ gesetzt werden.
Diese 1. Reihe kann nach mehreren, insbesondere
nach 3 bis 5 Tagen, umgesetzt
werden, und diese Umsetzung kann
nach weiteren, insbesondere nach 3 bis
5 Tagen, in die folgende, parallele
Reihe erfolgen, insbesondere bis in die
8. Rottereihe und danach kann die Entnahme
des Produktes an den Rändern der
letzten Rottereihe erfolgen, und das
Rottesetzen in die leere, 1. Rottereihe,
und die Umsetzung der Rotten in die
folgenden, leeren Reihen fortlaufend,
periodisch erfolgen.
Soweit Gülle aus der Tierhaltung aufbereitet
wird, enthält diese 7 bis 30 Gew.-%
Trockensubstanz.
Der Zusatz einer Biomasse anderer Provenienz
erfolgt auch zur Herbeiführung einer grobporigen,
luftdurchlässigen Struktur der
Masse und zur optimalen Adsorption der
flüssigen Phase.
Die Einstellung eines bestimmten C/N-
Verhältnisses in dem Stoffgemisch aus
flüssiger Phase und zugemischter fester
Phase erfolgt insbesondere auf ein
Verhältnis C : N von 12,5 : 1.
Die Einsetzung der Rotte kann in 5 Arbeits
tagen/Woche mit einer Tagesmenge von
etwa 150 m³ bei einer Reihenlänge von
etwa 100 m erfolgen.
Die Mischvorrichtung in dem Behandlungsbehälter
(4) kann aus einer Hochgeschwindigkeits
rührvorrichtung als Dispergator
bestehen, der bei der Vermischung der
Komponenten Luft zur O₂-Versorgung
der Mikroorganismen in die Grobstruktur
der dispergierten Biomasse einzieht,
und die Vermischung in dem Behälter (2)
durch eine Rührvorrichtung, vorzugsweise
im Chargenbetrieb und die Vermischung
in den Mischvorrichtungen
(7, a-n) mit einem Dispergator erfolgt.
Die Anlage zur Durchführung des Verfahrens
der Erfindung weist in der überdachten
Rottefläche parallel zu den Rottereihen
eine äußere Fahrspur für die Rottesetzung
und eine äußere Umrandung zur Abfuhr des
gebildeten Kompost bzw. Humus auf.
Diese Anlage kann als geschlossener Raum
auch ganz oder teilweise in das Erdreich
eingebettet sein.
Das Verfahren der Erfindung wird durch das
folgende Ausführungsbeispiel erläutert.
Dieses ist in Bezug auf den Mengendurchsatz
darauf nicht beschränkt.
Das Verfahren der Erfindung mit der
Anlage zu seiner Durchführung ist in
der Fig. 1 erläutert.
In diesem Verfahrensschema bedeuten:
1 Vorratsbehälter für flüssigen Abfallstoff
2 Lagerbehälter für aus (5, a-n) und (6, a-n) abgezogene, flüssige Phase,
3 Behälter zur Erwärmung des zu behandelnden Abfallstoffes,
4 Behandlungsbehälter mit Hoch geschwindigkeitsrührer als Dispergator,
5, a-n Absetzbecken
6, a-n Rottereifebecken
7, a-n Mischvorrichtungen,
8 Behälter für Vorrotte für (3)
9 Behälter für zugemischte Biomasse anderer Provenienz wie Stroh für (7)
10 Anlage für Kraft-, Wärme-, Kopplung
2 Lagerbehälter für aus (5, a-n) und (6, a-n) abgezogene, flüssige Phase,
3 Behälter zur Erwärmung des zu behandelnden Abfallstoffes,
4 Behandlungsbehälter mit Hoch geschwindigkeitsrührer als Dispergator,
5, a-n Absetzbecken
6, a-n Rottereifebecken
7, a-n Mischvorrichtungen,
8 Behälter für Vorrotte für (3)
9 Behälter für zugemischte Biomasse anderer Provenienz wie Stroh für (7)
10 Anlage für Kraft-, Wärme-, Kopplung
Fig. 2 demonstriert Stufe 6:
Entnahme von Rotten, Rottesetzflächen zum Aufsetzen
von Rotten und zum Rotteumsetzen und beschreibt die
Fahrspur zum Rotteumsetzen und zur Stufe 7:
Fahrspur für Produktentnahme.
Das Verfahren der Erfindung wird durch das
folgende Ausführungsbeispiel erläutert.
Es werden etwa 3 m³ einer Rohgülle
einer Temperatur von etwa 5°C aus
einem Vorratsbehälter (1) in einen
Behälter (3) zur Erwärmung gepumpt
und in diesem auf etwa 30°C erwärmt
und dabei gehäckseltes Stroh einer
Teilchenlänge bis etwa 60 mm in
einer Menge von 2%, auf die Gülle
gerechnet, sowie etwa 1% einer
Stammkultur aus der Vorrotte mit
8 Tage Rottezeit, auf die Gülle
gerechnet, zugemischt.
Danach wird das erwärmte Stoffgemisch
in einen beheizten Behandlungsbehälter
(4) eingeführt und in diesem durch
Dispergator als Hochgeschwindigkeitsrührer
in etwa 6 bis 8 min zu
einer homogenen Dispersion vermischt.
Danach wird das warme Stoffgemisch
in ein beheiztes Absetzbecken (5)
gepumpt und nach 3 Tagen die sich
abscheidende flüssige Phase am
unteren Ende des Behälters abgezogen
und in einen Lagerbehälter (2)
gepumpt.
Danach wird die verbleibende Feststoffmasse
aus dem Absetzbecken (5) ausgeschneckt
und in einen langsam
laufenden Durchlaufmischer (7, a)
überführt und in diesem mit 3%
gehäckseltem Stroh, auf die Mischung
gerechnet, aus einem Behälter (9) oder
mit Stroh bis 200 mm anderer Provenienz vermischt.
Danach wird das Stoffgemisch in ein
ebenfalls mit Warmwasser beheiztes
Rottereifebecken (6, a) gefördert.
Aus diesem läuft nicht eingebundene
flüssige Phase ab, die ebenfalls in
den Lagerbehälter (2) gepumpt
wird.
Danach wird die gebildete Rottemasse
aus dem Rottereifebecken (6, a)
mittels einer Rottesetzvorrichtung
ausgefahren und über ein Transportorgan
als Rotte von etwa 0,75 m²/m³
Platz 1 in der 1. Rottereihe gesetzt.
Diese Maßnahme wird mit der Tagesmenge
aus dem Rottereifebecken (6, a)
wiederholt, und es werden weitere
Rotten der gleichen Menge auf den
folgenden Plätzen der Rottereihe 1
gesetzt.
Dabei entspricht die Rottelänge der
Kapazität und Masse der Anlage, die
als Tagesmenge verarbeitet wird.
Die Länge kann beispielsweise 50, 100,
200 m und mehr betragen.
Es wird das Aufsetzen der Rotten an
den folgenden Tagen in weiteren,
parallel aufgesetzten Rottereihen
wiederholt.
Es werden 3 Rotteflächen nebeneinander
angelegt.
Es wird die 1. und 2. Rottereihe jeder
Rottefläche mit im Kreislauf geführtem
Warmwasser von unten auf der Bodenfläche
beheizt und auf einer Temperatur
von 40°C bis 50°C gehalten.
Durch diese Beheizung wird die
mikrobielle Verrottung beschleunigt.
Es entsteht dadurch Umsetzungswärme.
Es ist deshalb eine Beheizung der
folgenden, 6. bis 8., Rotte nicht
erforderlich. In diesen erfolgt ein
Temperaturanstieg auf 60° bis 70°C.
Die Regelung der Temperatur in den
einzelnen Rotten erfolgt durch die
Zudosierung von zurückgeführter
flüssiger Phase. Diese führt zur
Bildung von Verdampfungsenergie,
welche durch die eingesetzte Menge
die Temperatur regelt. Sofern diese
flüssige Phase nicht ausreicht, wird
über eine getrennte Leitung Wasser
zudosiert.
Die Rottedauer beträgt bie 5 Arbeitstagen
pro Woche insgesamt 29 Tage.
Danach erfolgt das Ausfahren der
Fertigrotte als Kompost oder Humus
oder zur Verwertung als Filterhumus
je nach dem erzielten Reifegrad und
Verwendungsabsicht.
Die Dauer der Kompost-/Humus-Bildung
zeigt das folgende Beispiel:
Die Beschleunigung der mikrobiellen
Umsetzung und der Dauer des Durchsatzes
führt zu folgendem technischen und
wirtschaftlichen Vorteil.
Es fallen bei 100 000 Legehennen
nach dem Stand der Technik etwa
10 000 m³ Gülle an. Dazu werden bei
der Aufbereitung nach dem Stand der
Technik 3 330 m² Rottefläche benötigt,
wobei die winterliche Temperatur nicht
berücksichtigt ist.
Nach dem Verfahren der Erfindung werden
dagegen unabhängig von der Jahreszeit
nur 1 200 m² Rottefläche benötigt
durch die Beschleunigung des Durchsatzes.
Das Verhältnis des Flächenbedarfes
beträgt somit etwa 3 : 1.
Dem Verfahren der Erfindung mit der
Anlage zu seiner Durchführung kommt
somit eine erhebliche, volkswirtschaftliche
Bedeutung zu. Erst durch die
Verringerung des Flächenbedarfes und
dadurch Verringerung der Raumgröße
ist eine wirtschaftliche Durchführung
der Aufbereitung des großen, jährlichen
Anfalles an flüssigen Abfallstoffen
unter Beifügung fester Abfallstoffe
möglich.
Erst durch das Verfahren der Erfindung
kann diese Aufbereitung und damit
Entsorgung unabhängig von äußeren,
klimatischen Bedingungen sicher
ganzjährig durchgeführt werden.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens
der Erfindung liegt auch darin, daß
keine Abwasserbelastung entsteht, da
das Wasser der flüssigen Abfallstoffe
verdampft wird und die Inhaltsstoffe
in die mikrobielle Umsetzung eingehen
und in Kompost/Humus umgewandelt werden.
Ein weiterer technischer und wirtschaftlicher
Vorteil liegt darin,
daß keine festen Abfallstoffe entstehen,
die zu deponieren sind. Es wird vielmehr
durch das Verfahren der Erfindung ein
wertvolles Verkaufsprodukt erzeugt,
welches dem Boden im Kreislauf die
Nährstoffe und Humusinhaltsstoffe wieder
zuführt, die über die Kette Pflanze,
Tier und auch Mensch als Abfallstoffe
bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln
entstanden sind. Dies gilt auch für
solche organischen, gewerblichen Abfallstoffe,
die mikrobiell umgesetzt
werden können.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens
der Erfindung liegt aber auch darin,
daß erhebliche Mengen an Ernterückständen,
insbesondere als Stroh, einer Verwertung
zugeführt werden durch ihre rasche
Verrottung. Das Verfahren der Erfindung
gestattet also sowohl flüssige Abfallstoffe,
wie feste Nebenprodukte der
Erzeugung von Ernteprodukten, durch
ihre Kombination gemeinsam zu verwerten.
Dazu kommt, daß neben der Rückführung
der nach dem Verfahren der Erfindung
erzeugten Produkte in den Kreislauf
der Natur auch eine gewerbliche Verwendung,
insbesondere als Filtermedium,
möglich ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur Kompostierung von flüssigen organischen
Abfallstoffen mit folgenden Verfahrensstufen:
- a) Den in einem Behälter auf Raumtemperatur gehaltenen Abfallstoffen werden etwa 0,1 bis 1,5 Gew.-% an zurückgeführtem Kompost und etwa 1 bis 3 Gew.-% an Biomasse anderer Provenienz zugemischt,
- b) das so erhaltene Gemisch wird in einem Behandlungsbehälter unter Aufrechterhaltung der Raum temperatur und unter gleichzeitigem Einziehen von Luft zerkleinert,
- c) das zerkleinerte Gemisch wird in mehreren, von unten beheizten Absetzbecken für mehrere Tage zwischengelagert, es wird dann die sich nach unten abtrennende flüssige Phase aus den Absetzbecken in einen Lagerbehälter überführt, die feste Phase wird aus den Absetzbecken ausgeschneckt und mit etwa 1 bis 3 Gew.-% an Biomasse anderer Provenienz vermischt, und
- d) die vermischte feste Phase wird auf ein erstes rechteckiges und flüssigkeitsundurchlässiges Rottefeld aufgesetzt und nach jeweils mehreren Tagen Verweildauer und die folgenden ebenfalls rechteckigen und flüssigkeitsundurchlässigen Rottefelder umgesetzt unter Einstellung der Rottetemperatur auf etwa 30 bis 55°C in dem ersten bis fünften Rottefeld durch Zugabe von flüssiger Phase aus dem Lagerbehälter in einer Menge von etwa 60 bis 75 Gew.-% der Gesamtmischung und unter Ansteigenlassen der Rottetemperatur auf etwa 60 bis 70°C in dem sechsten und den nachfolgenden Rottefeldern ohne Zugabe von flüssiger Phase und unter Entnahme des fertigen Kompostes aus dem letzten Rottefeld, wobei das erste und das zweite Rottefeld beheizt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen die Stufen c) und d) eine weitere Stufe eingeschaltet
wird, in der die vermischte feste Phase in
Rottereifebecken für mehrere Tage gelagert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als flüssige organische Abfallstoffe Gülle oder
tierischer Kot oder Schlämme aus der Lederindustrie, aus
Hefen, von Flußufern und aus der See eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Biomasse anderer Provenienz gehäckseltes oder
gemahlenes Stroh oder gehäckseltes Sisal oder zerkleinertes
Altpapier eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stufe d) bei der Zugabe der flüssigen Phase zu
der festen Phase ein C/N-Gewichtsverhältnis von 10 bis
14 : 1 eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verfahrensstufen a) bis d) in einem geschlossenen
Raum durchgeführt werden, und die diesen verlassende Abluft
durch Filtermassen geführt sowie das in diesen absorbierte
Ammoniak aus den Filtermassen herausgedrückt
oder mit einer Säure herausgewaschen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die benötigte Wärmeenergie durch Wärmekopplung mit
der Erzeugung der benötigten elektrischen Energie gewonnen
wird, und die Wärmeenergie durch Wärmeaustausch
mit Wasser als Wärmeträger in die entsprechenden Verfahrensstufen
in Rohrleitungen eingeführt und danach im
Kreislauf zurückgeführt wird.
8. Anlage durch Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem geschlossenen
Raum befindliche Anlage aus einem Vorratsbehälter
(1) für die flüssigen organischen Abfallstoffe,
aus einem Lagerbehälter (2) für die flüssige Phase, aus
einem Behälter (3) zur Erwärmung der Abfallstoffe mit im
Kreislauf geführtem Warmwasser, aus einem von unten
beheizten Behandlungsbehälter (4) zur Zerkleinerung der
Abfallstoffe, aus mehreren parallel angeordneten Absetzbecken
(5a-5n) für die Abfallstoffe mit unteren
Absperrschiebern und aus mehreren parallel angeordneten
Rottereifebecken (6a-6n) für die feste Phase besteht, daß
zwischen den Absetzbecken (5a-5n) und den Rottereifebecken
(6a-6n) Mischvorrichtungen (7a-7n) für die Zumischung
der Biomasse anderer Provenienz angeordnet sind,
und daß die Anlage im Bereich der Rottefelder umsetzbare
Transportorgane, einen fahrbaren Rottesetzer und eine
fahrbare Entnahmeeinrichtung umfaßt.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufsetzung und die Umsetzung der festen Phase auf die
Rottefelder und die Entnahme des Kompostes aus dem
letzten Rottefeld rechnergesteuert über Induktionsschleifen
oder Kontaktschleifen oder durch
Steuerung mittels Laserstrahlen oder mittels
Funkstrahl automatisch erfolgen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3936068A DE3936068A1 (de) | 1989-04-18 | 1989-10-28 | Verfahren zur steigerung des durchsatzes mikrobieller umsetzungsprodukte landwirtschaftlicher, natuerlicher, gewerblicher organischer abfallstoffe in verwertbare produkte |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3912675 | 1989-04-18 | ||
DE3936068A DE3936068A1 (de) | 1989-04-18 | 1989-10-28 | Verfahren zur steigerung des durchsatzes mikrobieller umsetzungsprodukte landwirtschaftlicher, natuerlicher, gewerblicher organischer abfallstoffe in verwertbare produkte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3936068A1 DE3936068A1 (de) | 1990-10-25 |
DE3936068C2 true DE3936068C2 (de) | 1991-10-24 |
Family
ID=25880038
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3936068A Granted DE3936068A1 (de) | 1989-04-18 | 1989-10-28 | Verfahren zur steigerung des durchsatzes mikrobieller umsetzungsprodukte landwirtschaftlicher, natuerlicher, gewerblicher organischer abfallstoffe in verwertbare produkte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3936068A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4123798C1 (de) * | 1991-07-18 | 1993-04-01 | Heinz 3200 Hildesheim De Meier | |
DE4243768A1 (de) * | 1992-12-23 | 1994-06-30 | Dfa Fertigungs Und Anlagenbau | Verfahren zur Herstellung eines kompostanalogen Produktes aus Fäkalien |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH685494A5 (de) * | 1993-09-08 | 1995-07-31 | Buehler Ag | Verfahren und Anlage zur Vergärung von Bioabfall. |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3605253A1 (de) * | 1986-02-19 | 1987-08-20 | Broesamle Peter | Verfahren und vorrichtung zur aufbereitung von abwasserschlaemmen organischer herkunft sowie verwendung der produkte |
-
1989
- 1989-10-28 DE DE3936068A patent/DE3936068A1/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4123798C1 (de) * | 1991-07-18 | 1993-04-01 | Heinz 3200 Hildesheim De Meier | |
DE4243768A1 (de) * | 1992-12-23 | 1994-06-30 | Dfa Fertigungs Und Anlagenbau | Verfahren zur Herstellung eines kompostanalogen Produktes aus Fäkalien |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3936068A1 (de) | 1990-10-25 |
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