DE3934095A1 - Verfahren und vorrichtung zum absaugen eines oberflaechenfilmes auf walzgut - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum absaugen eines oberflaechenfilmes auf walzgutInfo
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Description
Nach dem Stand der Technik ist es erforderlich, von Drähten,
Stangen, Rohren, Profilen, Blechen und Bändern aus Stahl
oder NE-Metallen Verschmutzungen in Form von Öl, Emulsionen
oder Staub zu entfernen oder dosiert zu vermindern. Es ist
bekannt, den Oberflächenfilm mit einer Luftströmung
abzusaugen.
Bekannt ist insbesondere (DE-PS 28 43 449) ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Entfernen oder dosierten Vermindern
der auf dem Walzgut nach dem Kaltwalzen verbliebenen
Walzflüssigkeit, bei dem das Absaugen des Films über ein
Rohrventil erfolgt, das mit Dichtleisten verbunden ist,
welche am durchlaufenden Gut anliegen und abstreifen.
Dabei können harte Partikel im anhaftenden Film, die sich
an den Abstreifelementen festsetzen, die Oberfläche des
Gutes beschädigen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Entwicklung eines
Verfahrens und dafür geeigneten Vorrichtung für den
erwähnten Zweck, bei der die Gefahr der Beschädigung der
Oberfläche des Gutes weitgehend ausgeschaltet ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Hauptanspruchs gelöst. Die Unteransprüche haben
verschiedene Ausführungsformen von Vorrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens zum Inhalt.
Das Verfahren nach der Erfindung beruht auf rein
strömungstechnischen Grundlagen, Dichtleisten und
Schabewerkzeuge kommen nicht zum Einsatz. Damit ist eine
theoretisch berührungslose Reinigung möglich, wenn das zu
reinigende Material quer zur Bewegungsrichtung genau
zentriert eine Unterdruckkammer durchläuft. Durch den
Anschluß einer dem zu reinigenden Querschnitt angepaßten
Vakuumpumpe werden im Reinigungsbereich
Luftgeschwindigkeiten erzeugt, die im Überschallbereich
liegen. Hierbei werden Verschmutzungen mitgerissen, in der
nachfolgenden Expansionskammer räumlich von dem zu
reinigenden Gut entfernt und mit dem Luftstrom abgeführt.
Durch die Wahl einer entsprechenden Vakuumpumpe,
entsprechend der Einstellung des Vakuums, durch geänderte
Anformung der Reinigungsblende oder durch den Abstand der
Blende zum Werkstück, ist es möglich, z. B. einen Restölfilm
(Rostschutz) in einer gewünschten Stärke zu behalten. Das
Verfahren ist umweltfreundlich, da alle Schmutzteile in
einen unter Vakuum stehenden Vorbehälter gesaugt werden
und nach entsprechender Aufbereitung z. B. als Öl oder
Emulsion wiederverwendet werden können.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer für das
Verfahren geeigneten Vakuumkammer sind auswechselbare
scheibenförmige Blenden vorgesehen. Die Luft strömt dabei
in axialer Richtung über Stirnwände in die Kammer ein. Bei
einer weiteren Sonderausführung einer Vakuumkammer sind
jeweils ausgangsseitig und eingangsseitig zwei Ringe
eingesetzt. Die zugehörige Düse wird durch die beiden
Ringe gebildet und befindet sich der Länge nach zwischen
den Lufteintrittsöffnungen und den Absaugöffnungen. Die
beiden Ringe bilden Kanäle, die abfallend von den
Lufteintrittsöffnungen zur Düse führen. Durch diese
Anordnung wird eine besonders intensive Absaugwirkung
erreicht. Auch Emulsionen und Öle mit hoher Adhäsion können
mit einer solchen Anordnung entfernt werden.
Die Erfindung bezieht sich weiter auf eine Spezialausführung
einer Vakuumkammer, geeignet zur Reinigung von Bändern.
Im folgenden wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 stellt im Prinzip eine Anlage zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dar;
Fig. 2 und 3 zeigen perspektivisch zwei Ausführungsformen
von Blenden zum Einsatz in eine Vakuumkammer;
Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch eine
betriebsfertige Vakuumkammer gemäß Fig. 1;
Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine andere
Ausführungsform einer Vakuumkammer mit
radialem Lufteintritt;
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform für eine
Vakuumkammer speziell zur Reinigung von
flachem Walzgut z. B. von Bändern;
Fig. 7 zeigt eine Ansicht der Vakuumkammer nach
Fig. 6 in Richtung des Pfeiles VII.
Bei der Anlage wie sie auf Fig. 1 dargestellt ist,
durchläuft das zu reinigende Werkstück 6, im vorliegenden
Fall ein Rohr mit rundem Querschnitt, kontinuierlich eine
zylindrische Vakuumkammer 5 in Pfeilrichtung. Die
Vakuumkammer 5 ist über eine Saugleitung 7 an einen großen
Vakuumbehälter 3 angeschlossen, mit Rückschlagventil 4.
Der Behälter 3 hat Anschluß an eine Vakuumpumpe 1 dazwischen
ist ein Filter 2 eingeschaltet.
Die Kammer 5 wird ständig unter Vakuum gehalten, dabei
kann an beiden Stirnseiten, wo das Werkstück in die Kammer
eingeht und ausgeht, Luft nachströmen. Dabei muß diese
Luft sowohl eingangsseitig als auch ausgangsseitig jeweils
durch eine Düse strömen, wo die Luftgeschwindigkeit bis in
den Überschallbereich erhöht wird. Die Düse besteht jeweils
aus einer quer in die Kammer eingesetzten Blende mit einer
Durchgangsöffnung für das Gut, die geometrisch ähnlich dem
Profilquerschnitt angepaßt ist derart, daß zwischen dem
Öffnungsrand und der Gutoberfläche ringsum nur ein schmaler
Spalt beispielsweise im Bereich von 0,3 mm bleibt. Durch
die Bemessung des Luftunterdrucks einerseits und der
Spaltbreite andererseits, wird eine äußerst hohe
Geschwindigkeit der eintretenden Luft herbeibeführt, so
daß die Luft in der Lage ist, den Film auf der Oberfläche
des Werkstücks, der als Verschmutzungen in Form von
Öl, Emulsionen, Staub usw. bestehen kann, mitzureißen. Das
Gemisch aus Schmutz und Luft strömt über die Leitung 7 in
den Vakuumbehälter 3, wo sich die Schmutzteile absetzen
können. Bevor die Luft austritt, erfolgt eine Reinigung im
Filter 2.
Das Werkstück wird bei seinem Durchlauf durch die Kammer
durch besondere Einrichtungen derart zentriert, daß seine
Achse stets in der Kammerachse liegt, so daß der Spalt an
jeder Blende über dem Umfang des Werkstückes gleichbleibend
ist und eine Berührung unterbleibt.
Fig. 2 stellt perspektivisch eine Blende 16a mit einer
Durchgangsöffnung 17a dar, welche die Form eines regulären
Sechseckes hat, entsprechend der Querschnittsform des
Werkstückes. Nach Fig. 3 ist die Durchgangsöffnung 17b der
Blende 16b nach einem Winkelprofil gestaltet. Die auf
Fig. 4 dargestellte Vakuumkammer weist einen zylindrischen
Mantel 11 auf in einem Gehäuse 10. Das die Kammer
durchlaufende Werkstück 18 ist ein Rohr mit
Kreisquerschnitt. Für die Zentrierung des Werkstücks sind
am Gehäuse Führungsrollen 14 gehalten. In das Gehäuse sind
zwei scheibenförmige Blenden 16 eingesetzt, die jeweils
als Düse einen Ringspalt 17 um das Werkstück herum bilden.
Die Stirnseiten des Mantels 11 sind jeweils durch Stirnwände
15 abgeschlossen. An diesen sind Durchgangsöffnungen 15a
für die Luft gebildet. Aufgrund des in der Kammer
aufrechterhaltenen Vakuums, das durch Absaugen der Luft
über eine Saugleitung 12 entsteht, wird die in den
Stirnwänden eintretende Luft durch die Düsen 17 an den
beiden Blenden gezwängt und zu einer so hohen
Geschwindigkeit beschleunigt - sie liegt im
Überschallbereich -, daß die den Film bildenden Teile auf
dem Werkstück von der Luft mitgerissen und über die Leitung
12 weiterbefördert werden. Zum Auswechseln der Blenden 16
sind die Stirnwände 15 abnehmbar.
Die Vakuumkammer 20 nach Fig. 5, die ebenfalls von einem
Rohr durchlaufen wird, hat im Prinzip ebenso wie die Kammer
nach Fig. 4 eine zylindrische Form mit einer radial
gerichteten Luftaustrittsöffnung 23 in der halben Länge.
Die beiden Düsen 27 werden durch ringförmige Blenden 25
gebildet. Der Zylinder ist an jeder Stirnseite durch einen
weiteren Ring 26 abgeschlossen, der nur einen geringen
Abstand vom Werkstück hat. Der Lufteintritt in den Zylinder
22 erfolgt über Öffnungen 24 in der Zylinderwand in radialer
Richtung. Von da aus gelangt die Luft über zum Luftaustritt
23 gerichtete abfallend geneigte Kanäle 25a, die durch die
Formgestaltung der Ringe 25 und 26 gebildet werden, zu der
Düse 27. Dadurch, wird die Luft in einer geneigten Richtung
zu der Düse geleitet. Die beiden Ringe 25 und 26 sind
auswechselbar. Ebenso wie bei der Vakuumkammer nach Fig. 4
ist auch bei der Kammer nach Fig. 5 eine Zentriereinrichtung
vorgesehen.
Eine Vakuumkammer 30 nach Fig. 6 und 7 ist für ein Band 31
vorgesehen. Sie besteht aus einem Gehäuseoberteil 32a und
einem Gehäuseunterteil 32b, die eine flache Form haben.
Die beiden Gehäuseteile sind an einer Seite durch ein
Gelenk 37, parallel zur Durchlaufrichtung, verbunden, so
daß die beiden Teile durch Aufklappen geöffnet werden
können. Für den Verschluß ist eine Verriegelung 39
vorgesehen. In der halben Länge, mittig haben die beiden
Gehäuseteile jeweils ein radial gerichtetes Absaugsrohr
34. Die Eintrittsöffnungen 32c für die Luft sind jeweils
stirnseitig vorgesehen. Das gesamte Gehäuse ist durch
Befestigungsbolzen 33 gehalten.
Jeweils im Bereich einer Eintrittsöffnung 32c ist eine Düse
36 gebildet, die so ausgebildet ist, daß die eintretende
Luft eine hohe Geschwindigkeit erhält. Die Düse wird
gebildet durch das jeweils an der Seite liegende Gehäuseteil
und durch ein vom Gehäuse gehaltenes Einsatzteil 38
(Blende). Die Luft gelangt jeweils von der Düse 36 über
einen
Luftkanal 35 zum Absaugrohr 34. Der Luftkanal ist jeweils
durch die Formgebung des Einsatzteils und des Gehäuses
ansteigend ausgebildet.
Claims (5)
1. Verfahren zum Absaugen eines Oberflächenfilmes auf Walzgut
dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenfilm durch Luft
entfernt wird, welche in eine von dem Walzgut durchlaufene
Vakuumkammer sowohl eingangsseitig als auch ausgangsseitig
über eine dem Querschnitt des Gutes angepaßte Düse mit
einer Geschwindigkeit im Überschallbereich zuströmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
aus der Vakuumkammer abgesaugte Gemisch vor dem Ausströmen
in die Umgebung einen Filter (2) durchläuft.
3. Vakuumkammer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - sie weist ein zylindrisches Gehäuse (11) auf, mit stirnseitigen Öffnungen für den Durchgang des Gutes und in halber Länge Absaugleitungen (12) in radialer Anordnung;
- - stirnseitig sind Führungselemente (14) zur axialen Führung des Gutes angebracht;
- - an den Stirnseiten sind Öffnungen (15a) für den Lufteintritt vorgesehen;
- - hinter den Öffnungen ist jeweils eine scheibenförmige Blende (16), welche die das Gut umgebende Düse bildet, auswechselbar gehalten.
4. Vakuumkammer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - es ist ein zylindrisches Gehäuse (22) vorgesehen, mit stirnseitigen Zugangsöffnungen für das Gut und Führungselementen für einen zentrierten axialen Durchgang;
- - in halber Länge sind in radialer Anordnung Luftaustrittsöffnungen (23) vorgesehen;
- - in der Nähe jeder Stirnwand sind in radialer Anordnung Lufteintrittsöffnungen (24) gebildet;
- - zwischen den Lufteintrittsöffnungen und den Luftaustrittsöffnungen ist ein Ring (25) als Blende, der zum Gut hin eine Düse (27) bildet, auswechselbar eingesetzt;
- - zwischen der Blende (25) und der Stirnseite des Gehäuses ist ein weiterer Ring (26) eingesetzt, durch den zusammen mit der Blende (25) Kanäle (25a) gebildet werden, die von den Lufteintrittsöffnungen (24) abfallend geneigt zur Düse (27) führen.
5. Vakuumkammer zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, gekennzeichnet durch die nachfolgend genannten Merkmale:
- - ein Gehäuse besteht aus einem Oberteil (32a) und einem Unterteil (32b), welche um ein seitlich gelegenes Gelenk (37), parallel zur Durchlaufrichtung angeordnet, aufklappbar und durch eine Verriegelung (39) im Verschlußzustand gehalten sind;
- - am Gehäuse sind jeweils stirnseitig Lufteintrittsöffnungen (32c) gebildet;
- - Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil nehmen jeweils ein dem Gut angepaßtes Einsatzteil (38) auf;
- - im Bereich der Lufteintrittsöffnungen (32c) sind jeweils zwischen Einsatzteil (38) und Gehäuse Düsen (36) gebildet;
- - von den Düsen führen jeweils in ansteigender Richtung durch die Gehäuseteile und die Einsatzteile gebildete Luftkanäle (35) zu den Absaugrohren (34).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893934095 DE3934095C2 (de) | 1989-10-12 | 1989-10-12 | Vorrichtung zum Absaugen eines Oberflächenfilms auf Walzgut durch Luft |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3934095A1 true DE3934095A1 (de) | 1991-04-25 |
DE3934095C2 DE3934095C2 (de) | 1996-05-15 |
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ID=6391338
Family Applications (1)
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