DE3931553A1 - Traegergewebe fuer flachantriebsriemen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Trägergewebe für Flachantriebs­ riemen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein Trägergewebe dieser Gattung ist aus der DE-OS 27 57 597 der Anmelderin bekannt. Bei diesem vorbekannten Trägergewebe wird durch die Kombination texturierter und glatter Fila­ mentgarne die Haftung zwischen Beschichtungsmasse und Gewebe verbessert. Hierbei werden zahlreiche verschiedene Kombina­ tionsmöglichkeiten vorgeschlagen. So sollen beispielsweise glatte und texturierte Garne abwechselnd verwebt werden. Nach einer anderen Möglichkeit werden die glatten und textu­ rierten Garne zu Mischzwirnen verzwirnt. Auch wird vorge­ schlagen, die texturierten Polyestergarne nur in Längsrich­ tung des Trägergewebes einzusetzen. Insbesondere die letzt­ genannte Möglichkeit dürfte insofern nachteilig sein, als das Trägergewebe und damit der Antriebsriemen aufgrund der durch die Texturierung verringerten Festigkeit der Kettgarne eine entsprechend verringerte Zugfestigkeit besitzen. Auch dürfte die Biegesteifigkeit des Trägergewebes in Querrich­ tung nicht sehr hoch sein, so daß es bei hoher Laufgeschwin­ digkeit zu einem Aufwölben des Antriebsriemens kommen kann.

Aus der DE-OS 36 24 115 ist ein Trägergewebe für ein Förder­ band, insbesondere für den Untertagebetrieb, bekannt, bei dem wenigstens ein Teil der Schußfäden und/oder der Kettfä­ den aus einer unverzwirnt zusammengehaltenen Filamentschar besteht. Die unverzwirnt zusammengehaltene Filamentschar kann hierbei Teil eines Mischfadens sein, der beispielsweise aus einem aus Stapelfasern gesponnen textilen Faden oder Zwirn besteht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel dieser Veröffentlichung bestehen die Schußfäden aus einer Vielzahl von Nylon-Filamenten bzw. Polyamiden, die mit Hilfe von Luftdüsen verblasen wurden. Hierbei bleibt offen, wie die aus z.B. Polyester bestehenden Kettfäden ausgebildet sind.

Wie nicht zuletzt der Einsatz von Stapelfasern zeigt, lassen sich nach dieser Lehre kaum Trägergewebe optimaler Festig­ keit herstellen.

Aus der EP-01 85 008 B1 ist ein Förderband bekannt, das aus mindestens einer Lage von in Längsrichtung verlaufenden Zug­ trägern und zur Erhöhung der Quersteifigkeit aus einer oder mehreren Versteifungslagen mit schrägverlaufenden Steifkor­ den besteht, deren die Fäden tränkendes Haftmittel ausgehär­ tet ist. Die auf diese Weise erzielte hohe Biegesteifigkeit in Querrichtung dürfte allerdings auch zu einer entsprechen­ den hohen Biegesteifigkeit in Längsrichtung führen, was offensichtlich unerwünscht ist. Auch bedingt die Verwendung von Steifkorden einen beträchtlichen Herstellungsaufwand.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trägergewebe für Flachantriebsriemen der im Oberbegriff des Pa­ tentanspruchs 1 angegebenen Gattung so weiterzubilden, daß der Flachantriebsriemen trotz geringer Garnmenge eine hohe Biegefestigkeit in Querrichtung und eine hohe Zugfestigkeit in Längsrichtung besitzt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kettgarne ausschließlich aus den glatten hochfesten Fila­ mentgarnen und die Schußgarne ausschließlich aus den textu­ rierten hochfesten Filamentgarnen bestehen. Vorzugsweise sind die texturierten Garne blastexturiert.

Wie sich überraschenderweise gezeigt hat, wird durch diese spezielle Kombination von glatten und texturierten Poly­ estergarnen die Biegesteifigkeit in Quer- bzw. Schußrichtung beträchtlich erhöht, wodurch die Gefahr eines Aufwölbens des Antriebsriemens entsprechend verringert wird. Diese Eigen­ schaft dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die Schußgarne durch das Texturieren verwirbelt und hierdurch etwas ver­ steift werden. Dagegen besitzt das Trägergewebe in Längs­ bzw. Kettrichtung eine hohe Biegeflexibilität. Trotz der durch die Texturierung bedingten Festigkeitsverringerung der Schußgarne zeichnet sich das erfindungsgemäß ausgebildete Trägergewebe außerdem durch eine hohe Zugfestigkeit in Längsrichtung aus, was auf die Verwendung glatter hochfester Filamentgarne in der Kette zurückzuführen ist. Es ist aus diesem Grunde auch möglich, Schußgarne einzusetzen, die eine weniger hohe Reißfestigkeit als die Kettgarne haben, die je­ doch dem Trägergewebe eine besondere gewünschte Eigenschaft verleihen.

Aufgrund der Texturierung, insbesondere Blastexturierung, weisen die Schußgarne an ihrer Oberfläche Filamentschlingen auf, die dafür sorgen, daß bei der Beschichtung des Träger­ gewebes auch ohne oder mit nur geringem Einsatz eines Haft­ vermittlers eine gute Haftung zwischen dem Trägergewebe und der Beschichtung aus Gummi oder Kunststoff erreicht wird. Diese Haftung wird somit durch die Häkchenwirkung der Fila­ mentschlingen auf mechanischem Wege erzielt.

Die erfindungsgemäß vorgesehene Kombination von glatten und texturierten Polyestergarnen erlaubt es, die Garnmenge auf ein Minimum herabzuzetzen. Zweckmäßigeweise wird der Titer der Garne so gewählt, daß der Titer der glatten Kettgarne wesentlich kleiner als der Titer der texturierten Schußgarne ist. So kann der Titer der texturierten Schußgarne im Be­ reich von 1200 bis 1800 dtex und der Titer der glatten Kettgarne im Bereich von 550 bis 1100 dtex liegen. Hierbei wird der Tatsache Rechnung getragen, daß auch feintitrige Kettgarne eine hohe Zugfestigkeit besitzen. Im übrigen trägt der feine Titer der Kettgarne zur Erhöhung der Biegeflexibi­ lität in Längsrichtung bei.

Ein bevorzugstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist da­ durch gekennzeichnet, daß die Schußgarne zumindestens 85 Ge­ wichtsprozent aus Polyethylenterephthalat bestehen und eine feinheitsbezogene Höchstzugkraft von mindesten 40 cN/tex, eine Höchstkraftdehnung von höchstens 15% und einen Heißluftschrumpf bei 160° von höchstens 2% haben, wobei die Zahl der Schlingen (gemessen nach dem Lichtschrankenverfah­ ren) zwischen 50 und 70 pro m Garn liegt.

Die Garne können völlig ungedreht sein oder ein geringen Schutzdrall aufweisen. Der Schutzdrall wird den Bedürfnissen des Weiterverarbeiters angepaßt.

Als Ausgangsgarne für die erfindungsgemäß einzusetzenden texturierten Schußgarne werden zweckmäßigerweise handelsüb­ liche hochfeste Polyestergarne, wie z.Bsp. TREVIRA HOCHFEST eingesetzt.

Bei einem in der Praxis hergestellten Trägergewebe für leichte Flachantriebsriemen bestanden die Kettgarne aus TREVIRA-HOCHFEST Type 710 dtex 550 f 96 Z 130 mit 17 Fd/cm und die Schußgarne aus TREVIRA-HOCHFEST Type 702 dtex 1800 f 200 mit 10 Fd/cm. Die Höchstzugkraft in Kettrichtung dieses Trägergewebes betrug ca. 230 daN bezogen auf eine Breite von 5 cm. Darüber hinaus zeichnete sich dieses Trägergewebe durch hohe Quersteifigkeit sowie durch hohe Zugfestigkeit und Biegeflexibilität in Längsrichtung bei äußerst geringem Garnverbrauch aus.

Ein weiterer Vorteil dieses Trägergewebes bestand darin, daß thermisch stabilisierte Garne mit einem Heißluftschrumpf von ca. 2 bis 5% bei 200°C verwendet werden, so daß das Trägergewebe als Rohware eingesetzt werden kann. Das bedeutet, daß Thermofixiervorgänge inklusive Hitzebehandlun­ gen für das Trägergewebe zum Aufbringen eines Haftvermitt­ lers entfallen.

Claims (8)

1. Trägergewebe für Flachantriebsriemen, das aus in Riemen-Längsrichtung verlaufenden Kettgarnen und in Riemen- Querrichtung verlaufenden Schußgarnen besteht und das unter Verwendung texturierter hochfester Filamentgarne aus Poly­ ester und glatter hochfester Filamentgarne aus Polyester hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettgarne ausschließlich aus den glatten hochfesten Filamentgarnen und die Schußgarne ausschließlich aus den texturierten hoch­ festen Filamentgarnen bestehen.

2. Trägergewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die texturierten Filamentgarne blastexturiert sind.

3. Trägergewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Titer der glatten Kettgarne wesentlich kleiner als der Titer der texturierten Schußgarne ist.

4. Trägergewebe nach mindestens einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Titer der texturierten Schußgarne im Bereich von 1200 bis 1800 dtex liegt.

5. Trägergewebe nach mindestens einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Titer der glatten Kettgarne im Bereich von 550 bis 1100 dtex liegt.

6. Trägergewebe nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Titer der texturierten Schußgarne 1800 dtex und der Titer der glatten Kettgarne 550 dtex be­ trägt.

7. Trägergewebe nach mindestens einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußgarne mindestens 85 Gewichtsprozent aus Polyethylenterephthalat bestehen und eine feinheitsbezogene Höchstzugkraft von min­ destens 40 cN/tex, eine Höchstkraftdehnung von höchstens 15% und einen Heißluftschrumpf bei 160° von höchstens 2% ha­ ben, wobei die Zahl der Schlingen (gemessen nach dem Licht­ schrankenverfahren) zwischen 50 und 70 pro m Garn liegt.

8. Trägergewebe nach mindestens einem der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Filament­ garne thermisch stabilisierte Garne mit einem Heißluft­ schrumpf von 2 bis 5% bei 200°C sind.