DE3931244A1 - Verfahren zum herstellen eines festelektrolytkondensators in chip-bauweise - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines festelektrolytkondensators in chip-bauweiseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Fest
elektrolytkondensators in Chip-Bauweise mit einem gesinterten
Anodenkörper aus einem Ventilmetall, einer auf dem Ventilmetall
angeordneten, als Dielektrikum dienenden Oxidschicht, einem in
den Anodenkörper eingesinterten Anodendraht, einem als Kathode
dienenden Festelektrolyt, einer Kathodenkontaktierung, einem
Anoden- und einem Kathodenanschluß und einer Kunststoffumhüllung.
Beschichtete Sinteranoden werden nach dem Aufbringen der Leit
lackschicht (Kathodenkontaktierung) bisher zunächst mit ihrem
Anodendraht an den Anodenanschluß in einem verzinnten Blech
band, das gleichzeitig als Systemträger dient, angeschweißt.
Nach dem Anschweißen der Anode wird das Anschlußelement der
Kathode des gleichen Systemträgers mit der Leitlackschicht ver
lötet oder verklebt. Aufgrund der geringen Abmessung des Bau
elements und der dünnen Wandstärke der Umhüllung, muß beim
Schweißen und Löten bzw. beim Kleben mit äußerster Präzision
gearbeitet werden, um eine vollständige Umhüllung zu gewähr
leisten. Dies ist ein schwer zu beherrschender Verfahrensschritt,
da die geometrischen Abmessungen der Anoden verhältnismäßig
stark schwanken. Darüberhinaus beanspruchen die teilweise in
das Bauelement eingebetteten Anschlußlaschen (Elektrodenanschlüs
se) einen relativ großen Volumenanteil im Vergleich zum Anoden
körper. Dies kann je nach Abmessung und Bauform, insbesondere
bei Bauformen mit eingebauter Sicherung, bis zu 30% des gesam
ten Volumens ausmachen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für
Festelektrolytkondensatoren anzugeben, das mit einem geringeren
Aufwand bei Konstruktion und Herstellung der Fertigungseinrich
tungen und somit zu einer preisgünstigeren Herstellungsweise
führt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sin
terkörper mit dem Anodendraht an ein Kammblech angeschweißt
werden, daß nach Herstellung der Kathodenkontaktierung zumindest
ein U-förmiger Drahtbügel derart am Kammblech befestigt wird,
daß der mittlere Teil des Bügels parallel zum Kammblech verläuft,
daß am mittleren Teil des U-förmigen Bügels angeordnete flexib
le Drähte mit der Kathodenkontaktierung verbunden werden, daß
die Sinterkörper mit einem Kunststoff umhüllt werden, daß nach
Herstellen der Umhüllung die Anodendrähte und der U-förmige Bü
gel vom Kammblech getrennt werden, daß Anoden- und Kathodenan
schluß angebracht werden und daß der Kondensator abschließend
vereinzelt wird.
Zweckmäßige Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angeführt.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen
Fig. 1 mehrere, an einem Kammblech mit U-förmigen Drahtbügel
befestigte Sinteranoden,
Fig. 2 einen umhüllten Kondensator,
Fig. 3 einen Anodenanschluß und
Fig. 4 einen Kathodenanschluß.
In der Fig. 1 ist ein Ausschnitt eines Kammbleches 1 dargestellt,
an das Sinteranoden 3 mit ihren Anodendrähten 4 angeschweißt
sind. Ferner sind am Kammblech 1 ein oder mehrere U-förmige
Drahtbügel 2 derart angeschweißt, daß der mittlere Teil des
Drahtbügels 2 parallel zur Kante des Kammblechs 1 und kurz hin
ter der oberen Kante der Sinteranoden 3 verläuft. Dünne, flexib
le Drähte 5, z.B. aus Blei- oder Faserverbundfeindrähten aus
z.B. AgNi 80/20 sind auf den Bügel aufgeschweißt oder aufgeklebt.
Die Befestigung der Drähte 5 geschieht entweder nach dem An
schweißen des Bügels 2 oder in einem vorhergehenden separaten
Arbeitsgang. Der Abstand der Drähte 2 entspricht dem Raster der
Sinteranoden 3 auf dem Kammblech 1. Die Drähte 5 werden mit der
Leitlackschicht 7 spannungsfrei verlötet oder verklebt.
Im nächsten Arbeitsschritt wird dieses System mit Kunststoff um
spritzt oder umpreßt, wobei die Kavität für das einzelne Bau
element den Abmessungen des späteren fertigen Kondensators ent
spricht.
In der Fig. 2 ist ein einzelner umhüllter Sinterkörper 3 darge
stellt, bei dem der Anodendraht 4 aus der Umhüllung 8 heraus
ragt. Ferner erfolgt die Umhüllung derart, daß ein Teil des
U-förmigen Drahtbügels 2 ebenfalls in der Umhüllung 8 angeordnet
ist. Nach dem Umspritzen zum Herstellen der Umhüllung 8 werden
die Anodendrähte 4 durchtrennt und der Drahtbügel 2 vom Kammblech
1 abgelöst. Auf diese Weise erhält man einen Systemträger, an
dem sich mehrere Bauelemente befinden.
Zur Herstellung des Anodenanschlusses kann beispielsweise die
in der Fig. 3 dargestellte L-förmige Anodenanschlußlasche 9 ver
wendet werden, die eine Aussparung 10 für den Anodendraht 4 be
sitzt. Der Anodenanschluß 10 besteht aus einem lötbaren Blech,
das mit dem Anodendraht 4 verschweißt wird. Gleichzeitig kann
der Anodenanschluß 9 mit dem Kunststoffkörper der Umhüllung 9
verklebt werden. Zur Verschweißung des Anodenanschlusses 9 mit
dem Anodendraht 4 kann aufgrund der durch den Umhüllvorgang er
reichten hohen Präzision ein Laserschweißverfahren eingesetzt
werden.
Zur Herstellung des Kathodenanschlusses wird beispielsweise die
in der Fig. 4 dargestellte L-förmige Kathodenanschlußlasche 11
verwendet. Die Lasche 11 ist so ausgebildet, daß sie Seitentei
le 12, 13 aufweist, in denen Schlitze 14, 15 angeordnet sind,
in die der Drahtbügel 2 eingeschoben wird. Die Lasche 11 selbst
kann wieder mit dem Kunststoffkörper 8 verklebt werden.
Zur Vermeidung von seitlichen Maßüberschreitungen können in der
Kunststoffumhüllung 8 Aussparungen 16 für die Seitenteile 12,
13 angebracht werden (siehe Fig. 2).
Der Draht des Bügels 2 wird in einem folgenden Arbeitsschritt
mit dem Kathodenanschluß 11 verschweißt. Auch hier können Laser-
Schweißverfahren eingesetzt werden.
Auf die dargestellte Weise erhält man einen Systemträger mit
dem bei den folgenden Arbeitsschritten wie Stempeln, Schrank
formieren und Prüfen eine Mehrfachhandhabung möglich wird. Erst
auf dem Prüfautomat wird der Draht des Bügels 2, ähnlich wie
bei den heutigen radialen Bauformen, durchtrennt.
Neben den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
können Anoden- und Kathodenanschluß Kappen sein, die über den
Kunststoffkörper 8 gesteckt bzw. gepreßt werden.
Eine weitere Variante ist das Aufbringen einer Metallisierung,
welche die Elektrodenanschlüsse darstellt. Dies kann beispiels
weise durch stromloses Abscheiden von Metallschichten oder Auf
sputtern geschehen.
Wird der kathodenseitige Draht des Bügels 2 nicht mitumspritzt,
so kann der dünne, flexible Draht 5 aus der Kunststoffumhüllung
8 herausragen. Wird dieser Draht 5 nun kurz hinter der Außen
wand der Umhüllung 8 durchtrennt, kann eine Kappe oder Katho
denanschlußlasche über den Draht gezogen werden und mit diesen
durch Löten oder Kleben verbunden werden. Das gesamte System
kann auf diese Weise am Systemträger weiterverarbeitet werden.
Wird das Bauelement nicht quaderförmig sondern zylindrisch aus
geführt, kann bei gleichem grundsätzlichen Aufbau und identischen
Verarbeitungsprozesses ein Melf-Bauelement (eine axiale Bauform,
bei der die Anschlußdrähte durch lötfähige Kappen ersetzt sind)
hergestellt werden.
Das dargestellte Verfahren eignet sich insbesondere zur Herstel
lung von Tantal-Festelektrolytkondensatoren, die eine Kathode
aus einem halbleitenden Mangandioxid besitzen. Es kann aber
auch für die Herstellung eines Festelektrolytkondensators aus
anderen bekannten Ventilmetallen und Festelektrolyten einge
setzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines Festelektrolytkondensators in
Chip-Bauweise mit einem gesinterten Anodenkörper aus einem Ven
tilmetall, einer auf dem Ventilmetall angeordneten als Dielek
trikum dienenden Oxidschicht, einem in den Anodenkörper einge
sinterten Anodendraht, einem als Kathode dienenden Festelektro
lyt, einer Kathodenkontaktierung, einem Anoden- und einem
Kathodenanschluß und einer Kunststoffumhüllung, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sinterkörper (3) mit
dem Anodendraht (4) an ein Kammblech (1) angeschweißt werden,
daß nach Herstellen der Kathodenkontaktierung (7) zumindest ein
U-förmiger Drahtbügel (2) derart am Kammblech (1) befestigt
wird, daß der mittlere Teil des Bügels (2) parallel zum Kamm
blech (1) verläuft, daß am mittleren Teil des U-förmigen Bügels
(2) angeordnete flexible Drähte (5) mit der Kathodenkontaktie
rung (7) verbunden werden, daß die Sinterkörper (3) mit einem
Kunststoff (8) umhüllt werden, daß nach Herstellen der Umhül
lung (8) die Anodendrähte (4) und der U-förmige Bügel (2)
vom Kammblech (1) getrennt werden, daß Anoden- (9) und Ka
thodenanschluß (11) angebracht werden und daß der Kondensator
abschließend vereinzelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die Verwendung L-förmiger, mit der Umhüllung (8) ver
klebter Elektrodenanschlüsse (9, 11).
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch die Verwendung eines Kathodenanschlusses (11) mit Seiten
teilen (12, 13) in denen Schlitze (14, 15) angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Umhüllung (8) Aussparungen (16)
für die Seitenteile (12, 13) des Kathodenanschlusses (11) her
gestellt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Anoden- und Kathodenanschluß durch
ein Metallisierungsverfahren hergestellt werden.
6. Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 1, 2 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die flexi
blen Drähte (5) direkt mit dem Kathodenanschluß verbunden
werden.
Priority Applications (1)
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