DE3929102A1 - Verfahren zur herstellung eines kunststoffkoerpers durch rotations-pressen - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines kunststoffkoerpers durch rotations-pressenInfo
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- B29C41/04—Rotational or centrifugal casting, i.e. coating the inside of a mould by rotating the mould
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Kunststoffkörpers durch Rotations-Pressen mit einem in einer
Kunststoffwandung eingefügten Einsatzteil.
Beim Rotationspressen (Rotational moulding) von Kunststoff
teilen wird bekanntlich eine pulverförmige Formmasse oder ein
Granulat in ein Preß-Werkzeug gefüllt; das Preß-Werkzeug
wird danach erhitzt und rotiert dann in an sich bekannter
Weise, so daß die Formmasse fließfähig wird und sich unter
Wirkung der Schwerkraft beim Rotieren oder Taumeln an der
entsprechend geformten Innenfläche oder Innenflächen des
Werkzeuges in der gewünschten Schichtdicke des Fertigteils
verteilt. Das Preß-Werkzeug wird anschließend gekühlt, so
daß sich die Formmasse verfestigt und das Fertigteil dem
Werkzeug entnommen werden kann. Das Rotationspressen ist ein
überwiegend für die Herstellung von Hohlkörpern verwendetes
Verfahren, kann aber auch zur Herstellung von plattenförmigen
Teilen dienen, insbesondere von Teilen aus einer verhältnis
mäßig dicken Platte mit komplexem Profil, das einer Fläche
des Preß- oder Formwerkzeuges entspricht.
Bekannt ist auch das Rotationspressen der Kunststoffwandung
eines Fertigteils, bei dem in mindestens eine Fläche der
Wandung ein anderes Teil außen vorstehend eingeformt ist.
Solche eingesetzten Teile - nachfolgend als Einsatzteil
bezeichnet - bestehen in der Regel aus Metall, wenn es sich
beispielsweise um eine das Kunststoff-Teil durchsetzende oder
auf einer Seite vorstehende Achse handelt oder ein zum
Kunststoff-Teil gehörendes Lager. Nach üblicher Praxis ist
dieses eingesetzte Einsatzteil im Formwerkzeug positioniert
und der Rotations- Preßvorgang erfolgt wie zuvor beschrie
ben, so daß die Wandung des zu fertigenden Kunststoff-Teils
die Nahtstelle zum Einsatzteil bildet. Diese Art der
Herstellung läßt allerdings zu wünschen übrig, denn die
Kunststoff-Wandung des Kunststoff-Formteils zieht sich beim
Kühlen zusammen, erfährt also eine Volumenminderung, durch
die es sich vom eingesetzten Einsatzteil löst. Auch eine
äußerst geringe Volumenminderung ist inakzeptabel, denn
hierdurch wird eine dichte Verbindung zwischen dem
Einsatzteil und der Wandung aufgehoben oder sie führt zu
einer unerwünschten Relativbewegung zwischen dem Einsatzteil
und der Wandung.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, das bekannte Verfahren
zum Rotationspressen eines Kunststoff-Formteils mit einem
eingesetzten Einsatzteil so zu verbessern, daß die zuvor
erwähnten Nachteile der herkömmlichen Fertigung nicht
auftreten können.
Ausgehend von dem eingangs genannten Verfahren ist diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein hülsenför
miges Kunststoffteil für die Aufnahme des Einsatzteils mit
dichtendem Sitz vorgesehen ist, das am Einsatzteil so
positioniert ist, daß die beim Rotationspressen bildende
Kunststoff-Wandung mit dem Einsatzteil zusammenfällt, daß das
einzusetzende Einsatzteil und das hülsenförmige Kunststoff
teil in ein Rotation-Preßwerkzeug eingebracht und die
Kunststoff-Wandung des Kunststoff-Körpers durch Rotations
pressen derart geformt wird, daß sich der Kunststoff der
Wandung mit dem hülsenförmigen Kunststoffteil fest und dicht
verbindet.
Das hülsenförmige Kunststoffteil wird nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung auf dem eingesetzten Teil selbst
vorgeformt oder wird für sich allein vorgeformt und
anschließend auf das Einsatzteil aufgebracht. In beiden
Fällen ist ein absolut dichter Sitz des hülsenförmigen
Kunststoffteils auf dem Einsatzteil gewährleistet.
Hieraus ergibt sich, daß als auf dem Einsatzteil selbst
geformtes Kunststoffteil ein in der Regel unter Druck
hergestelltes Spritzgußteil ist, während als nachträglich
aufgebrachtes Kunststoffteil ein vorgeformtes auf dem
Einsatzteil mit Preßpassung aufsitzendes oder aufgeschrumpf
tes Kunststoffteil verwendet wird.
Durch die erfindungsgemäße Lösung gewinnt das hülsenförmige
Kunststoffteil, wenn es sich während des Rotations-Preß
vorganges erwärmt und infolgedessen der Festsitz auf dem
Einsatzteil nachläßt, aufgrund der darauffolgenden Kühlung
des fertigen Kunststoff-Körpers und der elastischen
Nachwirkung (plastics memory) seinen Festsitz zurück.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Innenwandung des
hülsenförmigen Kunststoffteiles, die an dem Einsatzteil
anliegt, während des Rotations-Preßvorganges zu kühlen, um
die vorerwähnte Lockerung zwischen Einsatzteil und Hülsenteil
zu umgehen. Sofern das Einsatzteil ein Hohlkörper ist, wird
erfindungsgemäß das Kühlmedium durch diesen hindurchgeleitet.
Für den durch Rotationspressen hergestellten Kunststoff-
Körper und das hülsenförmige Kunststoffteil werden
vorzugsweise gleichartige, gegeneinander austauschbare
(kompatible) Werkstoffe verwendet, so daß sich die
Kunststoff-Wandung und das hülsenförmige Kunststoffteil durch
Schweißen oder Verschmelzen miteinander fest verbinden.
In besonderer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens sollte
mindestens die Außenseite des hülsenförmigen Kunststoffteils,
d. h. die vom Einsatzteil abgewandte Seite des Kunststoff
teils zum Schmelzen gebracht werden, um sich mit dem während
des Rotationspressens fließfähig gewordenen Kunststoff der
Wandung des Kunststoff-Körpers zu verbinden. Die Außenfläche
des Kunststoffteils kann einen nach außen vorstehenden Ansatz
aufweisen, beispielsweise einen radialen Flansch, der das
Verbinden, insbesondere das Verschweißen, zwischen der zu
formenden Wand und dem Ansatz des Kunststoffteils begünstigt.
Das hülsenförmige Kunststoffteil besteht in der Regel aus
einem Bund, den das Einsatzteil durchsetzt, wenngleich auch
andere Formen für das Kunststoffteil wählbar sind,
beispielsweise ein Kunststoffteil in Form eines Napfes oder
einer ähnlich geformten Aufnahme, in die ein Ende des
Einsatzteiles eingreift.
Die Erfindung betrifft ferner einen nach dem Rotationspressen
hergestellten Kunststoff-Körper mit einem Einsatzteil.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben, die einen
Teil des Kunststoff-Körpers mit einem eingesetzten
Einsatzteil im Schnitt zeigt und das durch Rotationspressen
gefertigt wurde.
Wie die Zeichnung zeigt, weist ein zu fertigendes Kunststoff-
Formteil - nachfolgend als Kunststoff-Körper bezeichnet -,
eine Wandung 1 auf, die von einer zylindrischen Achse aus
Metall durchsetzt ist. Die Kunststoff-Wandung 1 kann ein
plattenförmiges Teil oder in sich geschlossen sein und einen
Hohlkörper bilden, z. B. eine Rolle oder ein kugeliges Teil,
wobei in diesem Fall die Achse 2 den Hohlkörper völlig
durchsetzt; beispielsweise diametral bei einem kugeligen
Teil. Die Kunststoff-Wandung 1 wird durch Rotationspressen
aus Kunststoff gefertigt, wobei sie um die Achse 2 herum
durch ein nicht dargestelltes, rotierendes Preß-Werkzeug
gefertigt wird.
Vor dem Positionieren der Achse 2 in dem Preß-Werkzeug wird
ein als Spritzgußteil ausgebildetes im wesentlichen in Form
eines ringförmigen Bundes 3 auf die Achse 2 geschoben, so daß
dieser mit der Achse durch einen dichten Preßsitz fest
verbunden ist. Die zylindrische Innenfläche 4 des Bundes
kommt hierbei infolge der Elastizität des Kunststoffes in
dichten Flächenkontakt mit der Mantelfläche der zylindrischen
Achse 2.
Der Bund 3 umfaßt einen ringförmigen Flansch 5, der von der
Außenfläche des Bundes übersteht. Der Flansch befindet sich
an der Stelle, an der die Kunststoff-Wandung 1 über den Bund
3 mit der Achse 2 verbunden ist.
Der Bund 3 ist ein Spritzgußteil aus einem Kunststoff, der
eine feste Verbindung mit dem Kunststoff der rotationsgepreß
ten Wandung zuläßt, d. h. die beiden Werkstoffe müssen durch
Erhitzen und Kühlen miteinander verbindbar sein. Zweckmäßig
ist es, für Bund 3 und Kunststoff-Wandung 1 jeweils gleiche
Kunststoffe zu verwenden.
Eine Alternative zum vorerwähnten Aufschieben des Bundes 3
auf die Achse 2 ist das Aufbringen des Bundes 3 durch
Spritzguß unmittelbar (in situ) auf die Achse 2, wobei
ebenfalls eine dichte und feste Flächenberührung zwischen den
aneinanderliegenden Flächen von Bund und Achse erzielt wird.
Die Achse 2 wird mit dem auf ihr befestigten Bund 3 in das
Preß-Werkzeug für die Rotationspressung eingesetzt und die
Kunststoff-Wandung 1 wird durch Rotationspressen also durch
Rotation des nicht dargestellten Preß-Werkzeuges in üblicher
Weise hergestellt. Während dieses Formvorganges wird das
Preß-Werkzeug beheizt und der fließfähige Kunststoff fließt
unter der Wirkung der Schwerkraft an die Wandung des Preß-
Werkzeuges, wenn dieses langsam rotiert oder taumelt und baut
dadurch die Schichtdicke der Kunststoff-Wandung 1 auf, von
der eine Fläche 1 a an dem Preß-Werkzeug anliegt und dessen
Form annimmt. Während des Rotations-Preßvorganges wird
mindestens der Flansch 5 des Bundes soweit erwärmt, daß er
fließfähig wird und mit dem Werkstoff der Kunststoff-
Wandung 1 fest verschweißt, wonach das Preß-Werkzeug
anschließend gekühlt wird.
Während des Preßformen kann der Bund 3 ggf. auf seiner
gesamten Fläche durch das Preß-Werkzeug erwärmt werden,
wodurch die dichtende Verbindung an der Achse 2 nachläßt.
Beim Abkühlen von Preß-Werkzeug und Kunststoff kehrt der
Bund jedoch aufgrund der inhärenten Formbeständigkeit
(plastics memory) in die absolut dichte Auflage an der Achse
2 zurück.
Bei Bedarf kann die Innenfläche des Bundes 3, also der
Kunststoff des Bundes 3, der die zylindrische Innenfläche 4
bildet, während des Rotations-Preßvorganges gekühlt werden,
so daß eine kontinuierlich dichte Auflage des Bundes an der
Achse beibehalten wird. Diese Kühlung erfolgt bei einem
rohrförmigen Einsatz oder einem anderen Hohlkörper an einer
mit 2 a bezeichneten Stelle, an der ein Kühlmittel durch das
Einsatzteil hindurchgeleitet wird.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung eines Kunststoff-Körpers durch
Rotationspressen mit einem in seiner Kunststoff-Wandung
eingefügten Einsatzteil, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein hülsenförmiges Kunststoff
teil, für die Aufnahme des Einsatzteils mit dichtendem
Sitz vorgesehen ist, das am Einsatzteil so positioniert
ist, daß die beim Rotationspressen bildende Kunststoff-
Wandung mit dem Einsatzteil zusammenfällt, daß das
einzusetzende Einsatzteil und das Kunststoffteil in ein
Rotation-Preß-Werkzeug eingebracht und die Kunststoff-
Wandung des Kunststoff-Körpers durch Rotationspressen
derart geformt wird, daß sich der Kunststoff der Wandung
mit dem hülsenförmigen Kunststoffteil fest und dicht
verbindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das hülsenförmige Kunststoffteil
auf dem einzusetzenden Einsatzteil selbst geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das hülsenförmige Kunststoffteil
vorgeformt und auf dem einzusetzenden Einsatzteil
aufgebracht ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
hülsenförmige Kunststoffteil als Spritzgußteil
hergestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Zuge des
Rotations-Preßvorganges die Kunststoff-Wandung und das
hülsenförmige Kunststoffteil miteinander verschweißt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schweißverbindung zwischen der
im Rotations-Preßverfahren geformten Kunststoff-Wandung
und dem hülsenförmigen Kunststoffteil an einer
Außenfläche des Kunststoffteiles gebildet ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem
hülsenförmigen Kunststoffteil ein nach außen vorstehendes
Teil vorgesehen ist, mit dem die sich durch Rotations
pressen bildende Wandung verbunden wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
hülsenförmige Kunststoffteil als Bund ausgebildet ist,
den das einzusetzende Einsatzteil durchsetzt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch
gekennzeichnet, daß das hülsenförmige
Kunststoffteil als ein mit einer Ausnehmung zur Aufnahme
eines Endes des einzusetzenden Einsatzteils versehene
Komponente ausgebildet ist.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
innenliegender Bereich des hülsenförmigen Kunststoff
teils, der an dem einzusetzenden Einsatzteil anliegt,
während des Rotations-Pressvorganges gekühlt wird, um
diesen Bereich im wesentlichen formstabil zu halten.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem als Hohlkörper
ausgebildeten Einsatzteil die Kühlung des innenliegenden
Bereichs des hülsenförmigen Kunststoffteils durch ein
Kühlmedium erfolgt, das das Einsatzteil durchströmt.
12. Verfahren zum Rotationspressen eines Fertigteils nach
Anspruch 1 und den entsprechenden technischen Merkmalen
in der Beschreibung.
13. Fertigteil aus Kunststoff mit einem in seine Wandung
eingesetzten Einsatzteil, hergestellt nach dem Verfahren
gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche.
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