DE3927695A1 - Braeunungsgeraet - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bräunungsgerät mit mindestens einem
UV-Strahler, dessen Strahlungsspektrum sowohl UV-A- als auch
UV-B-Anteile aufweist, mit mindestens einem Reflektor und min
destens einem im Strahlenaustrittsbereich angeordneten Filter.
Bei derartigen Bräunungsgeräten ist es bekannt, über röhren
förmig ausgebildeten UV-Strahlern rinnenförmige Reflektoren
anzuordnen, um die Strahlung in Richtung auf die Bestrahlungs
fläche zu bündeln. In der Strahlaustrittsöffnung ist oft ein
Filter zur Filterung von kurzwelliger UV-Strahlung oder von kurz- und
langwelliger Infrarot-Strahlung angeordnet. Hautreizungen auf
grund kurzwelliger UV-Strahlung werden dadurch ebenso vermieden,
wie eine zu starke Aufheizung eines zu bestrahlenden Körpers
aufgrund des von den UV-Strahlern abgestrahlten Infrarotanteils.
Die Empfindlichkeit individueller Hauttypen gegenüber UV-Strah
lung ist jedoch unterschiedlich. So ist die Empfindlichkeit hel
ler Hauttypen gegenüber kurzwelliger UV-Strahlung stärker aus
geprägt, als die Empfindlichkeit dunkler Hauttypen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Bräunungsgerät der gat
tungsgemäßen Art so auszubilden, daß es auf einfache und kosten
günstige Weise eine individuelle Anpassung der Bestrahlung an
eine zu bestrahlende Person ermöglicht.
Die Aufgabe wird bei einem Bräunungsgerät der gattungsgemäßen
Art dadurch gelöst, daß der Filter neig- oder schwenkbar ange
ordnet ist, daß der Filter mindestens eine Schicht eines optisch
anisotropen Materials aufweist, und daß die Filterkante des
Filters zwischen Transmissions- und Absorptions- bzw. Reflexions
bereich im Wellenlängenbereich zwischen UV-A- und UV-B-Strah
lung liegt.
Aufgrund der Anordnung und der optischen Eigenschaften des Fil
ters kann das Transmissionsspektrum je nach Neigung des Filters
im Strahlenaustritt zum kurzwelligeren UV-B- oder zum langwelli
geren UV-A-Anteil hin verschoben werden. Wenn der Filter in der
Ebene der Strahlungsaustrittsöffnung liegt, d.h. im wesentli
chen senkrecht zu den austretenden Strahlen, liegt die Filter
kante zwischen Transmissions- und Reflexionsbereich am weites
ten auf der Seite des UV-A-Anteils, z.B. bei 320 bis 340 nm.
Wird der Filter nun geschwenkt oder geneigt, so wird die Filter
kante zwischen Transmissions- und Reflexionsbereich in Richtung
auf den kurzwelligeren Strahlungsanteil, also in Richtung auf
den UV-B-Strahlenanteil, z.B. 300 bis 310 nm verschoben. Auf
diese Weise läßt sich das Strahlungsspektrum auf den Hauttyp
einer im Bräunungsgerät befindlichen Person individuell ein
stellen.
Der Filter besteht vorzugsweise aus einem Glassubstrat, auf das
eine dünne Schicht eines optisch einachsigen Metallsalzes auf
gebracht ist. Das Glassubstrat kann plan sein oder auch leicht
gekrümmt, wenn man erreichen will, daß alle Strahlen im wesent
lichen senkrecht auf die Oberfläche des Filters in dessen nicht
geschwenkter Lage auftreffen.
Bei langen röhrenförmigen UV-Strahlern haben diese Filter dann
eine entsprechend längliche Form und sind an ihren Längsenden
schwenkbar gelagert. Wenn mehrere UV-Röhren nebeneinander ange
ordnet sind, können die Filter für jede einzelne Röhre synchron
z.B. über einen Zahnrad- oder einen Riemenantrieb betätigt, d.h.
verschwenkt werden. Wenn sich der Drehpunkt für die Filter da
bei in der Mitte der Längsenden befindet, ist der vorzusehende
Platzbedarf für den Filter am geringsten. Es ist möglich an
dem Filter noch eine Schicht eines infrarotabsorbierenden Ma
terials vorzusehen, oder der gesamten Filteranordnung eine
Acrylplatte für die Infrarotfilterung nachzuordnen.
Wenn das Material optisch einachsig ist und gerichtet auf das
Glassubstrat aufgebracht wird, ist einer gegebenen Winkelver
stellung des Filters eine definierte Verschiebung der Filter
kante zugeordnet. Wird jedoch optisch zweiachsiges Material
verwendet, welches kristallin ausgerichtet auf dem Glassubstrat
aufgebracht wird, so lassen sich durch eine gegebene Winkelver
stellung unterschiedliche Verschiebungen der Filterkanten er
halten, wenn der Filter um zwei verschiedene in der Ebene des
Filters liegende Achsen geschwenkt wird. Auf diese Weise ließe
sich z.B. eine Grob- und Feinverstellung des Spektralbereichs
realisieren.
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der
UV-Strahler im wesentlichen vollständig von Reflektor und Filter
umgeben. Hierdurch gelangt keine ungefilterte Strahlung in die
Umgebung oder auf die zu bestrahlende Person.
Die Erfindung läßt sich in einem Teilkörper-Bräunungsgerät
ebenso verwenden wie in einem Ganzkörper-Bräunungsgerät, wo
bei die Filter dann im Geräteoberteil und im Geräteunterteil
angeordnet werden können. In letzterem Fall empfiehlt sich die
Verwendung eines etwas dickeren elastischen Spezialglases, um
eine erhöhte Stabilität der länglichen Filter zu erzielen.
Die Verschiebung der Filterkante berechnet sich für ein optisch
einachsiges Material nach folgender Formel:
mit
wobei nL = Brechungszahl in Kristallrichtung mit niedriger
Brechzahl
nH = Brechungsindex in Kristallrichtung mit hoher Brech zahl,
λ R= Wellenlänge bei einer Verschwenkung des einfallen den Strahls von der Senkrechten um den Winkel R und
λ 0 = Wellenlänge bei senkrecht einfallender Strahlung.
nH = Brechungsindex in Kristallrichtung mit hoher Brech zahl,
λ R= Wellenlänge bei einer Verschwenkung des einfallen den Strahls von der Senkrechten um den Winkel R und
λ 0 = Wellenlänge bei senkrecht einfallender Strahlung.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise anhand der sche
matischen Zeichnung beschrieben. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Strahlungsanordnung eines
Bräunungsgerätes mit einem schwenkbar gelagerten
Interferenzfilter und
Fig. 2 das Transmissionsspektrum der Anordnung aus Fig. 1
bei zwei unterschiedlichen Stellungen des Inter
ferenzfilters.
Die Strahlungsanordnung 10 aus Fig. 1 ist allein oder zusammen
mit mehreren gleichartigen Anordnungen in einem Bräunungsgerät
angeordnet. Die Strahlungsanordnung 10 hat einen UV-Strahler 12
in Form eines Quecksilberhochdruckbrenners. Auf dessen der zu
bestrahlenden Ebene abgewandten Seite sind ein Glasreflektor 14
und eine Metallabdeckung 16 angeordnet. Auf der der Bestrahlungs
ebene zugewandten Seite des Quecksilberhochdruckbrenners 12 ist
ein dichroitischer Interferenzfilter 18 angeordnet, der aus ei
nem Glassubstrat 20 und einer darauf aufgebrachten optisch
anisotropen dünnen Schicht 22 besteht. Der Interferenzfilter 18
ist um die Achse A schwenkbar. Dem Interferenzfilter 18 ist
in Strahlenaustrittsrichtung ein Infrarotfilter 24 aus Acryl
nachgeordnet.
Nachfolgend wird die Wirkungsweise der Strahlungsanordnung 10
beschrieben. Das vom Quecksilberhochdruckbrenner kommende Licht
12 wird von dem Glasreflektor 14 in Richtung auf die Strahlen
austrittsöffnung reflektiert. Bei der Reflexion an dem Glas
reflektor 14 wird jedoch der kurzwellige UV-Anteil absorbiert.
Der Glasreflektor 14 kann hierfür auf seiner der Metallabdeckung
16 zugewandten Seite verspiegelt sein. Es ist jedoch auch mög
lich, auf der dem Quecksilberhochdruckbrenner 12 zugewandten
Seite des Glasreflektors 14 dünne Interferenzschichten aufzu
bringen, die das vom Quecksilberhochdruckbrenner 12 abgegebene
Licht lediglich in einem begrenzten Strahlenspektrum reflektie
ren. In dem gezeigten Beispiel ist es jedoch auch möglich, le
diglich einen verspiegelten Metallreflektor zu verwenden, der
alle Strahlen in Richtung auf die Strahlenaustrittsöffnung re
flektiert.
In der Strahlenaustrittsöffnung ist nun ein Interferenzfilter
angeordnet, dessen Filterkante zwischen Transmissions- und Re
flexionsbereich im Strahlenbereich zwischen UV-A- und UV-B-Strahlung
liegt (s. Fig. 2). Diese scharfe Trennung in Transmissions-
und Reflexionsbereich wird durch die dünne Schicht 22 des Inter
ferenzfilters 18 bewirkt. Diese Schicht ist optisch einachsig
oder optisch zweiachsig und zeigt daher dichroitisches oder
pleochroitisches Verhalten. Die Brechungszahl der dünnen Schicht
ist dabei abhängig von der Durchstrahlungsrichtung im Kristall.
Für derartige Schichten werden Metallsalze und Metalloxide ver
wendet. Beim Durchstrahlen des Interferenzfilters wird der von
der Filterkante aus gesehen kurzwellige Strahlungsanteil re
flektiert und der von der Filterkante aus gesehen langwellige
Strahlungsanteil transmittiert. Diese Filterkante wird nun bei
einem Schwenken des Interferenzfilters 18 um die Achse A in
Richtung auf den kurzwelligeren UV-B-Anteil verschoben. Dies
resultiert aus einer Veränderung des wirksamen Brechungsindex,
da ja bei einem Verschwenken des Interferenzfilters 18 die
kristallin orientierte dünne Schicht 22 in einer anderen Rich
tung durchstrahlt wird. Der Winkel R bezeichnet dabei die Ab
weichung der Strahleneinfallsrichtung von der Lotrechten auf
die Ebene des Interferenzfilters 18. R entspricht somit dem
Neigungswinkel des Interferenzfilters 18 relativ zur Ebene der
Strahlenaustrittsöffnung. Die Filterkante für die in Fig. 1
dargestellte Anordnung ist in Fig. 2 wiedergegeben. In dem
Diagramm ist die Transmission T in Abhängigkeit von der Wellen
länge λ aufgetragen. Gezeigt werden zwei Spektralverläufe für die
Winkelstellung R = 0° und R = 30° des Interferenzfilters 18.
Es ist deutlich zu sehen, daß bei einer Neigung des Interferenz
filters von 30° die Filterkante zwischen Reflexions- und Trans
missionsbereich deutlich in Richtung auf den kurzwelligeren
UV-B-Strahlungsanteil verschoben wird.
Durch den schwenkbaren Interferenzfilter 18 ist es daher mög
lich, die für einen Quecksilberhochdruckbrenner charakteristi
sche Blendwirkung auszuschalten und die Melaninbildung je nach
Hauttyp durch die Verschiebung der Filterkante zwischen UV-B- und
UV-A-Bereich zu beeinflussen. Dem Interferenzfilter 18 ist
in Strahlenaustrittsöffnung ein Infrarotfilter 24 nachgeordnet,
um die Wärmebelastung bei der Bräunung zu reduzieren.
Die Strahlungsanordnung 10 läßt sich hervorragend in einem
Bräunungsgerät für kosmetische Bestrahlung verwenden, wo es
wichtig ist, daß der zu bestrahlenden Person ein wirksamer
spektral ausgesuchter UV-Strahlenbereich zugeführt wird.
Die Schicht 22 hat eine Stärke im Bereich der halben Wellen
länge der Filterkante.
Claims (10)
1. Bräunungsgerät,
mit mindestens einem UV-Strahler, dessen Strahlungsspektrum sowohl UV-A- als auch UV-B-Anteile aufweist,
mit mindestens einem Reflektor und mindestens einem im Strahlenaustrittsbereich angeordneten Filter,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter (18) neig- oder schwenkbar angeordnet ist,
daß der Filter (18) mindestens eine Schicht (22) eines optisch anisotropen Materials aufweist, und
daß die Filterkante des Filters (18) zwischen Transmissions und Absorptions- bzw. Reflexionsbereich im Wellenlängenbe reich zwischen UV-A- und UV-B-Strahlung liegt.
mit mindestens einem UV-Strahler, dessen Strahlungsspektrum sowohl UV-A- als auch UV-B-Anteile aufweist,
mit mindestens einem Reflektor und mindestens einem im Strahlenaustrittsbereich angeordneten Filter,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filter (18) neig- oder schwenkbar angeordnet ist,
daß der Filter (18) mindestens eine Schicht (22) eines optisch anisotropen Materials aufweist, und
daß die Filterkante des Filters (18) zwischen Transmissions und Absorptions- bzw. Reflexionsbereich im Wellenlängenbe reich zwischen UV-A- und UV-B-Strahlung liegt.
2. Bräunungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material optisch einachsig ist.
3. Bräunungsgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material auf einem Glassubstrat (20) aufgebracht
ist.
4. Bräunungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filterkante in Abhängigkeit von der Neigung des
Filters (18) zwischen 310 und 330 nm liegt.
5. Bräunungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht (22) aus einem anorganischen kristallinen
Material besteht.
6. Bräunungsgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht aus einem Metallsalz besteht.
7. Bräunungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stärke der Schicht (22) im Bereich der halben
Wellenlänge der Filterkante liegt.
8. Bräunungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der UV-Strahler (12) im wesentlichen vollständig von
Reflektor (14) und Filter (18) umgeben ist.
9. Bräunungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Filter (18) in Strahlenaustrittsrichtung ein Infra
rotfilter (24), insbesondere aus Acryl, nachgeordnet ist.
10. Bräunungsgerät nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche
3 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material optisch zweiachsig ist und daß der Fil
ter um zwei Achsen neig- oder schwenkbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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