DE3927499A1 - Verfahren zur zerstoerungsfreien materialpruefung mit wirbelstrom und messverstaerker zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur zerstoerungsfreien materialpruefung mit wirbelstrom und messverstaerker zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zerstörungsfreien
Prüfung von Material oder Werkstoffen mit Wirbelstrom, die
ferromagnetische oder metallische Verunreinigungen und einen
Meßverstärker zur Durchführung des Verfahrens.
Bei derartigen Verfahren soll eine zuverlässige Aussage über
die Beschaffenheit einer größeren Anzahl von Prüflingen ge
macht werden.
Es ist bekannt, daß bei metallischen Prüflingen Materialein
schlüsse, Materialfehler wie Risse oder Löcher die Ausbildung
von Wirbelströmen, hervorgerufen durch zeitlich sich ändernde
Magnetfelder, stark beeinflussen. Im Gegensatz zum elektri
schen Maschinenbau, wo im allgemeinen das Auftreten von Wir
belströmen weitestgehend unterdrückt wird, ist gerade in der
Prüf- und Meßtechnik das Auftreten der Wirbelströme im
Prüfling ein wesentliches Aussagekriterium.
Gängig ist, den Prüfling durch das magnetische Wechselfeld
zweier elektrischer Spulen zu führen, die auf einer Achse nahe
beieinander liegen. Die Spulen sind an eine Wechselspannungs
quelle einstellbarer Frequenz angeschlossen. Die Ausbildung
von Wirbelströmen bzw. ihre Unterbindung in dem Teil des Prüf
lings, der sich gerade in dem Magnetfeld befindet, drückt sich
in der Induktivität der Spulen aus. Somit ist die Messung des
Spannungsabfalls an einer Spule bzw. der Strom durch sie ein
qualitativer Hinweis auf die Beschaffenheit des Prüflings an
diesem Ort.
Eine weitergehende Aussage über die Struktur, wie Löcher,
Risse oder Art der Fremdeinschlüsse, ist nur sehr schwer oder
mit großer Unsicherheit möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verarbeitung und Darstellung von zwei sich bei einer Wirbel
stromprüfung ändernden, elektrischen Größen zusammen mit einer
sich nur ortsabhängig ändernden, elektrischen Größe, nämlich
der Lage des Prüflings im Magnetfeld von Prüfspulen, so zu
entwickeln, daß über Art, Lage und Struktur von Anomalien im
Prüfling ohne zeitraubende, aufwendige Signalauswertung eine
zuverlässige Aussage gemacht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Verfahrensschritte des Anspruchs 1 gelöst. Die Durchführung
des Verfahrens erfordert einen Meßverstärker mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Die übrigen
Unteransprüche geben vorteilhafte Meßverfahren wieder.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 schematischer Aufbau der Wirbelstromprüfeinrichtung,
Fig. 2 Wirbelstromprüfdiagramm zu einem vorbereiteten Prüf
ling.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau der Wirbelstromprüfein
richtung mit dem erfindungsgemäßen Meßverstärker 1 zur Durch
führung des Verfahrens. Die beiden elektrischen Spulen 2, 3
bilden, an die veränderlichen Eingangswiderstände 4, 5 ange
schlossen, eine abgleichbare Brücke. Diese Brücke wird von ei
ner Spannungsquelle 7 mit einstellbarer Amplitude und Fre
quenz gespeist. Ist der Prüfling 8 mit einem fehlerfreien bzw.
homogenen Bereich in den Magnetfeldern der erregten Spulen
2, 3, so wird der Abgleich über die Widerstände 4, 5 einge
stellt, nämlich Brückenspannung gleich null.
In der konventionellen Meßbrücke 6 wird aus den abgegriffenen
Spannungen je ein Signal gebildet, das zu den Amplituden des
Spannungsabfalls, z. B. an der Spule 2 bzw. 3, proportional
ist. Diese Signale 10, 11 werden in aufbereiteter Form dem
Meßverstärker 1 zugeführt.
In dem Meßverstärker 1 steht ein Signal 12 aus einem Sägezahn
generator 13 zur Verfügung, das in seiner Höhe der durch die
Spulen gefahrenen Prüflingslänge proportional ist.
Im Mischer 14 des Meßverstärkers 1 wird in Addierern 15 die
Summenspannung 16 aus dem Signal 10 und der Sägezahnspannung
12 gebildet. Beide Summensignale werden in aufbereiteter Form
dem x/y-Schreiber zugeführt, je auf den x- bzw. y-Eingang, wo
dann ein Diagramm der Wirbelstromprüfung in Abhängigkeit des
Prüfortes gezeichnet wird.
Fig. 2 zeigt das Diagramm einer Wirbelstromprüfung, bei der
das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wurde. Bei dem Prüf
ling handelt es sich um ein Test-Rohr mit Durchmesser d = 7,6 mm,
der lichten Weite w = 5 mm und der Rohrlänge l0 = 1400 mm. Es
handelt sich um das Testrohr T 186 A/B mit der Werkstoff-Nr.:
1.4970. Es ist ein Schnellbrüterhüllrohr mit künstlichen Fehl
stellen.
Das Rohr ist hinsichtlich seiner Länge in zwei Bereiche unter
teilt. Im ersten Bereich sind gezielt Fehler wie Bohrungen,
Längs- und Querrisse angebracht. Diese Fehlerart ist in der
darunterstehenden Tabelle mit F1 bis F9 charakterisiert. Im
zweiten Bereich sind gezielt Substanzen im Rohrinneren unter
gebracht, die unter F10 bis F17 beschrieben sind.
Das Diagramm der Wirbelstromprüfung an diesem vorbereiteten
Rohr zeigt für die reinen Rohrverletzungen eine gleiche
Schräglage für diese Fehler F1-F9, jedoch einen markanten
Unterschied in der Auslenkung für die einzelnen Rohrverletzun
gen, abhängig von Art und Größe.
Im weiteren Verlauf des Diagramms ist der Einfluß der ins
Rohrinnere eingebrachten Fehlersubstanzen hinsichtlich Auslen
kung und Schräglage der Auslenkung am Ort der jeweiligen Feh
lersubstanzen sehr unterschiedlich. So hat das Volumen der ge
zielt zugesetzten Fehlersubstanz einen maßgebenden Einfluß auf
die Stärke der Auslenkung des zusammengesetzten Signalverlaufs
am zugeordneten Ort, wohingegen die elektromagnetischen Eigen
schaften der Fehlersubstanz sich auffällig in der Schräglage
des zusammengesetzten Signalverlaufs am zugeordneten Ort nie
derschlagen. Das zeigt sich z. B. deutlich an der Fehlerstelle
F10 (Cu-Einfluß) und F12 (Fe-Einfluß) in Fig. 2. Eine Iden
tifikation von eingeschlossenen Substanzen läßt sich so ohne
weiteres durchführen.
In laufenden Versuchsserien werden die obigen Ergebnisse ein
deutig bestätigt.
Den Meßverstärker in digitaler Technik auszuführen, ist eine
Alternative zum vorgestellten Analogaufbau und letztlich eine
kommerzielle Frage.
Grundsätzlich lassen sich mit einer geeigneten Meßsignalerfas
sung mit dem Verfahren unter Verwendung des Meßverstärkers
zweidimensionale vektorielle Meßprobleme in Abhängigkeit der
Längenausdehnung nach Betrag und Richtung darstellen. Dabei
kann das Verfahren sowohl für punktförmige Wirbelstromsonden
als auch für jedwede zeit- bzw. ortsabhängige vektorielle Auf
zeichnung von Meßwerten (z. B. Weg, Geschwindigkeit, Beschleu
nigung etc.) eingesetzt werden, sofern die Meßwertaufnahme
entsprechend modifiziert wird.
Bezugszeichenliste
1 Meßverstärker
2 elektrische Spule, Prüfspule
3 elektrische Spule, Prüfspule
4 veränderlicher Abgleichwiderstand
5 veränderlicher Abgleichwiderstand
6 Meßbrücke
7 Speisespannung, Spannungsquelle
8 Prüfling
9 Brückenspannung
10 Ux, Signal der Komponente x
11 Uy, Signal der Komponente y
12 Signal, Sägezahnspannung
13 Sägezahngenerator
14 Mischer
15 Addierer
16 Summenspannung
17 Summenspannung
18 x/y-Schreiber
2 elektrische Spule, Prüfspule
3 elektrische Spule, Prüfspule
4 veränderlicher Abgleichwiderstand
5 veränderlicher Abgleichwiderstand
6 Meßbrücke
7 Speisespannung, Spannungsquelle
8 Prüfling
9 Brückenspannung
10 Ux, Signal der Komponente x
11 Uy, Signal der Komponente y
12 Signal, Sägezahnspannung
13 Sägezahngenerator
14 Mischer
15 Addierer
16 Summenspannung
17 Summenspannung
18 x/y-Schreiber
Claims (4)
1. Verfahren zur zerstörungsfreien Materialprüfung mit Wirbel
strom, wobei ein Prüfling durch zwei auf einer Achse lie
gende, ringförmige Prüfspulen geführt wird, die an eine
Wechselspannungsquelle einstellbarer Frequenz und Amplitude
angeschlossen sind und Signale erzeugt werden, die propor
tional zu den Amplituden und Phasenlagen der Spannungsab
fälle an den Prüfspulen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
zu diesen Signalen eine Spannung addiert wird, die propor
tional zu der durch die Prüfspulen geführten Prüf
lingslänge ist, diese so erzeugten Summensignale je auf den
Eingang eines x/y-Schreibgerätes gegeben werden, auf dem
dann das induktive Verhalten der beiden Prüfspulen zueinan
der nach Betrag und Phase in Abhängigkeit des sich gerade
im Spulenraum befindlichen Prüflingsbereichs mit seinen
Fehlstellen dargestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Prüfspulen zueinander in Reihe geschaltet werden
und zusammen mit Widerstandspotentiometern eine abstimmbare
Meßbrücke gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Prüfspule an einem Prüflingsort fest gehalten wird und
eine Prüfspule an einem Prüflingsort fest gehalten wird und
der Prüfling durch die andere Prüfspule geführt wird.
4. Meßverstärker zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich in dem Meßverstärker ein Sägezahngenerator befindet, dessen Sägezahnspannung proportional zu der schon durch die Prüfspulen geführten Prüflingslänge ist;
sich in dem Meßverstärker ein zweikanaliger Addierer befin det, der die zu den Amplituden der Spannungsabfälle an den Prüfspulen proportionalen Signale und die Sägezahnspannung jeweils summiert und dann die beiden vom Prüflingsort in den Prüfspulen abhängigen Signale für das x/y-Schreibgerät bildet.
sich in dem Meßverstärker ein Sägezahngenerator befindet, dessen Sägezahnspannung proportional zu der schon durch die Prüfspulen geführten Prüflingslänge ist;
sich in dem Meßverstärker ein zweikanaliger Addierer befin det, der die zu den Amplituden der Spannungsabfälle an den Prüfspulen proportionalen Signale und die Sägezahnspannung jeweils summiert und dann die beiden vom Prüflingsort in den Prüfspulen abhängigen Signale für das x/y-Schreibgerät bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927499 DE3927499A1 (de) | 1989-08-21 | 1989-08-21 | Verfahren zur zerstoerungsfreien materialpruefung mit wirbelstrom und messverstaerker zur durchfuehrung des verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927499 DE3927499A1 (de) | 1989-08-21 | 1989-08-21 | Verfahren zur zerstoerungsfreien materialpruefung mit wirbelstrom und messverstaerker zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3927499A1 true DE3927499A1 (de) | 1991-02-28 |
DE3927499C2 DE3927499C2 (de) | 1991-11-07 |
Family
ID=6387495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893927499 Granted DE3927499A1 (de) | 1989-08-21 | 1989-08-21 | Verfahren zur zerstoerungsfreien materialpruefung mit wirbelstrom und messverstaerker zur durchfuehrung des verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3927499A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3475681A (en) * | 1965-08-02 | 1969-10-28 | Magnaflux Corp | Apparatus display system for providing plural indications and threshold indications |
DE1573906A1 (de) * | 1964-08-26 | 1970-05-21 | Atomic Energy Commission | Einrichtung fuer zerstoerungsfreie Werkstoff-Pruefungen nach der Wirbelstrommethode |
-
1989
- 1989-08-21 DE DE19893927499 patent/DE3927499A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1573906A1 (de) * | 1964-08-26 | 1970-05-21 | Atomic Energy Commission | Einrichtung fuer zerstoerungsfreie Werkstoff-Pruefungen nach der Wirbelstrommethode |
US3475681A (en) * | 1965-08-02 | 1969-10-28 | Magnaflux Corp | Apparatus display system for providing plural indications and threshold indications |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
US-B.: "Nondestructive Testing Handbook", 2. Edition, Vol. 4, Editor: Paul McIntire, 1987, S. 293/194 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3927499C2 (de) | 1991-11-07 |
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