DE3926994A1 - Verfahren zur bildung der komponenten des flussraumzeigers einer ueber einen selbstkommutierten wechselrichter gespeisten asynchronmaschine - Google Patents
Verfahren zur bildung der komponenten des flussraumzeigers einer ueber einen selbstkommutierten wechselrichter gespeisten asynchronmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bildung
der Komponenten des Flußraumzeigers aus den Komponenten
des Spannungsraumzeigers und den Komponenten des Strom
raumzeigers einer Asynchronmaschine, die über einen mit
eingeprägter Gleichspannung betriebenen, dreiphasigen,
selbstkommutierten Wechselrichter gespeist wird, wobei
die Komponenten des Flußraumzeigers jeweils durch Inte
gration der Differenzen aus den Komponenten des Span
nungsraumzeigers und den Produkten aus den Komponenten
des Stromraumzeigers und dem Ständerwicklungswiderstand
der Asynchronmaschine gebildet werden.
Anwendungsgebiete sind beispielsweise in der Leistungs
elektronik im Bereich industrieller Antriebe, z.B. bei
Maschinenprüfständen, gegeben.
Ein solches Verfahren zur Bildung der Komponenten des
Flußraumzeigers einer über einen selbstkommutierten
Wechselrichter gespeisten Asynchronmaschine ist aus der
DE-PS 34 38 504 bekannt. Das dort beschriebene Verfahren
zur Regelung einer Drehfeldmaschine, die über einen
Wechselrichter mit eingeprägter Eingangs-Gleichspannung
gespeist wird, weist folgende Schritte auf:
- a) Bilden eines Fluß-Istwertes,
- b) Vergleich des Fluß-Istwertes mit einem Fluß-Soll wert,
- c) Bilden eines ersten Steuervektors mit einer der Pulszahl des Wechselrichters entsprechenden Anzahl von diskreten Lagen, die zyklisch durchlaufen wer den,
- d) Weiterschalten des ersten Steuervektors auf die nächste diskrete Lage, wenn der Fluß-Istwert den Fluß-Sollwert übersteigt.
Insbesondere wird als Fluß-Istwert die Komponente des
Ist-Flußraumzeigers senkrecht zur Richtung derjenigen
diskreten Lage, die als nächstes vom erstem Steuervektor
eingenommen werden soll, verwendet.
Allgemein wird bei hochwertigen Regelungen der Asyn
chronmaschine mit Kurzschlußläufer der magnetische Fluß
in der Maschine als Istwert benötigt. Da dieser nicht
direkt meßbar ist, muß er aus den meßbaren Größen mit
Hilfe eines Maschinenmodells für die Asynchronmaschine
berechnet werden. Die dreiphasigen Größen Maschinen
strom, Maschinenspannung und Maschinenfluß werden dabei
als Raumzeiger dargestellt, die in einem ständerfesten
Koordinatensystem mit einer gewissen Winkelgeschwindig
keit umlaufen. Diese Raumzeiger können vorzugsweise als
Komponenten eines ständerfesten, orthogonalen Koordina
tensystems beschrieben werden.
Beim U-I-Maschinenmodell für die Asynchronmaschine
(Spannung-Strom-Modell) werden die Komponenten des Fluß
raumzeigers durch Integration der zugehörigen Komponen
ten des Spannungsraumzeigers unter Berücksichtigung des
Spannungsabfalls an der Ständerwicklung berechnet. Die
ses einfache, preiswert in Analogtechnik realisierbare
U-I-Maschinenmodell, bei dem als Maschinenparameter au
ßer der Nenndrehfrequenz (Ständerfrequenz) nur der Stän
derwicklungswiderstand benötigt wird, ist für kleine
Ständerfrequenzen jedoch nicht anwendbar, da die nicht
vermeidbaren Fehler bei der Spannungsmessung und der
sich anschließenden Integration (Weglaufen der analogen
Integratoren) einen erheblichen Einfluß auf die Flußbe
stimmung haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Bildung der Komponenten des Flußraumzeigers einer
über einen selbstkommutierten Wechelrichter gespeisten
Asynchronmaschine anzugeben, das auch bei kleinen Stän
derfrequenzen zufriedenstellende Ergebnisse liefert.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des
Oberbegriffes erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Komponenten des Spannungsraumzeigers jeweils vom Inte
grationsvorgang weggeschaltet werden, wenn eine Null
spannung an der Asynchronmaschine anliegt.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen ins
besondere darin, daß sich durch das beschriebene Verfah
ren die bei der Flußbildung auftretenden Fehler soweit
reduzieren lassen, daß das U-I-Maschinenmodell für die
Asynchronmaschine auch für kleine Ständerfrequenzen bis
zu Frequenzwerten von 0,5 Hz verwendet werden kann. Die
Antriebsdrehzahl wird vorteilhaft zur Flußbildung nicht
benötigt. Als Maschinenparameter wird lediglich der
Ständerwicklungswiderstand benötigt, während Parameter
des Rotorkreises nicht erforderlich sind.
Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung
ersichtlich.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 die Ansteuervorrichtung für einen mit einge
prägter Spannung betriebenen, selbstkommutier
ten Wechselrichter,
Fig. 2 ein Raumzeigerdiagramm interessierender Größen,
Fig. 3 eine Anordnung zur verbesserten Ermittlung der
Komponenten des Flußraumzeigers,
Fig. 4 eine allgemein bekannte Anordnung zur Einstel
lung einer Offsetspannung.
In Fig. 1 ist die Ansteuervorrichtung für einen mit ein
geprägter Spannung betriebenen, selbstkommutierten Wech
selrichter dargestellt. Es ist ein dreiphasiger, selbst
kommutierter Wechselrichter 1 zu erkennen, der eine
dreiphasige Asynchronmaschine 2 mit Kurzschlußläufer
speist. Eine Steuer- und Regeleinrichtung 3 versorgt die
Stromrichterventile (vorzugsweise GTO-Thyristoren) des
Wechselrichters 1 mit Wechselrichter-Schaltbefehlen
YDU,YDV,YDW. Die Schaltbefehle werden beispielsweise
unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Drehmoment
sollwertes Msoll eingestellt. Auf Einzelheiten der An
steuervorrichtung wird auf die DE-PS 34 38 504 "Verfah
ren und Einrichtung zur Regelung einer Drehfeldmaschine"
(DSR-Verfahren) hingewiesen.
Wie auch aus der vorstehend erwähnten DE-PS 34 38 504
hervorgeht, werden die Komponenten Ψα und Ψβ des
Flußraumzeigers zur Bildung der Schaltbefehle YDU, YDV,
YDW benötigt. In diesem Zusammenhang wird auf das Raum
zeigerdiagramm interessierender Größen gemäß Fig. 2 hin
gewiesen. In diesem Raumzeigerdiagramm sind die Raumzei
ger der Ständerspannung, des Gesamtflusses und des Stro
mes dargestellt. Die Ständerwicklungsachsen der Asyn-
chronmaschine sind mit a, b, c bezeichnet. Die Ordinate
α eines ständerfesten, orthogonalen α/β-Koordinatensystems
fällt mit der Ständerwicklungsachse a zusammen.
Der Flußraumzeiger läuft mit der Winkelgeschwindigkeit
Ω um. Die Komponenten (= Projektionen
des Flußraumzeigers auf die α- und β-Achsen) des
Flußraumraumzeigers sind mit Ψα und Ψβ bezeichnet.
Der Spannungsraumzeiger kann nur die durch die Punkte
0, 1′, 2′, 3′, 4′, 5′, 6′ gekennzeichneten diskreten
Werte annehmen, die entsprechenden Spannungsraumzeiger
lauten
Der Spannungsraumzeiger weist
den Betrag Null auf. Im Beispiel ist der Spannungsraumzeiger
= mit seinen Komponenten Uα und
Uβ gezeigt. Des weiteren ist der Stromraumzeiger mit
seinen Komponenten iα, iβ dargestellt.
Wie in Fig. 1 zu erkennen ist, werden die Komponenten
Ψα, Ψβ des Flußraumzeigers durch ein U-I-Maschinenmodell 4
für die Asynchronmaschine unter Einsatz von Integratoren
5, 6 aus den Komponenten Uα, Uβ des Spannungsraumzeigers
und den Komponenten iα, iβ des Stromraumzeigers
gebildet und der Steuer- und Regeleinrichtung
3 zugeführt. Im einzelnen gilt
Ψα = K ∫ (Uα - iα · RS)dt
Ψβ = K ∫ (Uβ - iβ · RS)dt,
wobei RS der Ständerwicklungswiderstand
und K eine Integrationskonstante
darstellen.
Die Komponenten Uα, Uβ des Spannungsraumzeigers werden
mit Hilfe eines Wechselrichtermodells 7 aus den Wechsel
richter-Schaltbefehlen YDU, YDV, YDW und dem mittels einer
Spannungserfassungseinrichtung 13 ermittelten Gleich
spannungsistwert XAUD der dem Wechselrichter 1 einge
prägten konstanten Gleichspannung UD gebildet. Dabei
legen die Wechselrichter-Schaltbefehle YDU, YDV, YDW den
diskreten Spannungsraumzeiger . . . sowie der Gleichspannungsistwert
XAUD den Betrag des Spannungsraumzeigers fest.
Bezüglich des Zusammenhanges zwischen Wechselrichter-
Schaltbefehlen und Spannungsraumzeiger wird auf die
DE-PS 34 38 504, z. B. Spalte 9 oben verwiesen.
Die Komponenten iα, iβ des Stromraumzeigers werden
mit Hilfe eines Koordinatentransformators 8 aus den Maschinenströmen
iu, iv, iw (= ausgangsseitige Ströme des
Wechselrichters) gebildet. Zur Erfassung dieser Ströme
sind Stromwandler 9, 10, 11 in den Verbindungsleitungen
zwischen Wechselrichter und Asynchronmaschine 2 vorgesehen.
Gegebenenfalls können lediglich zwei dieser Ströme
erfaßt werden, da der dritte Strom aus diesen zwei Strömen
gebildet werden kann.
Zur Erfassung eines vorliegenden Spannungsraumvektors
= (Nullspannungsvektor, Nullspannung, Spannungszustand
Null) ist ein Nullspannungsintegrator 12 vorgesehen,
der eingangsseitig die Wechselrichter-Schaltbefehle
YDU, YDV, YDW empfängt und ausgangsseitig ein Ansteuersignal
UD an das U-I-Maschinenmodell 4 abgibt, sobald
ein Nullspannungsvektor auftritt. Im Detail wird der
Zweck dieser Maßnahme unter Fig. 3 erläutert.
In Fig. 3 ist eine Anordnung zur verbesserten Ermittlung
der Komponenten des Flußraumzeigers dargestellt, und
zwar am Beispiel der α-Komponente. Analoge Ausführungen
gelten für die β -Komponente. Es ist der Integrator 5 zu
erkennen, an dessen positivem Eingang eine Additionstel
le 15 und der Integrator-Kondensator Cα angeschlossen
sind und dessen negativer Eingang an Masse liegt. Die
Offsetspannung zwischen beiden Eingängen des Integrators
5 ist mit Uoff bezeichnet. Der erste positive Eingang
der Additionsstelle 15 ist mit einem Widerstand Rα ver
bunden, der andererseits an einem elektronischen Schal
ter 14 angeschlossen ist. Der elektronische Schalter 14
wird andererseits mit der Komponente Uα beaufschlagt
und vom Ansteuersignal UN angesteuert, d. h. geschlossen,
wenn ≠ und geöffnet, wenn = . Der zweite positive
Eingang der Additionsstelle 15 ist mit einem Widerstand
RS (RS » Rα) verbunden, wobei der Widerstand
RS mit der Komponente - iα beaufschlagt wird
(iα · RS: Spannungsabfall am Ständerwicklungswiderstand).
Der Integrator-Kondensator Cα liegt mit seinem
weiteren Anschluß am Ausgang des Integrators 5. Diesem
Ausgang ist die Komponente Ψα des Flußraumzeigers entnehmbar.
In Fig. 4 ist eine allgemein bekannte Anordnung zur Ein
stellung einer Offsetspannung dargestellt. Der negative
Eingang des Integrators 5 ist dabei über einen Wider
stand R1 an Masse geschaltet und über einem Widerstand
R2 mit dem Abgriff eines Potentiometers P verbunden. Die
erste feststehende Anschlußklemme dieses Potentiometers
P liegt an Masse, während seine zweite feststehende An
schlußklemme mit der Betriebsspannung US beaufschlagt
ist.
Um mit dem analog realisierbaren U-I-Maschinenmodell 4
für die Asynchronmaschine auch bei kleinen Maschinen
drehzahlen der Asynchronmaschine, d.h. bei kleinen Span
nungszeitflächen an der Maschine, eine hinreichend ge
naue Flußberechnung
zu erhalten, muß das "Weglaufen" der Integratoren 5, 6
verhindert werden. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß
zwischen das Wechselrichtermodell 7 und das U-I-Maschi
nenmodell 4 elektronische Schalter 14 vorgesehen werden,
mit deren Hilfe sich die zu integrierenden Komponenten
Uα und Uβ in geeigneter Weise wegschalten lassen. Die
Ansteuersignale UN für diese Schalter 14 lassen sich aus
den Wechselrichter-Schaltbefehlen ableiten.
Mit Hilfe des elektronischen Schalters 14 werden zwei
Ursachen, die zu einem "Weglaufen" des Integrators füh
ren, vermieden. Für dem Fall, daß die Komponente Ucα den
Wert 0V aufweist und der Schalter 14 geschlossen wäre,
würde über den Widerstand Roα ein von der Offsetspannung
Uoff getriebener Strom fließen, der die Spannung am Kon
densator Cα und somit am Ausgang des Integrators 5
verändern würde, d.h. die Komponente Ψα des Flußraum
zeigers würde verfälscht werden.
Bei geöffnetem Schalter 14 kann über Rα kein von der
Spannung Uoff getriebener Strom mehr fließen, der die
Spannung am Integratorkondensator Cα in unzulässiger
Weise verändern könnte, d.h. der Integrator 5 kann nicht
mehr "weglaufen". Wird der Schalter 14 nun immer dann
geöffnet, wenn eine Nullspannung an der Asynchronmaschi
ne anliegt, so ergibt sich insbesondere bei kleinen
Drehzahlen eine wesentliche Verbesserung des Verhaltens
des Integrators.
Zusätzlich bleiben vorteilhaft Fehler in der Nullspan
nungsbildung im Wechselrichtermodell 7 ohne negativen
Einfluß auf die Flußintegration.
Verwendet man zum Aufbau des analogen Integrators einen
Operationsverstärker mit FET-Eingängen (Feldeffekttran
sistoren), dessen Offsetströme im Nano-Amperebereich
liegen, so läßt sich mit der beschriebenen einfachen
Zusatzmaßnahme ein Integrator realisieren, dessen Drift
weniger als 10 mV/min beträgt.
Claims (2)
1. Verfahren zur Bildung der Komponenten des Fluß
raumzeigers aus den Komponenten des Spannungsraumzeigers
und den Komponenten des Stromraumzeigers einer Asyn
chronmaschine, die über einen mit eingeprägter Gleich
spannung betriebenen, dreiphasigen, selbstkommutierten
Wechselrichter gespeist wird, wobei die Komponenten des
Flußraumzeigers jeweils durch Integration der Differen
zen aus den Komponenten des Spannungsraumzeigers und den
Produkten aus den Komponenten des Stromraumzeigers und
dem Ständerwicklungswiderstand der Asynchronmaschine
gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompo-
nenten (Uα, Uβ) des Spannungsraumzeigers jeweils
vom Integrationsvorgang weggeschaltet werden, wenn eine
Nullspannung an der Asynchronmaschine (2) anliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorliegen einer Nullspannung aus den
Wechselrichter-Schaltbefehlen (YDU, YDV, YDW) abgeleitet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3926994A DE3926994A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zur bildung der komponenten des flussraumzeigers einer ueber einen selbstkommutierten wechselrichter gespeisten asynchronmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3926994A DE3926994A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zur bildung der komponenten des flussraumzeigers einer ueber einen selbstkommutierten wechselrichter gespeisten asynchronmaschine |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3926994A1 true DE3926994A1 (de) | 1991-02-21 |
Family
ID=6387198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3926994A Withdrawn DE3926994A1 (de) | 1989-08-16 | 1989-08-16 | Verfahren zur bildung der komponenten des flussraumzeigers einer ueber einen selbstkommutierten wechselrichter gespeisten asynchronmaschine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3926994A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2683104A1 (fr) * | 1991-10-25 | 1993-04-30 | Abb Stroemberg Drives Oy | Methode pour determiner le flux du stator d'une machine asynchrone. |
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-
1989
- 1989-08-16 DE DE3926994A patent/DE3926994A1/de not_active Withdrawn
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