DE3925461A1 - Anordnung zum temperieren von oberflaechennahen bereichen von organismen - Google Patents
Anordnung zum temperieren von oberflaechennahen bereichen von organismenInfo
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- A61F2007/0086—Heating or cooling appliances for medical or therapeutic treatment of the human body with a thermostat
Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Temperieren von
oberflächennahen Bereichen von Organismen.
Bei manchen Krankheiten und Verletzungen von Organismen (Men
schen, Tieren) wie beispielsweise bei Entzündungen und Prel
lungen, ist es im Interesse einer schnellen und möglichst
schmerzlosen Heilung notwendig, die betroffenen Bereiche mög
lichst gezielt und gleichmäßig zu kühlen. Bei anderen Verletzun
gen, wie beispielsweise bei Knochenbrüchen, ist es gar so, daß
ohne vorherige gezielte, gleichmäßige Kühlung der verletzten
Bereiche Heilmaßnahmen, wie z.B. Anlegen eines Gipses, gar
nicht möglich sind aufgrund auftretender Schwellungen. Die
Kühlung ist zwingend notwendig, um die Schwellungen zum Ab
klingen zu bringen.
Bislang werden in Kliniken zur Kühlung oberflächennaher Berei
che Eisbeutel verwendet, die in gekühltem Zustand auf die be
treffenden Stellen aufgelegt oder auf diesen befestigt werden.
Nachteilig ist dabei, daß die Temperatur weder örtlich (un
gleichmäßige, nicht angepaßte Oberfläche der Eisbeutel) noch
zeitlich (zunehmende Erwärmung des Eisbeutels) gleichmäßig auf
den Organismus einwirkt. Außerdem besteht die Gefahr lokaler
oder gar großflächiger Erfrierungen, wenn das Pflegepersonal
ein zur Vermeidung von Erfrierungen notwendiges zeitweiliges
Entfernen des Eisbeutels vergißt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anordnung zu
schaffen, die sowohl eine örtlich gleichmäßige wie auch eine
zeitlich gleichmäßige Einwirkung von Temperatur auf oberflä
chennahe Bereiche von Organismen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Anordnung mit den Merkma
len des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildun
gen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet. Neben weiteren,
nachstehend anhand der Figurenbeschreibung erläuterten Vortei
len, weist die Erfindung folgende wesentliche Vorteile auf:
Zum einen wird der Unsicherheitsfaktor "Mensch" ausgeschaltet
bei der Anwendung der Erfindung und zum anderen läßt sich die
vorliegende Erfindung, je nach Ausgestaltung, bzw. Betrieb,
sowohl zum Kühlen wie auch zum Erwärmen oberflächennaher Be
reiche von Organismen verwenden. Beispielsweise bei Nebenhöh
lenleiden, Ohrenschmerzen und Frauenleiden weist eine lokale
Anwendung von Wärme eine heilsame Wirkung auf.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1, 6 verschiedene Ausführungsformen der Erfindung,
Fig. 2 bis 5, 7 bis 9 vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung.
Fig. 1 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung: zunächst ist, ausschnittsweise, ein Teil eines zu
behandelnden Organismus Org dargestellt. Außerdem zeigt die
Anordnung nach Fig. 1 eine temperaturerzeugende Einrichtung
TGen und eine Vorrichtung zur Applikation Appl der erzeugten
Temperatur an den zu behandelnden oberflächennahen Bereich
des Organismus Org (Tier, Mensch). Die temperaturerzeugende
Einrichtung TGen ist, je nach Anwendungsfall, ein wärmeerzeu
gendes oder ein kälteerzeugendes Gerät. Die Ausführung als
wärmeerzeugendes Gerät ist beispielsweise günstig bei der Be
handlung von Nebenhöhlenleiden, Ohrenschmerzen und Frauenlei
den. Die Ausführung als kälteerzeugendes Gerät ist beispiels
weise günstig bei der Behandlung von Prellungen, Knochenbrüchen
und Entzündungen.
In beiden Fällen kann die temperaturerzeugende Einrichtung TGen
(d.h., je nach Anwendungsfall, die kälteerzeugende Einrichtung
TGen oder die wärmeerzeugende Einrichtung TGen) eine Einrich
tung aufweisen, die nach dem thermodynamischen Prinzip arbeitet
(z.B. nach dem Absorber- oder nach dem Verdunsterprinzip) oder
eine Einrichtung nach Art von Peltier-Elementen. In dem Falle,
in dem Kälte zu erzeugen ist, ist es günstig, wenn die tempe
raturerzeugende Einrichtung TGen eine Kältepumpe aufweist. In
dem Falle, in dem Wärme zu erzeugen ist, ist es günstig, wenn
die temperaturerzeugende Einrichtung TGen eine Wärmepumpe
aufweist. Besonders günstig ist es, wenn die temperaturerzeu
gende Einrichtung TGen bivalent betreibbar ist, d.h., daß sie
im Betrieb je nach Ansteuerung Kälte oder Wärme produziert.
Im Rahmen dieser Ausführungsformen ist es günstig, wenn die
temperaturerzeugende Einrichtung TGen wenigstens ein Peltier-
Element enthält.
Peltier-Elemente sind, wie der Fachmann weiß, heterogene Ge
genstände, die im wesentlichen einen halbleitenden Teil (z.B.
Silicium Si) und einen metallischen Teil (z.B. Silber Ag) ent
halten (vgl. dazu Fig. 2). Bei Anlegen einer elektrischen Span
nung erwärmt sich der halbleitende Teil und entsprechend kühlt
sich der metallische Teil ab oder umgekehrt, je nach Polarität
der angelegten elektrischen Spannung. Wendet man diesen Effekt
bei der vorliegenden Erfindung an, so ist die Erfindung sowohl
zum Kühlen als auch zum Erwärmen von oberflächennahen Berei
chen von Organismen Org geeignet, wobei lediglich die Auswahl
der Polarität der elektrischen Spannung darüber entscheidet,
ob der zu behandelnde Organismus Org gekühlt oder erwärmt
wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung enthält eine Vor
richtung Appl zur Applikation der zu erzeugenden Temperatur
wenigstens zwei temperaturaustauschende Elemente T+, T-, wo
bei wenigstens ein temperaturaustauschendes Element T+ zum
Aufnehmen der erzeugten Temperatur dient und wenigstens ein
temperaturaustauschendes Element T- zur Abgabe der erzeugten
Temperatur an den Organismus Org dient.
Zur Realisierung der vorliegenden Erfindung ist es besonders
günstig, wenn die temperaturaufnehmenden Elemente T+ mechanisch
und thermisch mit der temperaturerzeugenden Einrichtung TGen
koppelbar sind, wie in Fig. 1 dargestellt. Dies hat den beson
deren Vorteil, daß in dem Fall (der in der Praxis wohl der
häufigere Fall ist), in dem die zu behandelnden Oberflächen
bereiche bei verschiedenen Organismen Org (d.h. Patienten) un
terschiedliche geometrische Formen aufweisen (z.B. Knie, Un
terschenkel, Oberschenkel, Fuß, Armgelenk, Oberarm, Unterarm),
die komplette Vorrichtung Appl zur Applikation der erzeugten
Temperatur von Organismus Org zu Organismus Org austauschbar
ist, wobei jede einzelne Vorrichtung Appl an den zu behandeln
den Oberflächenbereich (Knie, Arm; s.o.) geometrisch anpaßbar
ist. Das temperaturaufnehmende Element T+ kann dabei beispiels
weise mittels einer Feder-, Bajonett- oder Bügelverbindung
derart mit der temperaturerzeugenden Einrichtung TGen verbun
den sein, daß sowohl eine mechanisch stabile wie auch eine
thermisch leitende Verbindung entsteht.
Anstelle einer mechanischen Kopplung der temperaturaufnehmen
den Elemente T+ mit der temperaturerzeugenden Einrichtung TGen
ist auch eine magnetische Kopplung vorsehbar. Dies kann über
Permanentmagnete oder über Elektromagnete erfolgen.
Eine weitere Alternative zur mechanischen Kopplung stellt die
Verwendung eines Vakuums dar. Dabei wird an der Verbindungs
ebene zwischen temperaturaufnehmendem Element T+ und tempera
turerzeugender Einrichtung TGen ein Vakuum erzeugt, so daß bei
de Teile fest zusammenhaften.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung, dargestellt
in Fig. 6, bilden die temperaturaufnehmenden Elemente T+ der
Vorrichtung Appl mechanisch eine Einheit mit der temperatur
erzeugenden Einrichtung TGen. Diese Ausführungsform hat ge
genüber den vorgenannten Ausführungsformen den Vorteil mini
malsten Wärmeverlustes am Übergang zwischen der temperatur
erzeugenden Einrichtung TGen und den temperaturaufnehmenden
Elementen T+. Welcher der Vorteile bei diesen verschiedenen
Ausführungsformen dem Anwender wichtiger sind, steht in des
sen Entscheidung.
Bei sämtlichen vorgenannten Ausführungsformen ist es günstig,
wenn jedes temperaturabgebende Element T- thermisch leitend
mit dem entsprechenden temperaturaufnehmenden Element T+ ver
bunden ist, wie in den Fig. 1 und 6 dargestellt. Dabei ist es
weiterhin günstig, wenn die thermisch leitende Verbindung gleich
zeitig elektrisch isolierend ist. In der Ausführungsform nach
Fig. 1 ist als thermisch leitende Verbindung, die gleichzeitig
elektrisch isolierend ist, eine Flüssigkeit F gewählt, beispiels
weise Öl. Eine andere Möglichkeit stellt die Wahl von Wasser,
insbesondere von destilliertem Wasser dar. Es ist vorteilhaft,
die Flüssigkeit F in einem Leitungssystem R (beispielsweise
in einem Rohr oder in einem Schlauch) zu führen, insbesondere
in einem Leitungssystem R, das ebenfalls elektrisch isolierend
ist. Um Temperaturverluste gegenüber der Umwelt zu minimieren
und um (bei Generierung von Kälte als Temperatur) Taubildung
zu vermeiden, ist es günstig, wenn das Material des Leitungs
systems R im Bereich zwischen den temperaturtauschenden Elemen
ten T+, T- einen möglichst hohen Wärmewiderstandskoeffizienten
aufweist. Die Verwendung elektrisch isolierenden Materials
als thermisch leitende Verbindung (beispielsweise als Flüssig
keit F) und als Leitungssystem R hat den Vorteil, daß bei Ver
wendung von Netzspannung als stromversorgendes Medium der tem
peraturerzeugenden Einrichtung TGen ein Elektro-Unfall nach
Möglichkeit ausgeschlossen, zumindest minimiert ist. Bei
Stromversorgung aus Akkumulatoren oder Batterien ist dieser
Punkt weniger wichtig.
Wenn auch in Fig. 1 und Fig. 6 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt, so ist es doch günstig, wenn das Leitungs
system R entweder im temperaturaufnehmenden Element T+ und/oder
im temperaturabgebenden Element T- mäanderförmig angeordnet
ist. Damit ist ein möglichst großer Temperaturübergang pro
Flächeneinheit gewährleistet. Dies kann noch unterstützt wer
den durch Auswahl von Material mit einem möglichst niedrigen
Wärmewiderstandskoeffizienten. Zum Transport der Flüssigkeit
F ist in Fig. 1 eine Pumpe P1 gewählt.
In der Anordnung nach Fig. 1 ist die Pumpe P1 zwischen dem tem
peraturaufnehmenden Element T+ und dem temperaturabgebenden
Element T- angeordnet. Eine weitere, besonders vorteilhafte
Ausführungsform für die Anordnung der Pumpe P1 ist in Fig. 9
gezeigt: Die Pumpe P1 gemäß dieser Ausführungsform enthält we
nigstens zwei Komponenten K1, K2, die mechanisch einfach mit
einander kuppelbar sind. Die eine Komponente K1 ist im tempe
raturerzeugenden Element TGen angeordnet. Die andere Komponen
te K2 ist im temperaturaufnehmenden Element T+ angeordnet.
Die eine Komponente K1 enthält einen Motor als Antrieb der
Pumpe P1. Dabei ist es günstig, weil platzsparend, wenn der
Motor einen Wirbelstromantrieb aufweist. Die andere Komponen
te K2 enthält das eigentliche Pumpenelement, also z.B. ein
Flügelrad oder einen Schiebekolben. Eine Antriebswelle zur
mechanischen Verbindung der beiden Komponenten K1, K2 kann
entweder in der einen Komponente K1 (wie in Fig. 9 gezeigt)
enthalten sein (z.B. fest verbunden mit dem Motor) oder in
der anderen Komponente K2 (dann ebenfalls nach Möglichkeit
fest mit der anderen Komponente K2 verbunden). Diese Anordnung
hat den großen Vorteil, daß der elektrische Teil der gesamten
erfindungsgemäßen Anordnung von der Vorrichtung zur Applika
tion Appl örtlich getrennt ist. Bei elektrisch isolierender
Ausführung der Oberfläche des temperaturaufnehmenden Elementes
T+ ist außerdem eine vollkommene elektrische Isolierung zwi
schen dem elektrischen Teil der gesamten Anordnung und der Vor
richtung zur Applikation Appl gegeben.
Wie bereits erwähnt, weist im allgemeinen der zu behandelnde
Oberflächenbereich je nach Patient und je nach Ort der Anwen
dung beim Patienten unterschiedliche geometrische Abmessungen
und Formen auf. Es ist deshalb günstig, beispielsweise bei An
wendung auf Arme oder Beine, wenn das temperaturabgebende Ele
ment T- eine Manschette M, insbesondere eine ringförmige Man
schette M aufweist. Eine solche, mit dem Leitungssystem R
durchzogene Manschette M ist in Fig. 3 dargestellt. Während
Fig. 3 eine (im Längsschnitt betrachtet) "gerade" Manschette
zeigt, ist es jedoch auch möglich, daß die Manschette M abge
knickt oder abknickbar ist. Es ist demzufolge auch günstig,
wenn die temperaturabgebenden Elemente T- in ihren geometri
schen Formen den zu behandelnden Oberflächenbereichen anpaß
bar (beispielsweise mittels Gelenken innerhalb der Manschette
M) oder weitgehend angepaßt sind. Dies ist insbesondere vor
teilhaft bei der Behandlung von Gelenken, wie z.B. von Kniege
lenken und Ellenbogengelenken.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform des temperaturabgebenden Ele
mentes T- als Beutel B. Dies ist günstig beispielsweise für
die Behandlung von Händen oder Füßen (bzw. von Pfoten bei
Tieren).
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des temperaturabgebenden Ele
mentes T- als Kissen K. Dies ist günstig beispielsweise für
die Behandlung von Körperteilen, die großflächig flach oder
schwach gerundet sind und wie beispielsweise Brust, Seitenteil
oder Rücken. Ein solches Element T- ist beispielsweise mit
tels Heftpflaster befestigbar. Diese Ausführungsform ist ins
besondere vorteilhaft bei der Behandlung von Wirbelsäulenver
letzungen. Bei solchen Verletzungen kann ein Anschwellen eines
Nervenstranges zur Querschnittslähmung führen. Eine solche An
schwellung ist unterbindbar durch entsprechende Kühlung. Die
bislang verwendeten Eisbeutel ermöglichen keine homogene Küh
lung des gesamten Bereiches, auf dem sie aufliegen, da sie
in diesem Bereich aufgrund der körperlichen Ausführungsform
des Beutels und der Eisstücke selbst nur inhomogen, d.h. teil
weise aufliegen. An Stellen, an denen dieser Beutel nicht auf
liegt, ist somit ein Anschwellen möglich. Die vorteilhafte
Ausführungsform als Kissen K ermöglicht jedoch ein homogenes
Aufliegen auf dem zu behandelnden Bereich, was wiederum be
deutet, daß der zu behandelnde Bereich gleichmäßig homogen
gekühlt bzw. erwärmt werden kann.
Es ist weiterhin günstig, wenn die temperaturabgebenden Ele
mente T- aufblasbar gestaltet sind (analog zur üblichen Blut
druckmeßmanschette). Dies ist insbesondere vorteilhaft, weil
dadurch das temperaturabgebende Element T- "selbsthaftend"
wird, insbesondere in der Ausführung nach Art einer Ringman
schette M.
Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform, bei der das temperaturab
gebende Element T- mechanisch und thermisch trennbar vom tem
peraturaufnehmenden Element T+ ist. Dies hat den Vorteil, daß
trotz Verwendbarkeit von verschiedenartig ausgestalteten tem
peraturabgebenden Elementen T- (vgl. die Fig. 3 bis 5) nur ein
einziges temperaturaufnehmendes Element T+ vorzusehen ist.
Die Trennbarkeit ist nach Fig. 6 durch wenigstens eine Kupplung
K gegeben, die bei Vornahme der Trennung die thermisch leiten
de Verbindung, z.B. die Flüssigkeit F, automatisch abdichtet.
Beim Wechsel des temperaturabgebenden Elementes T- wird also
die thermisch leitende Verbindung zwischen den temperaturtau
schenden Elementen T+, T- aufgetrennt. Bei der Ausführungsform
nach Fig. 1 hingegen bleibt in diesem Fall diese Verbindung
erhalten, da die gesamte Vorrichtung zur Applikation Appl aus
getauscht wird.
Die temperaturerzeugende Einrichtung TGen enthält vorteilhaf
terweise eine Temperatursteuerung Temp, wie in Fig. 7 darge
stellt. Die Temperatursteuerung Temp ist in einer ersten Aus
führungsform stromregelnd ausgelegt, d.h. im Betrieb wird die
temperaturerzeugende Einrichtung TGen über ihre Stromaufnahme
geregelt. In einer weiteren Ausführungsform ist die Tempera
tursteuerung Temp spannungsregelnd ausgelegt, d.h. im Betrieb
wird die temperaturerzeugende Einrichtung TGen über ihre Span
nungsaufnahme geregelt. Fig. 8 zeigt mehrere vorteilhafte Ein
zelheiten der Temperatursteuerung Temp: Sie enthält zunächst
eine Einrichtung zur Temperaturvorwahl T. Damit läßt sich die
gewünschte Temperatur (Wärme, Kälte) vorwählen, beispielsweise
im Bereich von 5 bis 35°C. Die Temperatursteuerung Temp kann
weiterhin einen Intervallzeitgeber t, insbesondere einen ein
stellbaren Intervallzeitgeber enthalten. Damit läßt sich die
Temperaturerzeugung im Intervallbetrieb durchführen. Insbeson
dere in den Fällen, in denen die anzuwendende Temperatur Käl
te ist, ist es günstig, die Kälte im Intervallbetrieb zu er
zeugen und somit auch im Intervallbetrieb an den zu behandeln
den Organismus Org anzuwenden. Beispielsweise kann sich einer
20 Min. dauernden Kühlung eine Pause von weiteren 20 Min. ohne
Kühlung anschließen. Der zu behandelnde Organismus Org hat da
durch Gelegenheit, sich in den Intervallpausen etwas zu erho
len. Vorteilhafterweise enthält die Temperatursteuerung Temp
weiterhin eine Soll/Ist-Vergleicher-Einrichtung +/-. In Verbin
dung mit einem Temperatursensor S, der die aktuelle Temperatur
erfaßt, ist somit eine Regelung der zu erzeugenden Temperatur
möglich. Der Sensor S kann entweder beim temperaturaufnehmen
den Element T+ oder beim temperaturabgebenden Element T- an
geordnet sein.
Im Interesse der Sicherheit der zu behandelnden Patienten
("Organismen") ist es von großem Vorteil, wenn die mögliche
Maximalleistung (Kapazität) der temperaturerzeugenden Ein
richtung TGen so bemessen ist, daß in einem Dauerbetrieb ein
vorgegebener Temperaturgrenzwert nicht überschritten (bei
Wärmeerzeugung) bzw. unterschritten (bei Kälteerzeugung) wird.
Selbst in dem Fall, in dem die Temperatursteuerung Temp einen
Intervallzeitgeber t enthält, der den Betrieb zeitweise unter
bricht, ist es trotzdem günstig, die temperaturerzeugende
Einrichtung TGen bezüglich der obengenannten Grenzwerte so zu
dimensionieren, wie wenn sie im ununterbrochenen Dauerbetrieb
betrieben würde. Der Vorteil liegt darin, daß bei Versagen
des Intervallzeitgebers t im "On"-Zustand trotz daraus fol
gendem Dauerbetrieb keine Schäden am zu behandelnden Organis
mus Org entstehen können.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, ebenfalls
dargestellt in Fig. 8, enthält die Temperatursteuerung Temp
eine Anzeige Lp, die anzeigt, ob die vorgewählte Temperatur
erreicht ist. Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die Temperatur
steuerung Temp eine Warneinrichtung Hp enthält, die akustisch
und/oder optisch reagiert, wenn die gewünschte Temperatur
nicht innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes erreicht wird.
Weiterhin ist es günstig, wenn die temperaturerzeugende Ein
richtung TGen im Falle ihres Einsatzes als kälteerzeugende
Einrichtung (bei der bekanntlich Abwärme anfällt) eine Kühl
vorrichtung Kv enthält zur Abführung der entstehenden Wärme
von der temperaturerzeugenden Einrichtung TGen. Im umgekehr
ten Fall, in dem Wärme zu erzeugen ist, ist die Kühlvorrichtung
Kv als Wärmetauscher verwendbar, der die Umgebungstemperatur
besonders intensiv mit der temperaturerzeugenden Einrichtung
TGen austauscht. Günstigerweise enthält die Kühlvorrichtung Kv
einen von einer Kühlflüssigkeit durchflossenen Kühler. Zum
Transport der Kühlflüssigkeit ist vorteilhafterweise eine wei
tere Pumpe P2 vorzusehen. Es ist auch vorteilhaft, wenn die
Kühlvorrichtung Kv, alternativ zum Kühler oder diesen ergän
zend, einen Ventilator V enthält zur Durchführung oder Ver
stärkung des vorzunehmenden Temperaturausgleichs.
Claims (54)
1. Anordnung zum Temperieren von oberflächennahen Bereichen
von Organismen (Org) mit einer temperaturerzeugenden Einrich
tung (TGen) und mit einer Vorrichtung (Appl) zur Applikation
der erzeugten Temperatur an die Bereiche.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturerzeugende Einrichtung
(TGen) eine Einrichtung enthält, die nach dem thermodynamischen
Prinzip arbeitet.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturerzeugende Einrichtung
(TGen) eine Einrichtung enthält, die nach Art von Peltier-
Elementen arbeitet.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die temperaturerzeugende
Einrichtung (TGen) eine Kältepumpe enthält.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die temperaturerzeugende
Einrichtung (TGen) eine Wärmepumpe enthält.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die temperaturerzeugende
Einrichtung (TGen) eine bivalent betreibbare Pumpe enthält.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die temperaturerzeugende
Einrichtung (TGen) wenigstens ein Peltier-Element enthält.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
zur Applikation (Appl) der erzeugten Temperatur wenigstens
zwei wärmetauschende Elemente (T+, T-) enthält, wobei wenig
stens ein temperaturtauschendes Element (T+) zur Aufnahme der
erzeugten Temperatur dient und daß wenigstens ein wärmetau
schendes Element (T-) zur Abgabe der erzeugten Temperatur an
den Organismus (Org) dient.
9. Anordung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturaufnehmenden Elemente
(T+) mechanisch eine Einheit mit der temperaturerzeugenden
Einrichtung (TGen) bilden.
10. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturaufnehmenden Elemente
(T+) mechanisch und thermisch mit der temperaturerzeugenden
Einrichtung (TGen) koppelbar sind.
11. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturaufnehmenden Elemente
(T+) magnetisch und thermisch mit der temperaturerzeugenden
Einrichtung (TGen) koppelbar sind.
12. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die temperaturaufnehmenden Elemente
(T+) mittels Vakuum sowie thermisch mit der temperaturerzeu
genden Einrichtung (TGen) koppelbar sind.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß jedes tempe
raturabgebende Element (T-) thermisch leitend mit einem tem
peraturaufnehmenden Element (T+) verbunden ist.
14. Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die thermisch leitende Verbindung elek
trisch isolierend ist.
15. Anordnung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die thermisch leitende Verbin
dung eine Flüssigkeit (F) ist.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flüssigkeit (F) Öl ist.
17. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Flüssigkeit (F) Wasser, insbeson
dere destilliertes Wasser ist.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Flüssig
keit (F) in einem Leitungssystem (R) geführt ist.
19. Anordnung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Leitungssystem (R) elektrisch iso
lierend ist.
20. Anordnung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Material des Leitungs
systems (R) im Bereich zwischen den temperaturtauschenden
Elementen (T+, T-) einen möglichst hohen Wärmewiderstands
koeffizienten aufweist.
21. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß zum Transport
der Flüssigkeit (F) eine Pumpe (P1) vorgesehen ist.
22. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (P1) zwischen dem temeratur
aufnehmenden Element (T+) und dem temperaturabgebenden Element
(T-) angeordnet ist.
23. Anordnung nach Anspruch 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pumpe (P1) wenigstens zwei Kompo
nenten (K1, K2) enthält, die mechanisch einfach miteinander
kuppelbar sind, insbesondere daß sie steckbar miteinander ver
bindbar sind.
24. Anordnung nach Anspruch 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eine Komponente (K1) in der tem
peraturerzeugenden Einrichtung (TGen) angeordnet ist.
25. Anordnung nach Anspruch 23 oder 24, dadurch ge
kennzeichnet, daß die eine Komponente (K1) we
nigstens einen Motor enthält.
26. Anordnung nach Anspruch 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Motor einen Wirbelstromantrieb
aufweist.
27. Anordnung nach einem der Ansprüche 23 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß die andere
Komponente (K2) im temperaturaufnehmenden Element (T+) ange
ordnet ist.
28. Anordnung nach einem der Ansprüche 23 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß die andere
Komponente (K2) das eigentliche Pumpenelement der Pumpe (P1)
enthält.
29. Anordnung nach einem der Ansprüche 23 bis 28, da
durch gekennzeichnet, daß eine Antriebs
welle, die der Kupplung der beiden Komponenten (K1, K2) dient,
in der einen Komponente (K1) angeordnet ist.
30. Anordnung nach einem der Ansprüche 23 bis 28, da
durch gekennzeichnet, daß eine Antriebs
welle, die der Kupplung der beiden Komponenten (K1, K2) dient,
in der anderen Komponente (K2) angeordnet ist.
31. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 30, da
durch gekennzeichnet, daß das Leitungs
system (R) innerhalb eines temperaturaufnehmenden Elementes
(T+) mäanderförmig geführt ist.
32. Anordnung nach einem der Ansprüche 18 bis 31, da
durch gekennzeichnet, daß das Leitungs
system (R) innerhalb eines temperaturabgebenden Elementes
(T-) mäanderförmig geführt ist.
33. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 32, da
durch gekennzeichnet, daß das tempera
turabgebende Element (T-) eine Manschette (M), insbesondere
eine Ringmanschette aufweist.
34. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 32, da
durch gekennzeichnet, daß das tempera
turabgebende Elemente (T-) einen Beutel (B) oder ein Kissen
(K) aufweist.
35. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 34, da
durch gekennzeichnet, daß das tempera
turabgebende Element (T-) aufblasbar ist.
36. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 35, da
durch gekennzeichnet, daß das tempera
turabgebende Element (T-) in seiner Form dem zu behandelnden
Oberflächenbereich angepaßt ist oder anpaßbar ist.
37. Anordnung nach einem der Ansprüche 8 bis 36, da
durch gekennzeichnet, daß das tempera
turabgebende Element (T-) mechanisch und thermisch vom tempe
raturaufnehmenden Element (T+) trennbar ist.
38. Anordnung nach Anspruch 37, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trennbarkeit durch wenigstens eine
Kupplung (K) gegeben ist, die bei Vornahme der Trennung auto
matisch abdichtet.
39. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die tempera
turerzeugende Einrichtung (TGen) eine Temperatursteuerung
(Temp) enthält.
40. Anordnung nach Anspruch 39, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatursteuerung (Temp) strom
regelnd ausgelegt ist.
41. Anordnung nach Anspruch 39, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Temperatursteuerung (Temp) span
nungsregelnd ausgelegt ist.
42. Anordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 41, da
durch gekennzeichnet, daß die Tempera
tursteuerung (Temp) eine Einrichtung zur Temperaturvorwahl
(T) enthält.
43. Anordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 42, da
durch gekennzeichnet, daß die Tempe
ratursteuerung (Temp) einen Zeitgeber (t), insbesondere einen
Intervallzeitgeber enthält.
44. Anordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 43, da
durch gekennzeichnet, daß die Tempera
tursteuerung eine Soll-/lst-Vergleicher-Einrichtung (+/-)
enthält.
45. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Tempera
tursensor (S) vorgesehen ist zur Erfassung der Temperatur.
46. Anordnung nach Anspruch 45, dadurch gekenn
zeichnet, daß das temperaturaufnehmende Element (T+)
den Temperatursensor (S) enthält.
47. Anordnung nach Anspruch 45, dadurch gekenn
zeichnet, daß das temperaturabgebende Element (T-)
den Temperatursensor (S) enthält.
48. Anordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 47, da
durch gekennzeichnet, daß die Tempera
tursteuerung (Temp) eine Anzeige (Lp) enthält, die anzeigt,
ob die vorgewählte Temperatur erreicht ist.
49. Anordnung nach einem der Ansprüche 39 bis 48, da
durch gekennzeichnet, daß die Tempera
tursteuerung (Temp) eine Warneinrichtung (Hp) enthält, die
reagiert, wenn die vorgewählte Temperatur nicht innerhalb
eines vorgegebenen Zeitraumes erreicht wird.
50. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Maximal
leistung der temperaturerzeugenden Einrichtung (TGen) so be
messen ist, daß in einem Dauerbetrieb ein vorgesehener Tem
peraturgrenzwert nicht überschritten bzw. unterschritten wird.
51. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die tempera
turerzeugende Einrichtung (TGen) eine Kühlvorrichtung (Kv)
enthält zur Unterstützung einer notwendigen Temperaturkompen
sation.
52. Anordnung nach Anspruch 51, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühlvorrichtung (Kv) einen von
einer Kühlflüssigkeit durchflossenen Kühler enthält.
53. Anordnung nach Anspruch 52, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Transport der Kühlflüssigkeit eine
zweite Pumpe (P2) vorgesehen ist.
54. Anordnung nach einem der Ansprüche 51 bis 53, da
durch gekennzeichnet, daß die Kühlvor
richtung (Kv) einen Ventilator (V) enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925461 DE3925461A1 (de) | 1989-08-01 | 1989-08-01 | Anordnung zum temperieren von oberflaechennahen bereichen von organismen |
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---|---|---|---|
DE19893925461 DE3925461A1 (de) | 1989-08-01 | 1989-08-01 | Anordnung zum temperieren von oberflaechennahen bereichen von organismen |
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DE3925461C2 DE3925461C2 (de) | 1993-04-08 |
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ID=6386299
Family Applications (1)
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Also Published As
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---|---|
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