DE3923834C2 - Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung von Phthalsäureanhydrid - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung von PhthalsäureanhydridInfo
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- C07C51/573—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Description
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
entsprechende Vorrichtung zur kontinuierlichen Gewinnung
des bei der technischen Gasphasenoxidation von ortho-
Xylol und/oder Naphthalin entstehenden Phthalsäureanhy
drids in flüssiger Form.
Die großtechnische Herstellung von Phthalsäureanhydrid
(PSA) beruht derzeit nahezu ausschließlich auf der kata
lytischen Dampfphasenoxidation geeigneter Einsatzstoffe
unter Anwendung eines Überschusses an Oxidationsluft. Das
Rohprodukt fällt dabei in gasförmigem Zustand an, wobei
die Überschußluft zusammen mit anderen Reaktionsproduk
ten als Trägergas auftritt.
Zur Absonderung des gewünschten Hauptprodukts wird das
zunächst stark überhitzte aus der Reaktionszone kommende
Gasgemisch vorgekühlt, wobei gewöhnlich nutzbare Wärme
gewonnen wird, und dann weiter abgekühlt unter Auskonden
sation des PSA nebst einiger verunreinigender Nebenpro
dukte.
Als geeignet für diesen Verfahrensschritt haben sich spe
ziell konstruierte Rippenrohr-Rekuperatoren erwiesen, in
denen das Trägergas bis dicht an seinen Wasserdampftau
punkt heruntergekühlt wird. Das Produkt scheidet sich da
bei in fester Form auf den Rippenrohren ab. Das diese De
sublimatoren verlassende Abgas enthält bei zweckmäßig ge
bauten und betriebenen Apparaten nur noch einige Zehntel
prozent des im Reaktionsgas vorhanden gewesenen PSA. Der
aus dem Produktdampfdruck errechenbare theoretische Ab
scheidegrad wird nahezu quantitativ erreicht.
Diese Abscheideleistung entspricht dem Stand der Technik
und muß auch von Vorrichtungen anderer Konstruktion er
füllt werden, wenn diese technische Anwendung erlangen
sollen.
Als grundsätzlicher Nachteil des heute allgemein üblichen
Einsatzes von Rippenrohr-Desublimatoren ist der diskonti
nuierliche Betrieb zu nennen mit einer unverhältnismäßig
hohen periodisch erforderlichen Kühl- und Heizleistung.
Beim rekuperativen Kühlen bis weit unter den Schmelzpunkt
des zu gewinnenden Produkts ist diese Eigenheit verfah
rensbedingt. Die Abscheidung erfolgt im ganzen Apparat in
fester Form und blockiert somit zunehmend den Wärmedurch
gang und den Gasdurchlauf. Der Desublimator muß nach kur
zer Zeit aus dem Kühlbetrieb genommen und regeneriert
werden. Dies geschieht durch Abschmelzen des ausgefrore
nen Produkts, indem man sekundärseitig das Kühlmedium
durch ein Heizmedium ersetzt.
Mit der eingebrachten Wärme müssen sowohl Produkt als
auch Konstruktionsmaterial des Rekuperators von der nied
rigen Arbeitstemperatur der Beladungsphase auf die hohe
Temperatur der Schmelzperiode gebracht werden.
Diese Nachteile wirken sich besonders unvorteilhaft aus,
wenn der produzierte Überschußdampf energetisch genutzt
werden soll.
Es hat daher schon eine Vielzahl von Vorschlägen gegeben,
um mittels andersgearteter Vorrichtungen und Verfahren
das Arbeiten mit den sog. Switch Condensern als Desubli
matoren zu umgehen. Z. B. benutzt Lewis im US-Patent
26 07 440 (angemeldet 1947) Feststoffpartikeln im Fließ
bett. Smith arbeitet im US-Patent 27 02 091 (angemeldet
1950) mit mechanisch transportiertem wärmespeicherndem
Haufwerk. Habernickel verwendet im DB-Patent 10 88 027
(angemeldet 1958) die Wärme des Reaktionsgases zum Ab
schmelzen des auf Rippenrohren abgeschiedenen Produkts.
Keiner dieser Vorschläge hat sich Eingang in die indu
strielle Anwendung verschaffen können.
Es soll nun hier eine Erfindung vorgestellt werden, die
geeignet ist, die oben beschriebene Abscheideleistung der
Switch Condenser zu erreichen ohne deren verfahrensbe
dingte Nachteile zu besitzen.
Die vorgeschlagene Apparatur benutzt regenerativen Wärme
austausch zur Kühlung von Produkt und Trägergas und die
Überhitzungswärme des Reaktionsgases zum Abschmelzen des
angefrorenen Produkts. Die Rückkühlung der aufgezeigten
Speichermasse erfolgt zweckmäßigerweise mit Luft. Somit
wird das aufwendige Heiz- und Kühlsystem der Switch
Condenser überflüssig. Das produkthaltige Trägergas
strömt zwischen Stahlblechlamellen in ähnlicher Weise wie
zwischen den Rippen auf den Rohren der Switch Condenser.
Es unterliegt Bedingungen für den Wärme- und Stoffaus
tausch genauso wie in diesen an sich bewährten Apparaten.
Im kälteren Teil schlägt sich abscheidendes PSA in Form
von Kristallnadeln nieder. Durch konstruktive Maßnahmen
wird dort die Geschwindigkeit so niedrig gehalten, daß
kein Mitreißen von Produkt erfolgt. Im heißen Teil wird
schroffe Abkühlung dadurch vermieden, daß mit niedriger
Temperaturdifferenz gearbeitet wird und daß infolge einer
Gasführung durch vorgegebene definierte Kanäle keine in
tensive Verwirbelung auftritt. Somit wird eine ansonsten
zu Verlusten führende Aerosolbildung unterdrückt. Die
Voraussetzungen für einen hohen Abscheidewirkungsgrad
sind damit geschaffen.
Die Kontinuität des Verfahrens wird durch eine Relativbe
wegung zwischen der Speichermasse und der Stelle des Gas
eintritts bzw. Gasaustritts erzielt. Diese Bewegung über
lagert sich gleichsinnig dem im Gegenstrom oder Kreuzge
genstrom geführten Gasfluß.
Abb. 1 zeigt in einer Prinzipskizze die Funktion der er
findungsgemäßen Apparatur.
Abgekühltes wärmespeicherndes Material, vorzugsweise
emailliertes oder nichtrostendes Stahlblech, belegt sich
mit einer Schicht von auskristallisierendem PSA, während
es sich im Gegenstrom zu vorgekühltem, aber noch ausrei
chend heißem Reaktionsgas langsam vorwärtsbewegt. Das Re
aktionsgas kühlt sich dabei unter Abgabe seines PSA-
Gehalts soweit ab, wie dies bei der Verwendung herkömm
licher Switch Condenser gehandhabt wird, und verläßt als
Restgas den Apparat. Im Inneren des Regenerators wärmt
sich das Speicherblech bis über die Schmelztemperatur des
anhaftenden Roh-PSA-Niederschlags auf. Das ablaufende
Produkt wird aufgefangen und abgezogen. Mit weiterer An
näherung zur Eintrittsstelle des überhitzt zugeführten
Reaktionsgases heizt sich die Speichermasse weiter auf.
Noch anhaftende Reste flüssigen PSA′s gehen dabei dampf
förmig in den dort noch ungesättigten Gasstrom über.
Das störungsfreie Arbeiten eines nach diesem Prinzip auf
gebauten Desublinators mit Flüssigabscheidung beruht dar
auf, daß die regenerativ vorgekühlte Wärmeaustauschfläche
nur eine sich selbst begrenzende Menge festen Materials
aufbauen kann. Bei zweckmäßig gewählter Kanalbreite be
steht keine Gefahr des Zuwachsens. Die Voraussetzung für
das Wiederaufschmelzen ist dadurch gewährleistet, daß das
heiße Reaktionsgas an jeder Stelle des Speicherpakets
Durchgang vorfindet.
Auch der beim Betrieb von Switch Condensern als wichtig
erachtete Effekt des Freispülens von teerartigem Belag
oder anhaftender Phthalsäure durch abschmelzendes PSA
während der Entladungsphase läßt sich während des Be
triebs im kontinuierlichen Desublimator
nachvollziehen,
indem man aus einer an geeigneter Stelle angebrachten
Düsengruppe heißes Roh-PSA einspritzt.
Bei der technischen Realisierung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann man auf bewährte Apparatekonzepte und
Konstruktionsdetails zurückgreifen. Die im Kraftwerks
betrieb althergebrachten Regenerativ-Luftvorwärmer, mit
rotierender oder feststehender Speichermasse gebaut, las
sen sich durch zweckmäßige Ergänzung mit Umlenkeinbauten
so modifizieren, daß der gewünschte kontinuierliche
Desublinationseffekt erzielbar ist. Die Gasführung muß so
gestaltet werden, daß jedes Element der Speichermasse das
gesamte Temperaturfeld durchläuft. Und zwar vom Gasaus
tritt an als kälteste Stelle auf den Gaseintritt hin als
heißeste.
Abb. 2 zeigt den Schnitt durch die Abwicklung eines modi
fizierten Regenerators mit umlaufendem Rotor und das sich
aufbauende Temperaturfeld im wärmeaufnehmenden Teil.
Auch der sich zweckmäßigerweise etwa über ein Drittel des
Rotors erstreckende Rückkühl-Sektor kann so modifiziert
werden, daß die Kühlluft als für die PSA-Herstellung ver
wendbare Heißluft austritt. Damit wird eine optimale wär
metechnische Vereinfachung des Verfahrens möglich mit
minimalem Abwärmeanfall.
Abb. 3 zeigt das Fließschema einer Anlage, in der nur ein
kleiner Teil der Kompressionswärme aus der Oxidations
luftverdichtung in Kühlmedium als Abwärme abgeführt wer
den muß.
Claims (3)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung
von Phthalsäureanhydrid aus einem heißen Trägergasstrom,
der unter den Tripelpunkt des Produkts abgekühlt werden
muß, um hinreichend vollständige Abscheidung zu erreichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung
der produkthaltigen Gase und Dämpfe an der Oberfläche
wärmespeichernder Elemente erfolgt, die gegenläufig zum
abzukühlenden Gasstrom geführt werden in der Weise, daß
jeder Punkt der Oberfläche zumindest angenähert das sich
ausbildende Temperaturfeld von der niedrigsten bis zur
höchsten Temperatur durchläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die regenerativ kühlenden Flächen konstruktiv derart ausgebildet
und angeordnet sind, daß die vorwiegend adhäsive
Rückhaltefähigkeit für aufgeschmolzenes Produkt durch
Verwendung glattflächig bleibenden Materials und weitestgehende
Vermeidung einspringender Kanten und Taschen
minimiert ist und daß eine großflächige, den Gasstrom ablenkende
Brückenbildung aus festem Produkt durch zweckmäßige
Abstimmung von Kanalweite und -länge unter Beachtung
der aus der Wärmespeicherfähigkeit resultierenden
maximalen Niederschlagsmenge vermieden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die vom Produkt befreite aufgeheizte Speichermasse mit
der zur Herstellung der Reaktionsprodukte benötigten
Oxidationsluft rückgekühlt wird.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19893923834 DE3923834C2 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung von Phthalsäureanhydrid |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893923834 DE3923834C2 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung von Phthalsäureanhydrid |
Publications (2)
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DE3923834A1 DE3923834A1 (de) | 1991-01-31 |
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DE19893923834 Expired - Fee Related DE3923834C2 (de) | 1989-07-19 | 1989-07-19 | Verfahren zur kontinuierlichen Flüssigabscheidung von Phthalsäureanhydrid |
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Families Citing this family (1)
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Family Cites Families (3)
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DE3007627A1 (de) * | 1980-02-29 | 1981-09-10 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Anordnung zum uebertragen der waerme und zum ausgleichen der waermeprofile in anlagen zur herstellung von phthalsaeureanhydrid |
DE3207208A1 (de) * | 1982-02-27 | 1983-09-08 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zur kontinuierlichen gewinnung von phthalsaeureanhydrid und maleinsaeureanhydrid aus reaktionsgasen |
-
1989
- 1989-07-19 DE DE19893923834 patent/DE3923834C2/de not_active Expired - Fee Related
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