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Phthalsäureanhydrid
(PSA) wird durch gezielte Teiloxidation von o-Xylol oder Naphthalin
bzw. einem Gemisch aus diesen beiden Einsatzstoffen in einem Reaktor
gewonnen. Der zur Gewinnung notwendige Sauerstoff wird der Luft
entnommen, die gleichzeitig als Trägergas dient. Bei den heute üblichen
Anlagengrößen beträgt die angesaugte
verdichtete und auf ca. 180°C
vorgewärmte
Luftmenge zwischen 20.000 und 100.000 Nm3/h.
Der Einsatzstoff wird vor dem Reaktor in den vorgewärmten heißen Luftstrom
gesprüht
bzw. verdampft oder dampfförmig
zugemischt.
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Die
bekannten Reaktoren sind als Röhrenreaktoren
ausgebildet. In diesen wird das Gemisch aus der Luft und dem Einsatzstoff
an Katalysatoren zu PSA oxidiert. Hierbei entstehen als unerwünschte Nebenprodukte
zu PSA Wasser, CO, CO2, Maleinsäureanhydrid,
Phthalid usw. Die Reaktion ist stark exotherm. Dazu wird bei den
bekannten Röhrenreaktoren
der größte Teil
der anfallenden Wärme über ein flüssiges Salzbad
nach außen
abgeführt.
Ein weiterer Teil der Wärme
wird in Form des auf ca. 380°C
erhitzten und mit PSA beladenen Reaktionsgases abgeführt. Dieses
Reaktionsgas wird nach dem Austritt aus dem Reaktor in Wärmeaustauschern
auf ca. 170°C
gekühlt
und schließlich
in Abscheider geleitet, in denen das PSA durch Desublimation gewonnen wird.
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Die
bekannten Röhrenreaktoren
besitzen zwischen einer oberen Gaseintrittshaube und einer unteren
Gasaustrittshaube eine Vielzahl von Austauscherrohren (zwischen
etwa 5.000 und 25.000). Diese Austauscherrohre werden vor der Inbetriebnahme der
Röhrenreaktoren
nahezu über
die gesamte Länge
mit einem Katalysator befüllt.
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Dazu
wird die eigentliche aktive Katalysatormasse in der Regel auf ring-
oder kugelförmige
keramische Trägerkörper aufgebracht.
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Im
oberen Teil der Austauscherrohre wird das in die Röhrenreaktoren
eintretende Gemisch aus Luft und Einsatzstoffen durch die heißen Austauscherrohre
auf Reaktionstemperatur erhitzt. Danach erfolgt die Oxidation über mehrere
Zwischenprodukte zum gewünschten
Produkt PSA und den vorstehend erwähnten unerwünschten Nebenprodukten. Im
Laufe dieser Oxidation steigt die Temperatur in den Austauscherrohren
bis zum sogenannten "Hotspot" an und fällt dann
zu den unteren Enden der Austauscherrohre hin wieder annähernd auf
die Temperatur des die Austauscherrohre umgebenden flüssigen Salzbads
ab. Über
die unten liegenden Gasaustrittshauben verlässt das mit PSA beladene Reaktionsgas dann
die Röhrenreaktoren.
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Die
die Austauscherrohre und auch die Reaktorgehäuse kühlenden flüssigen Salzbäder müssen in
einer relativ aufwendigen Weise dauernd umgepumpt und gleichmäßig um alle
Austauscherrohre geführt
werden, damit eine unerwünschte Überoxidation
an zu heißen
Stellen bzw. eine unzureichende Oxidation an zu kalten Stellen vermieden
wird. Aus diesem Grund dürfen
die flüssigen
Salzbäder
auch nur sehr geringe Temperaturdifferenzen von ca. 3°C aufweisen.
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Die
von den Salzbädern
aufgenommene Wärme
wird außerhalb
der Reaktorgehäuse
in Salzbadkühler
in Form von Hochdruckdampf abgeleitet.
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Aufgrund
des Sachverhalts, dass das Gemisch aus Luft und Einsatzstoff, aber
auch das mit PSA beladene Reaktionsgas, im gesamten Temperaturbereich
explosiv sind, müssen
die Reaktorgehäuse
in verschiedenen Bereichen durch große und zudem empfindliche Berstsicherungen
geschützt
werden.
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Da
die Röhrenreaktoren
mit flüssigem
Salz praktisch gleicher Temperatur gekühlt werden, lassen sich beim
Stand der Technik keine optimalen Reaktionstemperaturen einstellen.
Vielmehr bildet sich je nach Katalysator ein typisches Temperaturprofil über die
Rohrlänge
aus mit einem "Hotspot" bei etwa 40% der
Rohrlänge.
Die Folge davon sind Bildung von unerwünschten Nebenprodukten, Überoxidation und
eine eng begrenzte Lebensdauer der Katalysatoren.
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Um
diese Nachteile wenigstens teilweise zu vermeiden, wurde vorgeschlagen,
zwei in Reihe geschaltete Röhrenreaktoren
oder einen Röhrenreaktor mit
zwei Reaktionszonen und getrennter Salzbadkühlung zu verwenden (europäische Patentanmeldungen
0 686 633 A1 und 0 453 951 A1). Da die Konstruktion, die Fertigung
und der Betrieb solcher Röhrenreaktoren
sehr aufwendig sind, konnten diese sich bislang in der Praxis nicht
durchsetzen. Es ist auch technisch sehr schwierig, für alle Austauscherrohre
in den Reaktorgehäusen
die gleiche Kühlung zu
erreichen. Dadurch kann nicht ausgeschlossen werden, dass im bekannten
Fall in den vielen Tausend Austauscherrohren zum Teil unterschiedliche Reaktionen
ablaufen.
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Ein
weiteres Problem ist das Befüllen
der Austauscherrohre mit einer Katalysatormasse. Dieses Befüllen muss
extrem sorgfältig
erfolgen, damit jedes Austauscherrohr auch die gleiche Menge Katalysatormasse
erhält
und gasseitig den gleichen Druckverlust aufweist. Der Aufwand zum
Füllen
und Testen (ca. 3 bis 4 Wochen) ist demzufolge sehr hoch und unwirtschaftlich.
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Ferner
wird es mit zunehmender Beladung der Luft mit dem Einsatzstoff in
einem Röhrenreaktor schwieriger
und aufwendiger, die anfallende Wärme über das Salzbad abzuleiten.
Grund hierfür
ist die proportionale Zunahme der Reaktionswärme mit zunehmender Beladung
der Luft mit PSA.
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Außerdem sind
luftseitig ein hoher Druckverlust und damit hohe Gebläsekosten
nicht zu vermeiden.
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Es
ist auch eine ziemliche Gefahr der Bildung von Salzbadlecks vorhanden.
Des Weiteren bedürfen
die bekannten Röhrenreaktoren
lange Aufheiz- und Abkühlphasen.
Auch ist die Inspektion der Röhrenreaktoren
mit einer Reihe von Problemen verbunden.
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Wie
vorstehend schon erwähnt,
entstehen bei hohen Beladungen vermehrt unerwünschte Nebenprodukte, die destillativ
nur aufwendig zu beseitigen sind. Man hat daher in der Praxis vereinzelt
einen separaten Nachreaktor (Post-Reaktor) einem Hauptreaktor nachgeschaltet.
In diesem Post-Reaktor wird ein Teil der Nebenprodukte verbrannt,
ein sehr kleiner Teil auch zu PSA umgewandelt. In der Regel wird
dann das aus dem Hauptreaktor tretende Reaktionsgas vor dem Eintritt
in den Post-Reaktor noch in einem Zwischenkühler vorgekühlt (
DE 198 07 018 A1 ).
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Ein
kugelförmiger
Reaktor mit einer Vielzahl zylindrischer Reaktionskammern und ein
Verfahren zur Durchführung
von Reaktionen in diesem Reaktor gehen aus der
DE 32 40 089 A1 hervor.
In dem kugelförmigen
Reaktor findet die katalytische Reaktion eines unter hohem Druck
stehenden Reaktionsgases in mehreren Stufen statt. Das Reaktionsgas
wird über mehrere
integrierte Reaktionskammern mit Katalysatormasse geführt und
dazwischen geheizt oder gekühlt.
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Aus
der
DD 275 572 A3 ist
ein Reaktor für
die Durchführung
von stark exothermischen und endothermischen katalytischen Prozessen
bekannt. Der Reaktor eignet sich zur Dampfphasenoxydation von o-Xylol
und/oder Naphthalin zu Phthalsäureanhydrid. Der
Katalysator ist hierbei auf Rohrwände aufgetragen.
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Der
Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Gewinnung von Phthalsäureanhydrid durch katalytische
Gasphasenreaktion sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zu schaffen, welche sowohl herstellungstechnisch als
auch betriebstechnisch einfacher sind und welche es erlauben, auf
einem höheren
Sicherheitsstandard bei weniger Nebenprodukten eine größere Ausbeute
an Produkten zu gewinnen.
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Was
die Lösung
des verfahrenstechnischen Teils dieser Aufgabe anlangt, so besteht
diese in den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Danach
wird die gesamte Reaktion in einem Reaktorgehäuse in mehrere Schritte aufgeteilt.
Zunächst
wird die in das Reaktorgehäuse
eintretende vorgewärmte
und mit dem aus o-Xylol oder Naphthalin bestehenden Einsatzstoff
beladene, komprimierte Luft in einer Heizstufe auf Anspringtemperatur
erhitzt. Im Anschluss an die Heizstufe wird die beladene Luft bei
horizontaler Strömungsführung in
mehreren aufeinander folgenden Oxidationsstufen unter Anreicherung
mit PSA jeweils zunächst über eine
Katalysatormasse geführt
und dann gekühlt.
Abschließend
wird das derart mit PSA beladene Reaktionsgas aus dem Reaktorgehäuse der
Desublimation zugeführt.
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Die
Anzahl der Reaktionsstufen, welche von dem zunehmend mit dem Produkt
beladenen Reaktionsgas durchströmt
werden, dürfte
für einen
praxisgerechten Betrieb zwischen 5 und 8 liegen. Die Kontaktzeit
des Reaktionsgases mit der jeweiligen Katalysatormasse kann in den
einzelnen Reaktionsstufen gleich oder auch unterschiedlich lang
sein. Außerdem
ist es möglich,
eine Veränderung
der Anzahl der Reaktionsstufen sowohl hinsichtlich der Katalysatoren
als auch der Kühlung
vorzusehen, und zwar je nach Einsatzstoff, Beladungskonzentration
oder Art der verwendeten Katalysatormasse.
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Ein
wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nunmehr ein
flüssiges
Salzbad komplett fortfällt.
Demzufolge besteht auch keine Gefahr von Detonationen mehr, wenn
durch eine Leckage Salz und organische Bestandteile des Reaktionsgases
spontan reagieren.
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Ein
weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung ist die Ausbeutesteigerung
an Produkt um einige Prozentpunkte. Der Grund liegt darin, dass
für die einzelnen
Reaktionsstufen maßgeschneiderte
Katalysatormassen bei optimaler Reaktionstemperatur weniger Nebenprodukte
und mehr Produkt erzeugen. Weniger Nebenprodukte bedeuten gleichzeitig
eine einfachere Destillation des Rohprodukts und damit geringere
Investitions- und Betriebskosten.
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Die
dem Reaktor zuzuführende
Gasmenge sowie die Beladung mit dem Einsatzstoff können in weiten
Grenzen variiert werden, da jeweils die Katalysatormasse optimal
eingesetzt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße mehrstufige
Reaktion hat gegenüber
der Oxidation in einem Röhrenreaktor den
Vorteil hoher Flexibilität.
Ein Röhrenreaktor
kann nur an einem Punkt optimal betrieben werden. Dies ist bedingt
durch die Salzbadtemperatur mit den Auswirkungen auf die Beladung
und die Ausbeute. Eine einmal festgelegte Katalysatorkombination
ist nicht mehr veränderbar.
Die Erfindung erlaubt es hingegen, immer optimale Betriebsweisen
in den einzelnen Reaktionsstufen zu gewährleisten.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
des Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 und
3.
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Damit
Ablagerungen des Einsatzstoffs und/oder von PSA an kalten Teilen
des Reaktorgehäuses
verhindert werden, aber auch zur Verkürzung der Aufheizzeit beim
Anfahren des Reaktors, können gemäß Anspruch
2 das Reaktorgehäuse
und die Katalysatormassen vor dem Anfahren des Reaktors aufgeheizt
werden. Dies kann mit Dampf geschehen. Es können aber auch Thermoöl oder elektrischer Strom
verwendet werden. Gelangt Dampf zur Anwendung, so sollte dieser
einen möglichst
hohen Druck aufweisen. In diesem Falle ist es zweckmäßig, die
erste Oxidationsstufe nach der Heizstufe mit einer hochaktiven Katalysatormasse
auszustatten, damit hier die notwendige Temperatur während des
Anfahrens durch die Reaktionswärme
erreicht wird. Bei der Verwendung von Thermoöl wird zudem der Vorteil einer
leichten Temperaturregelung erzielt. Außerdem kann das Thermoöl zur Beheizung
in der Destillation verwendet werden. Für den Ölkreislauf ist dann nur ein
gemeinsamer Anfahrbrenner vorzusehen.
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Ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung wird in den Merkmalen
des Anspruchs 3 erblickt. Danach kann die beim Kühlen anfallende Wärme zur
Erwärmung
der mit dem Einsatzstoff beladenen Luft in der Heizstufe benutzt
werden. Hierbei kann es sich um eine interne Wärmeverschiebung handeln. Dazu
ist ein geeignetes Wärmeträgeröl von Vorteil.
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Die
gegenständliche
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird in den Merkmalen
des Anspruchs 4 gesehen.
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Entsprechend
diesen Merkmalen ist ein Reaktorgehäuse vorgesehen, das in Strömungsrichtung des
vorgewärmten
und mit dem Einsatzstoff beladenen Gases, insbesondere Luft, einen
gleichbleibenden Querschnitt aufweist. Die mit dem Einsatzstoff beladene
Luft gelangt zunächst
an eine Aufheizeinheit in der Heizstufe, wo die Luft auf die optimale
Anspringtemperatur erhitzt wird. Diese Aufheizeinheit kann außerdem so
ausgebildet sein, dass sie durch ihren Widerstand als Gleichrichter
wirkt. Aufgrund dessen wird der der Aufheizeinheit direkt nachgeschaltete
Katalysator der ersten Reaktionsstufe, insbesondere Oxidationsstufe, über den
gesamten Querschnitt mit fast gleichmäßiger Luftgeschwindigkeit und
-temperatur beaufschlagt, was sich dann auch in den nachfolgenden
Reaktionsstufen mit Vorteil bemerkbar macht.
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Der
Aufheizeinheit sind in mehreren Reaktionsstufen abwechselnd Katalysatoren
zur Teilreaktion, insbesondere zur Teiloxidation von Produkt, insbesondere
von PSA, und Kühleinheiten
zur Kühlung des
Reaktionsgases auf die optimale Reaktionstemperatur des jeweils
nachfolgenden Katalysators vorgesehen. Die Bettlängen der diversen Katalysatoren können gleich
oder unterschiedlich sein.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Vorrichtung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 5 bis
16.
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Nach
Anspruch 5 sind die Anströmquerschnitte
der Aufheizeinheit, der Katalysatoren und der Kühleinheiten gleich groß bemessen.
Auf diese Weise ergibt sich ein einfacher Aufbau für die Katalysatoren
und die Kühleinheiten
mit dem Ergebnis einer für
die katalytische Teilreaktion, insbesondere Teiloxidation, wünschenswerten
gleichmäßigen Gasgeschwindigkeit
in allen Bereichen des Reaktorgehäuses.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung beschreiben die Merkmale des Anspruchs 6. Danach sind
die Aufheizeinheit, die Katalysatoren und die Kühleinheiten modulartig gestaltet
und auswechselbar in das Reaktorgehäuse integriert. Diese modulartige
Gestaltung erlaubt es, die Katalysatoren und Kühleinheiten in auf den Querschnitt
des Reaktorgehäuses
abgestellte Rahmen einzubetten und damit sowohl für die Katalysatoren als
auch die Kühleinheiten
identische Anströmquerschnitte
zu erzielen, was bei einem einfachen Aufbau mit einer gleichmäßigen Gasgeschwindigkeit
verbunden ist.
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Die
modulartige Gestaltung erlaubt es, die Katalysatoren, die Kühleinheiten
und die Aufheizeinheit über
die Rahmen einzeln in das Reaktorgehäuse einzugliedern, so dass
auch die einzelnen Rahmen für
sich aus dem Reaktorgehäuse
entfernt und wieder eingesetzt werden können. Auf diese Art und Weise
kann die Wartung, die Reinigung und auch der Wechsel einer Katalysatormasse
sehr schnell durchgeführt
werden. Ferner erlaubt es die modulartige Gestaltung, falls es z.B.
die technische Entwicklung sinnvoll erscheinen lässt, zu einem späteren Zeitpunkt
Kühleinheiten
umfassende Module gegen Module mit Katalysatoren oder umgekehrt
auszutauschen. Außerdem
können
in wirtschaftlicher Weise Freifelder für eine spätere Erweiterung oder Nachrüstung vorgesehen
werden. Auch ist es im Rahmen der Erfindung möglich, einzelne Module mit
Katalysatoren und/oder Kühleinheiten
wirtschaftlich vorzuhalten, um dann im Bedarfsfall in kurzer Zeit
einen Austausch vornehmen zu können.
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Die
Erfindung lässt
es zu, jeden Katalysator und jede Kühleinheit in einen Rahmen einzugliedern und
für sich
als Modul zu handhaben. Nach Anspruch 7 ist es aber auch denkbar,
einen Katalysator und eine Kühleinheit
gemeinsam in einem Rahmen anzuordnen und dadurch als auswechselbares
Modul zusammenzufassen. Hierdurch wird Platz und Raum gespart, was
mit einer Verkürzung
des Reaktorgehäuses
und damit Einsparung von Material verbunden ist.
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Obwohl
es nach der Erfindung im Prinzip nebensächlich ist, wie die Aufheizeinheit
oder die Kühleinheit
ausgebildet sind, das heißt,
es können
Wärmeaustauscher
mit Glattrohren oder mit anderen geeigneten Wärmeübertragungsflächen verwendet werden,
sieht gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
Anspruch 8 vor, dass die Aufheizeinheit und die Kühleinheiten
durch Rippenrohr-Wärmeaustauscher
gebildet sind.
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Entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 9 können
als Katalysatoren aufgeschüttete, mit
einer Katalysatormasse versehene Ringe, Kugeln oder ähnliche
Trägerkörper zum
Einsatz gelangen.
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Denkbar
sind nach Anspruch 10 aber auch Waben, die den zusätzlichen
Vorteil haben, dass sie als Module sehr schnell ein- und ausgebaut
werden können.
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Die
zum weiteren Vorwärmen
des Gas/Einsatzstoff-Gemischs in der Aufheizeinheit erforderliche
Wärme kann
nach Anspruch 11 bevorzugt mindestens einer der in den nachfolgenden
Reaktionsstufen, insbesondere Oxidationsstufen, angeordneten Kühleinheiten
mit Wärmeabgabe
entnommen werden. Hierbei handelt es sich dann um eine interne Wärmeverschiebung.
Zum Beispiel kann dazu ein geeignetes Wärmeträgeröl verwendet werden, das den
Vorteil einer einfachen Temperaturregelung hat. Außerdem kann
dieses heiße
Wärmeträgeröl zur Beheizung
in der Destillation verwendet werden. Dazu ist dann lediglich ein
gemeinsamer Ölkreislauf
mit einem gemeinsamen Anfahrbrenner erforderlich.
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Damit
im Falle einer Explosion oder Verpuffung keine zu hohen Drücke im Reaktorgehäuse entstehen,
sind nach Anspruch 12 an mehreren dazu geeigneten Stellen des Reaktorgehäuses Berstöffnungen
vorgesehen. Deren Größe hängt von
der jeweiligen Gemischzusammensetzung, den Temperaturen und dem
zu entlastenden Volumen ab. Die Berstöffnungen können durch Entfernen der eigentlichen
Berstsicherungen gleichzeitig als Mannlöcher zur Inspektion, Wartung
und Reinigung des Reaktorgehäuses
genutzt werden.
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Um
das Reaktorgehäuse
durch die Berstöffnungen
nicht unnötig
groß werden
zu lassen und um das zu entlastende Volumen möglichst klein zu halten, kann
es gemäß Anspruch
13 von Vorteil sein, die Berstöffnungen
direkt den Katalysatoren zuzuordnen. Die Berstöffnungen mit den Berstsicherungen bilden
dann zweckmäßig Bestandteil
eines für
sich in das Reaktorgehäuse
integrierbaren Rahmens mit einem Katalysator.
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Nach
Anspruch 14 ist das Reaktorgehäuse beheizbar.
Insbesondere zur Verkürzung
der Aufheizzeit beim Anfahren ist dies von Vorteil, aber auch um
Ablagerungen von Einsatzstoff oder Produkt an kalten Gehäuseteilen
zu verhindern. Hierzu kann Dampf, Thermoöl oder elektrischer Strom verwendet werden.
Beispielsweise können
außenseitig
des Reaktorgehäuses
Heizrohre angebracht sein, die mit einem entsprechenden Wärmeträger beaufschlagbar sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform
nach Anspruch 15 dient die Aufheizeinheit als Gleichrichter.
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Ferner
können
gemäß Anspruch
16 die Katalysatoren unterschiedliche Bettlängen aufweisen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 im
schematischen vertikalen Längsschnitt
einen Reaktor zur Oxidation von PSA aus einem Luft/Einsatzstoff-Gemisch;
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2 einen
auf den Reaktor der 1 bezogenen Verlauf der Temperatur
des den Reaktor durchströmenden
Gemisches/Reaktionsgases;
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3 und 4 in
vergrößerter schematischer
Darstellung eine Oxidationsstufe des Reaktors der 1 mit
einem Katalysator und einer Kühleinheit
und
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5 ebenfalls
in vergrößerter schematischer
Darstellung eine weitere Ausführungsform
einer Oxidationsstufe des Reaktors der 1.
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Mit 1 ist
in der 1 ein Reaktor bezeichnet, der Bestandteil einer
ansonsten nicht näher
veranschaulichten Anlage zur Gewinnung von Phthalsäureanhydrid
(PSA) bildet. Der Reaktor 1 besitzt ein langgestrecktes,
im Querschnitt quaderförmiges
Reaktorgehäuse 2 mit
einem bis auf eine Eintrittshaube 3 und eine Austrittshaube 4 über den
restlichen Längenabschnitt 5 gleichbleibendem
Querschnitt. Die äußeren Oberflächen der
Eintrittshaube 3, der Austrittshaube 4 und des
dazwischen liegenden Längenabschnitts 5 sind
mit Rohren 6 bestückt,
welche mit einem geeigneten Wärmeträger, wie
z.B. Thermoöl beaufschlagbar
sind.
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Ferner
ist der 1 zu entnehmen, dass an der
Eintrittshaube 3, an der Austrittshaube 4 sowie
in dem dazwischen liegenden Längenabschnitt 5 in
der Wandung des Reaktorgehäuses 2 Berstöffnungen 7 mit
Berstsicherungen 8 eingegliedert sind.
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Das
Reaktorgehäuse 2 weist
in Strömungsrichtung
des über
die Eintrittshaube 3 eintretenden Gemischs 9 aus
Luft und Einsatzstoff, wie beispielsweise o-Xylol, bzw. des über die
Austrittshaube 4 das Reaktorgehäuse verlassenden, mit PSA beladenen Reaktionsgases 10 zunächst in
der Nähe
der Eintrittshaube 3 in einer Heizstufe HST eine Aufheizeinheit 11 zur
Erhitzung des Gemischs 9 auf. Die Aufheizeinheit 11 ist
modulartig gestaltet und als in einen nicht näher dargestellten Rahmen eingliederbarer Rippenrohr-Wärmeaustauscher ausgebildet.
Der Rahmen ist mittels einer Rahmenplatte 12 umfangsseitig
einer Öffnung 12a des
Reaktorgehäuses 2 lösbar festgelegt.
Die Anschlüsse
zur Zu- und Abführung
des Heizmediums zur Aufheizeinheit 11 sind mit 13 und 14 bezeichnet.
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In
Strömungsrichtung
des Gemischs 9 ist der Aufheizeinheit 11 in einer
ersten Oxidationsstufe I im Abstand ein Katalysator 15 nachgeschaltet.
Der Katalysator 15 umfasst eine Katalysatormasse, die auf Ringen,
Kugeln, Waben oder ähnlichen
Trägerkörpern aufgebracht
ist. Die Katalysatormasse ist in dem in einen Rahmen 16 eingebetteten
Katalysator 15 aufgeschüttet
(siehe auch 3). Dieser Katalysator 15 ist
somit ebenfalls modulartig gestaltet und über eine Rahmenplatte 17 umfangsseitig
einer Öffnung 18 in
der Wandung 19 des Reaktorgehäuses 2 festgelegt.
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Zwischen
der Aufheizeinheit 11 und dem Katalysator 15 befindet
sich ein Temperaturmesspunkt 20.
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Im
Abstand zu dem Katalysator 15 ist in der ersten Oxidationsstufe
I eine Kühleinheit 21 in
das Reaktorgehäuse 2 lösbar integriert
(siehe auch 4). Die Kühleinheit 21 besteht
aus einem Rippenrohr-Wärmeaustauscher.
Sie ist modulartig mittels einer Rahmenplatte 22 umfangsseitig
einer in der Wandung 19 des Reaktorgehäuses 2 vorgesehenen Öffnung 23 fixiert.
Die Anschlüsse
zur Zu- und Abführung
des Kühlmediums
sind mit 24 und 25 bezeichnet.
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Zwischen
dem Katalysator 15 und der Kühleinheit 21 ist ein
weiterer Temperaturmesspunkt 26 vorgesehen.
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Wie
die 1 dann weiter erkennen lässt, sind in stufenweiser Hintereinanderschaltung
auf die erste Oxidationsstufe I mit dem Katalysator 15 und der
Kühleinheit 21 in
einer zweiten Oxidationsstufe II ein Katalysator 27 und
eine Kühleinheit 28,
in einer dritten Oxidationsstufe III ein Katalysator 29 und
eine Kühleinheit 30,
in einer vierten Oxidationsstufe IV ein Katalysator 31 und
eine Kühleinheit 32 und
in einer fünften
Oxidationsstufe V ein Katalysator 33 sowie ein Freifeld 34 vorgesehen.
Auch die modulartig gestalteten Katalysatoren 27, 29, 31 und 33 sowie
die Kühleinheiten 28, 30 und 32 sind über Rahmenplatten 17, 22 gemäß 3 umfangsseitig
von Öffnungen 18, 23 in
der Wandung 19 des Reaktorgehäuses 2 lösbar festgelegt.
Allerdings sind die in Strömungsrichtung
liegenden Bettlängen
der Katalysatoren 15, 27, 29, 31 und 33 unterschiedlich
gestaltet. Die Katalysatormassen der Katalysatoren 15, 27, 29, 31 und 33 sind
beim Ausführungsbeispiel
identisch gestaltet. Die Kühleinheiten 28, 30 und 32 sind
wie die Kühleinheit 21 als
Rippenrohr-Wärmeaustauscher
ausgebildet und mit Anschlüssen 24, 25 für ein Heizmedium versehen.
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Die 3 lässt ferner
noch erkennen, dass statt der zwischen den Katalysatoren 15, 27 und 31 einerseits
sowie den diesen nachgeschalteten Kühleinheiten 21, 28 und 32 andererseits
in der Wandung 19 des Reaktorgehäuses 2 befindlichen
Berstöffnungen 7 eine
solche Berstöffnung 7 gemäß der strichpunktierten
Linienführung
auch unmittelbar einem Katalysator 15, 27, 29, 31 und 33 zugeordnet
sein kann. Die Berstöffnung 7 befindet
sich dann in der Rahmenplatte 17.
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Während bei
der Darstellung der 1, 3 und 4 die
Katalysatoren 15, 27, 29, 31 und 33 sowie
die Kühleinheiten 21, 28, 30 und 32 in
einem bestimmten Abstand hintereinander angeordnet und jeweils für sich lösbar in
das Reaktorgehäuse 2 integriert
sind, geht aus der 5 eine Ausführungsform hervor, bei welcher
ein Katalysator 35 und eine Kühleinheit 36 als Oxidationsstufe
VI modulartig in nur einem Rahmen 37 gelagert und über eine
Rahmenplatte 38 umfangsseitig einer in der Wandung 19 des
Reaktorgehäuses 2 vorgesehene Öffnung 39 festgelegt
sind. Folglich sind dieser Katalysator 35 und die Kühleinheit 36 auch
gemeinsam aus dem Reaktorgehäuse 2 ziehbar
und wieder integrierbar.
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Bei
gemeinsamer Betrachtung der 1 und 2 ist
der Verlauf der Gastemperatur vom Eintritt des Gemischs 9 in
die Eintrittshaube 3 bis zum Verlassen des Reaktionsgases 10 über die
Austrittshaube 4 erkennbar.
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Es
ist zu sehen, dass das Gemisch 9 mit einer Temperatur von
etwa 180°C
in das Reaktorgehäuse 2 eintritt.
Beim Durchströmen
der Aufheizeinheit 11 wird das Gemisch 9 dann
auf eine Temperatur von etwa 270°C
gebracht. Diese Temperatur reicht als Anspringtemperatur aus, damit
in dem nachfolgenden Katalysator 15 der ersten Oxidations stufe
I eine optimale Teiloxidation mit etwa 380°C stattfinden kann.
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Das
jetzt teilweise mit PSA beladene Reaktionsgas durchströmt dann
die Kühleinheit 21 der
ersten Oxidationsstufe I und wird hier auf etwa 300°C rückgekühlt. Dadurch
wird eine Temperatur erzeugt, welche auch für den nachfolgenden Katalysator 27 der
zweiten Oxidationsstufe II wieder eine optimale Teiloxidation gewährleistet.
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Der
Temperaturverlauf gemäß 2 zeigt dann
weiterhin mit der notwendigen Klarheit, dass jede einem Katalysator 27, 29 und 31 nachgeschaltete
Kühleinheit 28, 30 und 32 dafür Sorge
trägt,
dass der jeweils folgende Katalysator 29, 31 und 32 wieder eine
optimale Teiloxidation gewährleistet,
so dass dann letztlich aus der Austrittshaube 4 ein mit
PSA beladenes Reaktionsgas 10 mit einer Temperatur von
ca. 380°C
austritt.
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Die
Temperaturmesspunkte zwischen der ersten Oxidationsstufe I und der
zweiten Oxidationsstufe II, in der zweiten Oxidationsstufe II, zwischen der
zweiten Oxidationsstufe II und der dritten Oxidationsstufe III,
in der dritten Oxidationsstufe III, zwischen der dritten Oxidationsstufe
III und der vierten Oxidationsstufe IV, in der vierten Oxidationsstufe
IV, zwischen der vierten Oxidationsstufe IV und der fünften Oxidationsstufe
V und hinter der fünften
Oxidationsstufe V sind mit 40–47 bezeichnet.
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Die 1 lässt ferner
noch erkennen, dass die Anströmquerschnitte
für die
Katalysatoren 15, 27, 29, 31 und 33 sowie
für die
Kühleinheiten 21, 28, 30 und 32 identisch
sind. Dadurch ergeben sich auch für die Rahmen 16 gleiche
Ausbildungen und ein sehr einfacher Modulaufbau, so dass sich letztlich
für die katalytische
Teiloxidation an den Katalysatormassen in den Katalysatoren 15, 27, 29, 31 und 33 eine
wünschenswerte
gleichmäßige Geschwindigkeit
ergibt.
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Derselbe
Sachverhalt gilt, wenn die Oxidationsstufe VI gemäß 5 zur
Anwendung gelangt.
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- 1
- Reaktor
- 2
- Reaktorgehäuse
- 3
- Eintrittshaube
v. 2
- 4
- Austrittshaube
v. 2
- 5
- Längenabschnitt
zw. 3 u. 4
- 6
- Rohre
auf 3–5
- 7
- Berstöffnungen
- 8
- Berstsicherungen
v. 7
- 9
- Gemisch
- 10
- Reaktionsgas
- 11
- Aufheizeinheit
- 12
- Rahmenplatte
f. 11
- 12a
- Öffnung in 19
- 13
- Anschluss
v. 11
- 14
- Anschluss
v. 11
- 15
- Katalysator
- 16
- Rahmen
f. 15
- 17
- Rahmenplatte
v. 16
- 18
- Öffnung in 19
- 19
- Wandung
v. 2
- 20
- Temperaturmesspunkt
- 21
- Kühleinheit
- 22
- Rahmenplatte
v. 21
- 23
- Öffnung in 19
- 24
- Anschluss
v. 21
- 25
- Anschluss
v. 21
- 26
- Temperaturmesspunkt
- 27
- Katalysator
v. II
- 28
- Kühleinheit
v. II
- 29
- Katalysator
v. III
- 30
- Kühleinheit
v. III
- 31
- Katalysator
v. IV
- 32
- Kühleinheit
v. IV
- 33
- Katalysator
v. V
- 34
- Freifeld
v. V
- 35
- Katalysator
v. VI
- 36
- Kühleinheit
v. VI
- 37
- Rahmen
f. 35 u. 36
- 38
- Rahmenplatte
v. 37
- 39
- Öffnung in 19
- 40
- Temperaturmesspunkt
- 41
- Temperaturmesspunkt
- 42
- Temperaturmesspunkt
- 43
- Temperaturmesspunkt
- 44
- Temperaturmesspunkt
- 45
- Temperaturmesspunkt
- 46
- Temperaturmesspunkt
- 47
- Temperaturmesspunkt
- I
- 1.
Oxidationsstufe
- II
- 2.
Oxidationsstufe
- III
- 3.
Oxidationsstufe
- IV
- 4.
Oxidationsstufe
- V
- 5.
Oxidationsstufe
- VI
- 6.
Oxidationsstufe
- HST
- Heizstufe