DE3921713C1

DE3921713C1 -

Info

Publication number: DE3921713C1
Application number: DE3921713A
Authority: DE
Inventors: Werner 6793 Bruchmuehlbach-Miesau De Schauss; Peter 6753 Enkenbach De Greller
Original assignee: Pfaff Industriemaschinen 6750 Kaiserslautern De GmbH
Current assignee: GM Pfaff AG
Priority date: 1989-06-06
Filing date: 1989-06-06
Publication date: 1990-03-08
Anticipated expiration: 2009-06-07
Also published as: GB9012095D0; JPH03215024A; GB2232376B; GB2232376A; US5091038A

Description

Die Erfindung betrifft eine Schweißmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Durch die DE-PS 8 39 754 ist eine Kunststoff-Schweißmaschine zum Herstellen von Überlappnähten bekannt, bei der ein Randstreifen einer unteren Schweißgutlage mit Hilfe eines Faltapparates über den Rand einer oberen Schweißgutlage überlappend umgeschlagen wird.

Der Faltapparat weist eine im wesentlichen spiralförmige, trichterartig enger werdende Falthülse auf, in die das Anfangsende des Randstreifens der unteren Schweißgutlage von Hand vorgefaltet hineingeschoben werden muß. Abgesehen davon, daß das Einführen des Randstreifenendes bei steifem Schweißgut sowie infolge des im allgemeinen hohen Reibungskoeffizienten von thermoplastischem Kunststoff schon verhältnismäßig schwierig ist, muß ferner dabei noch darauf geachtet werden, daß die quer zur Nahtrichtung verlaufende Kante des umgeschlagenen Randstreifens mit der entsprechenden Kante der nicht umgeschlagenen Schweißgutlage exakt fluchtet, weil anderenfalls keine parallel zur Seitenkante verlauende Schweißnaht gebildet werden kann.

Die gleichen Schwierigkeiten treten beim Bilden eines einfach umgeschlagenen Saumes auf, da auch hierbei das Anfangsende des umzuschlagenden Randstreifens in gleicher Weise wie beim Überlappschweißen in eine spiralförmige Falthülse eingeführt werden muß.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei Kunststoff- Schweißmaschinen das Einführen eines Randstreifens in einen Faltapparat zu vereinfachen. Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Durch die Maßnahme, die Faltplatte des Faltapparates gemeinsam mit dem U-förmigen Führungsanschlag zwischen einer Einlege- und einer Arbeitsstellung hin- und herschwenkbar anzuordnen, wird die Möglichkeit geschaffen, den Faltapparat für das bequeme Einlegen des umzuschlagenden Randstreifens und das exakte Anlegen der Kante an die Seitenwand des U-förmigen Führungsanschlages zu öffnen und danach unter Mitnahme und Umschlagen des eingelegten Randstreifens zu schließen, wobei die Trägerplatte, die Faltplatte und der U-förmige Führungsanschlag gemeinsam eine angenähert spiralförmige Stellung einnehmen und für den nunmehr U-förmig umgeschlagenen Anfangsbereich des Randstreifens einen entsprechenden Führungsschlitz bilden.

Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 wird die Möglichkeit geschaffen, die Breite des umzuschlagenden Randstreifens zu variieren. Auf diese Weise muß jetzt nicht mehr für jede gewünschte Umschlagbreite ein eigener Faltapparat bereitgehalten werden.

Zum leichteren Einlaufen des umzuschlagenden Randstreifens in den Faltapparat und zum genaueren kantenparallelen Führen ist gemäß Anspruch 3 dem Faltapparat ein Falthilfsapparat vorgeschaltet, in welchem der umzuschlagende Randstreifen vorgefaltet wird.

Durch die im Anspruch 4 angegebene Maßnahme, wonach der U-förmige Führungsanschlag des Faltapparates und/oder des Falthilfsapparates eine verlängerte Schenkelplatte aufweist, wird insbesondere bei flexiblem Schweißgut verhindert, daß der umgeschlagene Randstreifen aus dem Führungsanschlag herausrutscht.

Die Weiterbildung gemäß Anspruch 5 ermöglicht es, durch das bedarfsweise Einschwenken einer flachen U-förmigen Führungshülse den für das Bilden von einfach umgeschlagenen Säumen konzipierten Faltapparat auch zum Bilden von Überlappnähten zu verwenden.

Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung einer Schweißmaschine mit einem Falt- und einem Falthilfsapparat sowie einem Führungsapparat für eine zweite Schweißgutlage;

Fig. 2 eine vergrößerte schaubildliche Darstellung des Falt- und des Falthilfsapparates sowie des Führungsapparates;

Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung des Faltapparates im geöffneten Zustand;

Fig. 4 eine vereinfachte Darstellung des Faltapparates im zugeklappten Zustand;

Fig. 5 eine vereinfachte Darstellung des Falthilfsapparates im geöffneten Zustand;

Fig. 6 eine vereinfachte Darstellung des Falthilfsapparates im zugeklappten Zustand;

Fig. 7 eine schematische Darstellung eines geschweißten einfach umgeschlagenen Saumes;

Fig. 8 eine vereinfachte Darstellung des Faltapparates mit eingeschwenktem Führungsapparat für eine zweite Schweißgutlage und

Fig. 9 eine schematische Darstellung einer geschweißten Überlappnaht.

Die in Fig. 1 dargestellte Schweißmaschine 1 ist auf einem Fahrgestell 2 angeordnet, das eine Tischplatte 3, einen Ständer 4 und eine Sockelplatte 5 aufweist. An zwei gegenüberliegenden Seiten der Sockelplatte 5 sind mehrere Laufrollen 6 angeordnet, die in bodenfest angeordneten Schienen 7 laufen. Zwei einander gegenüberliegende Laufrollen 6 sind in bekannter Weise durch einen nicht dargestellten Getriebemotor synchron antreibbar.

Das Gehäuse der Schweißmaschine weist eine unterhalb der Tischplatte 3 befindliche, nicht dargestellte Grundplatte, einen Ständer 8 und einen Arm 9 auf, der in einen Kopf 10 übergeht.

An einem am Kopf 10 befestigten Träger 11 ist eine obere angetriebene Druckrolle 12 und auf einer nicht dargestellten Säule eine untere angetriebene Druckrolle 13 angeordnet. Die Umfangsgeschwindigkeit der beiden Druckrollen 12, 13 entspricht genau der Umfangsgeschwindigkeit der angetriebenen Laufrollen 6. An der Stirnseite des Kopfes 10 ist ein Träger 14 schwenkbar gelagert, auf dem ein sich im wesentlichen horizontal erstreckender Heizkeil 15 befestigt ist.

Auf der Tischplatte 3 ist eine Winkelkonsole 16 angeordnet, an der höheneinstellbar ein winkelförmiger Träger 17 angeordnet ist. Auf dem Träger 17 ist eine parallel zur Tischplatte 3 verlaufende Trägerplatte 18 befestigt. An der einen Längsseite der Trägerplatte 18 ist ein Scharniergelenk 19 angeordnet, dessen Schwenkachse 20 parallel zur Vorschubrichtung V der Schweißmaschine 1 verläuft. Am Scharniergelenk 19 ist eine im wesentlichen L-förmige Faltplatte 21 angeordnet. Auf der Faltplatte 21 ist eine Platte 22 angeordnet, an dessem der Schwenkachse 20 abgekehrten Ende ein U-förmiger Führungsanschlag 23 mit einem parallel zur Platte 22 verlaufenden Schenkel 24 ausgebildet ist. In der Platte 22 sind Langlöcher 25 ausgebildet, wodurch die Platte 22 quer zur Schwenkachse 20 verstellbar und somit der Abstand des Führungsanschlages 23 zur Schwenkachse 20 variierbar ist. Die Faltplatte 21 ist so ausgebildet, daß sich in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung zwischen der Trägerplatte 18, der Faltplatte 21 und dem Führungsanschlag 23 ein sich in Durchlaufrichtung trichterartig verengender U-förmiger Führungsschlitz 26 (Fig. 4) ergibt. Die Bauelemente 18 bis 24 bilden gemeinsam einen Faltapparat 27.

Mit Abstand vor dem Faltapparat 27 ist ein Falthilfsapparat 28 angeordnet, der unter Verwendung der entsprechend verlängert ausgebildeten Trägerplatte 18 und des Scharniergelenkes 19 im wesentlichen wie der Faltapparat 27 aufgebaut ist. Am Scharniergelenk 19 ist eine im wesentlichen L-förmige Faltplatte 29 angeordnet. An der Faltplatte 29 ist ein U-förmiger Führungsanschlag 30 angeordnet, dessen sich mit Abstand parallel zur Faltplatte 29 erstreckender Schenkel mit 31 bezeichnet ist. In der Faltplatte 29 sind Langlöcher 32 ausgebildet, wodurch der Führungsanschlag 30 quer zur Schwenkachse 20 verstellbar und somit der Abstand des Führungsanschlages 30 zur Schwenkachse 20 variierbar ist. Die Faltplatte 29 ist so ausgebildet, daß sich in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung zwischen der Trägerplatte 18, der Faltplatte 29 und dem Führungsanschlag 30 ein sich in Durchlaufrichtung trichterartig verengender U-förmiger Führungsschlitz 33 ergibt.

Vorzugsweise liegen die Faltplatten 21 und 29 in einer gemeinsamen schräg zur Trägerplatte 18 verlaufenden Ebene, so daß der am Ausgang des Führungsschlitzes 33 gemessene vertikale Abstand zwischen der Trägerplatte 18 und der Faltplatte 29 auf jeden Fall größer ist als der am Eingang des Führungsschlitzes 26 gemessene vertikale Abstand zwischen der Trägerplatte 18 und der Faltplatte 21.

Am Kopf 10 ist ein Träger 34 angeschraubt, an dem ein Haltearm 35 schwenkbar gelagert ist. An dem Haltearm 35 ist eine flache U-förmige Führungshülse 36 befestigt. Der Haltearm 35 ist aus der in den Fig. 1 und 2 dargestellten, durch einen Anschlagstift 37 festgelegten Ruhestellung in eine Arbeitsstellung schwenkbar, in welcher sich die Führungshülse 36 gemäß Fig. 8 zwischen der Faltplatte 21 und der Trägerplatte 18 befindet. Durch die Ausbildung eines Langloches 38 im Träger 34 ist dieser quer zur Schwenkachse 20 verstellbar und somit der seitliche Abstand der in Arbeitsstellung befindlichen Führungshülse 36 zur Schwenkachse 20 variierbar. Die Bauelemente 34 bis 37 bilden einen Führungsapparat 39.

Zum stationären Auflegen einer Schweißgutlage S ist ein in Fig. 1 nur teilweise dargestellter feststehender Tisch 40 vorgesehen. An dem Tisch 40 läßt sich eine Spannvorrichtung 41 anklemmen, die ein z. B. von einem Gummikabel 42 gebildetes elastisches Zugmittel und eine mit der Schweißgutlage S verbindbare Klammer 43 aufweist.

Zum Einlegen des für die Bildung eines Saumes umzuschlagenden Randstreifens R einer Schweißgutlage S in den Falt- und den Falthilfsapparat 27, 28 werden die Faltplatten 21, 29 in die in den Fig. 3 und 5 dargestellte Einlegestellung geschwenkt, wodurch der Falt- und Falthilfsapparat 27, 28 aufgeklappt werden. In dieser Stellung der Faltplatten 21, 29 läßt sich die Kante des umzuschlagenden Randstreifens R auf einfache Weise und dabei sehr präzise in die offenliegenden U-förmigen Führungsanschläge 23, 30 einschieben. Danach werden die über das Scharniergelenk 19 miteinander gekoppelten Faltplatten 21, 29 in die in den Fig. 4 und 6 dargestellte Arbeitsstellung zurückgeschwenkt, wobei der Randstreifen R U-förmig umgeschlagen wird.

Nachdem auf diese Weise der Anfangsbereich des Randstreifens R U- förmig gefaltet wurde, wird die Schweißmaschine 1 an die Anfangskante der Schweißgutlage S herangefahren, der Heizkeil 15 in die Arbeitsstellung geschwenkt und der Schweißvorgang zum Verbinden des umgeschlagenen Randstreifens R mit der Schweißgutlage S gestartet. Während des Schweißens bewegt sich die Schweißmaschine 1 gemeinsam mit dem Falt- und dem Falthilfsapparat 27, 28 relativ zu der stationär angeordneten Schweißgutlage S, bei der es sich z. B. um eine großflächige schwere LKW-Plane handelt. Hierbei bewirkt die Spannvorrichtung 41, daß der noch nicht vom Falthilfsapparat 28 erfaßte Randstreifen R in seiner usprünglichen Ausrichtlage verbleibt, was mit dazu beiträgt, daß ein exakt parallel verlaufender einfach umgeschlagener Saum gebildet wird, wie er in Fig. 7 schematisch dargestellt ist. Bei dem in Fig. 7 dargestellten Saum ist die den Randstreifen R mit der Schweißgutlage S verbindende Schweißnaht mit N bezeichnet.

Soll statt eines einfach umgeschlagenen Saumes eine zwei Schweißgutlagen S 1, S 2 miteinander verbindende Überlappnaht gebildet werden, so wird zunächst der Randstreifen R 1 der unteren Schweißgutlage S 1 in genau der gleichen Weise wie bei der Bildung eines einfach umgeschlagenen Saumes in den Falt- und den Falthilfsapparat 27, 28 eingelegt und U-förmig umgeschlagen. Danach wird die Führungshülse 36 in ihre Arbeitsstellung, wie in Fig. 8 dargestellt, eingeschwenkt und der Randstreifen R 2 der zweiten Schweißgutlage S 2 in die Führungshülse 36 eingeführt. Danach wird der Heizkeil 15 zwischen die beiden Randstreifen R 1 und R 2 eingeschwenkt und beim nachfolgenden Schweißvorgang werden nur die beiden Randstreifen R 1 und R 2, wie in Fig. 9 dargestellt, durch eine Schweißnaht N miteinander verbunden.

Claims

1. Schweißmaschine zum Herstellen von Verbindungsnähten an auf einer Auflageplatte liegendem Schweißgut mit einem vor der Schweißstelle angeordneten Faltapparat zum Umschlagen eines Randbereiches des Schweißgutes, dadurch gekennzeichnet, daß der Faltapparat (27) eine Trägerplatte (18) und eine an dieser um eine parallel zur Verschubrichtung (V) der Schweißmaschine (1) verlaufende Achse (20) schwenkbare Faltplatte (21) aufweist, die an dem der Achse (20) abgekehrten Ende einen U-förmigen Führungsanschlag (23) enthält und zwischen einer von der Trägerplatte (18) weggeklappten Einlegestellung und einer mit Abstand oberhalb der Trägerplatte (18) liegenden Arbeitsstellung hin- und herbewegbar ist, in der die Faltplatte (21) gemeinsam mit der Trägerplatte (18) und dem Führungsanschlag (23) einen im wesentlichen U-förmigen Führungsschlitz (26) bildet.

2. Schweißmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsanschlag (23) an einer eigenen Platte (22) ausgebildet ist, die auf der Faltplatte (21) quer zu deren Schwenkachse (20) einstellbar befestigt ist.

3. Schweißmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Faltapparat (27) ein Falthilfsapparat (28) vorgelagert ist, der im wesentlichen wie der Faltapparat (27) aufgebaut ist, bei dem jedoch der vertikale Abstand im U-förmigen Führungsschlitz (33) größer ist als beim Faltapparat (27).

4. Schweißmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der U-förmige Führungsanschlag (23; 30) einen verlängerten Schenkel (24; 31) zur Abstützung des umgeschlagenen Randbereiches (R) des Schweißgutes aufweist.

5. Schweißmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bildung von Überlappnähten an zwei Schweißgutlagen (S 1, S 2) ein Führungsapparat (39) für das Einführen des zu verschweißenden Randbereiches (R 2) einer zweiten Schweißgutlage (S 2) in den U-förmig umgeschlagenen Randbereich (R 1) der ersten Schweißgutlage (S 1) vorgesehen ist, der eine an einem schwenkbaren Haltearm (35) angeordnete flache U-förmige Führungshülse (36) aufweist, wobei die Führungshülse (36) zwischen einer vom Faltapparat (27) entfernten Ruhestellung und einer zwischen der Trägerplatte (18) und der Faltplatte (21) befindlichen Arbeitsstellung hin- und herbewegbar ist.