DE3920707A1 - Kathetervorrichtung fuer gekruemmte koerpergaenge - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kathetervorrichtung für gekrümmte Körpergänge, mit einem Hauptkatheter, bei dem an einem bieg­ baren, auslenkbaren Spitzenstück ein formhaltender, gestreckter Steuerdraht befestigt ist.

Bei einer bekannten (DE-PS 34 47 642) Kathetervorrichtung die­ ser Art ist das Spitzenstück von einer Drahtwendel gebildet, die der Länge nach von dem Draht zusammengehalten ist, der sich im Spitzenstück befindet und an den beiden Enden des Spitzen­ stückes innen befestigt ist. Durch diese Bauweise werden die­ jenigen Schwierigkeiten nicht behoben, die auftreten, wenn beim Katheterisieren eines gekrümmten Körperganges die kleine Kur­ vaturseite in Betracht zu ziehen ist. Wenn sich das Spitzen­ stück geradegestreckt in der Krümmung befindet und der Haupt­ katheter ein Endoskop aufnimmt, so kann man beim allmählichen Vorschieben des Hauptkatheters stets nur die äußere Seite, die große Kurvaturseite sehen.

Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Kathetervorrich­ tung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der das vor­ dere Ende des Hauptkatheters gesteuert bewegbar ist, so daß es vor Ort ohne Längsverschiebung des Hauptkatheters in verschie­ dene Stellungen auslenkbar ist. Die erfindungsgemäße Katheter­ vorrichtung ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerdraht einerends am Spitzenstück außen befestigt ist, entlang dem Hauptkatheter sowie durch ein Führungslumen, das mit Abstand von der Befestigung endet, geführt ist, am an­ deren Ende ein Betätigungsstück aufweist und unter Auslenkung des Spitzenstückes in dem Führungslumen vor- und zurückschieb­ bar ist.

Bei Zug am Steuerdraht wird sich das Spitzenstück des Haupt­ katheters biegen und wird das Ende des Hauptkatheters je nach Stellung auf verschiedene Bereiche des Körperganges gerichtet sein. Das Ende des Hauptkatheters läßt sich auch der kleinen Kurvaturseite zuwenden. Der Hauptkatheter läßt sich bei gebo­ genem, ausgelenktem Spitzenstück um die eigene Längsachse drehen, wodurch der Körpergang-Wandungsbereich, dem das Haupt­ katheter-Ende jeweils zugeordnet ist, sich ständig ändert. Die Nutzbarkeit der erfindungsgemäßen Kathetervorrichtung ist er­ weitert.

In dem Hauptkatheter wird z.B. ein Schlauch oder eine Zangen­ einrichtung vorgeschoben. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn dem Hauptkatheter ein einzuschiebendes Miniendoskop zugeordnet ist. Es lassen sich nun Krümmungen von Körpergängen verbessert inspizieren. Ein Miniendoskop weist einen Leiterstrang auf, dessen Durchmesser am Kern maximal 0,4 mm groß und mit Mantelung maximal 0,5 mm groß ist, be­ sitzt einen Leiterstrang aus Quarzglasfasern und trägt an einem Sichtendstück eine Linse und wird von der Firma Olympus in Tokio auf den Markt gebracht.

Grundsätzlich genügt es, eine Auslenkung durch Zug am Steuer­ draht zu erreichen, wozu der Draht durch diesen Zug undehnbar sein muß und das Spitzenstück im ausgelenkten Zustand eine elastische Rückstellkraft aufweisen muß. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der Steuerdraht ein steifbiegsamer Stahldraht ist und das Spitzenstück rückstellkraftfrei auslenk­ bar ist. Durch Schieben des Steuerdrahtes wird das Spitzenstück gerade gerichtet und auf die dem Steuerdraht abgewandte Seite ausgelenkt.

Es ist möglich, einen konstanten Abstand zwischen dem Ende des Führungslumens und der Befestigungstelle des Steuerdrahtes vor­ zusehen und das Führungslumen in den Hauptkatheter zu inte­ grieren. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Führungslumen von einem Schubstück, das unter Änderung des Abstandes des Führungslumen-Endes zur Steuerdraht-Befesti­ gung auf dem Hauptkatheter, diesen umfassend, hin- und herbe­ wegbar ist und mit einem sich entlang dem Hauptkatheter nach hinten erstreckenden Verstellfortsatz versehen ist. Durch Ände­ rung des Abstandes läßt sich der Krümmungsradius der Auslenkung wählen.

Es ist möglich, das Schubstück schellenartig auszubilden und an diesem als Verstellfortsatz einen Draht anzubringen, der in einem Lumen des Hauptkatheters verschiebbar ist. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Führungs­ lumen in einem auf dem Hauptkatheter verschiebbaren Katheter zum Einstellen des Abstandes vorgesehen ist. Dies vereinfacht die Bauweise und Betätigung der Kathetervorrichtung.

Der Steuerdraht ist z.B. endseitig um das aus Kunststoff be­ stehende Spitzenstück des Hauptkatheters geschlungen und daran verankert. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Spitzenstück aus Kunststoff besteht und einen Metall­ ring trägt, an den der Steuerdraht gelötet ist. Dies ist bei vereinfachter Herstellung eine dauerhaftere Befestigung.

In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfin­ dung dargestellt und zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Teiles einer ersten Kathetervorrichtung für gekrümmte Körpergänge und

Fig. 2 eine Seitenansicht eines Teiles einer zweiten Katheter­ vorrichtung für gekrümmte Körpergänge.

Die Kathetervorrichtungen gemäß Zeichnung bestehen wesentlich aus einem Hauptkatheter 1, der durchgehend ein plastisch bieg­ barer Schlauch aus Kunststoff ist. Ein endseitiges Spitzenstück 2 des Hauptkatheters trägt einen umgebördelten Metallring 3. Der Hauptkatheter 1 nimmt ein eingeschobenes Miniendoskop 4 auf, das einen ummantelten Leiterstrang, endseitig eine Linse 5 und einen nicht gezeigten Endoskopkopf umfaßt.

Gemäß Fig. 1 ist auf dem Hauptkatheter 1 ein Schubstück 6 ver­ schiebbar, das als Einstellkatheter ausgebildet ist, der auch einen Verstellfortsatz des Schubstückes bildet. Das Schubstück 6 bildet parallel zu dem Hauptkatheter 1 ein Führungslumen 7, das einen Steuerdraht 8 aufnimmt, der an dem Metallring 3 des Spitzenstückes 2 befestigt ist. Wie Fig. 1 zeigt, läßt sich das Spitzenstück 2 in Richtung zu dem Steuerdraht 8 und in Richtung weg von dem Steuerdraht biegen. An dem der Befesti­ gungsstelle bzw. dem Metallring 3 fernen Ende des Steuerdrahtes 8 ragt dieser aus dem Führungslumen 7 und trägt ein nicht ge­ zeigtes Betätigungsstück.

Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sitzt auf dem Hauptkathe­ ter 1 anschließend an das Spitzenstück 2 ein Schubstück 9, das als Schelle ausgebildet ist und mit einem entsprechend kurzen Führungslumen 10 versehen ist. Der Steuerdraht 8 pas­ siert das Führungslumen 10 des Schubstückes 9 und tritt dann in ein führendes Lumen 11 des Hauptkatheters 1 ein. An dem schellenartigen Schubstück 9 ist zur Verstellung ein Draht 12 befestigt, der in einem weiteren Lumen 13 des Hauptkatheters 1 geführt ist. Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und 2 läßt sich der Abstand zwischen dem Schubstück und der am Ende des Hauptkatheters vorgesehenen Befestigungsstelle des Steuer­ drahtes einstellen und verläuft der Steuerdraht im Bereich dieses Abstandes frei, d.h. nicht in einem Lumen oder Kanal.

Claims (6)

1. Kathetervorrichtung für gekrümmte Körpergänge, mit einem Hauptkatheter, bei dem an einem biegbaren, auslenkbaren Spitzenstück ein formhaltender gestreckter Steuerdraht befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerdraht (8) einerends am Spitzenstück (2) außen befestigt ist, entlang dem Hauptkatheter (1) sowie durch ein Führungslumen (7, 10), das mit Abstand von der Befesti­ gung endet, geführt ist, am anderen Ende ein Betätigungs­ stück aufweist und unter Auslenkung des Spitzenstückes (2) in dem Führungslumen (7, 10) vor und zurückschiebbar ist.

2. Kathetervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Hauptkatheter (1) ein einzuschiebendes Miniendoskop (4) zugeordnet ist.

3. Kathetervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Steuerdraht (8) ein steifbiegsamer Stahl­ draht ist und das Spitzenstück (2) rückstellkraftfrei aus­ lenkbar ist.

4. Kathetervorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Führungslumen (7, 10) von einem Schub­ stück (6, 9), das unter Änderung des Abstandes des Führungs­ lumen-Endes zur Steuerdraht-Befestigung auf dem Hauptkathe­ ter (1), diesen umfassend, hin- und herbewegbar ist und mit einem sich entlang dem Hauptkatheter (1) nach hinten er­ streckenden Verstellfortsatz versehen ist.

5. Kathetervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungslumen (7) in einem auf dem Hauptkatheter (1) verschiebbaren Katheter (6) zum Einstellen des Abstandes vorgesehen ist.

6. Kathetervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüch, dadurch gekennzeichnet, daß das Spitzenstück (2) aus Kunst­ stoff besteht und einen Metallring (3) trägt, an den der Steuerdraht (8) gelötet ist.