DE3920398A1 - Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-fuellstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoff-emissionen und anlage zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-fuellstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoff-emissionen und anlage zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der auf
Tanklagern, Tankwagen-Füllstellen und Schiffen anfallenden
Kohlenwasserstoff-Emissionen, bei dem das zu reinigende
Gasgemisch in einer ersten Reinigungsstufe mit mindestens
einem Stoffaustauscher abgekühlt und bezüglich der Kohlen
wasserstoffverbindungen teilweise entgast wird, wobei die
ausgeschiedenen Kohlenwasserstoffdämpfe sich verflüssigt in
die aus gekühlten flüssigen Mineralölprodukten wie Benzin
bestehende Füllung des Stoffaustauschers einmischen und die
aus dem Stoffaustauscher austretende Flüssigkeit, wie Ben
zin, in einem Sammelbehälter aufgefangen wird, dann das
aus dem Stoffaustauscher austretende Gas-Luft-Gemisch einer
zweiten Reinigungsstufe zugeführt und verbrannt wird und die
dabei freiwerdende Energie zum Abkühlen des zu reinigenden
Gasgemisches in der ersten Reinigungsstufe verwendet wird,
sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Lagerung und dem Umschlag von Mineralöl von flüssi
gen Mineralölerzeugnissen wie z.B. Vergaserkraftstoffen
treten wegen des hohen Dampfdrucks erhebliche Emissionen
auf. Neben der Umweltbelastung entstehen hierbei erhebliche
betriebs- und volkswirtschaftliche Verluste, zu deren Ver
meidung bereits verschiedene Rückgewinnungsverfahren vorge
schlagen worden sind. So ist eine indirekte Kondensation bei
sehr tiefen Temperaturen und die Kombination Adsorption/
Absorption bekannt. Das letztgenannte Verfahren arbeitet im
explosiblen Bereich und stellt wegen der Brandgefahr durch
die reaktionsfreudige Aktivkohle ein Sicherheitsrisiko dar.
Dieser Nachteil soll durch eine kalte Kondensation mit über
lagerter Absorption beseitigt werden können, wie es am Bei
spiel eines Benzinrückgewinnungsverfahrens in der DE-ZS
"Erdöl und Kohle-Erdgas-Petrochemie", 1984, Bd. 37, S.
409-411 beschrieben ist. Hierbei wird die benzinbeladene
Abluft zunächst durch eine Wäsche mit kaltem Benzin auf eine
geringe Austrittsbeladung vorgereinigt und dann in einem
Adsorber nachgereinigt. Der Nachteil dieses bekannten Ver
fahrens besteht darin, daß ein erheblicher apparativer Auf
wand erforderlich ist, der hohe Investitions- und Betriebs
kosten verursacht. Um auf besonders wirtschaftliche Weise
aus einem Gas Verunreinigungen wie Kohlenwasserstoffe oder
Dämpfe organischer Flüssigkeiten weitgehend entfernen zu
können, ist durch die DE-A 36 09 292 vorgeschlagen worden,
das zu reinigende Gas in einer ersten Reinigungsstufe abzu
kühlen und hierbei einen Teil der Verunreinigungen abzu
scheiden und in der zweiten Reinigungsstufe die in dem Gas
verbliebenen Verunreinigungen in einer Wärmekraftmaschine zu
verbrennen, die eine Kälteanlage zum Abkühlen des Gases in
der ersten Reinigungsstufe betreibt. Dieses Verfahren läßt
sich in der in der DE-A 36 09 292 beschriebenen Weise jedoch
nur in Sonderfällen realisieren.
Da es sich in den meisten Fällen um sehr magere Gas-Luftge
mische handelt, ist je nach Tankinhalt mit oft unterschied
lichen Gas-Luftzusammensetzungen zu rechnen. Das Gasanteil
besteht in der Regel aus den leichteren Verdunstungsbestand
teilen des eingelagerten Treibstoffes, wobei je nach Tank
aufbau und Größe mit einer mehr oder weniger geschichteten
Verteilung des Mischungsverhältnisses Luft/Gas zu rechnen
ist. Dies bedeutet, daß eine Nachbehandlung aufgrund unter
schiedlichen Zündverhaltens der vorliegenden Gasgemische bei
Einsatz von Verbrennungsmaßnahmen nur schwer kontrollierbar
durchzuführen ist. Zusätzlich erschwerend ist hierbei die
Tatsache, daß sehr unterschiedliche Tankraumvolumina für die
Bildung des Gas-Luftgemisches zur Verfügung stehen. Zum
einen muß das im leeren Tank befindliche Gas-Luftgemisch bei
Neubetankung sehr schnell wieder abgeführt werden, zum ande
ren ist das zur Verfügung stehende Gas-Luftgemisch im Umfang
und Mischverhältnis sowohl von der Treibstofftemperatur, dem
zur Verfügung stehenden Leerraum, als auch von der Art des
Treibstoffes abhängig. Als zusätzliche Erschwernis für Nach
behandlungsmaßnahmen ist die stets vorhandene Gefahr der
unkontrollierten Entzündung des vorhandenen Gas-Luftgemi
sches im Tankbereich anzusehen, die zusätzliche Sicherheits
vorkehrungen notwendig machen.
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist es nach der EP-A 02 98 288
vorgeschlagen worden, das aus dem Tankbehälter abgesaug
te Kohlenwasserstoff-Emissionen enthaltene Gas-Luft-Gemisch
in der zweiten Reinigungsstufe mit Verbrennungsluft gemischt
einer elektronisch gesteuerten Brennkraftmaschine zuzufüh
ren, deren Betriebsparameter von einem elektronischen Motor
steuergerät in Abhängigkeit von dem Druck und der Zusammen
setzung des Gas-Luftgemisches eingestellt werden. Zur Ver
gleichmäßigung der Verbrennungsvorgänge in der Brennkraft
maschine kann in diese bedarfsabhängig Kraftstoff einge
spritzt werden. Die von der Brennkraftmaschine abgegebene
Leistung wird zum Betrieb einer Kühleinrichtung oder eines
Generators zum Betrieb einer Kühleinrichtung verwendet, die
die Füllung des Stoffaustauschers kühlt.
Bei dieser Anlage muß ebenfalls ein Verbrennungsmotor ver
wendet werden, der zum Antrieb des Verdichters eines Kälte
aggregats dient. Verbleibender Nachteil ist, daß mechanische
Einrichtungen notwendig sind, die einem Veschleiß unterlie
gen. Darüberhinaus ist bei dieser Kombination von Verbren
nungsmotor und Verdichter eines Kälteaggregats der Gesamt
wirkungsgrad relativ niedrig, da bei der Energieumwandlung
sich addierende Verluste auftreten. Ein weiterer Nachteil
besteht in der Geräuschentwicklung des Verbrennungsmotors,
die häufig als störend empfunden wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, das Verfahren und
die Anlage der Eingangs genannten Art so zu verbessern, daß
auf eine Wärmekraftmaschine in der zweiten Reinigungsstufe
verzichtet werden kann.
Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe bezüglich des
Verfahrens durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 und bezüglich der Anlage durch die kennzeichnenden Merkma
le des Anspruchs 4.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin
dung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachstehend am Beispiel der in der Zeich
nung schematisch dargestellten Anlage näher erläutert.
Bei der Anlage 1 wird der Tank eines Tankwagens 2 über eine
Fülleitung 5 mit einem flüssigen Mineralölprodukt wie z.B.
Benzin gefüllt. Mit wachsendem Füllstand des im Tank 3 be
findlichen flüssigen Mineralölprodukts 6 verringert sich das
Volumen des Gasraums 7. Das in diesem befindliche Gas-Luft-
Gemisch mit Kohlenwasserstoff-Emissionen wird über eine
Leitung 9 abgeführt. Die Leitung 9 ist an der Oberseite 8
des Tanks 3 am Tankdom 4 angeschlossen.
Die Leitung 9 ist mit einem Stoffaustauscher 10 verbunden.
Der Stoffaustauscher 10 weist eine Füllung 11 aus einem
flüssigen Mineralölprodukt wie z.B. Benzin auf, die einen
Wärmetauscher 12 bzw. dessen Wärmeaustauschrohre umgibt. Der
Wärmetauscher 12 ist mittels der Kühlmittelrücklaufleitung
13 und der Kühlmittelvorlaufleitung 14 mit dem Verdampfer 23
mit einer Absorptionskälteanlage 21 verbunden. Durch das
durch den Wärmetauscher 12 strömende niedrigtemperierte
Kühlmittel wird die Füllung 11 des Stoffaustauschers 10
herabgekühlt, so daß in der Füllung 11 Kohlenwasserstoffver
bindungen des vom Tank 3 eindringenden Gas-Luft-Gemisches
ausgeschieden werden. An dem Stoffaustauscher 10 ist ferner
eine Überlaufleitung 16 vorgesehen, die mit einem Sammelbe
hälter 17 verbunden ist. Über die Überlaufleitung 16 wird
die im Stoffaustauscher 10 aus dem Gas-Luft-Gemisch ausge
schiedene Menge von verflüssigten Kohlenwasserstoffverbin
dungen abgeleitet und kann vom Sammelbehälter 17 einer wei
teren Verwendung zugeführt werden.
Am Gasaustritt des Stoffaustauschers 10 ist eine Leitung 18
angeordnet, deren freier Endabschnitt 19 mit einer Brenn
kammer 20 verbunden ist. In der Leitung 18 befindet sich ein
Beipaßkanal 30, in dem ein Verdichter 29 angeordnet ist.
Hierdurch ist es möglich, durch entsprechenden Betrieb des
Verdichters 29 der Brennkammer 20 stets eine konstante Menge
Gas-Luft-Gemisches zuzuführen. Am Endabschnitt 19 des Rohres
18 ist ferner vor der Brennkammer 20 ein Überdruck- und
Rückschlagventil 24 vorgesehen, um einen Flammenrückschlag
in den Stoffaustauscher 10 verhindern zu können. Die Brenn
kammer 20 weist in bekannter Weise einen Anschluß für Ver
brennungsluft auf, deren Menge mittels eines Luftmengenreg
lers 37 im stöchiometrischen Verhältnis eingeregelt wird.
Der Brennkammerausgang ist mittels einer Leitung 38 mit
einem Wärmetauscher 25 verbunden, der in dem Austreiber 22
der Absorptionskälteanlage 21 angeordnet ist. Es ist aber
auch möglich, die Brennkammer 20 in dem Austreiber 22 oder
aber direkt an dem Austreiber 22 vorzusehen.
Der Austreiber 22 ist mittels einer Leitung 33 mit einem
Kondensator 26 verbunden, in dem ein Wärmetauscher 35 für
Kühlwasser vorgesehen ist. Der Kondensator 26 ist mittels
einer weiteren Leitung 39 mit dem Verdampfer 23 verbunden.
In der Leitung 39 ist ein Regelventil 27 angeordnet. Der
Verdampfer 23 ist mittels der Leitung 34 mit dem Absorber 28
verbunden, in dem ebenfalls ein Wärmetauscher 36 für Kühl
wasser vorgesehen ist. Der Absorber 28 steht über eine eine
Lösungsmittelpumpe 31 aufweisende Leitung 40 und einen Tem
peraturwechsler 32 mit dem Austreiber 22 in Verbindung. Das
Kondensat des Austreibers 22 wird über eine Leitung 41 eben
falls durch den Temperaturwechsler 32 geführt und steht
hierbei in Wärmeaustausch mit dem durch die Leitung 40 ge
führten Lösungsmittel des Absorbers 2S. Die Leitung 41 mün
det in dem oberen Bereich des Absorbers 28 oberhalb von dem
verflüssigten Lösungsmittel.
Claims (8)
1. Verfahren zur Reduzierung der auf Tanklagern, Tankwa
gen-Füllstellen und Schiffen anfallenden Kohlenwasser
stoff-Emissionen, bei dem das zu reinigende Gasgemisch
in einer ersten Reinigungsstufe mit mindestens einem
Stoffaustauscher abgekühlt und bezüglich der Kohlenwas
serstoffverbindungen teilweise entgast wird, wobei die
ausgeschiedenen Kohlenwasserstoffdämpfe sich verflüssigt
in die aus gekühlten flüssigen Mineralölprodukten wie
Benzin bestehende Füllung des Stoffaustauschers einmi
schen und die aus dem Stoffaustauscher austretende Flüs
sigkeit, wie Benzin, in einem Sammelbehälter aufgefangen
wird, dann das aus dem Stoffaustauscher austretende
Gas-Luft-Gemisch einer zweiten Reinigungsstufe zugeführt
und dort verbrannt wird und die dabei freiwerdende Ener
gie zum Abkühlen des zu reinigenden Gasgemisches in der
ersten Reinigungsstufe verwendet wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß das aus dem Stoffaustauscher austretende
Gas-Luft-Gemisch in der zweiten Reinigungsstufe in einer
Brennkammer verbrannt und die hierbei entstehende Ver
brennungswärme zur Energiezufuhr zu einem Austreiber
einer Absorptionskälteanlage verwendet wird, deren Ver
dampfer die Füllung des Stoffaustauschers kühlt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbrennungsgase der Brennkammer durch einen im
Austreiber angeordneten Wärmetauscher geleitet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gas-Luft-Gemisch in einer Brennkammer in dem
Austreiber verbrannt wird.
4. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, mit einem eine gekühlte Füllung aus
Mineralölprodukten aufweisenden Stoffaustauscher mit
integriertem Wärmetauscher, der mit einer Kühlmittel
rücklauf- und einer Kühlmittelvorlaufleitung verbunden
ist, und einer am Stoffaustauscher angeschlossenen Lei
tung für die Weiterführung des aus dem Stoffaustauscher
austretenden Gas-Luft-Gemisches zur zweiten Reinigungs
stufe, dadurch gekennzeichnet, daß der freie Endab
schnitt (19) der mit dem Stoffaustauscher (10) verbun
denen Leitung (18) mit einer Brennkammer (20) verbunden
ist, die mit einem Austreiber (22) einer Absorptionskäl
teanlage (21) in thermischer Verbindung steht, deren
Verdampfer (23) mit der Kältemittelrücklauf- und -vor
laufleitung (13, 14) verbunden ist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Leitung (18) vor der Brennkammer (20) ein Überdruck-
und Rückschlagventil (24) angeordnet ist.
6. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkammer (20) brennraumausgangsseitig mit einem Wär
metauscher (25) im Austreiber (22) verbunden ist.
7. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkammer (20) in dem Austreiber (22) angeordnet ist.
8. Anlage nach Anpruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Brennkammer (20) an dem Austreiber (22) angeordnet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893920398 DE3920398A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-06-22 | Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-fuellstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoff-emissionen und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
PCT/EP1990/002149 WO1992010269A1 (de) | 1989-06-22 | 1990-12-11 | Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-füllstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoffen und anlage dafür |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19893920398 DE3920398A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-06-22 | Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-fuellstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoff-emissionen und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3920398A1 true DE3920398A1 (de) | 1991-01-03 |
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Family Applications (1)
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DE19893920398 Withdrawn DE3920398A1 (de) | 1989-06-22 | 1989-06-22 | Verfahren zur reduzierung der auf tanklagern, tankwagen-fuellstellen und schiffen anfallenden kohlenwasserstoff-emissionen und anlage zur durchfuehrung des verfahrens |
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DE (1) | DE3920398A1 (de) |
WO (1) | WO1992010269A1 (de) |
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