DE3920155C2 - Streckenneutrale optische Meßanordnung - Google Patents
Streckenneutrale optische MeßanordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine optische Meßanordnung
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Die Messung einer physikalischen Meßgröße mit einer optischen
Anordnung hat eine Reihe von Vorteilen, die im wesentlichen
darin liegen, daß ein optischer Meßwertaufnehmer
von einer ihm zugeordneten elektrischen Steuer- und
Auswerteeinheit galvanisch getrennt ist und daß sowohl der
Meßwertaufnehmer selbst als auch die optische Übertragungsstrecke
zur Steuer- und Auswerteeinheit unempfindlich
gegen elektromagnetische Störfelder sind.
Optische Meßanordnungen sind beispielsweise aus "Laser und
Optoelektronik, No. 3, 1983, Seiten 226 bis 234" bekannt.
Dort ist beispielsweise ein optischer Temperatursensor
offenbart, bei dem als Meßwertaufnehmer das verspiegelte
Ende eines Multimode-Lichtwellenleiters mit seinem Kern in
eine Flüssigkeit eingebettet ist, deren Brechzahl von der
Temperatur abhängig ist. Je nach Brechzahl der Flüssigkeit
tritt nun ein Teil des in den Meßwertaufnehmer eingekoppelten
Lichtes in die Flüssigkeit aus und gelangt nicht
mehr zu einem am anderen Ende der Faser angeordneten
Lichtempfänger zurück. Die am Lichtempfänger gemessene
Lichtintensität ist somit abhängig von der Temperatur in
der Umgebung des Meßwertaufnehmers und kann zur Messung
dieser Temperatur verwendet werden.
Aus der US-A-3 327 584 ist ein faseroptischer Abstandssensor
bekannt mit einer Lichtübertragungsstrecke, die
drei Faserbündel umfaßt. Die Fasern der drei Faserbündel
sind an einem Sensorende der Übertragungsstrecke in ihrem
Querschnitt parallel zueinander angeordnet. Ein mittleres
Faserbündel ist an seinem anderen Ende mit einer Lichtquelle
optisch gekoppelt. Die beiden anderen Faserbündel
sind außerhalb des mittleren Faserbündels angeordnet und
an ihrem jeweiligen anderen Ende jeweils mit einem Lichtempfänger
optisch gekoppelt. Die Änderung der Lichtreflexion
an einem von einem Ende eines der beiden anderen Faserbündel
beabstandeten Medium wird an
den Lichtempfängern für ein Abstandssignal ausgewertet, wobei mittels
eines Reflektors, der an einem Ende des anderen der beiden anderen
Faserbündel angeordnet ist, ein Referenzsignal gebildet wird.
Bei den bekannten optischen Meßanordnungen sind der
temperaturabhängigen Veränderung der Intensität des Meßsignals
zusätzlich umgebungsabhängige Übertragungsverluste
der optischen Signalleitung aufgeprägt, die beispielsweise
bei Lichtwellenleitern durch altersbedingten Verschleiß,
Biegung sowie andere Umgebungsparameter wie z.B. Druck
oder Temperatur hervorgerufen werden. Diese Übertragungsverluste
können durch Referenzmessungen nur ungenügend
kompensiert werden, da für die Referenzmessung stets ein
Übertragungskanal gewählt werden muß, der sich entweder
geometrisch, beispielsweise durch eine zusätzliche Referenzstrecke,
oder optisch, beispielsweise durch eine
Referenzmessung in einem vom Meßsignal unterschiedlichen
Spektralbereich, unterscheidet.
Aus der DE 88 00 075 U1 ist eine Vorrichtung zum optischen
Erfassen des Schaltzustandes eines Schaltgliedes bekannt
mit einer Glasfaser, die an ihrem einen Ende über einen
Strahlteiler einerseits an eine Lichtquelle und andererseits
an einen Lichtdetektor optisch gekoppelt ist und an
ihrem anderen Ende an einen Spiegel optisch gekoppelt ist,
der im ersten Schaltzustand des Schaltgliedes am zugeordneten
Glasfaserende anliegt und im zweiten Schaltzustand
des Schaltgliedes von diesem Glasfaserende entfernt ist.
Das in die Glasfaser vom Spiegel zurückreflektierte und
vom Lichtempfänger empfangene Licht ist dabei ein direktes
Maß für den Schaltzustand des Schaltgliedes. Die Glasfaser
bildet eine bidirektionale Übertragungsstrecke. In einer
besonderen Ausführungsform dieser bekannten Vorrichtung
sind anstelle der einen Lichtquelle zwei Lichtquellen
vorgesehen, die mit dem einen Ende der Glasfaser jeweils
optisch gekoppelt sind und Lichtsignale unterschiedlicher
Wellenlängen aussenden. Die beiden Lichtquellen werden
zeitlich abwechselnd ein- und ausgeschaltet. Ferner ist
die Endfläche des anderen Endes der Glasfaser mit einem
weiteren, wellenlängenselektiven Spiegel versehen, so daß
eines der beiden Lichtsignale transmittiert
wird. Das von diesem wellenlängenselektiven Spiegel transmittierte
Lichtsignal trifft auf den in seiner Position
vom Schaltzustand des Schaltgliedes abhängigen Spiegel.
Das an dem wellenlängenselektiven Spiegel reflektierte
Lichtsignal dient dagegen als Referenzsignal, ob das
Schaltglied angeschlossen oder defekt ist.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine optische
Meßanordnung anzugeben, bei der die optische Messung
einer physikalischen Meßgröße weitgehend unabhängig von
Übertragungsverlusten in der optischen Übertragungsstrecke
durchgeführt werden kann.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Durch die Verwendung eines
optisch bistabilen Elementes mit definierten Schaltzu
ständen kann eine Referenzstrecke mit nahezu identischen
optischen Übertragungsstrecken realisiert werden. Das für
die Referenzmessung verwendete optische Referenzsignal
stimmt dabei hinsichtlich seiner spektralen Zusammensetzung
mit dem Meßsignal überein, so daß die spektrale
Abhängigkeit der Übertragungsverluste ebenfalls kompensiert
werden kann. Die Erfindung macht dabei Gebrauch von
der Tatsache, daß optische Schaltelemente hinsichtlich
ihrer Transmissivität ein ausgeprägtes Schwellenverhalten
zeigen. Solange die eingekoppelte Lichtintensität kleiner
ist als ein vorbestimmter Schwellwert, ist die Transmissivität
gering und nur wenig Licht wird durchgelassen.
Wird die Lichtintensität über den Schwellwert erhöht, so
nimmt die Transmissivität sprungartig einen größeren Wert
an und die Lichtintensität am Ausgang des optischen
Schaltelementes nimmt ebenfalls entsprechend sprungartig zu.
Solche optischen Schaltelemente können beispielsweise durch
optisch bistabile Elemente realisiert werden, wie sie aus
H.M.Gibbs, Optical Bistability: Controlling Light by Light,
Academic Press, 1985, Seiten 1 bis 4, bekannt sind.
Als optische Schaltelemente können sowohl optisch als auch
elektrisch steuerbare Schaltelemente verwendet werden. Als
optisch steuerbare Schaltelemente können dabei auch sogenannte
hybride optische Schaltelemente vorgesehen sein, bei denen zum
Schalten ein elektrisches Steuersignal erforderlich ist, das
durch einen in das Schaltelement integrierten optoelektroni
schen Wandler zur Verfügung gestellt wird.
In bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung sind insbesondere
optisch steuerbare Schaltelemente vorgesehen, die mit einem opti
schen Steuereingang versehen sind, der vom zu steuernden Sig
naleingang räumlich getrennt ist.
Geeignete optische Schaltelemente sind dabei sowohl Schalt
elemente, bei denen der Schaltzustand aufgrund einer Änderung
ihrer dispersiven Eigenschaften beeinflußt wird, als auch
Schaltelemente geeignet, deren Schaltzustand durch Änderung
ihrer absorptiven Eigenschaften gesteuert wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein disper
sives optisches Schaltelement vorgesehen, das in der Übertra
gungsstrecke in Reihe zum Meßwertaufnehmer angeordnet ist.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein ab
sorptives Schaltelement vorgesehen, das parallel zur Über
tragungsstrecke angeordnet und mit einer Spiegelanordnung ver
sehen ist.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
verwiesen, in deren
Fig. 1 eine Meßanordnung gemäß der Erfindung schematisch ver
anschaulicht ist, die insbesondere bei Verwendung
eines dispersiven Schaltelementes geeignet ist.
Fig. 2 zeigt eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung, bei der zum Bereitstellen eines Referenz
signals ein absorptives optisches Schaltelement vor
gesehen ist.
Gemäß Fig. 1 ist ein Meßwertaufnehmer 20 mit einer Lichtquelle
2 und einem Lichtempfänger 4 über eine optische bidirektionale
Übertragungsstrecke 8 gekoppelt. Das von der Lichtquelle 2
emittierte Licht wird im Meßwertaufnehmer 20 entsprechend der
aufzunehmenden Meßgröße moduliert und in die Übertragungs
strecke 8 zurückreflektiert. Das vom Meßwertaufnehmer 20 in die
Übertragungsstrecke 8 zurückgekoppelte Licht wird an einem
Strahlteiler 6 ausgeblendet und zur Auswertung einem Licht
empfänger 4 zugeleitet. Zum Übertragen der optischen Signale
sind vorzugsweise Lichtleitfasern vorgesehen. Anstelle des
Strahlteilers 6 kann auch ein sogenannter y-Koppler verwendet
werden.
In der Übertragungsstrecke 8 ist in der Nähe des Meßwertauf
nehmers 20 ein optisches Schaltelement 10 angeordnet. Dieses
optische Schaltelement 10 verfügt vorzugsweise über einen
optischen Steuereingang, der mit einer Steuerlichtquelle 3
optisch verbunden ist. Für eine solche Anordnung, in der das
optische Schaltelement 10 in Reihe zum Meßwertaufnehmer 20 ge
schaltet ist, sind dabei insbesondere dispersive optische
Schaltelemente 10 geeignet, deren Schaltzustand durch Änderung
seiner dispersiven Eigenschaften gesteuert werden kann, und
deren Absorption vernachlässigbar ist. Je nach Intensität des
von der Steuerlichtquelle 3 in den Steuereingang des optischen
Schaltelementes 10 eingekoppelten Lichtes schaltet das optische
Schaltelement 10 von einem Zustand hoher Transmissivität zu
einem Zustand hoher Reflektivität. Das optische Schaltelement
10 wirkt somit als optischer Umschalter, mit dem zwischen Meß-
und Referenzsignal umgeschaltet werden kann. Die Umschaltung
kann je nach Ansteuerung durch die Steuerlichtquelle 3 zu einem
beliebigen Zeitpunkt erfolgen.
Wird das optische Schaltelement 10 von der Steuerlichtquelle 3
in den reflektiven Zustand geschaltet, so wird am Lichtempfän
ger 4 ein Referenzsignal empfangen, das praktisch die gleiche
Übertragungsstrecke 8 durchlaufen und die gleiche spektrale
Zusammensetzung wie das Meßsignal hat. Ein Zustand des disper
siven optischen Schaltelementes 10 entspricht einer hohen
Transmissivität TS und einer niedrigen Reflektivität 1-TS.
Zum anderen Schaltzustand gehört eine hohe Reflektivität RS und
eine niedrige Transmissivität 1-RS. Von der Lichtquelle 2 wird
in die bidirektionale Übertragungsstrecke 8 Licht mit der Inten
sität IO eingekoppelt. Die am optisch bistabilen Element 10
ankommende Lichtintensität beträgt VSIO, wobei durch den Faktor
VS die Streckenverluste innerhalb der Übertragungsstrecke 8
berücksichtigt sind. Wird die Reflektivität des Meßwertaufneh
mers 20 mit RM bezeichnet, so ergibt sich für die Intensität
des am Lichtempfänger eintreffenden Referenzsignales
IR = VS²IORS+(1-RS)²VS²IORM (1)
Für die Intensität IM des Meßsignales ergibt sich im Schalt
zustand mit der hohen Reflektivität die Beziehung
IM = VS²IOTS²RM+(1-TS)VS²IO (2)
Bildet man das Verhältnis IM/IR = S aus den beiden Gleichungen
(1) und (2) und löst nach RM auf, so ergibt sich für die Re
flektivität RM des Meßwertaufnehmers 20 die Beziehung
Der Gleichung (3) ist zu entnehmen, daß die Reflektivität RM
nur noch von der Reflektivität RS bzw. der Transmissivität TS
der beiden Schaltzustände des optischen Schaltelementes 10
und vom Verhältnis S der am Lichtempfänger für beide Schalt
zustände gemessenen Lichtintensität abhängt. Sowohl die
Streckenverluste VS der bidirektionalen Übertragungsstrecke als
auch die Intensität IO des von der Lichtquelle 2 in die Über
tragungsstrecke 8 eingekoppelten Lichtes fallen bei der Berech
nung der entsprechend der physikalischen Meßgröße modulierten
Reflektivität RM des Meßwertaufnehmers 20 heraus. Dabei ist
der Gleichung (3) zu entnehmen, daß für die Genauigkeit der auf
diese Weise ermittelten Reflektivität RM eine gute Stabilität
und hohe Reproduzierbarkeit der Schaltzustände wesentlich ist.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist insbesondere für ab
sorptive optische Schaltelemente 12 geeignet und entspricht
einer Parallelschaltung von Schaltelement 12 und Meßwertauf
nehmer 20. Das absorptive optische Schaltelement 12 ist in der
Nähe des optischen Meßwertaufnehmers 20 angeordnet und über
einen Strahlteiler 9 oder einen y-Koppler mit der Übertragungs
strecke 8 und der Lichtquelle 2 gekoppelt. Im Strahlteiler 9
wird das von Lichtquelle 2 in die Übertragungsstrecke 8 ein
gekoppelte Licht in einem vorgegebenen Strahlverhältnis K1/K2
geteilt. Die in den Meßwertaufnehmer 20 eingekoppelte Inten
sität beträgt dann VSIOK1. Vom Strahlteiler 9 wird in einen
separaten, parallel zur Übertragungsstrecke 8 angeordneten
Lichtweg, in dem sich das absorptive optische Schaltelement 12
befindet, die Intensität VSIOK2 eingekoppelt. Dem Schaltele
ment 12 ist ein Spiegel 14 zugeordnet, an dem das durch das
Schaltelement 12 transmittierte Licht zurück zum Strahlteiler 9
reflektiert wird. Von dort aus gelangt es über die Übertragungs
strecke 8 zum Lichtempfänger 4. Das absorptive optische Schalt
element 12 verfügt ebenfalls über einen Steuereingang, der mit
einer Steuerlichtquelle 3 verbunden ist. Mit der Steuerlicht
quelle 3 kann in Abhängigkeit der in den Steuereingang des
optischen Schaltelementes 12 eingekoppelten Lichtintensität
sein Schaltzustand gezielt verändert werden. Werden die beiden
Schaltzustände mit A1 bzw. A2 gekennzeichnet, so ergeben sich
für die zu messenden Signale die Beziehungen
I₁ = K₁VS²IORM+A₁K₂VS²IO (4)
I₂ = K₁VS²IORM+A₂K₂VS²IO (5)
Bildet man das Verhältnis I1/I2 = S aus diesen beiden Glei
chungen (4) und (5) und löst nach RM auf, so ergibt sich die
Gleichung
Auch in diesem Falle kann die Reflektivität RM des Meßwertauf
nehmers 20 unabhängig von Streckenverlusten VS und Intensität
IO ermittelt werden.
Claims (6)
1. Optische Meßanordnung mit
- a) einer Lichtquelle (2), die Licht in das erste Ende einer bidirektionalen optischen Übertragungsstrecke (8) einkoppelt,
- b) einem Lichtempfänger (4), der aus der Übertragungsstrecke (8) ausgekoppeltes Licht empfängt,
- c) einem Meßwertaufnehmer (20), der aus dem zweiten Ende der Übertragungsstrecke (8) ausgekoppeltes Licht gemäß der zu messenden Größe moduliert und wieder in das zweite Ende der Übertragungsstrecke (8) einkoppelt und
- d) Mitteln zum Einkoppeln eines optischen Referenzsignals
in das zweite Ende der Übertragungsstrecke (8),
dadurch gekennzeichnet, daß - e) die Mittel zum Einkoppeln des optischen Referenzsignals in das zweite Ende der Übertragungsstrecke (8) ein bistabiles optisches Schaltelement (10, 12) umfassen.
2. Meßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das optische Schaltelement
(10, 12) optisch steuerbar ist.
3. Meßanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein hybrides optisches
Schaltelement (10, 12) vorgesehen ist.
4. Meßanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß ein dispersives
optisches Schaltelement (10) vorgesehen ist, das am zweiten
Ende der Übertragungsstrecke (8) in Reihe zum Meßwertaufnehmer
(20) angeordnet ist.
5. Meßanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
absorptives Schaltelement (12) vorgesehen ist, das parallel
zum Meßwertaufnehmer (20) angeordnet und mit einer
Spiegelanordnung (14) versehen ist.
6. Meßanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Übertragungsstrecke (8) Lichtleitfasern vorgesehen sind.
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