DE3920103A1 - Sonde fuer die polarographische gasbestimmung sowie verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Sonde fuer die polarographische gasbestimmung sowie verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ei
ner Sonde für die polarographische Gasbestimmung, bei dem
die Sonde aus einer in eine gelösten Sauerstoff enthal
tenden Lösung getauchten metallischen Anode und einer
metallischen Kathode besteht, bei der infolge einer an
das Elektrodenpaar gelegten Spannung an die Kathode Sau
erstoff diffundiert, wobei wenigstens eine Elektrode mit
einer Beschichtung zur Verhinderung des unmittelbaren
Zutritts des Lösungsmittels versehen wird, sowie eine
nach diesem Verfahren hergestellte Sonde.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind be
kannt (US-PS 42 76 144). Sonden dieser Art zur Bestimmung
des Sauerstoffgehalts in einer Lösung sind allgemein als
sogenannte Clark-Sensoren bekannt, die nach folgendem
Prinzip arbeiten. An die Kathode, die vorzugsweise aus
Gold oder Platin besteht und an die Anode, die vorzugs
weise aus einem unedlerem Metall gegenüber dem Metall der
Kathode besteht, beispielsweise aus Silber, wird eine
konstante Spannung gelegt, die typischerweise zwischen
0,3 und 0,8 V liegt. Wird dieses Elektrodenpaar in eine
Lösung getaucht, welche gelösten Sauerstoff enthält, so
wird der an die Kathode diffundierte Sauerstoff nach fol
gender Reaktion reduziert:
Gleichzeitig geht das Anodenmetall in Lösung, also bei
spielsweise
Ag-e- → Ag⁺.
Der gemessene Stromfluß ist direkt proportional zur Kon
zentration des gelösten Sauerstoffs. Mit einem verhält
nismäßig einfachen Elektrodensystem der vorbeschriebenen,
bekannten Art, kann der Sauerstoff grundsätzlich zuver
lässig und reproduzierbar nur in sehr sauberen Lösungen,
beispielsweise in destilliertem Wasser, bestimmt werden.
In realen Lösungen, die untersucht werden sollen, kommt
es infolge der Lösungsbestandteile sehr schnell zu Abla
gerungen oder Konkurrenzreaktionen an der Kathode. In
Lösungen, die biologische Bestandteile aufweisen, machen
sich besonders schwefelhaltige Proteine störend bemerk
bar. Durch die Ablagerung von oberflächen- oder elektro
aktiven Substanzen auf der Kathodenoberfläche ist der
Stromfluß, der durch die Reaktion des Sauerstoffs ent
steht, kein reproduzierbares Maß mehr für die Sauer
stoffkonzentration. Beispielsweise kann die Reduktion des
Sauerstoffs unvorhersehbar von einem 4-Elektronenprozeß
zu einem 2-Elektronenprozeß und umgekehrt springen.
Zur Verbesserung einer derartigen Sonde trennte Clark den
Elektrodenraum von der zu untersuchenden Lösung durch
eine porenfreie hydrophobe Membran. Der Raum zwischen den
Elektroden und der Membran wurde von einer Elektrolytlö
sung ausgefüllt, wobei die Membran dazu dient, die Ka
thode vor Substanzen zu schützen, die die Sauerstoffre
duktion stören könnten. Während beispielsweise Salze,
Proteine und die meisten anderen gelösten Feststoffe
nicht durch die Membran hindurchtreten, können Sauerstoff
und andere gelöste Gase jedoch durch die Membran und
durch die Elektrolytlösung zur Kathode diffundieren. Da
durch wurde erreicht, daß die Sauerstoffreduktion kon
stant, wie angestrebt, nach dem 4-Elektronenprozeß er
folgt.
Der Clark-Sensor hat jedoch erhebliche Nachteile, denn er
reagiert zum einen relativ träge auf Änderungen in der
Sauerstoffkonzentration, da der gelöste Sauerstoff durch
die Membran und durch den Elektrolyten diffundieren muß,
bevor er an der Kathode reduziert werden kann. Dabei ist
der geschwindigkeitsbestimmende langsamste Schritt die
Diffusion des Sauerstoffs durch die Polymermembran, denn
der Diffusionskoeffizient im Sauerstoff in den dabei ver
wendeten Polymermaterialien (Teflon, Polyethylen oder
dgl.) liegt bei 10-11 m2 s-1 und ist damit um 2 Zehner
potenzen kleiner als der Diffusionskoeffizient im Wasser.
Die Ansprechzeit eines derartigen Clark-Sensors wird in
erster Näherung durch die Gleichung
bestimmt wobei l die Membrandicke und Dm der Diffusion
koeffizient von Sauerstoff in der Membran ist. Mit einer
Membrandicke von 2×10-2 mm errechnet sich eine An
sprechzeit von 40 s. Die Zeit, die benötigt wird, um 90%
eines Endsignales zu erreichen, beträgt bei vielen Sen
soren etwa 20 sec. Da die Ansprechzeit proportional zum
Quadrat der Membrandicke ist, führen dünnere Membranen
schnell zu kürzeren Ansprechzeiten. Zu dünne Membranen
haben jedoch nicht mehr die nötige Stabilität und oft
wird der Wasserfluß durch sehr dünne Membranen zu hoch,
so daß es zu einem osmotischen Wasserfluß aus der Meßlö
sung in die Elektrolytlösung kommt, was der zweite
schwerwiegende Nachteil der bekannte Clark-Sensoren ist,
und zu einem Ausbeulen der Membran führt. Auch kann es
leicht durch äußere Einflüsse, beispielsweise durch
Druckschwankungen, zu Bewegungen der Membran kommen, wo
bei derartige Membranbewegungen zu einer veränderten Dif
fusionsgeometrie und damit zu schwankenden Signalen bei
konstanter Sauerstoffkonzentration führen.
Allgemein kann gesagt werden, daß Clark-Sensoren mit ge
stützten dünnen Membranen, mit denen versucht wurde, die
Nachteile der dünnen Membranen zumindest aufzufangen,
Ansprechzeiten von 4 bis 5 s bei 90% eines Endsignals
aufweisen. Für viele Anwendungen, beispielsweise in der
Meeres- und Umwelttechnik, bei denen Sonden dieser Art im
Schlepp- und Fiereinsatz stehen müssen, sind die vorbe
zeichneten Ansprechzeiten viel zu lang, da dort Ansprech
zeiten gefordert wären, die unterhalb 1 s liegen.
In der eingangs genannten US-PS 42 76 144 ist ein Ver
fahren beschrieben worden, in dem eine Elektrode an ihrer
aktiven, d. h. der sauerstoffangereicherten Lösung zuge
wandten Fläche zunächst mit einer Oxydschicht des Elek
trodenmetalls versehen ist und darauf eine Beschichtung
aus aliphatischen Kohlenwasserstoffen. Die Beschichtung
dieser Elektrode erfolgt dabei gemäß dem bekannten Ver
fahren durch Plasmapolymerisation von aliphatischen
Kohlenwasserstoffen im Vakuum.
Diese Beschichtungsart ist außergewöhnlich kompliziert
und schwierig durchzuführen, weil dazu komplizierte Ap
paraturen benötigt werden und nur geringe Abweichungen
von den optimalen Polymerisationsbedingungen zu
Beschichtungen führen, die sich bei Kontakt der Elektrode
mit Wasser leicht ablösen.
Ein weiterer wesentlicher Nachteil des bekannten Be
schichtungsverfahrens und der Art der Beschichtung der
Sonde liegt daran, daß die erreichbaren Stromstärken mit
dieser Sonde, die eine Größe für den Sauerstoffgehalt der
Lösung sind, nur im Nano-Amperebereich liegen. Die Folge
ist, daß beispielsweise Messungen im Meer, d. h. unmit
telbar vor Ort, nur unter sehr erschwerten Bedingungen
durchgeführt werden können, weil aufwendige Abschirmungen
nötig sind, um rauscharme Signale zu erhalten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sonde und
ein Verfahren zu ihrer Herstellung der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem die Ausbildung der Beschichtung
extrem einfach ausführbar sein soll und Beschichtungen
geschaffen werden sollen, die sehr gut haften und hohe
Signalstromstärken bei dem Betrieb des Sensors liefern,
wobei das Verfahren und die Sonde kostengünstig ausführ
bar bzw. bereitstellbar sein sollen.
Gelöst wird die Aufgabe gemäß dem erfindungsgemäßen Ver
fahren dadurch, daß die Beschichtung durch wenigstens
teilweises Eintauchen der Elektrode in ein gelöstes Po
lymer und anschließendes Trocknen des Polymers auf der
derart benetzten Oberfläche erzeugt wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt im
wesentlichen darin, daß die Elektrode ohne Zwischen
schaltung eines Elektrolyten (klassischer Clark-Sensor)
mit einem Polymer unmittelbar beschichtet wird und die
Probleme, die im Zusammenhang mit den dabei eingesetzten
Elektrolyten auftauchten, erfindungsgemäß überhaupt keine
Rolle mehr spielen. Der Vorteil gegenüber der Beschich
tung der Elektrode durch Plasmapolymerisation von ali
phatischen Kohlenwasserstoffen im Vakuum und der
vorherigen Schaffung einer Zwischenschicht aus dem Oxyd
des Metalls der Elektrode wird eine unvergleichlich ein
fachere Verfahrensführung geschaffen, die zu fortwährend
reproduzierbaren Ergebnissen führt, wobei die ausgeführ
ten Beschichtungen sehr gute Hafteigenschaften auf der
entsprechend benetzten Oberfläche der Elektrode haben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens
wird das Polymer aus der Gruppe der Ionenaustauscherpo
lymere gewählt. Solche Polymere enthalten kovalent ge
bundene Ionen, die weitgehend unbeweglich sind und als
Festionen bezeichnet werden. Die entgegengesetzt gela
denen Ionen, d. h. die aus Gründen der Elektroneutralität
im Polymer vorhandenen Gegenionen, sind hingegen beweg
lich.
Vorteilhafterweise werden die Ionenaustauscherpolymere
aus der Gruppe der Kationenaustauscherpolymere gewählt.
Die Kationenaustauscherpolymere eignen sich aufgrund ih
rer hohen chemischen Stabilität und ihrer hohen Festio
nenkonzentration besonders gut für die Ausbildung der
Beschichtung.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Ver
fahrens besteht das Polymer aus einem perflorierten Koh
lenstoffgrundgerüst, an dem sich Seitenketten befinden,
die mit einer Sulfonsäuregruppe enden. Diese perflorier
ten Kationenaustauscherpolymere sind chemisch außeror
dentlich stabil und bei Raumtemperatur unlöslich in allen
bekannten Lösemitteln. Ein typischer Vertreter dieser
perflorierten Kationenaustauscherpolymere ist das soge
nannte Nafion (Produktname der Fa. Du Pont). 5%ige Na
fionlösungen sind verfügbar. Vorzugsweise enthält die
Lösung 0,1 bis 5% Polymer, wobei je nach gewünschter
Dicke der auszubildenden Beschichtung der jeweilige Po
lymeranteil in der Lösung gewählt wird.
Das Trocknen des Polymers nach dem Eintauchen der Elek
trode in das gelöste Polymer kann grundsätzlich an der
Luft erfolgen, wobei eine Trocknungszeit von vorzugsweise
30 min. normalerweise ausreichend ist. Um den Trocknungs
vorgang jedoch zu verkürzen, kann vorteilhafterweise
Warmluft der Polymerschicht zugeführt werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung wird zur Ausbildung dickerer Beschichtungen der
Beschichtungsvorgang mehrfach wiederholt, was prinzipiell
beliebig oft erfolgen kann.
Soll der Sauerstoffgehalt von Lösemitteln selbst bestimmt
werden, kann es nötig sein, die Lösemittelstabilität der
gemäß dem Verfahren ausgebildeten Beschichtung zu erhö
hen. Dazu wird vorteilhafterweise die Beschichtung mit
einem polaren Lösemittel nachbehandelt, was vorzugsweise
bei erhöhter Temperatur ausgeführt wird.
Sind in der zu untersuchenden Lösung Kationen vorhanden,
die durch Kationenaustauschermembranen diffundieren kön
nen und die eine Sauerstoffreduktion stören können, kann
vorteilhafterweise wenigstens eine zweite Beschichtung
mittels wenigstens teilweisen Eintauchens in eine Lösung
eines kathionenundurchlässigen Polymers erzeugt werden,
wobei dazu prinzipiell alle bekannten neutralen filmbil
denden Polymere eingesetzt werden können.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Son
de ist zur Lösung der obigen Aufgabe dadurch gekennzeich
net, daß die Kathode wenigstens an der Seite, an der sie
mit der Lösung in Berührung kommt, mit einem gelösten
Polymer beschichtet ist.
Der Vorteil einer derartigen Sonde besteht im wesent
lichen darin, daß diese ohne Ausbildung einer Zwischen
schicht unmittelbar mit einem gelösten Polymer an ihrer
aktiven Oberfläche versehen ist. Mit einer derartigen
Sonde werden Ansprechzeiten erreicht, die kleiner als 1 s
bei 90% Ansprechzeit sind. Diese Ansprechzeiten sind
sehr viel kleiner als beispielsweise die Ansprechzeiten
der bekannten Clark-Sensoren.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Sonde ist die
Anode wenigstens an der Seite, an der sie mit der zu un
tersuchenden, sauerstoffangereicherten Lösung in Berüh
rung kommt, mit einem Polymer beschichtet. Grundsätzlich
reicht es aber für viele Anwendungszwecke aus, lediglich
die Kathode mit einem Polymer zu beschichten, beispiels
weise zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts in Lösungen,
die eine konstante Chloridionenkonzentration enthalten.
Grundsätzlich können Sonden der hier beschriebenen Art
eine beliebig gestaltete Kathode und eine beliebig ge
staltete Anode enthalten. Vorteilhafterweise umschließt
jedoch die Anode die Kathode ringförmig. Ebenso denkbar
ist es, die Anode und die Kathode nebeneinander auszu
bilden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Sonde ist die
Kathode und die Anode mit einer gemeinsamen, zusammen
hängenden Beschichtung versehen, was den Vorteil hat, daß
die Beschichtung insgesamt auf einfache Weise aufgebracht
werden kann und in hohem Maße sicherstellt, daß die auf
gebrachte Beschichtung tatsächlich homogen ist und die
Möglichkeit unbeschichteter Stellen der Elektroden nahezu
ausschließt.
Sind in der zu untersuchenden, sauerstoffangereicherten
Lösung Kationen vorhanden, die durch die Kationen
austauschermembran diffundieren können und die die Sau
erstoffreduktion stören, kann gemäß einer vorteilhaften
Ausführungsform der Sonde die Kathode und/oder die Anode
mit einer auf die erste Beschichtung aufgebrachten
zweiten Beschichtung versehen sein.
Dabei besteht die zweite Beschichtung vorzugsweise aus
einem gesondert ausgewählten kationenundurchlässigen Po
lymer.
Als zweite Beschichtung eignet sich vorteilhafterweise u.
a. Ethylzellulose, Zelluloseazetat, Polyvinylidenfluorid
oder Polyvinylchlorid. Grundsätzlich können für diese
zusätzliche zweite Beschichtung im Prinzip alle neutralen
filmbildenden Polymere verwendet werden.
Ebenso wie bei der Ausbildung der ersten Beschichtung
wird vorzugsweise die Kathode und wenigstens ein Teil der
Anode mit einer zweiten Beschichtung derart versehen, daß
die zweite Beschichtung sowohl die Kathode als auch we
nigstens ein Teil der Anode gemeinsam, zusammenhängend
umschließt.
Die typischerweise bei der Sonde ausbildbaren Schicht
dicken liegen vorzugsweise im Bereich zwischen 5×10-5
bis 5×10-3 mm bezüglich der ersten Beschichtung. Grund
sätzlich kann, wie oben erwähnt, auch eine dickere erste
Beschichtung dadurch aufgebaut werden, daß die Beschich
tung mehrfach aufgetragen wird, d. h. daß das Auftragver
fahren durch Eintauchen in die Polymerlösung mehrfach
wiederholt wird, bis die gewünschte Dicke erreicht ist.
Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfol
genden schematischen Zeichnungen anhand mehrerer Ausfüh
rungsbeispiele beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 einen typischen Aufbau einer Sonde, wie sie
beispielsweise bei den bekannten Clark-Sensoren
zu finden ist,
Fig. 2 eine Sonde, die erfindungsgemäß an der Kathode
beschichtet ist, im in eine sauerstoffangerei
cherte Lösung eingetauchten Zustand,
Fig. 3 eine Sonde, bei der sowohl die Kathode als auch
die Anode mit jeweils einer gesonderten Be
schichtung versehen ist,
Fig. 4 eine Sonde, bei der sowohl die Kathode als auch
die Anode mit einer gemeinsamen, durchgehenden
Schicht versehen sind,
Fig. 5 eine Beschichtung der Kathode und der Anode,
wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, jedoch mit
einer zusätzlich auf die erste Beschichtung
aufgebrachten zweiten Beschichtung,
Fig. 6 eine gegenüber der Darstellung von Fig. 5 mo
difizierte zweite Beschichtung derart, daß die
Anode vollständig von der zweiten Beschichtung
umhüllt ist,
Fig. 7 eine graphische Darstellung der Ansprechzeit
eines bekannten Clark-Sensors und
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Ansprechzeit
der erfindungsgemäß beschichteten Sonde bei
einem Übergang von sauerstoffreicher zu sauer
stoffarmer Lösung und umgekehrt.
In Fig. 1 ist eine Sonde 10 dargestellt wie sie häufig
bei den Clark-Sensoren anzutreffen ist. Dabei befindet
sich die stäbchenförmige Kathode 11 in der Mitte einer
ringförmig ausgebildeten Anode 12. Die Kathode 11 und die
Anode 12 sind durch einen Isolator 13, der beispielsweise
aus einem Gießharz bestehen kann, voneinander getrennt.
Es sei aber darauf hingewiesen, daß die konzentrische
Anordnung von der Kathode 11 zur Anode 12 lediglich sche
matisch zu verstehen ist, d. h. es handelt sich hier um
eine spezielle Ausführungsform, die allerdings oft ge
wählt wird. Grundsätzlich können aber die Kathode 11 und
die Anode 12 ebenso nebeneinander angeordnet sein, wenn
dieses beispielsweise meßtechnisch erforderlich ist.
Alle weiteren Ausführungsformen gemäß den Fig. 2 bis 6
beziehen sich auf die Ausführungsform, wie sie in Fig. 1
beschrieben wird. Gemäß dem vorangehend Gesagten können
aber auch die Ausführungsformen der Fig. 2 bis 6 ebenso
nebeneinander angeordnete Anoden 12 und Kathoden 11 auf
weisen, ohne daß dadurch der Betrieb der Sonde 10 bzw.
das Beschichtungsverfahren zur Ausbildung der ersten Be
schichtung 16 bzw. der zweiten Beschichtung 18 gestört
ist.
In Fig. 1 ist eine Sonde 10 dargestellt, die erfindungs
gemäß mit einer ersten Beschichtung 16 an der aktiven
Seite 15 der Kathode 11 versehen ist, wobei aktive Seite
15 heißt, daß diese Seite der Kathode 11 grundsätzlich
der mit Sauerstoff angereicherten, zu messenden Lösung 14
zugewandt ist. Die in Fig. 2 dargestellte Sonde 10 zeigt
somit prinzipiell die erfindungsgemäß gefundene, voll
funktionsfähige Ausführungsform einer Sonde 10, die mit
einer ersten Beschichtung 16 lediglich an der Kathode 11
versehen ist, wobei diese Ausführungsform als Grundver
sion anzusehen ist.
Gegenüber der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist
aus Fig. 3 eine Sonde 10 ersichtlich, bei der der gesamte
Bereich der Anode 12 ebenfalls mit einer ersten Beschich
tung 16 aus einem Polymer versehen ist. Die erste Be
schichtung 16 an der Kathode 11 und die erste Beschich
tung 16 an der Anode 12 sind dabei jedoch getrennt von
einander ausgebildet. Gegenüber der Darstellung von Fig.
3 ist in Fig. 4 eine Sonde 10 dargestellt, die eine
durchgehende, zusammenhängende erste Beschichtung 16 aus
einem Polymer aufweist, indem sowohl die Kathode 11 als
auch wenigstens ein Teil der Anode 12 mit einer durchge
henden, gemeinsamen ersten Beschichtung 16 aus einem Po
lymer versehen sind. Diese Ausgestaltung der Sonde 10 ist
sehr einfach herzustellen, da keine Maßnahmen zur Aus
bildung gesonderter Beschichtungen der Kathode 11 und der
Anode 12, wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3, ge
troffen werden müssen. Es kann in einem einzigen Tauch
vorgang somit eine die Kathode 11 als auch die Anode 12
umhüllende erste Beschichtung 16 ausgebildet werden.
Bei der Darstellung von Fig. 5 handelt es sich um eine
Sonde 10, bei der die gemäß Fig. 4 ausgebildete erste
Beschichtung 16 aus einem Polymer mit einer zusätzlichen
zweiten Beschichtung 18 aus einem kationenundurchlässigen
Polymer außen umhüllt ist. Eine derartige Ausgestaltung
wird in der Regel dann gewählt, wenn in der zu messenden,
sauerstoffangereicherten Lösung 14 Kationen vorhanden
sind, die durch die Kationenaustauschermembran (erste
Beschichtung 16) diffundieren können und die die Sauer
stoffreduktion stören können. Auch bei der Ausbildung
bzw. Ausbildbarkeit der zweiten Beschichtung 18 gilt das
gleiche wie das im Zusammenhang mit Fig. 4 Gesagte, näm
lich der sehr einfachen Ausbildung der zweiten Beschich
tung 18 durch einfaches Eintauchen in die erfindungsgemäß
gefundene Polymerlösung.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 6 ist im Gegensatz
zum Ausführungsbeispiel von Fig. 5 die Anode 12 vollstän
dig von der zweiten Beschichtung 18 umhüllt, während die
erste Beschichtung 16 zwar die Kathode 11 vollständig
umhüllt, jedoch die Anode 12 nur teilweise. Grundsätzlich
kann aber auch, obwohl hier nicht gesondert dargestellt,
die erste Beschichtung 16 sowohl die Kathode 11 als auch
die Anode 12 vollständig umhüllen, d. h. ähnlich wie die
zweite Beschichtung 18 gemäß Fig. 6.
In Fig. 7 ist das als Stand der Technik anzusehende ty
pische Zeitverhalten eines bekannten Clark-Sensors (Phi
lips PW 9610) dargestellt, und zwar beim Übergang von
sauerstoffreicher zu sauerstoffarmer Anströmung der Lö
sung 14 sowie der Übergang von sauerstoffarmer zu sauer
stoffreicher Anströmung der Lösung 14 an den Clark-Sensor.
In Fig. 8 ist dagegen das typische Zeitverhalten der er
findungsgemäßen Sonde 19 dargestellt, wobei der Sensor 10
mit dem Polymer gemäß der Erfindung beschichtet ist. Es
handelt sich hierbei um einen Nafion-beschichteten Sensor
10 (Nafion = Produktname eines Polymers der Fa. Du Pont).
Bei dem erfindungsgemäßen Sensor 10 besteht die Kathode
11 aus Gold und ist mit einer 5×10-4 mm dicken Poly
merschicht aus Nafion überzogen. Die Anode 12 besteht aus
einer unbeschichteten Silber/Silberchlorid-Elektrode.
Der Aufbau des erfindungsgemäßen Sensors, der dem Meßer
gebnis der graphischen Darstellung von Fig. 8 zugrunde
lag, entspricht dem in Fig. 2 dargestellten schematischen
Sensor 10. Wie aus Fig. 8 ersichtlich ist, liegt die
90%ige Ansprechzeit des polymerbeschichteten Sensors unter
einer Sekunde. Die Ansprechzeit ist deshalb so klein,
weil die Beschichtung erfindungsgemäß extrem dünn ausge
bildet werden kann und weil der Diffusionskoeffizient von
Sauerstoff in dem gewählten Polymer (Nafion) mit 2×10-10 m2
s-1 ungewöhnlich groß ist.
Bezugszeichenliste
10 Sonde
11 Kathode
12 Anode
13 Isolator
14 Lösung
15 aktive Seite der Kathode
16 erste Beschichtung
17 aktive Seite der Anode
18 zweite Beschichtung
11 Kathode
12 Anode
13 Isolator
14 Lösung
15 aktive Seite der Kathode
16 erste Beschichtung
17 aktive Seite der Anode
18 zweite Beschichtung
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung einer Sonde für die pola
rographische Gasbestimmung, bei dem die Sonde aus einer
in eine gelösten Sauerstoff enthaltenden Lösung ge
tauchten metallischen Anode und einer metallischen Ka
thode besteht und infolge einer an das Elektrodenpaar
gelegten Spannung an die Kathode Sauerstoff diffundiert,
wobei wenigstens eine Elektrode mit einer Beschichtung
zur Verhinderung des unmittelbaren Zutritts des Lösungs
mittels versehen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Beschichtung durch wenigstens teilweises Eintauchen der
Elektrode in ein gelöstes Polymer und anschließendes
Trocknen des Polymers auf der derart benetzten Oberfläche
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Polymer aus der Gruppe der Ionenaustauscherpolymere
gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ionenaustauscherpolymere aus der Gruppe der Kationen
austauscherpolymere gewählt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer eine hohe
Festionenkonzentration aufweist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer aus einem per
fluorierten Kohlenstoffgrundgerüst besteht, an dem sich
Seitenketten befinden, die mit einer Sulfonsäuregruppe
enden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung 0,1 bis 5%
Polymer enthält.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trocknungsvorgang
durch Zufuhr von Warmluft verkürzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung dicker
Beschichtungen der Beschichtungsvorgang mehrfach ausge
führt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung mit einem
polaren Lösungsmittel nachbehandelt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf die erste Be
schichtung eine zweite Beschichtung mittels wenigstens
teilweisen Eintauchens in eine Lösung eines kathionenun
durchlässigen Polymers erzeugt wird.
11. Sonde für die polarographische Gasbestimmung, umfas
send eine in eine gelösten Sauerstoff enthaltenden Lösung
getauchten metallischen Anode und metallischen Kathode,
hergestellt nach dem Verfahren nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode (12) wenigstens an der Seite (15), an der sie mit
der Lösung (14) in Berührung kommt, mit einem gelösten
Polymer (16) beschichtet ist.
12. Sonde nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anode (12) wenigstens an der Seite (17), an der sie
mit der Lösung (14) in Berührung kommt, mit einem Polymer
(16) beschichtet ist.
13. Sonde nach einem oder beiden der Ansprüche 11 oder
12, dadurch gekennzeichnet, daß die Anode (12) die Ka
thode (11) ringförmig umschließt.
14. Sonde nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 oder
13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (11) und die
Anode (12) mit einer gemeinsamen, zusammenhängenden Be
schichtung (16) versehen sind.
15. Sonde nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (11) und/oder
die Anode (12) mit einer auf die erste Beschichtung (16)
aufgebrachten zweiten Beschichtung versehen sind/ist.
16. Sonde nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Beschichtung (18) aus einem kathionenundurch
lässigen Polymer besteht.
17. Sonde nach einem oder beiden der Ansprüche 15 oder
16, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Beschichtung
(18) durch Ethylzellulose, Zelluloseazetat, Polyvinyli
denfluorid oder Polyvinylchlorid besteht.
18. Sonde nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode (11) und we
nigstens ein Teil der Anode (12) mit einer gemeinsamen,
zusammenhängenden Beschichtung (16) versehen sind.
19. Sonde nach einem oder mehreren der Ansprüche 11 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Beschichtung (16) 5×10-4 mm
dick ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920103 DE3920103A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Sonde fuer die polarographische gasbestimmung sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920103 DE3920103A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Sonde fuer die polarographische gasbestimmung sowie verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920103A1 true DE3920103A1 (de) | 1991-01-10 |
Family
ID=6383120
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920103 Withdrawn DE3920103A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Sonde fuer die polarographische gasbestimmung sowie verfahren zu ihrer herstellung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920103A1 (de) |
-
1989
- 1989-06-20 DE DE19893920103 patent/DE3920103A1/de not_active Withdrawn
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