DE3920069A1 - Verfahren und vorrichtung zum abbau elektrostatischer aufladungen gepresster sprengkoerper - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum abbau elektrostatischer aufladungen gepresster sprengkoerperInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Abbau elektrostatischer Aufladungen von
gepreßten Sprengkörpern.
Wenn Sprengstoffe in Preßeinrichtungen gepreßt werden,
weist der gebildete Sprengstoffpreßling oder
Sprengkörper häufig eine hohe elektrostatische Aufladung
auf, die durch Funkenüberschlag zur Explosion des
Sprengkörpers und damit zu folgenschweren Ereignissen
führen kann. Die elektrostatische Aufladung dürfte dabei
auf Ladungsabtrennungen zurückzuführen sein, die bei der
Bewegung des Sprengstoffpulvers oder -granulat zur
Presse auftreten, insbesondere aber auch beim
Preßvorgang selbst, und zwar durch die Reibung der
Sprengstoffteilchen aneinander und an der Preßform.
Dem ist man bisher durch Erdung der Teile, mit denen der
Sprengstoff in Berührung kommt, entgegengetreten. Ferner
sind betriebsinterne Versuche durchgeführt worden, bei
denen man Graphit-Pulver z. B. in Gemisch mit
Trennmittelpulver in die Preßform vor dem Pressen
eingestreut hat. Der durch die Erdung bzw.
Graphit-Pulver erfolgte Spannungsabbau ist jedoch
unzureichend.
Aus dem Prospekt der Firma
Eltex-Elektrostatik-Gesellschaft mbH, 86/4, ist es
bekannt, elektrostatische Aufladungen, die durch
Ladungstrennung an schnell laufenden Maschinen oder
durch Ladungsverschleppung, die von Personen bei
Bewegung durch aufgeladene Bereiche verursacht werden,
durch Zufuhr ionisierter Luft auszugleichen. Für
Schüttgutentladungen bei der Kunststoffherstellung wird
von dieser Firma eine Ringelektrode angeboten, die aus
zwei auseinanderklappbaren Ringhälften besteht, wobei
jede Ringhälfte mehrere Düsen zum Anblasen des
Schüttgutes aufweist und jede Düse mit einer Elektrode
versehen ist, die an einen elektrischen Generator
angeschlossen ist, um die durch die Düsen austretende
Luft zu ionisieren. Ferner ist aus der DE-OS 29 19 598
ein Fön bekannt, der zur Verhinderung der
elektrostatischen Aüfladung der Haare eine an einen
elektrischen Generator angeschlossene Elektrode am
Luftauslaß zur Erzeugung eines ionisierten Luftstroms
aufweist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
Vorrichtung bereitzustellen, mit denen eine
elektrostatische Aufladung gepreßter Sprengladungen
sicher ausgeglichen werden kann.
Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren bzw. einer
Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 3 erreicht. Im
Anspruch 2 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergegeben. In den
Ansprüchen 4 bis 9 sind bevorzugte Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gekennzeichnet.
Wie sich gezeigt hat, kommt es beim Pressen von
Sprengstoffen vor allem dann zu einem Funkenüberschlag,
wenn der gepreßte Sprengkörper aus der Preßeinrichtung
herausgenommen wird. Weiterhin konnte festgestellt
werden, daß bei Preßeinrichtungen, die einen Ober- und
einen Unterstempel aufweisen und bei denen der gepreßte
Sprengkörper aus der Preßform durch den Unterstempel
geschoben wird, der Funkenüberschlag insbesondere beim
Auseinanderbewegen von Sprengkörper und Unterstempel
erfolgt, d. h., wenn der von dem Unterstempel aus der
Preßform geschobene Sprengkörper beispielsweise durch
eine Greifzange oder ein anderes Greifwerkzeug gehalten
wird, wenn sich der Unterstempel wieder in seine untere
Position zurückbewegt.
Erfindungsgemäß wird deshalb dem Sprengkörper bei der
Herausnahme aus der Preßeinrichtung ionisierte Luft
zugeführt, um etwaige elektrostatische Aufladungen
auszugleichen, wobei bei der erwähnten Preßeinrichtung
mit einem Unterstempel zum Herausschieben des
Sprengkörpers aus der Preßform das Anblasen mit
ionisierter Luft vorzugsweise vor dem oder beim
Nachuntenfahren des Unterstempels erfolgt.
Der elektrische Generator zur Erzeugung elektrischer
Ladungen entgegengesetzter Polarität der
erfindungsgemäßen Vorrichtung kann ein Gleichstrom- oder
ein Wechselstromgenerator sein. Neben dem Anblasen des
Sprengstoffkörpers mit ionisierter Luft können die Teile
der Preßeinrichtung selbstverständlich zusätzlich
geerdet sein.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung näher
erläutert, deren einzige Figur schematisch einige Teile
einer Preßeinrichtung zeigt.
Die Preßeinrichtung weist eine Preßform 1 auf, in der
Sprengstoffpulver oder -granulat mit einem nicht
dargestellten Oberstempel und einem nicht dargestellten
Unterstempel zu einem Sprengkörper 2 gepreßt wird. Nach
dem Preßvorgang wird der Oberstempel aus der Preßform
nach oben gefahren und der Unterstempel schiebt, wie
durch den Pfeil 3 verdeutlicht, den Sprengkörper 2 nach
oben aus der Preßform 1 heraus, und zwar in Höhe der
über der Preßform 1 angeordneten Zange 4.
Die Zange 4 dient zum Greifen, Festhalten und Bewegen
des Sprengkörpers 2 zu einer oder weiteren Stationen, z.
B. um ihn nachzubearbeiten. Wenn die über der Preßform 1
angeordnete Zange 4 den Sprengkörper 2 ergriffen hat und
festhält, fährt der Unterstempel entgegen der Richtung
des Pfeiles 3 in seine untere Position im unteren
Bereich der Preßform 1 zurück.
Die Zange 4 besteht aus zwei Backen 5, 6. Die Backen 5,
6 weisen etwa mit gleichem Abstand voneinander
angeordnete Düsen 7, 8, 9 bzw. 10, 11, 12 auf, deren
Düsenöffnungen nach innen, d. h. auf den von dem
Unterstempel zwischen die Backen 5, 6 geschobenen
Sprengkörper 2 gerichtet sind.
Über einen Schlauch 13 mit entsprechenden Abzweigungen
wird jeder Düse 7 bis 12 Luft zugeführt. Ferner ist in
jeder Düse 7 bis 12 eine nicht dargestellte Elektrode
angeordnet, die über Leitungen 14, 15 und entsprechende
Abzweigungen an einen nicht dargestellten
Gleichstromgenerator mit einer Betriebsspannung von
mehreren Kilovolt angeschlossen sind. Die Leitung 14
wird mit der negativen Betriebsspannung des
Gleichstromgenerators beaufschlagt und die Leitung 15
mit der positiven Betriebsspannung oder umgekehrt. Die
Elektroden in den Düsen 7 bis 12 sind alternierend an
die Leitung 14 bzw. 15 angeschlossen.
Die durch die Elektroden ionisierte, aus den Düsen 7 bis
12 austretende Luft bläst somit den Sprengkörper 2 an,
wenn er von dem Unterstempel in Richtung des Pfeiles 2
in die geöffnete Zange 4 geschoben wird. Durch die
gezielte Zufuhr negativer und positiver Ladungen der
ionisierten, aus den Düsen 7, 9 und 11 bzw. 8, 10 und 12
austretende Luft werden damit positive bzw. negative
Ladungen des Sprengkörpers 2 abgebaut.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abbau elektrostatischer Aufladungen
von gepreßten Sprengkörpern, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sprengkörper vor oder bei
der Herausnahme aus der Preßeinrichtung mit
ionisierter Luft angeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Preßform mit einem Unterstempel verwendet
wird, der den Sprengkörper nach dem Pressen aus der
Preßform schiebt und das Anblasen mit ionisierter
Luft während des Herausschiebens des Preßkörpers
aus der Preßform erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch wenigstens
eine Blaseinrichtung zum Anblasen des Sprengkörpers
(2) mit Luft, einen elektrischen Generator zur
Erzeugung elektrischer Ladungen entgegengesetzter
Polaritat und wenigstens eine Elektrode, die an den
elektrischen Generator angeschlossen und zum
Ionisieren der Luft in der Bahn des Luftstroms der
Blaseinrichtung angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Blaseinrichtung wenigstens
eine den gesamten Umfang des Sprengkörpers mit
ionisierter Luft anblasende Düse (7 bis 12)
aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Preßeinrichtung einen
Unterstempel aufweist, der den Sprengkörper (2)
nach dem Pressen aus der Preßform (1) schiebt und
wenigstens eine Düse (7 bis 12) vorgesehen ist, die
auf den aus der Preßform (1) geschobenen
Sprengkörper (2) gerichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Düsen (7 bis 12) auf
einem den Sprengkörper (2) umfassenden Träger
angeordnet sind, wobei jede Düse (7 bis 12) mit
einer an den elektrischen Generator angeschlossenen
Elektrode versehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger aus zwei
auseinanderklappbaren Teilen besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Generator als
Gleichstromgenerator ausgebildet ist und die
Elektroden der Düsen (7 bis 12) alternierend mit
der negativen bzw. positiven Spannung des
Gleichstromgenerators beaufschlagt werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Greifwerkzeug (4) zum
Festhalten und Abtransport des Sprengkörpers (2)
von der Preßeinrichtung vorgesehen ist und die
auseinanderklappbaren beiden Teile des Trägers der
einen bzw. der anderen Backe (5, 6) des
Greifwerkzeugs (4) zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920069 DE3920069A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Verfahren und vorrichtung zum abbau elektrostatischer aufladungen gepresster sprengkoerper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893920069 DE3920069A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Verfahren und vorrichtung zum abbau elektrostatischer aufladungen gepresster sprengkoerper |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920069A1 true DE3920069A1 (de) | 1991-01-03 |
DE3920069C2 DE3920069C2 (de) | 1991-12-12 |
Family
ID=6383100
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920069 Granted DE3920069A1 (de) | 1989-06-20 | 1989-06-20 | Verfahren und vorrichtung zum abbau elektrostatischer aufladungen gepresster sprengkoerper |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920069A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001007852A1 (en) * | 1999-04-21 | 2001-02-01 | Junair Spraybooths Limited | Paint drying system |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE298478C (de) * | ||||
DE2919598A1 (de) * | 1978-05-22 | 1979-11-29 | Fiap | Vorrichtung zur neutralisierung von elektrostatischen ladungen |
-
1989
- 1989-06-20 DE DE19893920069 patent/DE3920069A1/de active Granted
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US6684528B1 (en) | 1999-04-21 | 2004-02-03 | Neil Morrison | Paint drying system |
US6968633B2 (en) | 1999-04-21 | 2005-11-29 | Junair Group Limited | Paint drying system |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3920069C2 (de) | 1991-12-12 |
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