DE3919176C2 - - Google Patents
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum anaeroben
Abbau von organischem Schlamm, wie Klärschlamm und Schlamm
aus landwirtschaftlichen und Fisch-Abfallprodukten.
Gewöhnlich wurde in Kläranlagen gebildeter Frischschlamm oder
Überschußschlamm dehydratisiert, anschließend
verbrannt und deponiert. In den letzten Jahren ging man dazu
über, Abwässer nach dem anaeroben Abbauverfahren zu
behandeln. Bei dem anaeroben Abbauverfahren werden
sogenannte Methanbildner unter anaeroben Bedingungen
vermehrt. Dabei werden die organischen Substanzen in dem
Abwasser hauptsächlich zu Methan abgebaut. Als Ergebnis
wird die Menge an Feststoffen in dem Schlamm verringert.
Gleichzeitig wird Methan erhalten, das als Brennstoff
verwendet werden kann. Das anaerobe Abbauverfahren hat viele
weitere Vorteile, z.B. verbraucht es wenig Energie, die
Abtötungsrate pathogener Bakterien ist hoch und der
abgebaute Schlamm kann leicht entsorgt werden. Allerdings
ist die Vermehrungsrate der Methanbildner extrem niedrig, so
daß dieses Verfahren den Nachteil hat, daß die Behandlung
von Schlamm viel Zeit erfordert.
Es gab viele verschiedene Vorschläge, um die Geschwindigkeit
des anaeroben Abbaus von Schlamm zu steigern. Beispielsweise
gibt ein Artikel in Kankyo Gÿutsu (Environmental
Technology) Magazine, Bd. 13, Nr. 11 (1984), Seiten 772-780,
ein Verfahren an, bei dem in einem aktivierten Faultank
gebildeter Überschußschlamm zuerst mit Säure, Alkali oder
Hitze behandelt und danach einem anaeroben Abbau unterworfen
wird. Die japanische Patentanmeldung JP-A 58-72 600
beschreibt ein Verfahren, bei dem Schlamm zunächst durch
Ultraschallbehandlung löslich gemacht und danach ein
anaerober Abbau durchgeführt wird.
Selbst wenn der Überschußschlamm solchen Vorbehandlungen
unterworfen wird, ist eine lange Verweildauer von 15 bis 20
Tagen erforderlich, um einen Abbaugrad von etwa 50% zu
erzielen. Aber selbst wenn die Verweildauer weiter erhöht
wird, beträgt der Abbaugrad höchstens etwa 55%.
Dieselben Probleme treten auch auf beim Versuch, einen
anaeroben Abbau von Abfallprodukten, Fäkalien und Urin aus
der Viehzucht, Tierkadavern, Fischweichteilen und -gräten
aus Fabriken zur Behandlung von
landwirtschaftlichen und Fischprodukten wie z.B.
Stärkefabriken und Nahrungsmittelfabriken durchzuführen. Aus
diesem Grund findet der anaerobe Abbau auf diesem Gebiet
noch wenig Verwendung.
Die Patentschrift DE 32 28 895 C2 betrifft
ein kontinuierliches Verfahren zur Gewinnung von
Biogas aus zerkleinertem Müll und Klärschlamm, u. a.
mit folgenden Schritten:
- - Einspeisung des Gemisches von Müll und Klärschlamm in einen Reaktor mit einer Einführöffnung und einer hiervon getrennten Austragsöffnung,
- - Einstellung des pH-Wertes,
- - Faulen des Gemisches in dem Reaktor unter äußerem Erwärmen auf 30 bis 40°C bei mesophilen oder auf 50 bis 70°C bei thermophilen Bedingungen und unter Sauerstoffausschluß.
Dabei wird von einem Vorbehandlungsschritt nicht
Gebrauch gemacht.
Die Patentschriften DD 2 31 989 und DD 2 17 786
beschreiben Verfahren zum anaeroben Abbau organischer
Abwasserinhaltsstoffe beziehungsweise zur Gewinnung von
Biogas aus Gülle. Die eingesetzten organischen Materialien
werden nicht einem Vorbehandlungsschritt durch Zugabe
von Alkali bis zu einer Konzentration von 0,01 bis
0,1 N und Naßmahlen unterzogen, bevor sie einem
Reaktor zugeführt werden.
So haben - wie vorstehend beschrieben - herkömmliche
anaerobe Abbauverfahren von Schlamm den Nachteil, daß sie
uneffizient sind und daher einen großen Faultank erfordern,
und daß sie nicht in der Lage sind, eine entsprechende
Verringerung der Menge an Feststoffen zu erzielen.
Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein anaerobes Abbauverfahren zur Verfügung zu
stellen, das die vorstehend beschriebenen Probleme
herkömmlicher Verfahren überwindet und das einen hohen
Abbaugrad in kurzer Zeit bietet. Diese Aufgabe wird durch
die Erfindung gelöst, die in den Patentansprüchen
gekennzeichnet ist.
Erfindungsgemäß wird organischer Schlamm durch Zugabe von Alkali bis zu einer Konzentration von
0,01 bis 0,1 N und durch Naßmahlen löslich gemacht,
der gelöste Schlamm in einen anaeroben Faultank in Gegenwart
von Methanbildnern bzw. methanbildender Mikroflora
eingebracht, die sich im Klärschlamm bei einem pH von 7,8
bis 8,5 rasch vermehren (im folgenden als alkalophile
schnelle Methanbildner bezeichnet). Der anaerobe Abbau wird
bei einem pH von 7,8 bis 8,5 mit einer Verweildauer von
höchstens 5 Tagen und ohne Rückführung des abgebauten
Schlamms in den Faultank durchgeführt.
Im folgenden wird das anaerobe Abbauverfahren der
vorliegenden Erfindung genauer beschrieben.
Die Naßmahlbehandlung läßt in erster Linie eine Scherkraft
auf die in Wasser suspendierten Feststoffe einwirken, so daß
die Feststoffe zerkleinert werden.
Insbesondere beinhaltet die Naßmahlbehandlung eine
Behandlung, die ausgiebiges Mahlen bewirkt. Beispiele dafür
sind die Behandlung mit einer drehenden Walzenmühle, einer
vibrierenden Kugelmühle, einer Zentrifugenkugelmühle, einer
mittelgroßen Rührmühle und einer Kolloidmühle. Unter den
verschiedenen Typen von Naßmahlbehandlung ergibt die
Behandlung mit einer mittelgroßen Drehmühle die
wirkungsvollste Behandlung und ist daher insbesondere
angebracht. Eine mittelgroße Drehmühle ist eine Vorrichtung,
bei der eine sich drehende Scheibe, die in ein zylindrisches
Gefäß eingebaut ist, bei hoher Geschwindigkeit dreht und in
dem Gehäuse enthaltene kleine Kugeln oder Perlen kräftig
gerührt werden. Die Perlen üben eine Scherkraft auf das
behandelte Material aus und zertrümmern es. Die Größe der
Perlen wechselt je nach Verwendung. Für das Löslichmachen
von Schlamm werden Perlen mit einem Durchmesser von 0,05 bis
1 mm bevorzugt. Bei Verwendung von Perlen dieser Größe ist
eine passende Umdrehungsgeschwindigkeit für die Drehscheibe
1000 bis 3000 U/min⁻¹ (eine Umlaufgeschwindigkeit von 10 bis
30 m/Sekunde); bei Behandlung von normalem Schlamm ist eine
Behandlungsdauer von 5 bis 60 Minuten angemessen.
Nachdem der Schlamm der Löslichmachungsbehandlung unterzogen
wurde, wird die anaerobe Behandlung in einem einzigen
anaeroben Faultank folgendermaßen durchgeführt. Der pH des
löslich gemachten Schlammes wird auf 7,8 bis 8,5 eingestellt
(falls nötig, wird Alkali oder Säure hinzugegeben) und der Schlamm in
den Faultank eingespeist. In einer anderen Ausführungsform
kann das Alkali kontinuierlich dem Faultank zugegeben
werden, um den vorstehend beschriebenen pH-Bereich aufrecht
zuerhalten. Um die Methanbildner in dem Klärschlamm zu
vermehren, sollte normalerweise der Schlamm leicht alkalisch
mit einem pH von weniger als 8 sein. Wenn sowohl
säurebildende Bakterien als auch Methanbildner in einem
einzigen Faultank vorhanden sind, wird ein pH von 7 bis 7,6
als passend angesehen. Entsprechend wird in dem
Abbauverfahren der vorliegenden Erfindung der pH auf einen
Wert eingestellt, der beträchtlich höher ist als in den
zuvor bekannten Verfahren. Als Ergebnis wird das
Löslichmachen der Schlammbestandteile weiter gefördert, und
die Methanfermentation findet leicht statt. Obwohl ein pH
von mehr als 8,5 wegen der Förderung des Löslichmachens
vorteilhaft ist, ist er nicht wünschenswert, weil es bei
einem pH in dieser Höhe schwierig wird, in dem Tank die
geeignete Menge an sich in großer Masse vermehrenden
Methanbildnern anzusammeln.
Wie weiter vorstehend erwähnt, sind alkalophile schnelle
Methanbildner, die sich gut in Schlamm mit einem hohen pH
vermehren, in normalem Klärschlamm oder in abgebautem
Schlamm aus herkömmlichen anaeroben Faultanks nicht
zahlreich. Allerdings wird es, falls man eine
Anpassungsperiode wie die nachstehend beschriebene hat, beim
Betriebsbeginn eines anaeroben Faultanks möglich, die Anzahl
an alkalophilen schnellen Methanbildnern so zu erhöhen, daß
sie die Mehrzahl der methanbildenden Mikroflora in dem Tank
darstellen. Dazu wird Klärschlamm, der als Faulschlamm
dienen soll, aus einer Kläranlage entnommen und in einen
Faultank gebracht, und das Einbringen von organischem
Schlamm in einen Faultank begonnen, der durch
Naßmahlbehandlung und durch die Zugabe von Alkali löslich
gemacht wurde. Alkali wird kontinuierlich zugegeben, um den
vorstehend beschriebenen pH-Bereich aufrechtzuerhalten. Nach
einer anfänglichen Betriebsperiode (etwa 2 Wochen), während
der die Verweildauer des Schlamms mindestens 10 Tage oder
mehr beträgt, wird die Verweildauer des Schlamms
schrittweise verringert, und am Ende die Verweildauer auf 5
bis 2 Tage, vorzugsweise 5 bis 1,5 Tage verringert. Während
der Anfangsperiode wird Schlamm, der aus dem Faultank
entnommen wird, nicht in den Faultank als Faulschlamm
zurückgeführt. Als Ergebnis überwiegen alkalophile schnelle
Methanbildner, und ein anaerober Faultank, der eine große
Anzahl dieser Bakterien enthält, kann vorbereitet werden.
Ohne Anpassungsperiode mit Abnahme der Verweildauer, und bei
Anpassung nur durch Anpassung an einen vorbeschriebenen pH
unter Rückführung des Faulschlamms in den Faultank ist die
"Anreicherung" der alkalophilen schnellen Methanbildner
langsam und die Anreicherung übersteigt nicht einen
niedrigen Spiegel.
Nachdem die Anpassung beendet ist, wird der zu behandelnde
Schlamm zugegeben und normaler anaerober Abbau begonnen. Bei
dieser Behandlung ist die Verweildauer des Schlamms in dem
Faultank höchstens 5 Tage. Eine Verweildauer von 2 bis 3
Tagen ist besonders vorteilhaft. Falls die Verweildauer
wesentlich länger ist, nimmt der Anteil an alkalophilen
schnellen Methanbildnern in dem Faultank ab, was zu einer
Abnahme im Abbaugrad führt. Desweiteren führt die Zugabe von
Faulschlamm (Zurückführen eines Anteils des abgebauten
Schlamms in den Faultank), die normalerweise in
herkömmlichen anaeroben Abbauverfahren durchgeführt wird, zu
einer Abnahme des Anteils alkalophiler schneller
Methanbildner in dem Faultank, weswegen sie nicht in der
vorliegenden Erfindung durchgeführt wird. Da die
Methanbildner, die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt
werden, sich rasch vermehrende alkalophile schnelle
Methanbildner sind, ist es möglich, in dem Faultank eine
geeignete Bakteriendichte aufrechtzuerhalten, um einen hohen
Abbaugrad zu erzielen, selbst wenn der Betrieb unter
Verwendung der erwähnten kurzen Verweildauer ohne Einbringen
von Faulschlamm durchgeführt wird.
Bei der erfindungsgemäßen Behandlung zur Löslichmachung, wird
Alkali zugegeben und eine Naßmahlbehandlung
durchgeführt, da die Zugabe eines Alkali den Grad an
Löslichmachen der organischen Komponenten, wie Proteinen und
Zuckern, stark erhöht.
Die Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren.
Überschußschlamm (für Beispiel 1 verwendet) und Mischschlamm
(eine Mischung aus Überschußschlamm und Frischschlamm, für
Beispiel 2 verwendet), die aus einer städtischen
Abwasserkläranlage entnommen waren, wurden durch ein
Naßmahlverfahren löslich gemacht und sowohl als Beispiele
des vorliegenden Verfahrens als auch für vergleichende
Beispiele verwendet. Die Zusammensetzungen der Schlämme und
die Versuchsbedingungen waren wie folgt:
Bedingungen bei der Löslichmachung:
Apparat: "PEARLMILL" mittelgroße Rührmühle,
Perlendurchmesser 0,2 mm,
Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe 1300 min⁻¹,
Umfangsgeschwindigkeit 6 m/Sek.
Verweildauer im Tank: 5 Minuten.
Perlendurchmesser 0,2 mm,
Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe 1300 min⁻¹,
Umfangsgeschwindigkeit 6 m/Sek.
Verweildauer im Tank: 5 Minuten.
Bedingungen beim anaeroben Abbau:
Hydraulische Rückhaltezeit: 3 Tage
Abbautemperatur: 37°C
Faultank: Typ mit vollständiger Vermischung
pH des Faultanks: Unter Verwendung von Natriumhydroxid eingestellt
Kein Rückführen des Faulschlamms.
Abbautemperatur: 37°C
Faultank: Typ mit vollständiger Vermischung
pH des Faultanks: Unter Verwendung von Natriumhydroxid eingestellt
Kein Rückführen des Faulschlamms.
Anpassung beim Start des Versuchs: Klärschlamm, der aus
einer Abwasserkläranlage entnommen war, wurde als
Eingangsfaulschlamm verwendet und die Anpassung wurde wie
folgt durchgeführt:
2 Wochen am Anfang: | |
10 Tage Rückhaltung | |
nächste 2 Wochen: | 5 Tage Rückhaltung |
abschließende 2 Wochen: | 3 Tage Rückhaltung |
Nach der Anpassung wurde der anaerobe Abbau 10 Tage lang
durchgeführt. Der Abbaugrad, die Menge an gebildetem Gas und
die Konzentration an Methan in dem Gas wurden gemessen. Die
Mittelwerte der Messungen sind in Tabelle I und Tabelle II
zusammengefaßt.
Zum Vergleich wurde ein Versuch durchgeführt, bei dem der
anaerobe Abbau in der Weise der Beispiele 1 und 2
durchgeführt wurde, jedoch ohne Löslichmachungsbehandlung
und ohne den pH in dem Faultank einzustellen
(Vergleichsbeispiele 1 und 3). Außerdem wurde in den
Vergleichsbeispielen 2 und 4 das Löslichmachen durch
Naßmahlbehandlung durchgeführt, jedoch der pH in dem
Faultank nicht durch Zugabe von Alkali eingestellt. Der
anaerobe Abbau wurde gemäß Beispiel 1 und 2 durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengefaßt.
Überschußschlamm (verwendet für Beispiel 3) und Mischschlamm
(eine Mischung aus Überschußschlamm und Frischschlamm,
verwendet für Beispiel 4), die aus einer städtischen
Abwasserkläranlage entnommen waren, wurden mit Alkali
versetzt und durch Naßmahlbehandlung löslich gemacht und für
beide Beispiele des vorliegenden Verfahrens und für
Vergleichsbeispiele verwendet. Die Zusammensetzungen der
Schlämme und die Versuchsbedingungen waren wie folgt:
Bedingungen beim Löslichmachen:
Apparat "PEARLMILL" mittelgroße Drehmühle,
Perlendurchmesser 0,2 mm,
Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe 1300 min-1,
Umfangsgeschwindigkeit 6 m/Sek.
Dem Schlamm zugefügtes Alkali: 25%iges Natriumhydroxid wurde zu dem Schlamm gegeben, um eine NaOH-Konzentration von 0,05 N zu erhalten.
Umdrehungsgeschwindigkeit der Scheibe 1300 min-1,
Umfangsgeschwindigkeit 6 m/Sek.
Dem Schlamm zugefügtes Alkali: 25%iges Natriumhydroxid wurde zu dem Schlamm gegeben, um eine NaOH-Konzentration von 0,05 N zu erhalten.
Bedingungen des anaeroben Abbaus:
Hydraulische Rückhaltedauer: 2 Tage
Abbautemperatur: 37°C
Faultank: Typ vollständige Mischung
pH des Faultanks: Mit Natriumhydroxid eingestellt
Kein Rückführen des Faulschlamms.
Abbautemperatur: 37°C
Faultank: Typ vollständige Mischung
pH des Faultanks: Mit Natriumhydroxid eingestellt
Kein Rückführen des Faulschlamms.
Anpassung zu Beginn des Versuchs: Klärschlamm aus einer
Abwasserkläranlage wurde als Eingangsfaulschlamm benutzt und
die Anpassung wurde wie folgt durchgeführt:
2 Wochen zu Beginn: | |
10 Tage Rückhaltung | |
nächste 2 Wochen: | 5 Tage Rückhaltung |
Abschließende 2 Wochen | 2 Tage Rückhaltung |
Nach der Anpassung wurde der anaerobe Abbau 10 Tage lang
durchgeführt. Der Abbaugrad, die Menge an erzeugtem Gas, der
Anteil an Methan in dem Gas und die Menge an flüchtiger
organischer Säure wurden gemessen. Die Mittelwerte der
Messungen sind in den Tabellen III und IV zusammengefaßt.
Zum Vergleich wurde ein Versuch durchgeführt, bei dem der
anaerobe Abbau gemäß Beispiel 3 und 4 durchgeführt wurde,
jedoch ohne Naßmahlbehandlung und ohne den pH in dem
Faultank einzustellen (Vergleichsbeispiele 5 und 7). In den
Vergleichsbeispielen 6 und 8 wurde außerdem das
Löslichmachen durch Naßmahlbehandlung durchgeführt, jedoch
der pH in dem Faultank nicht durch die Zugabe von Alkali
eingestellt. Der anaerobe Abbau wurde gemäß Beispiel 3 und 4
durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen III und IV
zusammengefaßt.
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß das
erfindungsgemäße anaerobe Abbauverfahren einen Abbaugrad
erreichen kann, der derselbe ist oder höher als der maximale
Wert, der durch die Verfahren nach dem Stand der Technik zu
erreichen ist, wobei eine extrem kurze Verweildauer nötig
ist. Daher ist die Behandlungskapazität im erfindungsgemäßen
Verfahren pro Volumeneinheit des Faultanks weit größer als
die von herkömmlichen Verfahren. Deshalb ist es möglich, die
Größe des Faultanks stark zu verringern ohne Verringerung
der Kapazität. Die vorliegende Erfindung bietet außerdem den
signifikanten Vorteil, daß die Menge an gebildetem
Faulschlamm verringert ist, so daß die weitere Aufarbeitung
vereinfacht ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum anaeroben Abbau von organischem Schlamm,
umfassend folgende Schritte:
Löslichmachen des Schlamms durch Zugabe von Alkali bis zu einer Konzentration von 0,01 bis 0,1 N und durch Naßmahlen;
Einbringen des löslich gemachtens Schlamms in einen anaeroben Faultank in Gegenwart von Methanbildnern als Mikroflora, die in Klärschlamm vorhanden sind und sich bei pH 7,8-8,5 gut vermehren; und
Durchführung des anaeroben Abbaus bei pH 7,8 bis 8,5 und einer Verweilzeit von höchstens 5 Tagen ohne Rückführung des abgebauten Schlamms in den Faultank.
Löslichmachen des Schlamms durch Zugabe von Alkali bis zu einer Konzentration von 0,01 bis 0,1 N und durch Naßmahlen;
Einbringen des löslich gemachtens Schlamms in einen anaeroben Faultank in Gegenwart von Methanbildnern als Mikroflora, die in Klärschlamm vorhanden sind und sich bei pH 7,8-8,5 gut vermehren; und
Durchführung des anaeroben Abbaus bei pH 7,8 bis 8,5 und einer Verweilzeit von höchstens 5 Tagen ohne Rückführung des abgebauten Schlamms in den Faultank.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den pH-Wert in dem Faultank auf 8,0 bis 8,2 einstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verweildauer 2 bis 4 Tage beträgt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP63229756A JPH02211299A (ja) | 1988-09-16 | 1988-09-16 | 汚泥の嫌気性消化法 |
JP63229755A JPH02211298A (ja) | 1988-09-16 | 1988-09-16 | 汚泥の嫌気性消化法 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3919176A1 DE3919176A1 (de) | 1990-03-22 |
DE3919176C2 true DE3919176C2 (de) | 1992-12-10 |
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ID=26528973
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3919176A Granted DE3919176A1 (de) | 1988-09-16 | 1989-06-12 | Verfahren zum anaeroben abbau von schlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3919176A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
EP0700875A2 (de) | 1994-09-09 | 1996-03-13 | EVV-Vermögensverwaltungs-GmbH | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Aufschliessen von organischen Bestandteilen eines fliessfähigen unlösliche anorganische Partiel enthaltenden Behandlungsgutes |
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DE19634579C1 (de) * | 1996-08-27 | 1998-06-10 | Baumann Schilp Lucia | Siebeindickverfahren |
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1989
- 1989-06-12 DE DE3919176A patent/DE3919176A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3919176A1 (de) | 1990-03-22 |
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