DE19634579C1 - Siebeindickverfahren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Eindicken und Behandeln
von Schlämmen vor der Entwässerung insbesondere von Klärschlämmen, die bei der
Reinigung von Abwasser in einer Kläranlage anfallen.
Das Abwasser wird nach dem Stand der Technik in mehreren Stufen einem Reinigungs-
und Abbauprozess unterworfen, bei dem eine Menge Schlamm anfällt, der abgetrennt
und entsorgt werden muß. Es wird in einer mechanischen Reinigungsstufe durch einen
Rechen von absiebbaren Grobstoffen befreit, bevor in einem Sandfang der Sand abge
trennt wird. In einem anschließenden Vorklärbecken wird die sedimentierbare Schmutz
fracht abgetrennt, oder das Abwasser gelangt direkt in ein Belebungsbecken, in dem die
Schmutzfracht durch Mikroorganismen aufgenommen und vom Wasser abgetrennt wird.
In einem Zwischenklärbecken werden die überschüssigen Mikroorganismen in Form von
Überschußschlamm abgetrennt. Der Wassergehalt des Überschußschlammes ist sehr
hoch und beträgt normalerweise mehr als 99%, d. h. der Gehalt an Trockensubstanz in
diesem Schlamm ist sehr gering und liegt unter 10 g/L. Durch Denitrifizierung und Phos
phatentzug wird das Abwasser weiter gereinigt und gelangt nach dem Passieren einer
evtl. dritten chemischen Reinigungsstufe als gereinigtes Abwasser in den Vorfluter und
zurück in den Naturkreislauf. Der im Vorklärbecken abgetrennte Primärschlamm besitzt
ebenso einen hohen Wassergehalt von ca. 97%. Die Masse der anfallenden Schlamm-
Trockensubstanz stammt etwa zur einen Hälfte aus dem Primärschlamm, zur anderen
Hälfte aus dem Überschußschlamm. Beide Schlämme werden zum weiteren Abbau der
organischen Substanz meist in sogenannte Faultürme gepumpt, dort unter anaeroben
Bedingungen bei ca. 38°C und mehrwöchiger Aufenthaltszeit, unter ständiger Umwäl
zung und unter Gewinnung von wertvollem Klärgas ausgefault und stabilisiert. Hierbei
wird ein Teil der im Schlamm enthaltenen organischen Substanz zu Methangas umge
wandelt. Bei aerober Stabilisierung ohne Faulprozeß fällt ebenso ein Gemisch aus
Schmutzfracht und Biomasse aus der hochbelasteten Biologie an, das einen Wasserge
halt von ca. 97% besitzt.
In Deutschland gibt es ca. 8000 Kläranlagen, in denen pro Jahr etwa 60 Mio m3 Klär
schlamm mit ca. 3 Mio t Trockensubstanz anfällt, der entsorgt werden muß. Für eine
möglichst kostengünstige Entsorgung durch landwirtschaftliche Verwertung, Kompostie
rung, Deponierung oder Verbrennung müssen die Schlämme soweit wie möglich entwäs
sert werden. Die Verminderung der Trockensubstanzmenge schon während des Klärpro
zesses, sowie eine Verringerung der flüssigen Schlammassen vor der Faulung ist eine
ebenso dringende Aufgabe wie die möglichst weitgehende mechanische Entwässerung
des dünnflüssigen Klärschlammes nach der Faulung.
Deshalb wird der Schlamm, bevor er im Faulturm ausgefault wird, möglichst weitgehend
aufkonzentriert. Hierzu werden neben anderen bekannten Verfahren und Vorrichtungen
wie beispielsweise Flotation, Sedimentation, Filtration, Zentrifugen, Eindickbehälter usw.
auch vor allem an sich bekannte Siebeindicker wie Seihbänder, Siebtrommeln, Preßappa
rate erfolgreich eingesetzt. Der Eindickung und Aufkonzentrierung von Schlämmen mit
diesen Verfahren und Apparaten sind jedoch Grenzen gesetzt, vor allem durch die stark
steigende Viskosität des eingedickten Schlammes, die dann in den nachfolgenden Sta
tionen der Behandlungskette zu großen Schwierigkeiten und Problemen führt. So ist zum
Beispiel eine entscheidende Voraussetzung für die störungsfreie Funktion des Faulpro
zesses eine ausreichend gute Umwälzung der auszufaulenden Schlammassen im volu
minösen Faulturm. Ebenso spielen die Pumpfähigkeit und die Druckverluste in den För
derleitungen eine wichtige Rolle. Deshalb wird gegenwärtig die Eindickung von Über
schußschlamm auf etwa 5-6% TR beschränkt. Der hohe Wasseranteil von etwa 95%
hat andererseits den Nachteil, daß durch das begrenzte Volumen des Faulraumes die
Aufenthaltszeit des niedrig konzentrierten, aber dafür noch fließfähigen Schlammes, im
Faulturm durch den großen Volumenstrom stark reduziert wird, die Faulgasproduktion
beschränkt ist und der Abbau der organischen Masse des Schlammes nur unvollkommen
erfolgt. Ein weiterer Nachteil der bisherigen Schlammbehandlung ist eine nur begrenzte
mechanische Entwässerbarkeit des so ausgefaulten Schlammes, bedingt durch den
verbliebenen hohen Organikanteil in der Schlammtrockenmasse sowie die unnötig gro
ßen anfallenden Schlammmengen. Ferner müssen durch die niedrige Feststoffkonzen
tration des Schlammes bei der anschließenden Entwässerung in den Entwässerungsma
schinen, wie beispielsweise Zentrifugen oder Kammerfilterpressen, mit hohem Energie
aufwand große Flüssigkeitsmengen durch die Maschinen geschleust werden, wodurch
auch der Verbrauch an teuren Flockungsmitteln steigt.
Zu diesem Problemkreis sind deshalb eine Reihe von Verbesserungen vorgeschlagen
worden:
In der DE 39 19 176 wurde beispielsweise vorgeschlagen, durch Methanbildner den
anaeroben Abbau im Faulbehälter zu beschleunigen und die Faulzeit zu verkürzen. In der
DE 40 30 668 wird eine Minimierung des biologisch gebildeten Schlammes dadurch er
reicht, daß der Schlamm vor der biologischen Behandlung mechanisch desintegriert wird.
In der DE 40 13 259 wird ein Verfahren zur Reduzierung von Inhaltsstoffen aus Suspen
sionen vorgeschlagen, bei dem durch Mischung von Schlamm mit faserigen Stoffen die
Entwässerbarkeit verbessert wird. In der DE 38 36 906 wird ein Behandlungsverfahren
vorgeschlagen, in dem, durch eine Rührkugelmühle freigesetzte Enzyme die Ausfaulung
und Entwässerbarkeit des Schlammes verbessern. In der DE 195 02 856 wird eine Vor
richtung und ein Verfahren zur Verminderung der Schlammproduktion und zur Steigerung
der Faulgasproduktion vorgeschlagen, in dem ein Teil der Mikroorganismen lysiert werden
und das Zellysat als Katalysator für die Beschleunigung der Ausfaulung benutzt wird.
Ebenso sind eine Reihe von Verbesserungen an Eindickmaschinen vorgeschlagen wor
den. In der PS DE 37 19 441 ist eine Vorrichtung in Form eines Wirbeltrenners zur Zerle
gung von verklammerten Bestandteilen von Abwässern zur Verbesserung der Abschei
dung vorgeschlagen worden. In der PS DE 36 37 425 wird ein Siebeindicker zum filtrie
renden Eindicken von Abwasserschlämmen vorgeschlagen, bei dem das Entwässe
rungsergebnis dadurch verbessert wird, daß dem Seihband eine Siebtrommel nachge
schaltet ist. In der PS DE 43 02 922 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mehrstu
figen Eindicken von geflockten Dünnschlämmen durch zwei hintereinandergeschaltete
Siebbänder vorgeschlagen worden, um höhere Feststoffgehalte und höhere Durchsatz
leistungen erzielen zu können.
Alle vorgenannten Verbesserungen sind entweder relativ aufwendig oder sind in ihrer
Eindickfähigkeit für auszufaulende Schlämme dadurch begrenzt, daß die hoch eingedick
ten Schlämme für die Umwälzung im Faulraum nicht mehr fließfähig genug sind. Nach
dem Stande der Technik werden deshalb für den Transport des eingedickten Schlammes
langsam laufende Dickstoffpumpen, wie beispielsweise Exzenterschnecken-, Kolben-,
oder Membranpumpen eingesetzt und der eingedickte Schlamm wird aus Verschleiß
gründen langsam und schonend gefördert. Trotz der künstlich beschränkten Eindickung
gibt es wegen zu hoher Viskosität im Faulturm mit mehreren Tausend m3 Inhalt oftmals
Probleme.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit einem einfachen und kostengünsti
gen Eindickverfahren die Leistung des Faulraumes zu erhöhen, die Umwälzprobleme zu
verringern, die Schlammengen zu reduzieren und vor allem die Entwässerbarkeit der
ausgefaulten Schlämme zu verbessern.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß nach den Verfahrens- und Vorrich
tungsansprüchen dadurch erreicht, daß der auszufaulende Schlamm in einem Eindicker
sehr hoch eingedickt und aufkonzentriert wird, anschließend nach Abtrennung der gro
ßen Wassermenge der eingedickte Feststoff in seiner Viskosität herabgesetzt wird durch
das Nachschalten eines Zerkleinerers oder einer schnell rotierenden Pumpe, wodurch
aus dem eingedickten, zähen Feststoff trotz hohem TR-Gehaltes wieder ein fließfähi
ger, im Faulraum umwälzbarer Schlammbrei wird.
Die Vorteile der Erfindung durch diese Reduzierung der Viskosität der eingedickten
Schlämme liegen in einer nun möglichen drastischen Erhöhung des Feststoffgehaltes des
Schlammes mit der damit verbundenen Reduzierung des Volumenstromes vor der Fau
lung, einer längeren Ausfaulzeit, einer gesteigerten Gasproduktion, einer Verringerung der
Druckverluste, einer Verminderung von Sandablagerungen im Faulraum, sowie einer
Verringerung der zu entsorgenden Schlammengen, einer gravierenden Verbesserung der
Entwässerbarkeit der ausgefaulten Schlämme, einer starken Verringerung des Energie
verbrauches bei der anschließenden weiteren Schlammbehandlung durch Trocknung
oder bei der Schlammverbrennung und in einer Reduzierung von Störungen durch Ver
stopfungen durch zu dicke Schlämme.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich durch die Beschreibung der
Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
Es zeigen in den Figuren:
Fig. 1 ein Schema einer konventionellen Abwasserreinigungsanlage
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Eindickungseinrichtung
Fig. 3 eine Skizze einer viskositätsernedrigenden Zerkleinerungseinrichtung
Fig. 1 zeigt ein Schema einer Abwasserreinigungsanlage mit zwei Reinigungsstufen,
einer umfangreichen Schlammbehandlung und Schlammentsorgung durch Trocknung
und Verbrennung sowie der Energiegewinnung aus dem erzeugten Faulgas. Im Einzel
nen durchläuft das der Kläranlage zufließende Abwasser 1 ein Hebewerk 2, wird in ei
nem Grob- und Feinrechen 3 von mitgeführten Grobstoffen befreit und gelangt dann in
einen Sandfang 4, wo der sedimentierbare und verschleißende Sand herausgeholt wird.
Das Schmutzwasser gelangt dann in den letzten Teil der mechanischen Reinigung, dem
Vorklärbecken 5, in dem der sedimentierbare Primärschlamm 6 durch Sedimentation
im Erdschwerefeld abgetrennt wird. Das mechanisch vorgereinigte Abwasser 7 fließt
anschließend in das Belebungsbecken 8, in dem es mit einer Brühe von Mikroorganis
men vermischt, mit Sauerstoff versorgt und gut gerührt wird. Die im Abwasser enthalte
nen gelösten und kolloidalen organischen Schmutzstoffe, das sind etwa 2/3 der gesam
ten Schmutzfracht, werden größtenteils durch die Mikroorganismen und Bakterien biolo
gisch abgebaut, welche sich durch diese Nahrung rasch vermehren und den sogenann
ten Belebtschlamm bilden. Ein Teil der umgewälzten Brühe 9 wird kontinuierlich abgezo
gen und in ein Nachklärbecken 10 ohne Verwirbelung zentral 11 eingeführt, in welchem
sich der Belebtschlamm am Beckengrund absetzt und von langsam kreisenden Boden
schabern zum Beckensumpf 12 in der Mitte gekratzt wird. Das gereinigte Abwasser 13
fließt am Beckenrand ohne Turbulenzen über und wird dem Vortfluter des Flusses über
geben. Der abgetrennte Belebtschlamm 14 wird größtenteils zum Belebungsbecken als
Impfschlamm oder Rücklaufschlamm 15 zurückgeführt, der überschüssige Belebt
schlamm wird als sog. Überschußschlamm 16 einer weiteren Schlammbehandlung
zugeführt. Dieser weiteren Schlammbehandlung des Überschußschlammes 16 und des
Primärschlammes 6 gebührt das Interesse dieser erfindungsgemäßen Verbesserungs
maßnahme. Wie eingangs bereits beschrieben, wird der größtenteils aus Wasser beste
hende Überschußschlamm zur weiteren Behandlung im dargestellten Siebeindicker 17,
der stellvertretend für alle gängigen Eindickapparate beispielhaft gezeichnet ist, aufkon
zentriert und vom Wasserballast größtenteils befreit. Das im Eindicker 17 abgetrennte
Ballastwasser wird durch eine Pumpe direkt in die Biologie 8 zurückgeführt. Im einge
dickten Zustand wird der Schlammbrei 18 ebenso wie der Primärschlamm 6 mit Exzen
terschneckenpumpen 19 in den Faulturm gedrückt. Dieser Schlammbrei 18 ist beim
Stande der Technik nur so hoch aufkonzentriert, daß er mit langsam laufenden Exzenter
schneckenpumpen 19 oder ähnlichen Fördergeräten gerade noch in den Faulturm 21
gefördert werden kann. Dort wird er dann unter anaeroben Bedingungen von anderen
Bakterienkulturen in einer organischen Masse abgebaut und verweilt dort unter ständi
ger Umwälzung mehrere Wochen. Das dabei produzierte wertvolle Faulgas 22 wird
in dem Gasbehälter 23 gespeichert und schließlich dem Gasmotor 24 zugeführt, der
einen Generator 25 zur Stromerzeugung antreibt. Der ausgefaulte Schlamm 27 ist in
seinem organischen Anteil gegenüber dem Eintritt etwas reduziert. Er wird einer Entwäs
serungsmaschine 28, meist einer Zentrifuge, Kammerfilterpresse, oder anderen Filtrati
onsmaschine zugeführt, dort von einem Teil seines Wassergehaltes befreit. Das abge
trennte Wasser ist nicht sauber genug, mit Flockmittel versetzt und wird deshalb in die
Vorklärung 5 zurückgeleitet. Der abgetrennte feuchte Feststoff 30 wird in einem
Schlammtrockner 31 getrocknet und wird mit niedriger Restfeuchte 32 in den Verbren
nungsofen 33 transportiert. Die bei der Verbrennung gewonnene thermische Energie
wird in einem Turbosatz 34 in elektrischen Strom 35 umgewandelt. Von der großen
Schlammmenge 6 und 14 bleibt eine relativ geringe Menge Asche 36 zurück.
Fig. 2 zeigt eine er Indungsgemäße Einrichtung zur Eindickung von Überschuß- oder
anderer Schlämme wie z. B. Primärschlamm und der anschließenden Erniedrigung der
Viskosität des hocheingedickten Feststoffes vor einer weiteren Schlammbehandlung. Die
Einrichtung besteht aus einer Eindickmaschine 17, einer Zerkleinerungseinrichtung 38
und einer Förderpumpe 39 für den dann in der Viskosität reduzierten Feststoff 40. Der
Dünnschlamm 16 wird der beispielhaft gezeichneten Eindickmaschine 17, meist mit
Flockmittel vermischt, zugeführt und durch Filtration an Sieben 41 sehr viel Ballastwasser
42 abgetrennt. Der hoch aufkonzentrierte Feststoff 43 wird am Ausgang der Eindickma
schine 17 von einem Zerkleinerungsgerät 38 in seiner Viskosität drastisch reduziert, so
daß der zähe Feststoff 43 wieder zu einem fließfähigen und pump- und umwälzbaren
Feststoffbrei wird. Die Reihenfolge der Geräte 38 und 39 kann auch vertauscht werden,
wenn durch andere Maßnahmen sichergestellt ist, daß der aufkonzentrierte Feststoff 43
bis zum Zerkleinerer 38 transportiert wird. Es ist nicht mehr erforderlich, daß die Förder
pumpe 39 eine langsam laufende Feststoffpumpe wie beim Stande der Technik ist. Sie
kann erfindungsgemäß auch eine schnell laufende Kreiselpumpe oder Kanalradpumpe
sein. Unter Umständen genügt auch eine mäßige Erniedrigung der Viskosität des einge
dickten Feststoffes 43, so daß nur ein Teil des Feststoffes zerkleinert werden muß. In
diesem Fall wird nur ein Teilstrom des Feststoffes 43 durch den Zerkleinerer 38 gelei
tet, oder die Intensität der Zerkleinerung reduziert. Der Zerkleinerer 38 kann ein schnel
laufender Zerhacker, eine Mahleinrichtung, eine Quetscheinrichtung, ein Mixer mit
Schlageinrichtung, ein Turbinenrührer, ein Macerator, eine Pumpe mit Drossel, eine
Schneideinrichtung, oder eine andere Einrichtung nach dem Stande der Technik sein, die
sich zum Zerteilen von Flocken oder Partikeln eignet. Die Eindickvorrichtung 17 kann
eine ein- oder mehrstufige Sieb-, Filtrations-, Flotations-, oder Sedimentationseinrichtung
nach dem Stande der Technik sein, die in der Lage ist, den Schlamm 6 oder 16 zu ei
nem Feststoff einzudicken, der nicht mehr ausreichend fließfähig oder umwälzbar ist.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Zerkleinerungseinrichtung, die aus einer modifizierten
schnellaufenden Pumpe und einer Drosseleinrichtung besteht. Die viskositätserniedri
gende Zerkleinerung des Feststoffes wird durch einen mit der Pumpenwelle 46 rotieren
den Messervorsatz 47 bewirkt, der durch seine hohe Rotationsgeschwindigkeit eine zer
schneidende und zerschlagende Wirkung auf den durchströmenden Feststoff besitzt.
Der zerkleinerte Feststoffbrei wird anschließend in das Laufrad einer ein- oder mehrstufi
gen schnell rotierenden Kreiselpumpe 48 gesaugt und am Druckstutzen 49 in die Lei
tung 50 zum Faulturm gedrückt. Um die zerkleinernde Wirkung für den Schlamm 18 zu
verstärken, kann der durchfließende Volumenstrom durch ein angebautes Drosselorgan
51 reduziert und die Verweilzeit in der Zerkleinerungseinrichtung verlängert werden. Die
Viskositätsverringerung des Schlammbreies 18 wird durch den Drosselvorgang ver
stärkt. Bei einer ebenso möglichen Überdimensionierung der Förderpumpe 48 und des
Antriebsmotors 52 kann ein Teilvolumenstrom des bereits zerkleinerten Schlammes aus
dem Druckstutzen 49 über eine gedrosselte Rückführleitung 53 wieder zum Eingang
der Zerkleinerungseinrichtung 54 zurückgeführt werden. Bei geeigneter Wahl der Ab
zugsstelle 55 aus dem Druckraum oder aus der Rohrleitung 50 lassen sich bevorzugt
gröbere, noch nicht genügend zerkleinerte Feststoffbestandteile zurückführen. Mit Hilfe
eines gesteuerten Regelorganes 56, das beispielsweise viskositätsabhängig von der
Fließfähigkeit des Schlammbreies 50 geregelt wird, läßt sich eine gleichbleibende Vis
kosität und Umwälzbarkeit im anschließenden Faulraum 21 erzwingen.
Claims (19)
1. Verfahren zum Eindicken und Aufkonzentrieren von Schlämmen, insbesondere von
mit Flockmitteln vermischten Überschußschlämmen oder Mischschlämmen aus Kläranla
gen, mit einer filtrierenden, an sich bekannten Eindickvorrichtung, welche einem anaero
ben Reaktor vorgeschaltet ist, die mindestens einem Teil des dem Faulturm zugeführten
Schlammes vor der anaeroben Behandlung sehr viel Wasser entzieht, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schlamm über seine Fließfähigkeit hinaus sehr hoch eingedickt wird
und anschließend die Viskosität des eingedickten Feststoffes durch einen Zerkleine
rungsapparat auf eine pump- und umwälzfähige Zähigkeit herabgesetzt und erst dann in
den Faulraum gepumpt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zerkleinerungsap
parat auch noch eine zweite Funktion des Pumpens übernimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur bei einem Teil
des eingedickten Feststoffes die Viskosität verringert wird:
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Viskosi
tätsverringerung des Feststoffes auch seine Temperatur und oder andere Eigenschaften
des Feststoffes gezielt geändert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der viskositäts
verringerte Feststoff zwischengelagert wird und diesem mindestens ein weiterer Schlamm
zugemischt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem eingedickten
Feststoff noch vor dem Zerkleinerer mindestens ein weiterer Stoff hinzugefügt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskositätsver
ringerung vor dem Pumpen und vor dem Umwälzen oder Wärmebehandeln erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Teil des Feststoffes die Zerkleinerungs- oder Pumpeinrichtung mehrmals durchströmt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 7 zum Ein
dicken von Schlämmen aus Kläranlagen mit einem Siebeindicker und einem nachge
schalteten Behälter, in dem der eingedickte Festtstoff eine vorgebbare Zeit unter anaero
ben Bedingungen gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß am Feststoffausgang
des Siebeindickers ein Feststoffzerkleinerer nachgeschaltet ist und anschließend der
zerkleinerte Feststoff zu dem Behälter transportiert wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffzerkleine
rer und der Transportapparat für den Feststoff zu einem Kombinationsapparat kombiniert
ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff
zerkleinerer eine schnell rotierende ein- oder mehrstufige Pumpe ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoff
zerkleinerer eine Kreisel- oder Kanalradpumpe ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Teile des
Laufrades der hochtourigen, verschleißgeschützten Pumpe im kavitierenden Betriebsbe
reich laufen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffzerkleine
rer als Muncher oder Macerator oder Mixer oder Pumpe mit zusätzlichen Schneid-, Reibe-
, Quetsch- oder Mahleinrichtungen ausgerüstet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zer
kleinerer eine Rückführeinrichtung für den zerkleinerten Feststoff vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebeindic
ker nach dem Stande der Technik aus mindestens einem Apparat besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Zer
kleinerer neben einem Transportapparat noch mindestens ein weiterer Apparat nachge
schaltet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Apparat
ein Wärmetauscher oder eine Mischeinrichtung ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem
Zerkleinerer oder nach dem Transportapparat ein Drosselorgan eingebaut ist.
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