DE3918811A1 - Heterodynes interferometer - Google Patents
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Description
Für die interferometrische Längenmeßtechnik haben sich hetero
dyne Meßverfahren als besonders anwendungsfreundlich und ein
fach gegenüber den klassischen Methoden erwiesen.
Die optische
Wellenleitertechnik ist eine Technologie, bei welcher in ein
Substrat, meist Glas, partiell Salze in die Oberfläche ein
diffundiert werden, so daß optische Leiterbahnen entstehen mit
einem gegenüber dem Substrat unterschiedlichen Brechungsindex.
Die optische Leitung in den Leiterbahnen erfolgt aufgrund der
Totalreflektion wie in den bekannten Glasfasern. Diese Techno
logie hat gegenüber der klassischen Optik und der Lichtleitung
durch Glasfasern Vor- und Nachteile, die hauptsächlich durch
das Verfahren bestimmt werden.
Vorteile sind in der sehr kleinen Bauweise zu erkennen, in
Verbindung mit der Glasfasertechnologie und den sehr kleinen
Diodenlasern als Strahlungsquelle. Strahlenteilung, -zusammen
führung und -mischung lassen sich einfacher ausführen als mit
anderen bekannten optischen Methoden. Nachteile treten meist
dann auf, wenn der optische Strahlengang aus dem Substrat
heraus- oder hineingeführt werden muß und dabei eine Weg
strecke in Luft durchsetzt. An diesen Übergängen treten in
folge des kleinen Querschnittes der Leiterbahnen (0,1 mm ty
pisch) große und unsymmetrische Beugungen auf, die für die
interferometrische Anwendung anamorphotische Linsensysteme er
fordern. Da der interferometrische Strahlengang sich aus Strah
lenteilung und -zusammenführung aufbaut, ist es für die opti
sche Wellenleitertechnologie gut geeignet. Klassische Inter
ferometer sind in dieser Technologie vorgeschlagen worden zum
Messen von Temperaturen und Drücken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein heterodynes In
terferometer zur Längen- und Entfernungsmessung mittels ko
härenter elektromagnetischer Strahlung zu beschreiben.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß es in der
Wellenleitertechnik integrierter optischer Schaltkreise aufge
baut ist und mindestens zwei elektromagnetische Strahlungs
quellen unterschiedlicher Frequenz eingekoppelt, vor und nach
dem Interferometer gemischt und die gemischten Schwebungsfre
quenzen getrennt ausgekoppelt werden.
Im folgenden wird anhand der Abbildung ein Aus
führungsbeispiel für ein heterodynes Interferometer in Wellen
leitertechnologie beschrieben.
Es zeigt die Abb. 1 die feste Wellenleiterplatte (1) und
die bewegliche Wellenleiterplatte (2) mit dem Meßstrahlen
gang (9). Beide Platten überdecken sich mit den Flächen, auf
denen die Wellenleiter aufgebracht sind, zueinandergekehrt,
sie sind gegenseitig justiert und die Bewegung erfolgt in
Richtung der Wellenleiter (9) so, daß eine optische Kopplung
von Platte (1) in Platte (2) ermöglicht wird. Gegebenenfalls
kann die Kopplung durch Auftragen von Inversionsöl zwischen
den Platten verstärkt werden. Die Strahlung der Diodenlaser
mit der Frequenz f 1 (4) und f 2 (3) werden in die Platte (1)
eingekoppelt und in die Leiterwege (8-9-10) und (13-14)
geteilt. Die Leiterwege (10-11-13) verlaufen parallel und
so nahe nebeneinander, daß eine Mischung der Frequenzen f 1
und f 2 aus den Leitern (10) und (13) in den Leiter (11) so er
folgt, daß darin die Schwebungsfrequenz entsteht, die vom
Planspiegel (12) in sich zurückreflektiert und von der Foto
diode (5) detektiert wird. Diese Schwebungsfrequenz ist die Re
ferenzfrequenz des heterodynen Interferometers. Die Frequenz f 1
(4) durchsetzt den Leiter (9) auf der Platte (1), wird in die
Platte (2) eingekoppelt am Planspiegel (18) umgelenkt und wie
der in die Platte (1) zurückgekoppelt, wo sie mit den Leitern
(16) und (14) parallel verläuft, so daß im Leiter (16) die Mi
schung zur Meßfrequenz aus den Frequenzen 1 und 2 erfolgt,
die von der Fotodiode (6) des Meßdetektors empfangen wird.
Wird die Platte (2) des Interferometers bewegt, so ändert sich
die Frequenz f 1 im Leiter (9) infolge Doppler-Effektes und da
mit die Schwebungsfrequenz im Leiter (16). Die Änderung die
ser gegenüber im Leiter (11) ist das Maß für die Längenände
rung der Platte (2) gegenüber der Platte (1). In bekannter
Weise werden die beiden Schwebungsfrequenzen je einem Zähler
zugeführt, die durch einen Komparator untereinander verbunden
sind, der die Differenz der Zählinhalte als Längenmeßresul
tat anzeigt.
Die Diodenlaser als Strahlenquellen und die Fotodioden als
Detektoren können auch über Glasfaserleitungen in den inte
grierten optischen Schaltkreis ein- und ausgekoppelt werden.
Eine Auskopplung des Meßstrahles (9) aus dem integrierten op
tischen Schaltkreis in Luft und eine Wiedereinkopplung kann
durch klassische optische Bauelemente, wie Objektive oder durch
Beugungsgitter erfolgen, welche im Schaltkreis integriert sind.
Bei einem solchen Aufbau würde die Wellenleiterplatte (2) durch
ein Tripelprisma ersetzt werden, welches über die Meßstrecke
bewegt wird.
Der Leiterweg (8) führt die Frequenz f 1 in ein externes Fabry-
P´rot Interferometer zur Stabilisierung der Wellenlänge des
Diodenlasers (4). Am Ausgang des Fabry-P´rot Interferometers
sind zwei Fotodioden (7) in Differentialschaltung angebracht,
die den Interferenzring einfangen und die Frequenz des Dioden
lasers durch Steuerung des Injektionsstromes so regeln, daß
die Wellenlänge auf der Meßstrecke konstant bleibt.
Für den Fall, daß die Meßstrecke in einer bewegten Glas
platte (2) verläuft, besteht der Resonator des Fabry-P´rot
Interferometers aus dem gleichen Material und kompensiert die
Änderungen des Brechungsindexes dieses Materials infolge Tem
peraturänderungen und der daraus folgenden Änderung der opti
schen Weglänge bzw. der Wellenlänge. In Abb. 1 stellt die
planparallele Glasplatte (19) mit den Spiegeln (20, 21) das
Fabry-P´rot Interferometer dar.
Für den Fall, daß die Strahlung die Meßstrecke in Luft (Abb.
2) durchläuft, muß das Fabry-P´rot Interferometer
mit Luftabstand ausgeführt werden, wobei die Abstandsplatten
(22) zwischen den Spiegeln aus einem Material bestehen müssen,
welches unabhängig ist von den Parametern, die den Brechungs
index der Luft beeinflussen.
In Abb. 2 stellen die Platten (22) den Luftabstand zwi
schen den Spiegeln her. Die Luftführung zwischen den Platten
sollte so gestaltet werden, daß sie dem Zustand auf der Meß
strecke entspricht. Die Meßstrecke verläuft bei dieser Varian
te in Luft. Der Meßstrahl wird durch das Objektiv (23) aus dem
Lichtleiter ausgekoppelt, durchsetzt das bewegliche Tripel
prisma (24) und wird durch das zweite Objektiv (25) wieder in
die Lichtleiterbahn eingekoppelt.
Der zweite Diodenlaser (3) wird zweckmäßigerweise mit einer
konstanten Differenzfrequenz gegenüber dem wellenlängenstabi
lisierten (4) nachgeführt. Dazu kann ein Quarzoszillator als
Referenz verwendet werden, der den Diodenlaser (3) so regelt,
daß die Referenzfrequenz des Detektors (5) konstant bleibt.
Der integrierte optische Schaltkreis kann auch so ausgebildet
werden, daß mehrere Interferometer in mehreren Achsen ange
ordnet werden.
Zum Schutz gegen Verschmutzung können zwei spiegelbildlich in
tegrierte optische Schaltungen mit den Leiterbahnen übereinan
der gekittet werden. Der optische Kitt kann dabei mit seinem
Brechungsindex auf denjenigen der Leiterbahnen abgestimmt wer
den. Dadurch wird außerdem erreicht, daß das halbkreisförmige
Leiterprofil gerundet und für das Ein- und Auskoppeln in Glas
fasern oder klassische optische Komponenten besser geeignet
wird.
Der technische Fortschritt eines heterodynen Interferometers
in optischer Wellenleitertechnik ist vielfältig:
Durch die Verwendung von zwei getrennten Strahlungsquellen kann die Differenzfrequenz innerhalb eines breiten Spektral bereiches beliebig eingestellt werden, während man bei her kömmlichen bekannten heterodynen Interferometern mit He-Ne Gaslasern an die Resonatordaten zur Erfüllung der Vorausset zungen gebunden ist. So kann man im gleichen Schaltungsaufbau die Methoden der
Durch die Verwendung von zwei getrennten Strahlungsquellen kann die Differenzfrequenz innerhalb eines breiten Spektral bereiches beliebig eingestellt werden, während man bei her kömmlichen bekannten heterodynen Interferometern mit He-Ne Gaslasern an die Resonatordaten zur Erfüllung der Vorausset zungen gebunden ist. So kann man im gleichen Schaltungsaufbau die Methoden der
- Wegmessung und der
- Entfernungsmessung
verwirklichen, wobei für die Entfernungsmessung die Hilfsfre
quenzen für die Grobmessung sowohl
- stufenweise als auch
- kontinuierlich
eingestellt werden können.
Die Einstellung des Frequenzabstandes für die Wegmessung er
laubt es, das Interferometer bei der Anwendung im Maschinenbau
den jeweiligen Anforderungen an die Vorschubgeschwindigkeiten
der Maschinen anzupassen, da der Frequenzabstand der für die
Meßgeschwindigkeit begrenzende Faktor ist.
Durch die Verwendung integrierter optischer Wellenleiter ist
die Mischung von Frequenzen zu Schwebungsfrequenzen sehr ein
fach und erfordert keine spezifischen Eigenschaften der Strah
lungsquellen, wie das bei bekannten heterodynen Interferometern
der Fall ist, bei denen vorausgesetzt wird, daß die einzelnen
Frequenzen (Moden) unterschiedliche optische Eigenschaften,
wie zum Beispiel lineare Polarisation mit orthogonaler Ausrich
tung haben. Solche Voraussetzungen können mit dem Diodenlaser
nicht verwirklicht werden, anderseits ist es durch seine Klein
heit die bevorzugte Strahlungsquelle für integrierte optische
Wellenleiter, wodurch sich Interferometer verwirklichen lassen
von einigen Zentimetern Kantenlänge.
Instrumenten solcher Abmessung stehen praktisch alle Anwen
dungsgebiete offen, vom Miniaturtaster bis zum Entfernungs
messer mit Meßbereichen von Submikrometer- bis in den Kilo
meterbereich.
Claims (2)
1. Heterodynes Interferometer zur Längen- und Entfernungs
messung mittels kohärenter elektromagnetischer Strahlung,
dadurch gekennzeichnet, daß es in der Wellenleitertechnik
integrierter optischer Schaltkreise aufgebaut ist und min
destens zwei elektromagnetische Strahlungsquellen unter
schiedlicher Frequenz eingekoppelt, vor und nach dem Inter
ferometer gemischt und die gemischten Schwebungsfrequenzen
getrennt ausgekoppelt werden.
2. Heterodynes Interferometer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorhanden sind, die
die Wellenlänge oder Frequenz mindestens einer kohärenten
Strahlungsquelle stabilisieren.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH225088A CH678109A5 (de) | 1988-06-13 | 1988-06-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3918811A1 true DE3918811A1 (de) | 1989-12-28 |
Family
ID=4229378
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893918811 Withdrawn DE3918811A1 (de) | 1988-06-13 | 1989-06-09 | Heterodynes interferometer |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH678109A5 (de) |
DE (1) | DE3918811A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1990011484A1 (de) * | 1989-03-21 | 1990-10-04 | Tabarelli, Werner | Interferometeranordnung, insbesondere zur entfernungs- bzw. verschiebewegbestimmung eines beweglichen bauteiles |
EP0498575A2 (de) * | 1991-02-08 | 1992-08-12 | Hughes Aircraft Company | Interferometer mit 2-Farben geregelten Laserdioden |
DE4212981A1 (de) * | 1992-04-18 | 1993-10-21 | Deutsche Aerospace | Aktuator |
EP3388862A1 (de) * | 2017-04-13 | 2018-10-17 | Leica Geosystems AG | Hochaufgelöste entfernungsmessung mittels interferometrie |
-
1988
- 1988-06-13 CH CH225088A patent/CH678109A5/de not_active IP Right Cessation
-
1989
- 1989-06-09 DE DE19893918811 patent/DE3918811A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO1990011484A1 (de) * | 1989-03-21 | 1990-10-04 | Tabarelli, Werner | Interferometeranordnung, insbesondere zur entfernungs- bzw. verschiebewegbestimmung eines beweglichen bauteiles |
EP0498575A2 (de) * | 1991-02-08 | 1992-08-12 | Hughes Aircraft Company | Interferometer mit 2-Farben geregelten Laserdioden |
EP0498575A3 (en) * | 1991-02-08 | 1993-02-24 | Hughes Aircraft Company | Stabilized two color laser diode interferometer |
DE4212981A1 (de) * | 1992-04-18 | 1993-10-21 | Deutsche Aerospace | Aktuator |
EP3388862A1 (de) * | 2017-04-13 | 2018-10-17 | Leica Geosystems AG | Hochaufgelöste entfernungsmessung mittels interferometrie |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH678109A5 (de) | 1991-07-31 |
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Legal Events
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8122 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8130 | Withdrawal |