DE3918278A1 - Mittelelektrode fuer zuendkerzen und brennkraftmaschinen - Google Patents
Mittelelektrode fuer zuendkerzen und brennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mittelelektrode für Zünd
kerzen von Brennkraftmaschinen, welche einen Kern aus
einem gut wärmeleitendem unedlen metallischen Werk
stoff aufweist, der im Bereich der Zündspitze mit ei
ner Edelmetallummantelung versehen ist, welche aus
Silber bzw. aus einer Silberlegierung mit überwiegen
dem Silberanteil besteht.
An eine Zündkerzenmittelelektrode zur Verwendung in
Brennkraftmaschinen werden folgende wesentliche Forde
rungen gestellt:
- a) gute thermische und elektrische Leitfähigkeit,
- b) hohe Korrosionsbeständigkeit,
- c) thermische Beständigkeit bei Temperaturen ober halb von 800°C,
- d) geringer Abbrand im Zündlichtbogen.
Diese Mehrzahl an Forderungen lassen sich am besten mit
massiven Elektroden erfüllen, welche im Bereich der Zünd
spitze aus Edelmetallen bzw. deren Legierungen bestehen.
Eine Ausführung, bei der in einen Kupfermantel eine Zünd
spitze aus Platin oder einem anderen Edelmetall einge
setzt ist, beschreibt u.a. die US-PS 27 83 409. Wegen des
hohen Preises der Edelmetalle war bisher ein wirtschaft
licher Einsatz in der Massenfertigung von Mittelelektroden
nicht möglich, und die Anwendung wurde auf Sonderfälle be
schränkt.
In der Reihe der Edelmetalle erscheint Silber besonders
brauchbar, weil es in dem geforderten Temperaturbereich
oxidationsbeständig ist und relativ kostengünstig einge
setzt werden kann. Eine Zündspitze aus Silber konnte bisher
nicht in zufriedenstellender Weise mit einem gut wärmeleiten
dem unedlen metallischen Kernwerkstoff insbesondere mit
Kupfer kombiniert werden. Die Ursache hierfür liegt darin,
daß Silber bei höheren Temperaturen eine hohe Sauerstoff
löslichkeit aufweist. Die hohe Sauerstofflöslichkeit
bewirkt, daß bereits nach kurzen Betriebszeiten der Elektro
de der Sauerstoff durch das Silber hindurchdiffundiert und
auf den unter dem Silber liegenden unedlen Kern trifft, wo
durch dieser an der Grenzfläche oxidiert wird. Eine solche
Oxidationsschicht zerstört jedoch die gut wärmeleitende me
tallische Verbindung zwischen Silber und Kernwerkstoff und
setzt den Wärmeübergang wesentlich herab. Außerdem besteht
die Gefahr, daß die durch die Oxidation bewirkte Volumen
vergrößerung des Kernmaterials zu einer Ausdehnung des um
hüllenden Silbermantels und zu einer damit verbundenen Riß
bildung des keramischen Isolierkörpers führt.
Ein weiterer Grund dafür, die an sich naheliegende Kombi
nation Silbermantel/Kupferkern bisher nicht einzusetzen,
liegt darin, daß an der Grenzfläche ein relativ niedrig
schmelzendes Ag/Cu-Eutektikum entsteht. Die Schmelzpunkte
von Silber mit 961°C und Kupfer mit 1083°C liegen zwar hoch
genug um eine Zerstörung durch Aufschmelzen auszuschließen.
In der Grenzschicht bildet sich jedoch das Ag/Cu-Eutektikum,
welches aus 72% Silber und 28% Kupfer besteht, und dessen
Schmelzpunkt nur bei 780°C liegt. Damit können bei Betriebs
temperaturen der Mittelelektrode Aufschmelzungen im Bereich
der Grenzschicht auftreten, welche eine baldige Zerstörung
der Elektrode herbeiführen.
Aus den genannten Gründen sind bisher als Mittelelektroden
für Zündkerzen lediglich massive Elektroden aus reinem Sil
ber bzw. aus dispersionsgehärtetem Silber eingesetzt worden,
bei denen die Verbindungszone mit dem Mittelelektrodenteil
außerhalb des Bereiches hoher Wärmebelastung liegt. Die Vor
teile der Silberelektroden bestehen vor allem in der hervor
ragenden Abbrandfestigkeit und Resistenz gegen che
mische Angriffe, so daß eine hohe Lebensdauer erzielt werden
kann. Außerdem lassen sich gute Breitbandeigenschaften hin
sichtlich des Wärmewertspektrums und damit des Einsatzbe
reiches der Zündkerze erreichen.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, eine Mit
telelektrode für Zündkerzen von Brennkraftmaschinen zu
schaffen, bei der die günstigen Eigenschaften der Silberum
mantelung eines Kerns aus einem gut wärmeleitendem unedlen
metallenen Werkstoff voll ausgenutzt werden können, ohne
daß im Bereich der Grenzschicht eine Oxidbildung bzw. die
Bildung eines Eutektikums auftritt.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß
an der Grenzfläche zwischen Kernmaterial und Ummantelung
mindestens eine sauerstoffundurchlässige und/oder die Bil
dung eines Eutektikums zwischen Kernmaterial und dem Ma
terial der Ummantelung verhindernde Trennschicht vorgesehen
ist.
Obwohl bei manchen Werkstoffkombinationen die Bildung des
Eutektikums gegenüber der Oxidbildung geringere Bedeutung
besitzt und umgekehrt, so daß die Wirkung der Trennschicht
auf die Vermeidung der Bildung eines Eutektikums bzw. auf
die Unterbindung des Sauerstoffdurchtritts beschränkt werden
kann, erscheint es in den meisten Fällen praktischer Anwen
dung erforderlich, sowohl die Oxidbildung im Bereich der
Grenzschicht, als auch die Bildung eines Eutektikums durch
eine gemeinsame oder mehrere kombinierte Trennschichten zu
vermeiden. Die Trennschicht bzw. -Schichten, deren Dicke vor
zugsweise unterhalb von 50 µm liegen kann, läßt sich dabei
sowohl als Überzug des Kernmaterials, als auch als Auflage
an der Innenseite der Ummantelung oder in beiderseitiger An
bringung vorsehen.
Durch diese Ausbildung einer oder mehrerer Trennschichten
wird die Herstellung einer Kupfer-Silberverbundelektrode
ermöglicht, wodurch gegenüber der bisher bekannten massiven
Silbermittelelektrode eine Reduzierung des Edelmetallein
satzes um wenigstens 50% erreichbar ist.
Bevorzugt wird dabei als Kernmaterial Kupfer und als Material
der Ummantelung Silber verwendet. Es sind jedoch gegebe
nenfalls auch andere Kombinationen zwischen gut wärme
leitenden unedlen metallischen Werkstoffen bzw. Legie
rungen als Kernmaterial und Silber oder Silberlegierungen
mit überwiegendem Silberanteil vorteilhaft verwendbar.
Zweckmäßig erscheint eine Ausbildung, bei der eine sauer
stoffundurchlässige Trennschicht mit einer weiteren zweck
mäßig unmittelbar auf die Kernoberfläche aufgebrachten
Trennschicht zur Verhinderung der Bildung eines Eutektikums
kombiniert ist.
Die Silberummantelung der Elektrode kann gegebenenfalls
vorteilhaft Legierungszusätze, z.B. aus Zinn oder Aluminium,
enthalten, welche die Sauerstoffdurchlässigkeit des Silbers
herabsetzen. Bei genügender Wirksamkeit kann gegebenenfalls
auf die Ausbildung einer speziellen Trennschicht, welche den
Sauerstoffdurchtritt verhindert, verzichtet werden. Allerdings
ergeben die meisten Silberlegierungen mit verminderter Sauer
stofflöslichkeit auch eine verminderte Wärmeleitfähigkeit, wo
durch der Einsatzbereich für den angegebenen Zweck einge
schränkt wird. Besonders vorteilhaft erscheint der Einsatz
sauerstoffundurchlässiger Silberlegierungen mit hoher Wär
meleitfähigkeit, vorzugsweise von AgSi-Legierungen mit einem
Siliziumgehalt von 0,05 bis 0,3 Gew.%. Die Trennschicht zur
Verhinderung der Bildung eines Eutektikums kann vorteilhaft
aus Tantal, Eisen, Nickel bzw. Legierungen dieser Werkstoffe
oder aus einer AgSn-Legierung bestehen.
Eine zweckmäßige Ausführung kann vorsehen, daß an der Grenz
fläche zwischen Kernmaterial und Ummantelung nur eine einzi
ge sauerstoffundurchlässige und die Interdiffusion von Kern
material und Material der Ummantelung verhindernde Schicht
angeordnet ist. Hierfür eignet sich vorzugsweise Platin.
Überraschend hat es sich gezeigt, daß auch AuNi-Legie
rungen als einzige Trennschicht zur Verhinderung des
Sauerstoffdurchtritts und der Interdiffusion zwischen
Kernmaterial und Ummantelung vorteilhaft eingesetzt wer
den können.
Durch die Anwendung der Merkmale der Erfindung wird eine
Mittelelektrode für Zündkerzen geschaffen, in der eine
die Zündspitze bildende Edelmetallummantelung aus Silber
oder einer Legierung mit überwiegendem Silberanteil dauer
haft mit einem Kern aus unedlem Metall verbunden werden
kann, ohne daß die Gefahr der Zerstörung im Bereich der
Grenzschicht eintritt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen erläutert, aus denen sich weitere Erfindungsmerkmale
ergeben; es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer
Zündkerze,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch die
Zündspitze bei der Zündkerze nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt wie in Fig. 2 bei einer alter
nativen Ausführungsform.
In der Darstellung von Fig. 1 erkennt man eine Zündkerze,
bei der in einen Isolierkörper 1 eine Mittelelektrode 2 ein
gesetzt ist. Der Isolierkörper 1 steht mit einem metallischen
Einschraubteil 3 in Verbindung, welcher am vorderen Ende
eines Gewindeabschnitts 4 eine Masseelektrode 5 aufweist.
Im Bereich der Zündspitze 6 der Mittelelektrode ist ein
Kern 7 aus Kupfer, wie in Fig. 2 erkennbar, mit einer Edel
metallummantelung 8 aus Silber, umkleidet. An der Grenz
fläche zwischen dem Kupferkern 7 und der Silberummante
lung 8 befindet sich als Trennschicht eine Platinschicht 9
von etwa 20 µm Dicke, die sowohl den Sauerstoffdurchtritt
von der Silberummantelung nach dem Kernmaterial, als auch
die Bildung eines Eutektikums zwischen dem Kernmaterial
und dem Material der Ummantelung verhindert.
Die Ummantelung des Kernmaterials kann in verschiedenen
bekannten Bearbeitungsverfahren, beispielsweise durch Tief
ziehen und gemeinsame Fließpreßumformung durchgeführt wer
den. Dabei können sich verschiedene Formgestaltungen an der
Grenzfläche zwischen Kern und der Silberummantelung ergeben.
Eine vorteilhafte Ausbildung, bei der sich die Silberumman
telung von der Zündspitze aufwärts verjüngt, ist in Fig. 3
dargestellt. Diese Formgestaltung ergibt eine zusätzliche
Einsparung des Edelmetalls.
Anstelle der gezeigten einen Trennschicht 9 können auch
mehrere Trennschichten unterschiedlicher Zusammensetzung
angewendet werden.
Claims (14)
1. Mittelelektrode für Zündkerzen von Brennkraftma
schinen, welche einen Kern aus einem gut wärme
leitendem unedlen metallischen Werkstoff aufweist,
der im Bereich der Zündspitze mit einer Edelmetall
ummantelung versehen ist, welche aus Silber bzw.
aus einer Silberlegierung mit überwiegendem Silber
anteil besteht, dadurch gekenn
zeichnet, daß an der Grenzfläche zwischen
Kernmaterial (7) und Ummantelung (8) mindestens
eine sauerstoffundurchlässige und/oder die Bildung
eines Eutektikums zwischen Kernmaterial und dem
Material der Ummantelung verhindernde Trennschicht
(9) vorgesehen ist.
2. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine sauer
stoffundurchlässige Trennschicht mit mindestens einer
weiteren Trennschicht zur Verhinderung der Bildung eines
Eutektikums kombiniert ist.
3. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ummantelung
Legierungszusätze enthält, welche die Sauerstoff
löslichkeit des Silbers aufheben bzw. herabsetzen.
4. Mittelelektrode nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ummantelung
aus einer AgSi-Legierung mit einem Silizium-Gehalt
von 0,05-0,3 Gew.% besteht.
5. Mittelelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennschicht
zur Verhinderung der Bildung eines Eutektikums aus
Tantal besteht.
6. Mittelelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennschicht zur
Verhinderung der Bildung eines Eutektikums aus Eisen
besteht.
7. Mittelelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennschicht zur
Verhinderung der Bildung eines Eutektikums aus Nickel
besteht.
8. Mittelelektrode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Trennschicht zur
Verhinderung der Bildung eines Eutektikums aus einer
AgSn-Legierung besteht.
9. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Trennschicht (9) eine
einzige sauerstoffundurchlässige und die Interdiffusion
von Kernmaterial (7) und Material der Ummantelung (8)
verhindernde Schicht (9) vorgesehen ist.
10. Mittelelektrode nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennschicht (9) aus
Platin besteht.
11. Mittelelektrode nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennschicht (9) aus
einer AuNi-Legierung besteht.
12. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Dicke der einzelnen
Trennschicht (9) unterhalb von 50 µm liegt.
13. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich der Querschnitt der
Silberummantelung mit zunehmendem Abstand von der Zünd
spitze verringert.
14. Mittelelektrode nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kernmaterial aus Kupfer
besteht.
Priority Applications (4)
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