DE3916964A1 - Halbleiterlaseranordnung mit ladungstraegerextraktion im spiegelbereich - Google Patents
Halbleiterlaseranordnung mit ladungstraegerextraktion im spiegelbereichInfo
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Description
Die maximale Ausgangsleistung von Halbleiterlasern im GaAlAs-
System wird im allgemeinen durch einen irreversiblen Spiegel
schaden begrenzt. Dieser sogenannte catastrophic optical damage
(COD) wird dadurch verursacht, daß Ladungsträger in der aktiven
Zone zur Spiegelfläche diffundieren und dort durch nicht
strahlende Rekombination zur Erwärmung und zur Zerstörung der
Spiegelfläche bei hohen Leistungen führen.
Für die meisten Anwendung des Halbleiterlasers ist es
notwendig, die Ausgangsleistung über die Anwendungsdauer kon
stant zu halten. Aufgrund von Temperatureinflüssen und Alte
rungserscheinungen ist es deshalb notwendig, die abgegebene
Leistung ständig zu messen und nachzuregeln.
Die Leistungsgrenze, bei der die Spiegelfläche irreversibel
zerstört wird, kann zumindest bei Lasern im AlGaAs-Material
system dadurch erhöht werden, daß der Spiegelbereich aus einem
Material besteht, das einen höheren Bandabstand besitzt als die
Photonenenergie des Laserlichtes. Diese sogenannten nichtabsor
bierenden Spiegel können entweder durch epitaktisches
Überwachsen des Spiegelbereichs mit einer geeigneten
AlGaAs-Schicht oder durch diffusionsinduziertes Auflösen von
Quantum-Well-Strukturen hergestellt werden. Beide Verfahren
sind technologisch aufwendig.
Die Messung der abgestrahlten Leistung wird mit einer Foto
diode durchgeführt, die in der Nähe des rückwärtigen
Laserspiegels angeordnet ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen einfach her
zustellenden, wirkungsvollen Aufbau eines Halbleiterlasers
anzugeben, bei dem eine Zerstörung der Spiegelfläche durch
Erwärmung der Spiegelzonen verhindert ist.
Diese Aufgabe wird mit einer erfindungsgemäßen Halbleiter
laseranordnung mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Weitere Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Es folgt eine Beschreibung des erfindungsgemäßen Aufbaues
anhand der Fig. 1 und 2.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Halbleiterlaseraufbau.
Fig. 2 zeigt diesen erfindungsgemäßen Halbleiterlaseraufbau in
Aufsicht.
Die grundlegende Idee bei vorliegender Erfindung besteht darin,
eine Erwärmung der Spiegel dadurch zu verhindern, daß während
des Betriebes des Lasers Ladungsträger aus den vor diesen Spie
geln befindlichen Bereichen der aktiven Zone abgesaugt werden.
Zu diesem Zweck sind die unmittelbar vor den Laserspiegeln be
findlichen Bereiche als von dem eigentlichen Laserbereich
elektrisch getrennte Bereiche, die wie Fotodioden betrieben
werden, ausgebildet.
Fig. 1 zeigt einen möglichen Aufbau im Querschnitt. Ausgehend
von einem n-dotierten Substrat 9 sind nacheinander aufgewachsen:
eine ebenfalls n-dotierte untere Mantelschicht 8, eine aktive
Zone 7, eine p-dotierte obere Mantelschicht 6 und darauf für
eine Verbesserung der Kontakteigenschaften eine aus mehreren
lateral zueinander angeordneten Anteilen bestehende hoch
p-dotierte Kontaktschicht 5 aus Halbleitermaterial
aufgewachsen. Die jeweiligen Anteile dieser Kontaktschicht 5
sind mit Metallisierungen versehen. Ein erster Anteil 3 dieser
Metallisierung befindet sich oberhalb des für Strahlungs
erzeugung vorgesehenen Bereiches der aktiven Zone 7. Ein
zweiter Anteil 4 der Metallisierung befindet sich auf einem
unmittelbar vor einem Laserspiegel 11 befindlichen Bereich und
ist von dem ersten Anteil 3 getrennt, wobei in diesem Zwischen
raum zwischen dem ersten Anteil 3 und dem zweiten Anteil 4 auch
die Kontaktschicht 5 unterbrochen ist, so daß eine elektrische
Unterbrechung zwischen diesem ersten Anteil 3 und dem zweiten
Anteil 4 vorhanden ist. Entsprechend, aber aus Gründen der
Übersichtlichkeit in der Fig. 1 nicht eingezeichnet, befinden
sich vor allen Laserspiegeln 11 entsprechende von dem ersten
Anteil 3 der Metallisierung getrennte weitere Metallisierungen.
Wie in der Fig. 1 durch die angelegten Stromkreise angedeutet
ist, läßt sich diese Halbleiterlaseranordnung so betreiben, daß
über eine erste Spannungsversorgung 1 mit der Spannung U 1 und
dem Strom I 1 der für Strahlungserzeugung vorgesehene
hauptsächliche Anteil der aktiven Zone 7 derart mit Strom
versorgt wird, daß Laserstrahlung angeregt wird, und über eine
zweite Spannungsversorgung 2 mit der Spannung U 2 und dem Strom
I 2 der mit dem zweiten Anteil 4 der Metallisierung versehene
Bereich vor dem Laserspiegel 11 nach Art einer Fotodiode in
Sperrichtung betrieben wird, so daß die Ladungsträger in diesem
Bereich der aktiven Zone 7 in so hohem Grade abgesaugt werden,
daß eine Erwärmung der Spiegelbereiche durch
Ladungsträgerrekombination unter ein tolerierbares Maß gedrückt
wird.
Die in Fig. 2 dargestellte Aufsicht auf die Halbleiterlaser
anordnung zeigt besonders deutlich die von dem ersten Anteil 3
der Metallisierung und dem zweiten Anteil 4 der Metallisierung
eingenommenen Bereiche in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel.
Es ist in diesem Ausführungsbeispiel eine durch gestrichelte
Linien angedeutete laterale Begrenzung 12 des laseraktiven
Bereiches innerhalb der aktiven Zone 7 vorgenommen. Statt nur
eines Laserstreifens können durch entsprechende laterale Be
grenzungen 12 auch mehrere nebeneinander angeordnete Laser
streifen ausgebildet sein. Die Endflächen bilden die Laser
spiegel 11. In diesem Fall sind die Bereiche vor den beiden
Laserspiegeln 11 mit dem zweiten Anteil 4 der Metallisierung
bedeckt. Dieser zweite Anteil 4 der Metallisierung besteht aus
zwei jeweils vor einem Laserspiegel 11 befindlichen recht
eckigen Anteilen und einer damit verbundenen Fläche für den
Anschluß der Zuleitung. Der erste Anteil 3 der Metallisierung
überdeckt den gesamten für Strahlungserzeugung vorgesehenen An
teil des Laserstreifens und verfügt ebenfalls über eine Fläche
zum Anschluß der Zuleitung. Diese Zuleitungen mit den zuge
hörigen Strömen I 1 und I 2 sind ebenfalls eingezeichnet.
Bei vorliegendem Ausführungsbeispiel ist das Substrat 9 leitend
dotiert und auf seiner Unterseite mit dem Substratkontakt 10
versehen. Abgesehen von dieser besonders vorteilhaften Ausge
staltung ist auch denkbar, daß ein semiisolierendes Substrat 9
verwendet wird und die Kontaktierung auf einer freien Fläche
der unteren Mantelschicht 8 erfolgt. Alternativ zu dem be
schriebenen Ausführungsbeispiel kann die Dotierung auch mit
entgegengesetzten Vorzeichen erfolgen, d.h. daß das Substrat 9
und die untere Mantelschicht 8 p-leitend und die obere
Mantelschicht 6 und die Kontaktschicht 5 n-leitend dotiert
sind.
Der erfindungsgemäße Aufbau ist besonders effizient, wenn die
aktive Zone 7 eine Quantum-Well-Struktur aufweist. Wie in der
Veröffentlichung von S. Tarucha e.a.: "Optical Absorption Cha
racteristics of GaAs-AlGaAs Multi-Quantum-Well Heterstructure
Waveguides" in Japanese Journal of Applied Physics 22, L 482
bis L 484 (1983) beschrieben ist, zeichnet sich eine
Quantum-Well-Struktur geeigneter Dimensionierung dadurch aus,
daß die Photonenenergie der Laserstrahlung durch eine mit der
Ladungsträgerinjektion verbundene Reduzierung der Bandlücke
kleiner ist als der Bandabstand im ungepumpten Material. Das
führt zu einer im Vergleich zu einer üblichen Doppelhetero
struktur niedrigeren Absorption der Laserstrahlung in einem
ungepumpten Bereich, wie er unter dem zweiten Anteil 4 der
Metallisierung in der aktiven Zone 7 vorliegt. Zusätzlich ist
in Quantum-Well-Lasern die Überlappung der optischen Welle mit
der aktiven Zone geringer als in Doppelheterostrukturen. Es ist
also möglich, im Laserresonator ungepumpte Gebiete geringer
Absorption zu realisieren, ohne die Laserverluste so zu
erhöhen, daß der Schwellenstrom ansteigt oder der Laser zu
Selbstpulsationen durch einen sättigbaren Absorber im Resonator
neigt.
Der in der Einleitung beschriebene Effekt des catastrophic
optical damage läßt sich zu höheren Leistungen verschieben,
wenn die Ladungsträger in der aktiven Zone 7 die Laserspiegel
11 nicht erreichen. Bei dem erfindungsgemäßen Aufbau wird dies
dadurch erreicht, daß diese Ladungsträger über den zweiten An
teil 4 der Metallisierung abgesaugt werden. Dabei kann die
unter diesem zweiten Anteil 4 liegende pn-Struktur ähnlich einer
Fotodiode im Kurzschlußbetrieb (U 2 = 0) oder mit einer Sperr
spannung betrieben werden. Der Strom I 2 ist direkt propor
tional zur emittierten Lichtleistung und kann daher als Meß
größe zu Regelzwecken verwendet werden. Die in den Figuren ein
gezeichnete Abmessung 13 der Kontaktierung des
Spiegelbereiches in der Richtung senkrecht zu den Laserspie
geln 11 sollte vorteilhaft im Bereich von 5 µm bis 20 µm
liegen. Für den Zwischenraum, in dem der erste Anteil der Me
tallisierung von dem zweiten Anteil 4 der Metallisierung
getrennt ist, ist eine Breite, d.h. die Abmessung, die der
Differenz zwischen dem Abstand 14 des ersten Anteiles 3 der
Metallisierung von dem Laserspiegel 11 und der Abmessung 13 der
Kontaktierung des Spiegelbereiches entspricht, von 2 µm bis 5
µm ausreichend.
Der Halbleiterlaser selbst kann in allen bekannten Formen (ge
winngeführt, indexgeführt, Schmal- oder Breitstreifenlaser,
Laserarray) ausgeführt sein. Die aktive Zone 7 besteht aus
einer Einfach- oder Mehrfach-Quantum-Well-Struktur und besitzt
einen niedrigeren Bandabstand als das Material der oberen Man
telschicht 6 und der unteren Mantelschicht 8. Die hochdotierte
Kontaktschicht 5 ermöglicht die Realisierung von ausreichend
niederohmigen Kontakten mittels der aufgebrachten Metallisie
rung.
Diese Metallisierung kann aus den üblichen Materialien (z.B.
TiPtAu) bestehen.
Claims (7)
1. Halbleiterlaseranordnung auf einem Substrat (9) aus Halblei
termaterial, das für elektrische Leitung eines ersten Leitungs
typs dotiert ist, mit übereinander aufgewachsen
- - einer unteren Mantelschicht (8) aus Halbleitermaterial, das für elektrische Leitung des ersten Leitungstyps dotiert ist,
- - mindestens einer aktiven Zone (7), die in Längsrichtung von Laserspiegeln (11) begrenzt ist,
- - einer oberen Mantelschicht (6) aus Halbleitermaterial, das für elektrische Leitung des entgegengesetzten zweiten Lei tungstyps dotiert ist,
- - einer Kontaktschicht (5) mit darauf aufgebrachter Metalli sierung (3,4) und
- - mit einem Substratkontakt (10),
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Kontaktschicht (5) einen ersten Anteil (53) und einen davon getrennten zweiten Anteil (54) hat,
- - daß die Metallisierung dementsprechend einen ersten Anteil (3) auf dem ersten Anteil (53) der Kontaktschicht (5) und einen davon getrennten zweiten Anteil (4) auf dem zweiten Anteil (54) der Kontaktschicht (5) hat,
- - daß dieser erste Anteil (53) der Kontaktschicht und dieser erste Anteil (3) der Metallisierung den für die Strahlungserzeugung vorgesehenen Bereich der aktiven Zone (7) bedecken und
- - daß diese zweiten Anteile (4,54) der Kontaktschicht und der Metallisierung jeweils zumindest einen unmittelbar vor einem jeweiligen Laserspiegel (11) befindlichen Bereich bedecken.
2. Halbleiterlaseranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Leitungstyp n-Leitung und der zweite Leitungstyp
p-Leitung ist.
3. Halbleiterlaseranordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Leitungstyp p-Leitung und der zweite Leitungstyp
n-Leitung ist.
4. Halbleiterlaseranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine laterale Begrenzung des für die Strahlungserzeugung
vorgesehenen Bereiches der aktiven Zone (7) auf mindestens
einen Streifen vorgesehen ist.
5. Halbleiterlaseranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aktive Zone (7) in Quantum-Well-Struktur ausgebildet
ist.
6. Halbleiterlaseranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Anteil (4) der Metallisierung in jedem vor einem
jeweiligen Laserspiegel (11) befindlichen Bereich jeweils zum
Laserspiegel (11) parallele Berandungen aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893916964 DE3916964A1 (de) | 1989-05-24 | 1989-05-24 | Halbleiterlaseranordnung mit ladungstraegerextraktion im spiegelbereich |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893916964 DE3916964A1 (de) | 1989-05-24 | 1989-05-24 | Halbleiterlaseranordnung mit ladungstraegerextraktion im spiegelbereich |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3916964A1 true DE3916964A1 (de) | 1990-11-29 |
Family
ID=6381339
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893916964 Withdrawn DE3916964A1 (de) | 1989-05-24 | 1989-05-24 | Halbleiterlaseranordnung mit ladungstraegerextraktion im spiegelbereich |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3916964A1 (de) |
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1989
- 1989-05-24 DE DE19893916964 patent/DE3916964A1/de not_active Withdrawn
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