DE3916907A1 - Ansteuerung fuer bewegliche teile eines kuehlergrills - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ansteuerung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige bewegliche Teile sind in der Regel als Lamellen ausgeführt, die um sich in ihrer Längsrichtung und quer zur Fahrzeuglängsachse erstreckende Achsen schwenk­ bar gelagert sind; man kennt jedoch auch zwischen einer den Kühlergrill für die Luft­ durchströmung freigebenden Stellung und einer den Kühlergrill verschließenden Sperr­ stellung verschiebbare Elemente.

Bekannt sind Ansteuerungen für derartige bewegliche Teile, die ausschließlich tempe­ raturabhängig oder fahrgeschwindigkeitsabhängig arbeiten. Bei einer unerwünschten Erwärmung des Kühlwassers der Brennkraftmaschine im dem Kühlergrill nachgeschalte­ ten Kühler derselben werden die beweglichen Teile des Kühlergrills in eine Stellung bewegt, in der sie die maximale Kühlluftströmung zulassen, und bei fahrgeschwindig­ keitsabhängiger Ansteuerung wird der Kühlergrill mit steigender Geschwindigkeit mehr und mehr verschlossen, da durch die zunehmende Fahrtluftströmung die Kühlwirkung vergrößert wird.

Dieses möglichst weitgehende Verschließen des Kühlergrills bei hohen Fahrgeschwin­ digkeiten des Fahrzeugs wirkt sich insofern vorteilhaft hinsichtlich des Luftwiderstands desselben und damit des Kraftstoffverbrauchs aus, als jede Abweichung von einer glat­ ten Außenkontur des Frontbereichs des Fahrzeugs, insbesondere durch zusätzliche Öff­ nungen, zu einer Vergrößerung des c _w -Werts führt.

Aus der DE-OS 21 48 309, B 62 D 35/00, ist auch bereits eine derartige Ausbildung von Luftführungskanälen im Fahrzeug bekannt, daß jeder Luftführungskanal gleichsam eine den dynamischen Raddruck erhöhende Luftleitvorrichtung bildet. Zu diesem Zweck ver­ laufen die hinteren Wände der Luftführungskanäle schräg nach oben, so daß die nach Passieren des Kühlers der Brennkraftmaschine erwärmte Kühlluft aus der Motorhaube vor der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs austritt. Eine derartige Ausbildung der Luftführungskanäle mit Austritt der verbrauchten Kühlluft vor der Windschutzscheibe ist aber nicht nur aus Platzgründen kritisch, sondern auch deshalb, weil üblicherweise die zur Kühlung des Fahrzeuginnenraums in der warmen Jahreszeit dienende Frischluft vor der Windschutzscheibe in die Frischluftzuführung eintritt, so daß die Gefahr be­ steht, daß statt kühler Frischluft die durch die beschriebenen Luftführungskanäle ge­ leitete erwärmte Kühlluft angesaugt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ansteuerung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, also bei solcher Kühlluftführung, daß die abströmende Kühlluft in Richtung Fahrbahn geführt ist, zu schaffen, die in den Zeiträumen, in denen ein ho­ her Raddruck im Bereich der Vorderräder erforderlich ist, eine Vergrößerung desselben hervorruft.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkma­ len des Hauptanspruchs, vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Vorteilhafterweise ist die eigentliche Kühlluftführung durch den Kühler der Brennkraft­ maschine und im Motorraum des Fahrzeugs hinsichtlich der Kühlwirkung optimiert, das heißt es werden während des normalen Fahrbetriebs des Fahrzeugs auch - begrenzte - Auftriebserhöhungen durch die Kühlluftführung in Kauf genommen. Insbesondere bei kritischen Bremsvorgängen (Patentanspruch 2) wird durch Verschließen des Kühlergrills jedoch dafür gesorgt, daß die Eigenheiten der Kühlluftführung keinen Einfluß auf den Raddruck an den Vorderrädern haben; vielmehr ist es möglich, den Kühlergrill einschließ­ lich seiner beweglichen Teile (also z. B. Lamellen) so zu gestalten, daß bei in Sperrstel­ lung befindlichen beweglichen Teilen der Kühlergrill eine Auftriebsverringerung des Vorderwagens zur Folge hat.

In derartigen Bremssituationen, bei denen die das Fahrzeug antreibende Brennkraftma­ schine ohnehin allenfalls im Schubbetrieb läuft, ist eine verhältnismäßig kurzzeitige Unterbrechung der Kühlluftströmung vertretbar. Gemäß Patentanspruch 3 kann man die Anzahl dieser Unterbrechungen der Kühlluftströmung noch weiter verringern, wenn man den Kühlergrill bei Bremsvorgängen nur dann verschließt, wenn das Fahrzeug mit einer solchen Geschwindigkeit fährt, daß die Frage der aerodynamischen Auftriebser­ höhung bzw. -verringerung überhaupt eine Rolle spielt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figur erläutert, deren Darstellung sich auf die Wiedergabe der hier interessierenden Teile beschränkt.

Man erkennt den Vorderwagen 1 eines Kraftfahrzeugs mit dem Motorraum 2, der die Brennkraftmaschine 3 nebst Wechselgetriebe 4 aufnimmt. Bei 5 ist die Windschutz­ scheibe angedeutet; gleichsam in Fortsetzung derselben nach unten erstreckt sich die Spritzwand 6.

Am vorderen Ende des Vorderwagens 1 erkennt man oberhalb des Stoßfängers 7, der in den Frontspoiler 8 üblicher Bauart übergeht, den Kühlergrill 9, dessen bewegliche Teile 10 als um quer verlaufende Achsen 11 schwenkbare Lamellen ausgebildet sind. Befinden sich die Lamellen 10 in ihrer Sperrstellung, in der sie im wesentlichen senk­ recht verlaufen, so unterbinden sie die Kühlluftzufuhr zum Kühler 12 der Brennkraft­ maschine, dem in üblicher Weise ein Gebläse 13 zugeordn et ist. Gibt dagegen der Küh­ lergrill 9 eine Kühlluftströmung frei, so verläßt die "verbrauchte" Kühlluft den Motor­ raum 2 längs der Spritzwand 6 in Richtung nach unten strömend.

Zum Verschwenken aller Lamellen 10 dient der hydraulisch, elektrisch oder pneuma­ tisch arbeitende Motor 14, dem in diesem Ausführungsbeispiel über die Leitung 15 Si­ gnale für das Betätigen der Radbremsen des Fahrzeugs, über die Leitung 16 Signale eines in den Kühler 12 eingebauten Temperatursensors für die Kühlflüssigkeit der Brennkraftmaschine 3 sowie schließlich über die Leitung 17 Signale für die Fahrge­ schwindigkeit des Fahrzeugs zugeführt werden. Nur dann, wenn über die Leitung 15, die beispielsweise den Druck in einem Bremskraftverstärker 18 erfaßt, ein Bremsvor­ gang einer vorgegebenen Intensität und gleichzeitig über die Leitung 17 eine so hohe Fahrgeschwindigkeit signalisiert werden, daß die Radkraft an den Vorderrädern 19 auf aerodynamischem Wege beeinflußt werden kann, bewirkt der Motor 14 eine Bewegung aller Lamellen 10 durch Schwenken um ihre Achsen 11 in ihre Sperrlage, so daß ein maximaler Raddruck an den Vorderrädern 19 während dieses Bremsvorgangs erzeugt wird.

Diese Ansteuerung über die Leitungen 15 und 17 ist der temperaturabhängigen An­ steuerung über die Leitung 16 überlagert, so daß auch bei hohen Kühlwassertempera­ turen die Lamellen 10 bei kritischen Bremsvorgängen in ihre Sperrlage bewegt werden. Andererseits sorgt die temperaturabhängige Ansteuerung über die Leitung 16 dafür, daß im normalen Fahrbetrieb der Kühllufteintrittsquerschnitt auf seinen notwendigen Wert begrenzt ist, so daß auch die dadurch hervorgerufenen Vergrößerungen von c _w - Wert und Auftrieb auf notwendige Größen begrenzt sind.

Mit der Erfindung ist also mit einfachen Mitteln eine Möglichkeit geschaffen, während kritischer Bremsvorgänge eines Fahrzeugs durch die Kühlluftführung im Motorraum desselben hervorgerufene Auftriebsvergrößerungen zu eliminieren bzw. durch entspre­ chende Betätigung der beweglichen Elemente eines Kühlergrills bei diesen Bremsvor­ gängen den Auftrieb zu verringern.

Claims (3)

1. Ansteuerung für bewegliche Teile eines im Wege der Kühlluft für eine Brennkraft­ maschine fahrzeugfrontseitig angeordneten Kühlergrills, wobei die abströmende Kühlluft in Richtung Fahrbahn geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beweg­ lichen Teile (10) des Kühlergrills (9) bei Bremsvorgängen in ihre den Kühlergrill (9) verschließende Sperrlage bewegt werden.

2. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Teile (10) nur bei Bremsvorgängen vorgegebener Mindestintensität in ihre Sperrlage be­ wegt werden.

3. Ansteuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beweglichen Teile (10) nur dann bei Bremsvorgängen in ihre Sperrlage bewegt werden, wenn das Fahrzeug mit einer vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit fährt.