DE3916730C2 - Anordnung zur Spurführung eines Fahrzeugs über einem passiven Leitmittel - Google Patents
Anordnung zur Spurführung eines Fahrzeugs über einem passiven LeitmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Eine solche Anordnung ist aus der EP 02 01 720 A1 bekannt.
Dort beruht die Spurführung auf der Abtastung eines Spurbandes,
z. B. einer Aluminiumfolie, durch eine Sensoreinrichtung mit drei
Sensoren.
Mit Beschreibung der Fig. 3 (Spalte 5, Zeilen 33-55)
wird insbesondere ein einfaches Codiersystem dargestellt.
Hiernach werden rechts und links neben dem Spurband weitere
sensorisch erfaßbare metallene Codierstreifen aufgebracht.
Über zusätzliche Sensoren (2, 3 sowie 1, 4) lassen sich
kurze und lange Codierungsstreifen unterscheiden. Umfangreichere
Codierungen sind jedoch nicht möglich, da für jedes
Bit ein Codierstreifen gesetzt oder nicht gesetzt werden
muß. Weiterhin ist es nachteilig, daß eine elektromagnetisch
saubere Umgebung vorausgesetzt wird. Überall dort, wo
Armierungen in der Fahrbahn oder Metallspäne und dergl. auf
der Fahrbahn liegen, macht die Erkennung der Signale Probleme.
Es wird weiter angegeben, daß auch bei Unterbrechung des
Spurbandes das Fahrzeug seinen Weg fortsetzt, indem die
gerade vorhandene Lenkstellung beibehalten wird.
Zur Spurführung von Fahrzeugen werden außer optischen Sy
stemen üblicherweise von einem Generator getriebene in der
Fahrbahn verlegte Induktionsschleifen verwendet. Das Leit
mittel ist also aktiv. Der Vorteil der aktiven Systeme ist,
daß sie auch über einen großen Abstand präzise erkannt wer
den können.
Bei Verwendung passiver Leitmittel muß allgemein eine grö
ßere Ungenauigkeit oder ein geringerer Leseabstand akzep
tiert werden. Vorteilhaft ist jedoch, daß sie an sich nicht
ausfallen können und der fahrbahnseitige Aufwand geringer
ist.
Es ist bekannt, zur Spurführung in der Fahrbahn Leitmittel
aus elektromagnetische Wechselfelder beeinflussendem Mate
rial zu verwenden. Geeignet sind Aluminium- oder auch Ma
gnetfeld beeinflussende Bleche, die in die Fahrbahn einge
lassen werden.
Seit einigen Jahren werden auch sog. passive Kode- oder In
formationsträger zur Ortskodierung in der Fahrbahn verwen
det. Sie beziehen die notwendige Betriebsenergie aus einer
Sendeeinrichtung am Fahrzeug. Für die Energieübertragung
sind sie mit einer Antenne ausgerüstet, die je nach Ausfüh
rung (z. B. mit einem Ferritkern) das Wechselfeld auf ähnli
che Weise wie ein Blech beeinflußt.
Durch die DE 27 40 422 B1 ist bekannt, ein Leit
mittel in der Fahrbahn zu verwenden, um ein hochfrequentes
Feld, das von einer achsparallelen Sendespule ausgeht, zu
verzerren. Dazu wird die Sendespule von einem Generator mit
konstanter Frequenz und Amplitude gespeist. Es bildet sich
das genannte hochfrequente elektromagnetische Feld quer zur
Fahrtrichtung. Im einfachsten Fall wird das Feld mit zwei
ebenfalls achsparallelen Induktionsspulen gemessen. Die
Meßspulen liefern der jeweiligen Feldstärke entsprechend
analoge Signale, welche einer üblichen Lenkregelung zuge
führt werden. Es ist erforderlich, daß das Leitmittel rela
tiv tief in die Fahrbahn eindringt, damit Feldablenkungen
deutlich erkannt werden. Dies wird durch hochkantige Bleche
erreicht. Bei diesem Verfahren ist die aufwendige Installa
tion der Bleche in der Fahrbahn nachteilig.
Passive Kode- oder Informationsträger sind durch die
US 41 96 418 und andere Verfahren bekannt. Typisch ist, daß
Energie von dem Lesegerät (z. B. am Fahrzeug) ähnlich wie
bei einem Trafo mit jedoch sehr großem Luftspalt übertragen
wird. Im Kodeträger wird die Energie gleichgerichtet, der
Kodespeicher ausgelesen und die gleiche oder eine andere
Antenne mit dem Kode moduliert. In der Lesestation wird das
Signal empfangen und ausgewertet. Die Antenne des Kodeträ
gers besteht häufig aus einem bewickelten Ferritkern, ist
also magnetisch leitend. Dadurch beeinflußt die Antenne das
elektromagnetische Wechselfeld ähnlich wie ein Blech.
Aus der Druckschrift DE-AS 16 13 991 ist eine elektrische
Steuereinrichtung für die selbständige Steuerung eines
Fahrzeugs bekannt, bei der durch einen mit Wechselstrom ge
schlossenen Leiter (24), der entlang der Fahrstrecke ange
ordnet ist, Spannungen in zwei Spulen (22, 22) induziert
werden. Der Vergleich der Phasenlage der in der Spule (20)
induzierten Spannung (Referenzspannung) und der zweiten
Spannung gibt hierbei die Richtung der Abweichung an (Spal
te 1, Anspruch 1, Fig. 1, 3, 7). Verfahren dieser Art sind
weiterhin bekannt und werden oft eingesetzt.
Nachteilig ist hier ebenfalls die notwendige Verwendung ei
nes aktiven Leitmittels. Hierfür wird meistens eine ring
förmig geschlossene Führungsleitung verwendet, in die von
einem fahrbahnseitigen Generator ein entsprechender Wech
selstrom getrieben wird. Entlang der Führungsleitung wird
dann das gewünschte elektromagnetische Feld abgestrahlt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art
aufzuzeigen, deren Aufwand
zur Spurführung quer zur Fahrtrichtung bei zusätzlicher
Positionierung in Fahrtrichtung sowohl fahrzeug- als auch fahrbahnseitig
geringer wird.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Patentanspruch
1 gelöst.
Die Positionierung in Fahrtrichtung mittels des
zweiten Sensors kann durch
eine einfache entsprechende Erweiterung am Auswerter, z. B.
mittels eines Multiplexers erfolgen.
Es ist möglich, Baugruppen von Spurführungs- und Kodeträgerlesegerät
zu kombinieren. Beispielsweise lassen sich gemäß Anspruch 2, Generator
und Sendeantenne bei entsprechender Auslegung gemeinsam
verwenden.
Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere
darin, daß nur ein Sensor benötigt wird, um die Größe der
Abweichung von der Fahrbahn festzustellen. Das Bezugssignal
für die Richtung der Abweichung kann direkt vom Sender oder
indirekt durch einfachste Koppelelemente vom Sender oder
der Antenne abgegriffen werden.
Vorteilhaft ist auch, daß das Leitmittel auf oder in der
Fahrbahn aufgebracht werden kann. Das aufwendige Fräsen wie
für Induktionsschleifen ist nicht erforderlich. Dadurch
werden Hallenböden oder Straßen nicht oder nur sehr gering
beschädigt.
Die Kontrolle der Amplitude des Bezugssignals kann auch ge
nutzt werden, um die Anwesenheit des Leitmittels zu prüfen.
Falls das zu erwartende Leitmittel nicht innerhalb einer
bestimmten Strecke festgestellt wird, kann das Fahrzeug ge
stoppt werden. Es wird also der Ort in Fahrtrichtung er
kannt. Das Leitmittel kann als festcodierte Informations
quelle ähnlich einem Barcode genutzt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Zeichnungen dar
gestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 Anordnung mit senkrechter Ferritantenne.
Fig. 2 Anordnung mit waagerecht wirkender Luftspule.
Fig. 3 Darstellung des Versatzsignals in Abhängigkeit von
der Abweichung.
Fig. 4 Darstellung einer Ausführung zur genauen
Positionierung in Fahrtrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit einer senkrechten
Antenne (1) am Fahrzeug. Hier ist es eine Ferritantenne,
die mit einem Kondensator einen Schwingkreis bildet. Der
Generator (5) liefert die Energie. Von der Antenne ausge
hend sind zwei Feldlinien (7) dargestellt. In der Mittella
ge des Sensors (2) über dem Leitmittel (3) wird kein Ver
satzsignal (Fig. 3 (10)) über die Zuleitung (9) an den Aus
werter (6) gegeben. In diesem Auswerter (6) befinden sich
die üblichen Mittel, um die Signale weiter zu verarbeiten.
Das Leitmittel (3) hat je nach Entfernung, Art und Größe
einen Einfluß auf die Amplitude an der Antenne (1). Somit
kann das Bezugssignal (8) nicht nur als Referenz für die
Phase zur Erkennung der Richtung der Abweichung rechts oder
links genutzt werden. Es bietet sich auch an, mit diesem
Mittel zu prüfen, ob überhaupt ein Leitmittel vorhanden
ist. Auch hierfür ist die Ausbildung der Antenne zum
Schwingkreis vorteilhaft. Abgestimmte Schwingkreise mit ho
her Güte reagieren sehr deutlich auf das Leitmittel. Das
Leitmittel (3) ist hier als liegende Ferritantenne eines
Kode- oder Informationsträgers angenommen.
Fig. 2 stellt eine weitere Ausführungsform dar. Die Antenne
(1) ist hier als quer zur Fahrtrichtung liegende Luftspule
ausgeführt. Der Sensor (2) befindet sich nicht über dem
Leitmittel (3). Das Feld ist durch das Leitmittel unsymme
trisch; es wird ein entsprechendes Signal im Sensor er
zeugt. Die Feldlinien (7) verdeutlichen die Feldänderung.
Fig. 3 zeigt Phasenlage und Amplitude (U) des Versatzsi
gnals (10) in Abhängigkeit von der Abweichung (d) quer zur
Fahrtrichtung.
Fig. 4 zeigt die Positionierung des Fahrzeugs, mit einem weiteren,
in Fahrtrichtung ausgerichteten Sensor.
Der Positioniersensor (14) ist in der Funktionsweise mit
dem hier für die Spurhaltung genutzten Sensor (2) ver
gleichbar. Über einem passiven Kode- oder Informationsträ
ger (16) mit senkrechtstehender Ferritantenne als Leitmit
tel (3) kann er sehr genau am Ort in Fahrtrichtung positio
nieren. Hierfür ist der deutliche Nulldurchgang (17) des
phasenbezogenen gleichgerichteten Wechselspannungssignals
(15) wegen der Steilheit mittig bezogen auf die Ferritan
tenne des Kodeträgers (16) vorteilhaft. Es handelt sich in
dieser Anwendung also um zwei Anordnungen zur
Führung eines Fahrzeugs, wobei der eine Sensor (2) zur Füh
rung quer zur Fahrtrichtung und der andere Sensor als Posi
tioniersensor (14) zur Führung längs zur Fahrtrichtung
dient. Beide Anordnungen nutzen den gleichen Generator, die
gleiche Antenne (1) und die gleichen längs der Fahrbahn in
stallierten passiven Leitmittel.
Claims (2)
1. Anordnung zur Spurführung eines Fahrzeugs über einem
eine Fahrspur bildenden, passiven Leitmittel, welches
elektromagnetische Wechselfelder beeinflussende Eigen
schaften hat, bestehend aus einer fahrzeugseitigen
Sendeeinrichtung mit Generator und Antenne zur Abstrahlung
eines elektromagnetischen Wechselfeldes und einer Sensor
einrichtung zur Aufnahme und Auswertung des durch das
Leitmittel beeinflußten Wechselfeldes zur Spurführung des
Fahrzeugs quer zur Fahrtrichtung und mit der Fahrspur
zugeordneten, passiven Informationsträgern,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Leitmittel (3) aus den längs der Fahrspur In Abständen installierten passiven Informations trägern (16) besteht,
- - daß die Sensoreinrichtung zur Spurführung des Fahrzeuges aus einem einzelnen Sensor (2) besteht, der quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet ist,
- - daß ein weiterer Sensor (14) zur Aufnahme der Feld linien des Wechselfeldes längs in Fahrtrichtung ausgerichtet ist, wobei eine diesem Sensor (14) zugeordnete Auswerteeinrichtung die durch die passiven Informationsträger erzeugten Nulldurchgänge einer auf die Phase des abgestrahlten Wechselfeldes bezogenen, gleichgerichteten Wechselspannung zur Positionierung des Fahrzeuges längs der Fahrtrichtung auswertet.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (5) und die
Antenne (1) sowohl zur Spurführung als auch zur Positionierung
des Fahrzeugs gemeinsam verwendet werden.
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Also Published As
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