DE3916171A1 - Verfahren zur justage von drehstaehlen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Justage von Drehstählen in bezug auf die Drehachse von Drehmaschinen.

Drehmaschinen sind Werkzeugmaschinen zur spannenden Formung von Umfang und Stirnseite eines sich drehenden Werkstücks. Die Drehbewegung des Werkstücks um die Drehachse ist gleichzeitig die für das Spannen benötigte Schnittbewegung und die den Ro­ tationskörper erzeugende Bewegung. Die Form der Mantelfläche des Werkstücks ergibt sich durch die Verschiebung des im Werk­ zeughalter gespannten Drehstahls, der häufig auch als Drehmeißel bezeichnet wird. Die Höheneinstellung bzw. Justage der Drehstähle erfolgt auf absolute Mitte der Drehachse oder bei entsprechenden Arbeiten über oder unter der Drehachse. Die Höheneinstellung der verschiedenartigsten Drehstähle wird dabei geschätzt oder es erfolgt eine Einstellung auf Mitte nach der Körnerspitze am Reitstock. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Einstellung der Drehstähle auf Mitte durch Plandreh­ versuche zu ermitteln, wobei insbesondere bei kleinen und tiefen lnnenausdrehungen beim Plandrehen die Gefahr einer Ver­ letzung der empfindlichen Schneidkante besteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur raschen und berührungslosen Justage von Drehstählen zu schaffen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Reit­ stock der Drehmaschine ein auf den zu justierenden Drehstahl gerichtetes optisches Visiermittel mit Zielmarke aufgenommen wird und daß zur Justage die Lage des Bildes des Drehstahls relativ zur Zielmarke überwacht wird.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können durch einfache optische Visiermittel sämtliche Drehstähle in kürzester Zeit exakt und berührungslos auf absolute Mitte oder bei entspre­ chenden Arbeiten über oder unter den Mittelpunkt justiert werden.

Im Hinblick auf eine besonders schnelle und einfache Justage hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein optisches Vi­ siermittel verwendet wird, dessen Zielmarke durch eine Strich­ platte mit konzentrischen Kreisen gebildet ist.

Eine besonders bequeme Betrachtung der Justage wird dadurch er­ möglicht, daß ein optisches Visiermittel mit senkrechtem Ein­ blick von oben verwendet wird.

Besonders gute Ergebnisse bei einfacher Handhabung werden erzielt, wenn als optisches Visiermittel ein Zentriermikroskop verwendet wird. Derartige auch als Zielmikroskope bezeichnete Zentriermikroskope sind Mikroskope, die in der Okularbildebene ein Strichkreuz oder eine entsprechende Figur zum Einstellen von Kanten und Markierungen auf Strichkreuzmitte haben.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungs­ gemäßen Verfahrens wird das optische Visiermittel mit einem Morsekegel im Reitstock aufgenommen. Der Morsekegel ermöglicht einen schnellen Wechsel, wobei es auch bei mehrmaligem Wechsel zu keiner Dejustierung der Zentralachse kommt.

Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.

Die Zeichnung zeigt in stark vereinfachter schematischer Dar­ stellung den Reitstock Rs und das Spannfutter Sf einer Dreh­ maschine, wobei die Zentralachse bzw. Drehachse um welche die nicht aufgezeigten Werkstücke gedreht werden mit Da bezeich­ net ist.

Um nun einen mit Ds bezeichneten Drehstahl auf die Höhe der Drehachse Da zu justieren, ist eine durch den Doppelpfeil Dpfl aufgezeigte Höhenverstellung des Drehstahls Ds vorzunehmen.

Diese Höhenverstellung erfolgt üblicherweise durch eine ent­ sprechende Höhenverstellung der in der Zeichnung nicht darge­ stellten Schnellspanneinrichtung des Drehstahls Ds.

Um nun eine exakte und berührungslose Justage des Drehstahls Ds zu ermöglichen, wird im Reitstock Rs der Morsekegel Mk eines Zentiermikroskops Zm aufgenommen, dessen koaxial zur Drehachse Da ausgerichteter Objektivtubus mit Obt bezeichnet ist und dessen senkrecht nach oben ragender Okulartubus mit Okt bezeichnet ist. Wie es durch das Auge A angedeutet ist, wird zur Justage des Drehstahls Ds die Lage des vergrößerten Bildes B des Drehstahls Ds relativ zu einer Zielmarke Z des Zentrier­ mikroskops Zm überwacht. Dieser Vorgang ist in der Zeichnung durch das hinter dem Auge A dargestellte Okularbild aufgezeigt, in welchem die Zielmarke Z mit konzentrischen Kreisen K und das auf absolute Mitte entsprechend dem Doppelpfeil Pfl′ einge­ stellte Bild B des Drehstahls Ds zu erkennen sind. Es ist auch ersichtlich, daß die Mitte der konzentrischen Kreise K bzw. der Schnittpunkt des x, y-Achsenkreuzes der bildmäßigen Lage der Drehachse Da entspricht.

Ein Doppelpfeil Pf 2 zeigt, daß der Arbeitsabstand des Zentrier­ mikroskops Zm bequem über eine Handkurbel Hk mit der Spindel des Reitstocks Rs eingestellt werden kann.

Neben der im Okularbild aufgezeigten Einstellung des Drehstahls Ds auf die Drehmitte ermöglicht die Zielmarke Z mit den konzen­ trischen Kreisen K auch eine definierte Höheneinstellung ober­ halb oder unterhalb der Drehachse Da.

Claims (5)

1. Verfahren zur Justage von Drehstählen (Ds) in bezug auf die Drehachse (Da) von Drehmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß im Reitstock (Rs) der Drehmaschine ein auf den zu justierenden Drehstahl (Ds) gerichtetes optisches Visiermittel mit Zielmarke (Z) aufgenommen wird und daß zur Justage die Lage des Bildes (B) des Drehstahls (Ds) relativ zur Zielmarke (Z) überwacht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein optisches Visiermittel verwendet wird, dessen Zielmarke (Z) durch eine Strichplatte mit konzentrischen Kreisen (K) ge­ bildet ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein optisches Visiermittel mit senkrechtem Einblick von oben verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als optisches Visiermittel ein Zentriermikroskop (Zm) verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das optische Visiermittel mit einem Morsekegel (Mk) im Reitstock (Rs) aufgenommen wird.