DE3915245A1 - Verfahren zur ueberwachung der gleichmaessigkeit von spinnfaserkabeln - Google Patents
Verfahren zur ueberwachung der gleichmaessigkeit von spinnfaserkabelnInfo
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01G—PRELIMINARY TREATMENT OF FIBRES, e.g. FOR SPINNING
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- D01G1/06—Converting tows to slivers or yarns, e.g. in direct spinning
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Überwachung oder Messung der Gleichmäßigkeit von
Spinnfaserkabeln durch mechanische Tastorgane im Zuge der
Kabelherstellung auf der Bandstraße.
Bei der Herstellung von Synthesefasern ist es erforderlich,
den ersponnenen Filamenten durch eine Reihe von
Nachbehandlungsschritten die gewünschten textilen
Eigenschaften zu verleihen. Nachbehandlungsschritte, die
in aller Regel erforderlich sind, bestehen z.B. im
Verstrecken, im Fixieren, dem Kräuseln und gegebenenfalls
dem Schneiden der Endlosfilamente zu Stapelfasern. Diese
Nachbehandlungsschritte werden in der Technik in der Regel
auf sogenannten Bandstraßen ausgeführt, indem man zuerst
die Filamentschar vieler Spinndüsen zu einem Spinnkabel
zusammenfaßt und dieses in Kannen ablegt, und dann wiederum
eine große Schar dieser Spinnkabel facht und gemeinsam auf
einer Bandstraße den obengenannten Nachbehandlungsschritten
wie Verstreckung, Fixieren, Kräuseln usw. unterwirft. Die
auf diese Weise gleichzeitig nachbehandelten
Spinnfaserkabel enthalten eine sehr große Zahl, in der
Regel einige Hunderttausend bis einige Millionen,
Einzelfilamente.
Besonders für die Herstellung von Spinnfaserkabeln, die
anschließend als sogenannte Converterkabel, Reißkabel oder
Füllfaserkabel weiterverarbeitet werden sollen, ist eine
gleichmäßige Kabelqualität, insbesondere eine konstante
Filamentzahl entscheidend. Jede Anderung der Kabelstärke
führt zu einer Unregelmäßigkeit im Endprodukt, was einer
Qualitätseinbuße gleichkommt.
Aus technischen Gründen, z.B. weil die in Kannen
abgelegten Kabel der frisch ersponnenen Filamente nicht
unendlich lang sind, sind Störungen durch Auslaufen von
Lieferkannen und das dann notwendige Nachziehen von
Ersatzspinnkabeln unvermeidbar. Es ist daher erforderlich,
die Spinnfaserkabel auf Unregelmäßigkeiten zu überwachen,
um die Anteile der Endprodukte, die durch die
Unregelmäßigkeit einen Qualitätsverlust erlitten haben,
aus dem Produktionsprozeß ausschleusen zu können. Die
Überwachung der Spinnfaserkabel erfolgt meist visuell durch
das Bedienungspersonal. Für spezielle Einsatzgebiete sind
auch bereits automatische Vorrichtungen beschrieben worden,
die die Auswirkungen von Kabelunregelmäßigkeiten auf das
Endprodukt minimieren sollen.
Aus der DAS 21 44 104 ist eine Schneidvorrichtung mit einer
auf ihrem Umfang mit Messern besetzten Haspel bekannt
(Lummus-Cutter), bei der das zu schneidende Kabel auf der
Haspel aufgewickelt und durch den Wickeldruck geschnitten
wird. Hierbei führen Unregelmäßigkeiten der Kabelstärke zu
erheblichen Störungen des Schneidvorgangs. Die in der DAS
21 44 104 beschriebene Vorrichtung weist eine Tastrolle
auf, die auf dem Kabelwickel läuft und deren Position von
der Dicke des auf der Messerhaspel aufgewickelten
Kabelwickels abhängt. Überschreitet die auf diese Weise
durch die Andruckrolle abgetastete Wickeldicke eine
voreingestellte Größe, so löst die Tastrolle eine Steuer
oder Alarmfunktion aus.
Die DOS 24 00 293 beschreibt einen Dickstellenwächter aus
einem in der Bandstraße zusätzlich angebrachten mechanischen
Taster, dessen Signal einen Markierungsvorgang, z.B. durch
Aufsprühen von Farbstoff oder Pulver, der Dickstelle des
Faserkabels auslöst. Ein Detektor kann dann die martkierten
Faseranteile nach der Fertigstellung des Produkts z.B.
nach dem Schneiden erkennen und aussortieren.
Aus der Deutschen Patentschrift Nr. 11 208 ist ein
elektrischer Dickstellentaster bekannt, der einen
Tastsattel aufweist, welcher auf einem über eine Leitrolle
laufenden Kabel aufliegt. Im Moment der Passage einer
Dickstelle über die Leitrolle wird der aufliegende
Tastsattel emporgeworfen und löst ein elektrisches
Steuersignal aus.
Die US-Patentschrift 40 41 584 betrifft eine Vorrichtung
zur Verbesserung der Qualität eines ein in einer
Stauchkammer gekräuselten Kabels. Bei dieser Vorrichtung
ist der Stauchkammer ein Förderrollenpaar vorgeschaltet,
aus einer festen Förderrolle und einer hydraulisch auf die
feste Förderrolle gedrückte bewegliche Förderrolle, in
deren Spalt das zu kräuselnde Faserkabel eingezogen und in
die Kräuselkammer gedrückt wird. Bei Durchlauf einer
Kabeldickstelle durch den Walzenspalt öffnet sich dieser,
die Andruckrolle wird etwas abgehoben und im Pneumatik-
System erhöht sich der Druck. Nach Durchlauf der Dickstelle
durch den Walzenspalt sorgt der erhöhte Pneumatikdruck für
eine beschleunigte Rückstellung der beweglichen
Andruckrolle. Diese Vorrichtung soll die Zuführung des
Faserkabels zu der Stauchkammer vergleichmäßigen und zu
einer verbesserten Qualität des gekräuselten Produkts
führen. Die Vorrichtung ist nicht dazu gedacht und auch
nicht dazu geeignet, das Auftreten von Dickstellen zu
signalisieren, um die aus ihnen resultierenden Endprodukte
verminderter Qualität aus dem Produktionsprozeß
ausschleusen zu können.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Überwachung von
Faserkabeln während des Produktionsprozesses auf der
Bandstraße, ohne daß zusätzliche Tastvorrichtungen in den
Kabelweg eingeschaltet werden müssen.
Bandstraßen weisen in der Regel eine oder mehrere
Fördereinrichtungen in Form von Quetschwalzenpaaren auf,
bei denen der Kabelzug in den Walzenspalt eingezogen und
auf diese Weise weiterbefördert wird. Andere
Quetschwalzenpaare sind in der Bandstraße z.B.
Avivagebädern nachgeschaltet, um eine Regulierung der
Avivageaufnahme zu ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch
gekennzeichnet, daß als mechanische Tastorgane für die
Überwachung der Kabelstärke diese ohnehin verwendeten
Quetschwalzenpaare eingesetzt werden, wobei der Abstand der
Anpreßwalze zur ortsfesten Walze als Maß für die
Gleichmäßigkeit des Faserkabels dient.
Der Abstand der Anpreßwalze von der Festwalze wird
vorzugsweise mit einem Wegaufnehmer gemessen. Sobald die
Bewegung der Anpreßwalze und damit die Stärke des
durchlaufenden Faserkabels eine bestimmte Fehlergröße
überschreitet, wird eine Störung signalisiert und es können
aufgrund des erhaltenen Signals Maßnahmen ergriffen werden,
um die aus der Unregelmäßigkeit des Faserkabels
resultierenden ungleichmäßigen Anteile des Endprodukts aus
dem Produktionsprozeß auszuschleusen. Das erfindungsgemäße
Verfahren gestattet nicht nur die Feststellung von
Dickstellen des Faserkabels, sondern auch von Dünnstellen,
die ebenfalls zu Qualitätseinbußen im Endprodukt führen
können.
Die Grenzwerte des Walzenabstands, die einen nicht mehr
tolerierbaren Kabelfehler anzeigen und damit zur Auslösung
eines Warnsignals führen müssen, werden durch Vorversuche
bestimmt.
Als Wegaufnehmer zur Bestimmung der Stellung der
Andruckwalze sind an sich alle bekannten Typen geeignet,
wie z.B. mechanische Taster, insbesondere solche mit
justierbarem Kontaktabstand, Dehnungsmeßstreifen,
vorzugsweise aber kapazitive oder induktive Taster.
Bei den kapazitiven Wegaufnehmern wird die Bewegung eines
Taststifts auf eine mit diesem verbundene bewegliche
Meßkondensatorelektrode übertragen, so daß jede Bewegung
des Taststifts zu einer Kapazitätsänderung des
Meßkondensators führt.
Bei den induktiven Wegaufnehmern wird die Bewegung des
Taststifts auf einen Anker übertragen, der als Kern einer
Meßspule wirkt, so daß seine Bewegungen zu einer
Induktionsänderung der Spule führt. In einer besonderen
Ausführungsform kann der Anker auch als Spulenkern zweier
als Zweige einer induktiven Brückenschaltung geschalteten
Spulen wirken. Eine Verschiebung des Ankers führt hier zu
einer gegenläufigen Änderung der induktiven Widerstände der
Spulen und somit zum Auftreten einer Spannung an der
Meßbrücke.
Als besonders günstig hat sich der Einsatz eines induktiven
Feintasters zur Bestimmung des Walzenabstandes erwiesen.
Die Taststifte der Meßköpfe werden formschlüssig mit einem
Lager oder Lagerträger der beweglichen Walze des
Quetschenwalzenpaares verbunden, zweckmäßigerweise an einen
Punkt, dessen Bewegung bei Durchlaufen einer maximal
möglichen Störung durch den Walzenspalt in etwa der maximal
möglichen Auslenkung des Taststifts des Meßkopfes
entspricht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Einzugswalzenpaar der
Kräuselmaschine als Dickstellenwächter genutzt, wobei der
Abstand der Andruckwalze als Meßgröße für die Kabelstärke
dient.
Wird von dem Wegaufnehmer, der die Stellung der
Andruckrolle eines Quetschwalzenpaares erfaßt, ein analoges
Signal abgeleitet, so kann auf einem Schreiber jede
Änderung der Stärke des Spinnfaserkabels kontinuierlich
überwacht werden. Ein bei Überschreiten eines Grenzwertes
ausgelöstes Alarmsignal kann beispielsweise dazu benutzt
werden, eine Signallampe im Bereich der dem Walzenpaar
nachgeschalteten Kabelbehandlungsvorrichtung z.B. der
Kräuselmaschine einzuschalten, die dem Bedienungsmann
anzeigt, daß ein nicht tolerierbarer Kabelfehler entstanden
ist. Gleichzeitig kann beispielsweise im Bereich des
Kabelabtaflers ein Signal ausgelöst werden und nach
entsprechender Durchlaufzeit der Störung durch den Fixierer
kann vor der Schneidemaschine ein Signal ausgelöst werden,
welches es ermöglicht, die Kannenabfüllung rechtzeitig zu
unterbrechen und die aus der Kabelunregelmäßigkeit
resultierenden, nicht typgerechten Produktionsanteile
auszuschleusen.
Das vom Wegaufnehmer der Andruckrolle erzeugte Signal kann
auch in einer bevorzugten Ausführungsform dazu benutzt
werden, die Störstelle des Spinnfaserkabels durch einen
Signierfarbstoff zu markieren. Die nicht typkonformen
Produktionsanteile können dann von Hand oder automatisch
beispielsweise vor der Kabelablage oder an der
Schneidemaschine entfernt werden.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, daß keine zusätzlichen Meßvorrichtungen in den
Bandstraßenprozeß eingeführt werden müssen, sondern daß
ohnehin vorhandene Quetschwalzenpaare wie z.B.
Abquetschwalzen, vorzugsweise aber Einzugswalzen, als
Meßorgane benutzt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Überwachung oder Messung der
Gleichmäßigkeit von Spinnfaserkabeln durch mechanische
Tastorgane während der Herstellung auf der Bandstraße,
dadurch gekennzeichnet, daß als mechanische Tastorgane
in der Bandstraße ohnehin vorhandene Quetschwalzenpaare
eingesetzt werden, wobei der Abstand der Abpreßwalze zur
ortsfesten Walze als Maß für die Gleichmäßigkeit des
Faserkabels dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
als Tastorgan die Einzugswalzen einer Kräuselkammer
eingesetzt werden.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Lager oder Lagerträger
der beweglichen Walze des Quetschwalzenpaares
formschlüssig mit dem Taststift eines kapazitiven oder
induktiven Meßkopfs verbunden wird an einen Punkt,
dessen Bewegung bei Durchläufen einer maximal möglichen
Störung durch den Walzenspalt in etwa der maximal
möglichen Auslenkung des Taststifts des Meßkopfes
entspricht.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das vom Meßkopf abgegebene
Signal nach üblicher, ausreichender Verstärkung dazu
benutzt wird, eine Signallampe im Bereich der dem
Walzenpaar nachgeschalteten Kabelbehandlungsvorrichtung
einzuschalten, und/oder im Bereich des Kabelabtaflers,
und, nach entsprechender Durchlaufzeit der Störung durch
den Fixierer, vor der Schneidemaschine ein Signal
auszulösen, welches er ermöglicht, die nicht
typgerechten Produktionsanteile auszuschleusen.
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