DE3914880A1 - Texturieraggregat zum falschdrallen synthetischer faeden, mit einem fadenkraftmesser zum messen der zugkraft des fadens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Texturieraggregat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Der Fadenverlauf in Texturiermaschinen ist unterschiedlich, und zwar bezogen auf den Ein- bzw. Auslauf vor oder hinter dem Texturieraggregat. In einem Fall wird der Faden in Richtung Maschine, im anderen Fall von der Maschine weg abgezogen. Alle diese Maschinen bzw. Texturieraggregate können mit einem Fadenzugkraftmesser (s. P 35 06 698) ausgerüstet werden. Jeder Fadenzugkraftmesser muß auf die Fadenzugkraft über das Federelement, das zum Überlauf des Fadens dient, geeicht werden. Diese Fadenzugkraftmesser sind am Ein- und Auslauf zur Fadenführung mit entsprechenden Fadenführern ausgerüstet. Die Eichung wird bei einer Mindestbelastung (z. B. 20 cN) und mit einer vorbestimmten Maximalbelastung (z. B. 80 cN) durchgeführt.

Wird nun der Faden in Richtung Maschine abgezogen, liegt der Eichpunkt am hintersten, untersten Berührungspunkt des Fadenführers. Bei Abzug des Fadens nach vorne liegt dieser Eichpunkt an der vorderen Kante des Fadenführers.

Es sind also zwei verschiedene Eichvorgänge erforderlich, wodurch dann auch zwei verschiedene Fadenzugkraftmesser erforderlich waren. Äußerlich sind diese verschieden geeichten Fadenzugkraftmesser nicht zu unterscheiden, so daß neben der doppelten Lagerhaltung auch sehr leicht Verwechslungen vorkommen können.

Da eine Eichung in der jeweiligen Maschine nur sehr schwer durchführbar ist, muß diese vor dem Einbau in die Maschine am Fadenzugkraftmesser durchgeführt werden. Es ist jedoch sehr oft nicht bekannt, in welcher Art der Faden in der Maschine abgezogen wird. Dies führte dazu, daß beim jeweiligen Kunden die Fadenzugkraftmesser nachgeeicht werden mußten. Die Folgen hiervon waren Fehlmessungen und damit fehlerhaftes Garn und hohe Kosten für die Entsendung eines Monteurs für den Ausbau, die Nacheichung und den Wiedereinbau der Aggregate.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fadenzugkraftmesser so zu gestalten, daß für jeden beliebigen Fadenabzug nur eine Eichung erforderlich ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ist dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 zu entnehmen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen enthalten die Ansprüche 2 und 3.

Über den vorgelagerten Eichpunkt innerhalb des Fadenführers zu den Abzugspunkten wird erreicht, daß der Faden, egal in welcher Richtung er abgezogen wird, diesen Punkt berühren muß. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, daß sowohl für den Abzug nach vorne wie auch für den Abzug nach hinten nur ein Eichvorgang, und zwar der für 20 cN und 80 cN, erforderlich ist. Unterschiedliche Fadenzugkraftmesser werden somit nicht mehr benötigt, wodurch auch eine Verwechselung der Fadenzugkraftmesser ausgeschlossen ist.

Die Erfindung soll anhand von Beispielen noch näher erläutert werden.

Es zeigen:

Fig. 1 die neue Fadenführeranordnung innerhalb des Fadenzugkraftmessers,

Fig. 2 und 3 den Stand der Technik bei den verschiedenen abgezogenen Fäden,

Fig. 4 und 5 die erfindungsgemäße Eichung mit dem vorgelagerten Eichpunkt zu den Abzugspunkten.

Die Fig. 1 zeigt den Fadenzugkraftmesser im geöffneten Gehäuse 9. Der Faden 5 wird über den oberen Fadenführer 7 zu dem auf dem Federelement 6 befestigten Diabolo 8 geführt. Vor hier aus gelangt er über den Eichpunkt 4 des Fadenführers 1 nach unten. Das Federelement 6 ist in Pfeilrichtung beweglich und reagiert über einen Sensor auf die Fadenzugkräfte.

In Fig. 2 und 3 wird der Stand der Technik, also die bisherige Eichung, dargestellt. Die Fig. 2 zeigt den Fadenabzug nach vorne über den Abzugspunkt 2 des Fadenführers 10. Die Eichung erfolgt über den Faden 5 bei 20 cN und 80 cN. Die Fig. 3 zeigt den Vorgang, wenn der Faden 5 nach hinten abgezogen wird.

In Fig. 4 und 5 wird die neue Eichung dargestellt. Hier ist deutlich erkennbar, daß der Faden 5 bei Abzug nach hinten (Fig. 4) über den Eichpunkt 4 zum Abzugspunkt 3 des Fadenführers 1 geführt wird. Ebenso ist in Fig. 5 klar erkennbar, daß auch bei Abzug des Fadens nach vorne der Faden zuerst den Eichpunkt 4 berührt und dann zum Abzugspunkt 2 des Fadenführers 1 gelangt. Der Aufbau und der Bewegungsablauf der Eichung bei 20 cN und 80 cN erfolgt wie unter Fig. 2 und Fig. 3 beschrieben.

Stückliste der Fig. 1 bis 5:

 1 Fadenführer
 2 Fadenabzugspunkt
 3 Fadenabzugspunkt
 4 Eichpunkt
 5 Faden
 6 Federelement
 7 Oberer Fadenführer
 8 Diabolo
 9 Gehäuse
10 Herkömmlicher Fadenführer

Claims (3)

1. Texturieraggregat zum Falschdrallen synthetischer Fäden, mit einem
Fadenzugkraftmesser zum Messen der Zugkraft des Fadens, dadurch gekennzeichnet,
daß dem abzugsseitigen Fadenführer (1) mit seinen Fadenabzugspunkten
(2) und (3) ein, von den Abzugspunkten (2) und (3) unabhängiger
Eichpunkt (4), vorgelagert ist.

2. Texturieraggregat nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Eichpunkt (4) innerhalb einer Fadenführeröse (1) angeordnet ist, und
zwar derart, daß der Faden, unabhängig von der Fadenabzugsrichtung, den
Eichpunkt (4) berührt.

3. Texturieraggregat nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Eichpunkt (4) innerhalb der Fadenführeröse (1) hochglanzpoliert
und damit reibungsarm ausgebildet ist.