DE3914673A1 - Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen aus holztrocknungsanlagen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum reinigen von abgasen aus holztrocknungsanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Abgasen
aus Holztrocknungsanlagen, bei dem das Trocknungsabgas in
wenigstens einer Waschstufe gewaschen, unter Wasserdampfkondensation
bis unter die Taupunkttemperatur des in ihm enthaltenen
Wasserdampfs abgekühlt und das vorgereinigte Abgas
einer Aerosolabscheidung unterzogen wird.
Ein solches Verfahren ist in der nicht vorveröffentlichten
älteren Patentanmeldung P 39 06 064.0 (DE-OS 39 06 064) beschrieben.
Wie in dieser älteren Patentanmeldung beschrieben führt das
Trocknen von Holz (Holzspänen, Holzschnitzeln, Holzfasern,
Furnieren) dazu, daß sowohl bei direkter wie auch bei indirekter
Trocknung in den Trocknungsabgasen feste und flüssige
Teilchen (Harz- oder Holzteerbestandteile und Holzstaub) enthalten
sind, die wegen ihrer klebrigen Konsistenz und eines
hohen Anteils an Aerosolen schwierig abzuscheiden sind und
beim Abgeben in die Atmosphäre zur als "blauer Rauch" bekannten
Dampffahnenbildung führen. Daneben sind in den
Trocknungsabgasen auch gasförmige Schadstoffe enthalten, die
zum Teil erst bei niedrigen Temperaturen kondensieren und
auf diese Weise abgeschieden werden können.
Nach der vorgenannten älteren Patentanmeldung ist vorgesehen,
die Reinigung in einem oder in zwei hintereinander angeordneten
Wäschern durchzuführen, denen ein Aerosolabscheider
mit Filtermaterial und Wassereindüsung nachfolgt.
Bei Verwendung von zwei Wäschern wird im ersten Wäscher ein
umgewälztes Lösemittel versprüht, das gute Löslichkeit für
die zur Verklebung neigenden Teilchen aufweist. Im zweiten
Wäscher wird mit einer wäßrigen Lösung von Natronlauge gewaschen,
wobei wasserlösliche Schadstoffe ausgewaschen werden
und auch eine chemische Umsetzung erfolgt, wobei Formaldehyd
abgebaut und auch eine Neutralisierung erreicht
wird. Bei der in den Wäschern erfolgenden Kondensation wird
in steuerbarer Weise für den Trocknungsvorgang aufgebrachte
Wärmeenergie freigesetzt, die beispielsweise innerhalb des
Gesamtverfahrens genutzt werden kann, ggf. mittels einer
Wärmepumpe. In der älteren Patentanmeldung ist z. B. dargelegt,
daß die rückgewonnene Wärme für die Holzvortrocknung
oder für die Nacherwärmung des gereinigten Abgases verwendet
werden kann, sei es durch Wärmeaustausch oder durch
Beimischung erwärmter Luft.
Eine wirksame Bekämpfung des blauen Rauchs setzt voraus, daß
auch sehr feine Aerosole (Feinststäube) in einem hohen Maße
ausgeschieden werden. Diese Abscheidung erweist sich insbesondere
bei großen zu reinigenden Abgasmengen als energieaufwendig,
wobei auch der Reinigungsgrad, obwohl er im
allgemeinen den Anforderungen bzw. Auflagen entspricht,
noch erhöht werden könnte.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Verfahren so zu verbessern, daß mit vergleichsweise
geringem Aufwand an Energie eine verstärkte Abscheidung
insbesondere der feinen und feinsten Aerosole erreicht wird,
ohne daß sich dabei Schwierigkeiten aus den Besonderheiten
(Klebrigkeit) des Abgases ergeben und ohne daß auf die Möglichkeiten
zur Wärmerückgewinnung verzichtet werden muß.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Aerosolabscheidung mittels eines Elektrofilters erfolgt,
dessen Niederschlagselektroden gekühlt werden, so daß die
Wasserdampfkondensation auf den Niederschlagselektroden
stattfindet und einen die abgeschiedenen festen und flüssigen
Aerosole mitführenden ablaufenden Flüssigkeitsfilm
erzeugt.
In vorteilhafter Weiterbildung dieses Verfahren werden auch
die den Niederschlagselektroden im Abstand gegenüberliegenden
Sprühelektroden zur Erzeugung eines an ihnen ablaufenden
Flüssigkeitsfilm gekühlt. Ferner ist es zweckmäßig, die
Niederschlagselektroden und/oder die Sprühelektroden mittels
elektrisch isolierender Flüssigkeit wie Transformatorenöl
zu kühlen.
Naßelektrofilter, bei denen auf den Niederschlagselektroden
ein ablaufender Flüssigkeitsfilm erzeugt wird, mit dem auch
die elektrisch abgeschiedenen Teilchen abgeführt werden,
sind bekannt (DE-OS 27 33 324). Hierbei sind oberhalb der
Elektrodenwandflächen Sprühdüsen zur Erzeugung des Flüssigkeitsfilm
angeordnet, und es sind zusätzliche Einrichtungen
vorgesehen, die eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der Filmflüssigkeit über die gesamten Elektrodenwände bewirken
sollen.
Außerdem ist bereits ein Naßelektrofilter für die Holzverarbeitungsindustrie
bekannt, bei dem die Niederschlagselektroden
von korrosionsfesten Glasplatten gebildet sind, wobei
die elektrische Leitfähigkeit durch den über diese Glasplatten
ablaufenden Flüssigkeitsfilm erreicht wird. Auch
hier sind gesonderte Sprühdüsen zur Ausbildung des Flüssigkeitsfilm
vorgesehen.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird der ablaufende Flüssigkeitsfilm
durch Kondensat aus dem Trocknungsabgas gebildet,
das an den gekühlten Niederschlagselektroden auskondensiert.
Durch das Ausmaß der Elektrodenkühlung in Abstimmung
auf die Temperatur des gewaschenen bzw. vorgereinigten
Abgases, das nach der Wäsche im allgemeinen mit Wasserdampf
gesättigt ist, läßt sich die anfallende Kondensatmenge und
damit die Dicke des Flüssigkeitsfilms in der gewünschten
Weise beeinflussen. Wegen der guten und über die angelegte
Spannung veränderbaren Abscheideleistung des Elektrofilters
werden auch feine und feinste Aerosole (fest und flüssig,
teils auch gasförmig) niedergeschlagen. Deswegen wird der
Wäscher von dieser Aufgabe entlastet und ist eine im Wäscher
erfolgende Aerosolbildung durch Kondensation im wesentlichen
unschädlich.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Reinigen
von Abgasen aus Holztrocknungsanlagen mit wenigstens einem
Wäscher und einem nachfolgenden Aerosolabscheider. Diese
Vorrichtung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
der Aerosolabscheider ein Elektrofilter ist, dessen Niederschlagselektroden
eine Kühleinrichtung zugeordnet ist. Mit
einer solchen Vorrichtung läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren durchführen, wobei die vorgenannten Vorteile erzielt
werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist auch den Sprühelektroden
des Elektrofilters eine Kühleinrichtung zugeordnet.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Niederschlagselektroden
und/oder die Sprühelektroden aus korrosionsfestem
nichtmetallischem Werkstoff bestehen, wobei die elektrische
Leitfähigkeit der Elektroden durch den Kondensationsflüssigkeitsfilm
gebildet ist.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Niederschlagselektroden
und/oder die Sprühelektroden rohrförmig
ausgebildet und an ihrer der Gegenelektrode abgewandten
Seite von einem Kühlmedium durchströmt bzw. umströmt. Diese
Maßnahmen dienen einer einfachen und wirksamen Ausbildung
der Kühleinrichtung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung mit zwei Ausführungsbeispielen für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Trocknungsgas-Reinigungsanlage mit zwei Wäschern
und einem Elektronaßfilter; und
Fig. 2 eine ähnliche Reinigungsanlage mit nur einem Wäscher.
Gemäß Fig. 1 sind ein erster Wäscher 1 mit einem Tropfenabscheider
2, ein zweiter Wäscher 3 mit einem Tropfenabscheider
4, ein Elektrofilter 5 und ein Kamin 6 vorgesehen, die
in dieser Reihenfolge von dem gemäß Pfeil 7 zuströmenden Abgas
durchströmt werden.
Das in den Wäscher 1 einströmende Abgas wird beim Eintritt
mittels der Düse 8 mit Wasser gekühlt, um unzulässig hohe
Eintrittstemperaturen zu verhindern und für eine Abreinigung
am Wäschereintritt zu sorgen. Im aufwärts durchströmten
Wäscher 1 sind übereinander Sprühdüsen 9 angeordnet. Der
Wäscher 1 - anstelle eines Sprühwäschers könnte auch ein Venturiwäscher,
Drallwäscher, Wirbelwäscher oder anderer Wäscher
vorgesehen sein - weist einen Sumpf 10 auf, in dem sich wie
angedeutet Flüssigkeit ansammelt. Dem Sumpf 10 sind ein
Überlauf 11 und ein Vorratstank 12 mit einer eine Pumpe
aufweisenden Dosierleitung 13 zugeordnet. In den Sumpf 10
mündet ferner eine vom Tropfenabscheider 2 ausgehende Ablaufleitung
14.
Die Sprühdüsen 9 sind über eine Umwälzleitung 15 mit einer
Umwälzpumpe an den Sumpf 10 angeschlossen. Die Umwälzleitung
15 führt durch einen Wärmetauscher 16 in einer eine
Pumpe aufweisenden Wärmetransportleitung 17.
Der zweite Wäscher 3 ist im wesentlichen ebenso ausgebildet
wie der erste Wäscher 1. Er ist mit diesem durch eine Überströmleitung
18 verbunden. Im Wäscher 3 sind Sprühdüsen 19
angeordnet, die über eine Umwälzleitung 20 mit einer Pumpe
an den Sumpf 21 angeschlossen sind. Der Sumpf 21 ist mit
einem Überlauf 22 versehen. Eine vom Tropfenabscheider 4
ausgehende Ablaufleitung 23 mündet in den Sumpf 21. Ein
Vorratstank 24 für Chemikalien ist über eine Dosierleitung
mit einer Pumpe mit dem Sumpf 21 verbunden. Die Umwälzleitung
20 führt durch den Wärmetauscher 25 einer Wärmetransportleitung
26 mit einer Pumpe.
Eine Überströmleitung 27 für das vorgereinigte Gas verbindet
den zweiten Wäscher 3 mit dem Elektrofilter 5. Dieser weist
zwischen zwei Böden 28 rohrförmige Niederschlagselektroden
29 auf, durch die sich jeweils eine gleichfalls rohrförmige
Sprühelektrode 30 bis über die beiden Böden 28 hinaus erstreckt.
Der Deutlichkeit wegen sind nur zwei solcher Elektrodenanordnungen
29, 30 dargestellt, wiewohl deren Zahl
entsprechend der üblichen Bauweise wesentlich größer ist.
Die Kammer zwischen den beiden Böden ist mit einem Einlaß 31
und mit einem Auslaß 32 für ein Kühlmittel (Transformatorenöl)
versehen, wodurch eine Kühleinrichtung 31, 32 gebildet
ist, die eine Kühlung der Niederschlagselektroden 29 an
ihrer Außenumfangsfläche ermöglicht. In ähnlicher Weise sind
die Sprühelektroden 30 an einen Einlaß 33 und einen Auslaß
34 für ein Kühlmittel (Transformatorenöl) angeschlossen, so
daß eine von der Kühleinrichtung 31, 32 getrennt betreibbare
Kühleinrichtung 33, 34 vorhanden ist, mit der die Sprühelektroden
30 von ihrer Innenumfangsfläche her gekühlt werden
können. Die Elektroden 29 und 30 sind in bekannter Weise
über nicht im einzelnen dargestellte elektrisch isolierende
Teile abgestützt.
Der Elektrofilter ist in bekannter Weise mit einer Spannungsquelle
35 versehen, wobei die Spannungsleitung 36 über eine
isolierende Durchführung 37 wie angedeutet an die Sprühelektroden
30 angeschlossen ist. Die geerdete Rückleitung 38
zur Spannungsquelle 35 geht von den Niederschlagselektroden
29 aus.
Vom Elektrofilter 5, der an seinem Boden einen Kondensatablauf
39 aufweist, führt eine Reingasleitung 40 mit einem
Ventilator 41 zum Kamin 6. In diesen mündet auch eine Mischluftleitung
42 mittels der dem Reingas Warmluft beigemischt
werden kann, soweit dieses noch erforderlich ist, um der
Ausbildung einer Dampffahne über dem Kamin 6 entgegen zu
wirken.
An der vorstehend beschriebenen Abgasreinigungsanlage gemäß
Fig. 1, die vorstehend beschrieben wurde, können eine ganze
Reihe von Änderungen und namentlich Vereinfachungen vorgenommen
werden. So könnte die dem Wäscher 1 zugeordnete Wärmeabführung
(Wärmetauscher 16 mit Wärmetransportleitung 17)
entfallen. Der Überlauf 22 vom Wäscher 3 könnte an den
Wäscher 1 angeschlossen sein, um diesem Spülwasser zu liefern.
Auch könnte auf eine Zudosierung aus den Vorratstanks
12 und/oder 24 verzichtet werden.
Wird mit einer Beimischung von Warmluft über die Mischluftleitung
42 gearbeitet, so kann die Luft vorteilhaft mit
Hilfe der Wärmetransportleitung 26 erwärmt werden. In Betracht
kommt auch eine Beimischung nicht erwärmter Luft.
Das gilt insbesondere dann, wenn das Reingas im Bereich der
Reingasleitung 40 in nicht dargestellter Weise erwärmt wird,
was vorteilhaft mittels der Wärmetransportleitung 17 geschehen
könnte.
Für den Elektrofilter 5 kommen auch andere bekannte Bauarten
in Betracht. So kann evtl. auf eine rohrförmige Ausbildung
der Sprühelektroden 30 und deren Kühlung verzichtet werden,
da die Abscheidung auf der Innenumfangsfläche der Niederschlagselektroden
29 erfolgt und daher auf eine Spülung der
Sprühelektroden 30 ggf. verzichtet werden kann. Durch die
vorgesehene Möglichkeit der Kühlung sowohl der Elektroden 29
wie der Elektroden 30 ergibt sich auch die Möglichkeit, bei
entsprechender Durchführung der Leitungen 36 und 38 mit umgekehrter
Polarität der Spannungsquelle 35 oder gar mit
einer Wechselspannung zu arbeiten, was sich als vorteilhaft
erweisen kann.
Eine weiter vereinfachte Anlage ist in Fig. 2 dargestellt.
Hiernach ist ein einziger turmförmiger Wäscher 50 vorgesehen,
der in drei Etagen Sprühdüsen 51 aufweist und an
seinem oberen Ende mit einem Tropfenabscheider 52 versehen
ist. Auch hier ist eine vom Sumpf 53 des Wäschers 50 ausgehende
Umwälzleitung 54 mit einer Umwälzpumpe 55 vorgesehen,
die nicht nur die Sprühdüsen 51, sondern wie dargestellt
auch die Kühldüse 56 in der Zuleitung 57 für das ungereinigte
Abgas versorgt.
Der Sumpf 53 ist mit einem Überlauf 58 versehen. Ferner
münden in den Sumpf 53 eine Dosierleitung 59 und ein Kondensatablauf
60 der von einem nur schematisch angedeuteten Elektrofilter
61 ausgeht, bei dem es sich wiederum um einen gekühlten
Kondensations-Elektrofilter mit einem einzigen Kühlmittelkreislauf
62 handelt.
Der Elektrofilter 61 ist in die mit einem Ventilator 63 versehene
Reingasleitung 64 eingebaut, die vom Wäscher 50 zum
Kamin 65 führt. An diesen ist wiederum eine Mischluftleitung
66 mit einem Ventilator 67 angeschlossen.
Bei der Anlage gemäß Fig. 2 ist die Nutzung der im Wäscher
50 anfallenden Kondensationswärme dargestellt. Es ist ein
erster Wärmetransportkreislauf 68 mit einer Umwälzpumpe 69
vorgesehen, der in einem in die Umwälzleitung 54 eingebauten
Wärmeaustauscher 70 Wärme aufnimmt und diese in einem in die
Reingasleitung 64 hinter dem Elektrofilter 61 eingebauten
Wärmetauscher 71 an das Reingas abgibt, das hierdurch erwärmt
wird.
Es ist ein zweiter Wärmetransportkreislauf 72 mit einer
Umwälzpumpe 73 vorgesehen, der Wärme aus einem weiteren in
die Umwälzleitung 54 eingebauten Wärmetauscher 74 aufnimmt
und diese in einem in die Mischluftleitung 66 eingebauten
Wärmetauscher 75 abgibt, so daß die dem Kamin 65 zuströmende
Mischluft erwärmt wird. Der Wärmetauscher 74 ist hinsichtlich
der Strömungsrichtung durch die Umwälzleitung 54
hinter dem Wärmetauscher 70 angeordnet, so daß der zweite
Wärmetransportkreislauf 72 auf einem niedrigeren Temperaturniveau
als der erste Wärmetransportkreislauf 68 arbeitet.
Bei der vorgesehenen und dargestellten Anordnung werden die
im Wäscher 50 höher angeordneten Sprühdüsen 51 mit Flüssigkeit
von niedrigerer Temperatur versorgt.
Für beide dargestellten und beschriebenen Anlagen gilt, daß
das aus dem Trockner ausströmende schadstoffbelastete Abgas
gewaschen und vorwiegend von Staubteilchen dadurch gereinigt
wird, daß diese durch intensiven Kontakt mit der Waschflüssigkeit
aus dem Abgasstrom ausgewaschen werden. Der Wäscher
selbst kann dabei in verschiedenen bekannten Weisen ausgebildet
sein, beispielsweise als Venturiwäscher, Drallwäscher,
Wirbelwäscher. Bei diesem Waschvorgang tritt auch eine teilweise
Abscheidung von gasförmigen Schadstoffen aus dem Abgasstrom
auf. Da die einströmenden Abgase eine Temperatur
aufweisen, die verfahrenstechnisch aus dem Trocknungsvorgang
bestimmt erheblich über der Taupunkttemperatur des Abgasstromes
liegt, tritt dabei eine Verdunstung von Waschflüssigkeit
auf, es sei denn, daß diese soweit gekühlt wird,
daß am Austritt der (ersten) Waschstufe durch Kühlung der
Waschflüssigkeit eine Austrittstemperatur erreicht werden
kann, die mit der Taupunkttemperatur des einströmenden Abgases
identisch ist oder unter dieser liegt.
Bei der Anlage gemäß Fig. 1 wird das in der ersten Waschstufe
(Wäscher 1) vorgereinigte Abgas zur weitergehenden
Abscheidung von Schadstoffen einer zweiten Waschstufe
(Wäscher 3) zugeführt, in der ggf. Chemikalien zugeführt
werden, um das Abscheidevermögen für bestimmte Schadstoffe
zu verbessern. Dieses kann z. B. Natronlauge sein für die
Erhöhung der Abscheideleistung in Bezug auf HCl oder SO x ,
oxidierende Zusätze für den Abbau organischer Schadstoffe
oder auch verschiedene Reagenzien gemeinsam. Das in der
zweiten Waschstufe behandelte Abgas ist und bleibt wasserdampfgesättigt
und kann dadurch entfeuchtet werden, daß
auch in dieser zweiten Waschstufe Wärme ausgetragen wird,
zweckmäßigerweise wie mit dem Wärmetauscher 25 und der
Wärmetransportleitung 26 dargestellt durch Kühlung der
Waschflüssigkeit.
Nach dem Ausscheiden von Wassertröpfchen im Tropfenabscheider
4 bzw. im Tropfenabscheider 52 wird das vorgereinigte
Abgas dem Naßelektrofilter 5 bzw. 61 zugeführt, dessen Niederschlagsflächen
gekühlt sind, so daß sich an diesen die
Feinstpartikel (fest und flüssig, teils auch gasförmig)
niederschlagen. Durch die Kühlung der Niederschlagsflächen
kommt es zur Kondensation von Wasserdampf, der einen ablaufenden
Flüssigkeitsfilm auf den Niederschlagsflächen bildet,
wodurch die abgeschiedenen Teilchen laufend ausgetragen werden
(Kondensatablauf 39 bzw. 60) und somit einer Verschmutzung
durch Anhaften von Teilchen entgegengewirkt wird. Derartige
Anhaftungen würden zu Störungen des elektrischen
Feldes führen. Die Sprühelektroden neigen kaum zu Anlagerungen,
können jedoch wie in Fig. 1 dargestellt ebenfalls
gekühlt und dadurch mit einem Wasserfilm gespült werden. Zur
Elektrodenkühlung wird ein elektrisch hochisolierendes Kühlmedium
wie Transformatorenöl verwendet. Dessen Zuführung und
Ableitung erfolgt über geeignet angeordnete Leitungsstrecken
aus elektrisch ebenfalls hochisolierendem Material.
Mit den dargestellten und beschriebenen Anlagen kann das
Abgas so weit entstaubt werden, daß die derzeit geltenden
Grenzwerte von meist 20 mg/m³ erheblich unterschritten werden
können. Es ist damit nun möglich, dieses Reingas, sofern
gesetztliche Bestimmungen dieses vorschreiben oder örtliche
Erfordernisse dieses notwendig machen, über nachgeschaltete
Katalysatoren in Bezug auf den Schadstoffgehalt an NO x und/
oder insbesondere organische C-Verbindungen wirkungsvoll und
wirtschaftlich weiter zu behandeln und so bisher technisch
nicht vorstellbare bzw. in der Praxis nicht erreichte niedrige
Restgehalte an Schadstoffen zu erreichen. Allenfalls
ist es auch möglich, das Reingas nach dem Elektrofilter einer
thermischen Nachverbrennung zuzuführen, die bei Verwendung
geeigneter Brennstoffe, insbesondere von Gas, dann keine
weiteren Filter zur Absenkung des Staubgehaltes erforderlich
macht.
Vorteilhaft ist es, wenn das in die Umgebung abgegebene
Reingas nacherwärmt wird, um die Bildung von Dampffahnen
zu reduzieren. Dieses kann wie beschrieben durch direkte
Erwärmung des Reingases (Wärmetauscher 71) oder durch Erwärmung
beigemischter Luft (Wärmetauscher 75) erfolgen. Bei
einer Anlage mit zwei Wäschern gemäß Fig. 1 wird die eine
höhere Temperatur aufweisende Wärme des ersten Wäschers 1
zweckmäßigerweise zur Aufheizung des Reingases herangezogen,
während die Wärme aus dem zweiten Wäscher zur Erwärmung von
beigemischter Luft herangezogen wird. Jedoch ist es bei
Verwendung einer Wärmepumpe mit ausreichender Temperaturverschiebung
auch möglich, diese Wärme aus der zweiten
Waschstufe über einen Wärmetauscher für die Reingaserwärmung
zu verwenden.
Bei einer erheblichen Absenkung der Temperatur des Abgases
von seinem Eintritt in den (ersten) Wäscher bis hinter dem
Elektrofilter kann der Wärmeinhalt des Abgases, insbesondere
durch Nutzung der Kondensationswärme des im Abgas enthaltenen
Wasserdampfes, auch für andere Zwecke genutzt werden,
so beispielsweise für eine Vortrocknung des Holzes,
wie es in der älteren Patentanmeldung 39 06 064.0 beschrieben
ist.
Claims (7)
1. Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Holztrocknungsanlagen
bei dem das Trocknungsabgas in wenigstens einer
Waschstufe gewaschen, unter Wasserdampfkondensation bis
unter die Taupunkttemperatur des in ihm enthaltenen Wasserdampfs
abgekühlt und das vorgereinigte Abgas einer
Aerosolabscheidung unterzogen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aerosolabscheidung
mittels eines Elektrofilters erfolgt, dessen Niederschlagselektroden
gekühlt werden, so daß die Wasserdampfkondensation
auf den Niederschlagselektroden stattfindet und
einen die abgeschiedenen festen und flüssigen Aerosole
mitführenden ablaufenden Flüssigkeitsfilm erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auch die den Niederschlagselektroden
im Abstand gegenüberliegenden Sprühelektroden
zur Erzeugung eines an ihnen ablaufenden
Flüssigkeitsfilms gekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederschlagselektroden
und/oder die Sprühelektroden mittels elektrisch
isolierender Flüssigkeit wie Transformatorenöl gekühlt
werden.
4. Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen aus Holztrocknungsanlagen
nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1
bis 3, mit wenigstens einem Wäscher (1, 3; 50) und einem
nachfolgenden Aerosolabscheider, dadurch
gekennzeichnet, daß der Aerosolabscheider
ein Elektrofilter (5, 61) ist, dessen Niederschlagselektroden
(29) eine Kühleinrichtung (31, 32) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auch den Sprühelektroden
(30) des Elektrofilters (5, 61) eine Kühleinrichtung
(33, 34) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederschlagselektroden
(29) und/oder die Sprühelektroden (30) aus
korrosionsfestem nichtmetallischem Werkstoff bestehen,
wobei die elektrische Leitfähigkeit der Elektroden (29,
30) durch den Kondensationsflüssigkeitsfilm gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Niederschlagselektroden
(29) und/oder die Sprühelektroden (30) rohrförmig
ausgebildet sind und an ihrer der Gegenelektrode (30 bzw.
29) abgewandten Seite von einem Kühlmedium durchströmt
bzw. umströmt sind.
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DE3914673A DE3914673C3 (de) | 1989-05-03 | 1989-05-03 | Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abgasen aus Holztrocknungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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Country | Link |
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DE (1) | DE3914673C3 (de) |
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