DE3913644A1 - Verfahren zur achsharmonisierung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Achsharmonisierung optronischer
Sensoren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Die Einspiegelung von Prüfmarken in Visiere zur Harmonisierung von
Achsen optronischer Sensoren ist bekannt. Weiterhin ist bekannt, die
Verluste an Helligkeit in den Einspiegelungswegen zwischen Kollimator
und Sensor dadurch zu verbessern, daß bei Wärmebildgeräten (WBG) die
Quellentemparatur erhöht wird. Diese Erhöhung der Quellentemperatur
bringt jedoch nur eine geringfügige Verbesserung, da im 8 bis 12
µm-Bereich die Strahlungsleistung nur etwa ∼T steigt und die
Schmelz- bzw. Oxydationstemperatur der als Quelle verwendeten beheizten
Materialien der Erhöhung von T Grenzen setzt.
Als Konsequenz dieser Gegebenheiten stellt sich die Forderung, daß bei
allen Einrichtungen des Standes der Technik das jeweiligte WBG beim
Harmonisierungsvorgang nicht mit Szenenstrahlung beaufschlagt werden
darf, um ein Verschmelzen der Prüfmarken und warmen Objekte in der Szene
zu vermeiden und damit eine Beeinflussung des Harmonisierungsvorganges
auszuschalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei dem die Beobachtung der Szene durch den
Harmonisierungsvorgang weder unterbrochen noch letzterer beeinträchtigt
wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Weiterbildungen und Ausgestaltungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbei
spiel erläutert und sind weitere Möglichkeiten zur Verbesserung aufge
zeigt. Die Figuren der Zeichnung ergänzen die Erläuterungen. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schemabild eines Visiers mit Strahlungsquelle, Kollimator,
WBG und Rechner-Speicher-Einheit;
Fig. 2 unterschiedliche Prüfmuster in Szenenbild-Feldern;
Fig. 3 ein Schemabild eines Zielmarken-Generators mit einer thermischen
Strahlungsquelle;
Fig. 4 ein Blockschaltbild des beschriebenen Ausführungsbeispiels in
schematischer Darstellung.
Wie bereits angeführt, ist bei Verwendung von thermischen Quellen in
Achsharmonisiereinrichtungen die geringe Helligkeit der Prüf- oder Ziel
marke(n) 50 ein Faktum, von dem das nachfolgend beschriebene Verfahren
ausgeht, denn häufig weisen Punkte der Szenenstrahlung ähnliche oder
sogar gleiche Helligkeiten wie die Prüf- oder Zielmarke(n) 50 auf, so
daß die Harmonisierungsvorgänge der optronischen Sensorachsen zum Teil
erheblich gestört sind. Hier greift nun das nachstehend konzipierte Ver
fahren ein und minimiert die Störanfälligkeit, indem die Zielmarke(n) 50
nur kurzzeitig synchron mit dem Bilderzeugungsvorgang des Sensors 20
bzw. 30 in diesen eingespiegelt wird, beispielsweise in den Auslesetakt
eines CCD oder in den Abtasttakt eines Scanners in einem Wärmebildgerät
WBG. Das entstehende Bild ZSB, das sowohl die Szene als auch die Ziel
marke(n) 50 enthält, wird in einem Digitalspeicher 41 a, 41 b eines Rech
ners 40 abgespeichert, wobei allerdings auch die Speicherung eines Teil
bereiches, der die Zielmarke(n) 50 und ihre unmittelbare Umgebung bein
haltet, ausreichend ist.
Von diesem abgespeicherten Zielmarken-Szenenbild ZSB wird ein unmittel
bar davor oder danach aufgenommenes Szenenbild SB subtrahiert. Dieses
Szenenbild SB enthält keine Zielmarke(n) 50. Nach der Subtraktion bleibt
als Resultat nur die Zielmarke(n) 50 übrig, wenn man von den Rauschan
teilen und Fluktuationen absieht. Verschiebungen der Szene zwischen
Zielmarken-Szenenbild (ZSB) und Szenenbild (SB), die durch Bewegungen
des Trägers entstehen können, werden gemessen und vor der Subtraktion
korrigiert. Hierzu wird vorgeschlagen, zu dieser Messung die Bewegung
des Trägers zu bestimmen oder mittels Korrelation von Szenenbild (SB)
und Zielmarken-Szenenbild (ZSB) die Verschiebung selbst zu ermitteln.
Hierzu wird nur der Teil des Zielmarkenbildes verwendet, der die Ziel
marke nicht enthält.
Diese Zielmarke(n) 50 werden mit üblichen Rechenverfahren weiterbearbei
tet, um ihre Mitte zu bestimmen. Am Ort dieser Mitte kann dann im Video
signal ein synthetisches Fadenkreuz dem Szenenbild überlagert werden.
Falls die Zielmarke auf einen gesättigten Bildanteil zu liegen kommt,
wird sie durch die Subtraktion ebenso gelöscht wie die Szene. Um jedoch
auch bei gesättigten Bildanteilen oder einem geringen Signal-Rauschver
hältnis des Zielmarkensignals eine zuverlässige Harmonisierung durch
führen zu können, werden mehrere Zielmarken 50 verwendet, die vorzugs
weise auffallende, charakteristische Formen, wie Kreuze, Ringe, Dreiecke
etc. aufweisen, die mittels der Korrelation eine weiterverbesserte
Trennung von Szenenresten erlauben.
Mit mindestens zwei Prüf- oder Zielmarken 50, welche vorzugsweise auch
im oberen Teil des Szenenbildfeldes SBf liegen sollen, läßt sich pro
blemlos eine sichere Achsharmonisierung erreichen, insbesondere im Hin
blick auf die Tatsache, daß die Achsdrift mit Zeitkonstanten von vielen
Minuten abläuft und deshalb der Harmonisierungsvorgang mit einer hohen
Redundanz erfolgen kann. Die Variation der Szene durch eine Bewegung der
Visierlinie bzw. des Trägers des Visiers erlaubt somit genügend unge
störte Messungen, da die Zielmarken 50 nicht bei jeder Messung auf
gesättigte Zonen des Bildfeldes zu liegen kommen.
Eine zusätzliche und weitere Sicherheit für die Harmonisierung ist da
durch zu erreichen, daß der Harmonisierungsvorgang mit geänderter Posi
tion der Blende 13 im Kollimator 18 wiederholt wird, beispielsweise
durch Rotation der Blende 13 um einen bekannten Winkel. Die Harmonisie
rung wird in diesem Fall nur dann als gültig gewertet, wenn die aus bei
den Messungen errechnete Achsposition übereinstimmt.
Um nur ein einziges Bild des Sensors 20, 30 mit der Zielmarke zu beauf
schlagen, wird die verwendete Quelle 10, 11 im Kollimator 18 durch einen
optischen Verschluß 12, der mit der Bilderzeugung des Sensors 20, 30
durch die Einrichtung 30 d synchronisiert ist, gesteuert. Wegen der Zeit
konstante des Auges wird damit auch eine Störung des Beobachters ausge
schlossen. Außerdem ist noch die Möglichkeit gegeben, das eine Bild, das
die Zielmarke(n) 50 enthält, dunkelzutasten und entfallen zu lassen oder
durch das vorhergegangene abgespeicherte Bild zu ersetzen.
Zu erwähnen ist weiterhin, daß die thermische Quelle 11 oder die Licht
quellen 10 durch eine Laserquelle ersetzt werden können. Auch LEDs sind
einsetzbar. Der Vorteil einer solchen Maßnahme ist darin zu sehen, daß
sich mit einem Laser problemlos Leistungen erzeugen lassen, die das
Signal sättigen und somit Prüfmarken 50 erzeugt werden können, die
zumindest so hell sind wie die hellsten Objekte der Szene. Damit sind
nicht nur weniger Prüfpunkte erforderlich, sondern auch eine geringere
Redundanz der Harmonisierungsvorgänge reicht völlig aus. Weiterhin kann
an die Stelle des optischen Verschlusses 12 bei den LEDs oder dem Laser
das Pulsen der Anregung treten.
An dem in der Fig. 4 skizzierten Blockschaltbild eines Ausführungsbei
spiels soll das vorgeschlagene Verfahren zusammenfassend erläutert wer
den.
Die jeweils ausgewählte Strahlungsquelle 10 oder 11 - im Ausführungsbei
spiel hier handelt es sich um eine thermische Quelle 11 - erzeugt eine
oder mehrere Prüf- oder Zielmarken 50, die wie in Fig. 2 skizziert, ent
weder punktförmig oder als Kreuze, Ringe oder Dreiecke ausgebildet sein
können. Hierbei werden entsprechend geformte Blendenöffnungen einge
setzt. Die Wellenlänge der Strahlung dieser Prüf- oder Zielmarken (50)
entspricht den verschiedenen Wellenlängenbereichen der zu harmonisieren
den Sensoren 20, 30. Die Strahlung für diese Sensoren, 20, 30 wird durch
einen elektromechanischen oder elektrooptischen Verschluß 12 gesperrt
oder freigegeben. Es kann aber auch ein Sensor (hier beispielsweise das
TV-Gerät 20) dauernd mit Strahlung versorgt werden, während der andere
Sensor 30 (hier ein WBG) die Strahlung über einen Verschluß 12 erhält.
Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren wird nun der Verschluß 12 mit der
Abtastung 30 a, die elektronisch oder mechanisch sein kann, des WBG 30
über die Synchronisiereinrichtung 30 d synchronisiert, so daß jeweils nur
einem einzigen Szenenbild SB das Prüf- oder Zielmarkenbild 50 der
Strahlungsquelle 11 überlagert wird. Im Falle von Bildern mit Interlace
ist es jeweils nur ein Halbbild.
Der Speicher 41 des Rechners 40 ist nun so angelegt, daß er die rele
vanten Bildteile - oder auch die ganzen Bilder der Szene - doppelt in
Speichern 41 a und 41 b abspeichern kann, und zwar im einen Speicher 41 a
nur das Szenenbild SB ohne überlagertes Bild der Prüf- oder Zielmarken
50 und im anderen Speicher 41 b das Szenenbild mit den Zielmarken ZSB.
In der Subtraktionseinrichtung 42 des Rechners 40 werden anschließend
die beiden Bildspeicherinhalte voneinander subtrahiert, so daß nur das
Bild der Prüf- oder Zielmarken 50 übrig bleibt, wobei sogenannte
"Schmutzeffekte" vernachlässigbar sind.
Das Ausgangssignal der Subtraktionseinrichtung 42 wird einem
Kontrast-Tracker 43 (ggf. einem Korrelator) zugeleitet, der die Mitte
des Zielmarken-Szenenbildes ZSB bestimmt und die entsprechenden Koordi
naten einem Fadenkreuzprojektor 44 zuführt, der seinerseits an der durch
die Koordinaten x und y definierten Stelle ein Fadenkreuz geeigneter
Form erzeugt und es dem Vidiomischer 45 übergibt. Dieser mischt das
Kreuz mit dem Bild ohne Zielmarke des WBG 30 und leitet es dem Monitor
46 zur Darstellung zu.
Die Verwendung eines Korrelators anstelle des Kontrast-Trackers 43 ist
dann zweckmäßig, wenn infolge Visierlinienbewegung oder bei stark
fluktuierender Szene, wie sie beispielsweise bei Bränden gegeben ist,
die Szene in Bild 1 (in Sensor 20) der Szene in Bild 2 (im WBG 30) nicht
ausreichend gleicht und dadurch am Ausgang der Subtraktionseinrichtung
42 neben dem Prüf- und Zielmarkenbild auch Szenenreste auftreten. Auch
bei Sättigung des WBG 30 kann die Verwendung eines Korrelators von Vor
teil sein. Das Harmonisierungsbildmuster - also das Prüf- oder Zielmar
kenbild - wird hier so ausgeformt, daß leicht korrelierbare Formen, die
in der Szene bzw. deren Bild natürlicherweise mit sehr hoher Wahrschein
lichkeit nicht auftreten, allein oder in Kombination verwendet werden.
Die Formen, wie Kreuze, Ringe, Dreiecke usw. sind schon genannt worden.
Sie werden als Muster im Referenzteil des Korrelators gespeichert und in
einem gewissen "Erwartungsraum" um die aus vorangegangenen Messungen
bekannte frühere Position des Bildmusters gesucht. Wenn das abgespei
cherte Muster mit dem entsprechenden Muster aus dem WBG 30 zur Deckung
kommt, erreicht der Korrelationskoeffizient ein Maximum. Die Höhe dieses
Maximums ist ein Maß für die Ähnlichkeit von gespeicherten Mustern und
denjenigen aus dem WBG. Die Lage des Maximums ergibt die Koordinaten, an
deren Stelle das synthetische Fadenkreuz erzeugt wird.
Der Vollständigkeit halber sei angeführt, daß in Fig. 4 mit 14 und 15
die Optiken der Sensoren 20 und 30 und mit 16 der Umlenkspiegel der
Strahlungsquelle bezeichnet sind.
Claims (7)
1. Verfahren zur Achsharmonisierung optronischer Sensoren mittels
Prüf- oder Zielmarken, die durch Strahlungsquellen in Kollimatoren er
zeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) eine oder mehrere Zielmarken (50) kurzzeitig und synchron mit dem Bilderzeugungsvorgang des Sensors (20, 30) in diesen eingespiegelt werden,
- b) das so entstandene Zielmarken-Szenenbild in einem Digitalspeicher (41 a, 41 b) eines Rechners (40) abgespeichert wird und
- c) in einer dem Digitalspeicher (41 a, 41 b) zugeordneten Subtraktions einrichtung (42) von dem Zielmarken-Szenenbild (ZSB) ein unmittelbar vor oder nach dessen Einspiegelung aufgenommenes Szenenbild (SB) ab gezogen und das Restbildmuster entsprechend seiner Koordinaten und deren Verarbeitung einem Video-Fadenkreuz-Generator und einem Monitor (46) zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß minde
stens zwei Zielmarken (50) bestimmter Form im oberen Drittel des Szenen
bildfeldes (SBf) liegen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Achsharmonisierungsvorgang mit geänderter Position der Blende (13)
im Kollimator (18) mehrfach wiederholt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung nur eines einzigen Zielmarken-Szenenbildes (ZSB) die
Steuerung der im Kollimator (18) verwendeten Strahlungsquelle (10, 11)
durch einen mit der Bilderzeugung des Sensors (30) synchronisierten Ver
schluß (12) durchgeführt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Strahlungsquellen Thermo-, Licht- oder Laserquellen eingesetzt
werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das in der Subtraktionseinrichtung (42) er
zeugte Restbildmuster (Prüf- oder Zielmarken) einem Korrelator zur
x-y-Koordinatenbestimmung zugeleitet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen Zielmarken-Szenenbild (ZSB) und
Szenenbild (SB) eingetretene Verschiebungen der Szene - z.B. durch eine
Bewegung des Trägers der Sensoren - gemessen und vor der Subtraktion
korrigiert werden, wobei zur Messung die Bewegung des Trägers erfaßt
wird oder mittels Korrelation von Szenenbild (SB) und Zielmarken-Szenen
bild (ZSB) die Verschiebung selbst ermittelt wird, indem nur der Teil
des Zielmarken-Szenenbildes verwendet wird, der die Zielmarke(n) nicht
enthält.
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