DE3910347A1 - Inkrementales weg- bzw. beschleunigungsmesssystem, insbesondere fuer einen hydraulischen dreh- oder linearantrieb - Google Patents
Inkrementales weg- bzw. beschleunigungsmesssystem, insbesondere fuer einen hydraulischen dreh- oder linearantriebInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf ein inkrementales
Wegmeßsystem und insbesondere auf ein Beschleunigungs
meßsystem. Insbesondere soll durch das erfindungsgemäße
System die Beschleunigung in einem Regelkreis genau bestimmt
werden.
Speziell bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur
genauen Bestimmung der Beschleunigung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Gemäß dem Stand der Technik, der in der Figurenbeschreibung
noch näher erläutert wird, wird die Drehzahl, beispielsweise
einer Welle eines hydraulischen Drehantriebs, mit einem
analogen Tachogenerator bestimmt. Der Tachogenerator erzeugt
dabei ein der Drehzahl proportionales Spannungssignal, welches
allerdings von relativ starken Störsignalen, häufig
hervorgerufen durch Oberwellen und Rauschen, überlagert ist.
Während dieses Spannungssignal im allgemeinen für die
Bestimmung der Geschwindigkeit ausreicht, ergibt sich dann,
wenn man ein Beschleunigungssignal aus dem
Geschwindigkeitssignal ableitet, eine starke Verfälschung,
d. h. nur ungenaue Werte für die Beschleunigung.
Zur Messung der Lineargeschwindigkeit eines Bauteils wird
gemäß dem Stand der Technik die Pulsfrequenz eines
inkrementalen Wegmeßsystems benutzt. Das inkrementale
Wegmeßsystem für Messungen an einem Linearantrieb wird auch
häufig als Linearpositionsgeber bezeichnet. Dieser
Linearpositionsgeber spricht auf die Linearbewegung eines
Bauteils, beispielsweise der Kolbenstange eines
Hydraulikzylinders bei einem hydraulischen Linearantrieb an
und erzeugt für jedes Weginkrement elektrische Impulse, die
mit einer bestimmten, für den zurückgelegten Weg bzw. die
Geschwindigkeit repräsentativen Frequenz auftreten. Um die in
der Frequenz enthaltene Weg- bzw. Geschwindigkeitsinformation
zu erhalten, wird beim Stand der Technik ein F/U-Wandler
(Frequenzspannungswandler) verwendet, der allerdings dem sich
ergebenden, für den zurückgelegten Weg bzw. die
Geschwindigkeit repräsentativen Spannungssignal eine
Ripplestörung aufprägt. Im allgemeinen ist diese Störung für
Geschwindigkeitsmessungen erträglich, führt aber zu starken
Verfälschungen, wenn aus dem Geschwindigkeitssignal ein
Beschleunigungssignal abgeleitet werden soll bzw. wenn dieses
Signal als Vergleichssignal für einen Beobachter genutzt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des
Standes der Technik zu vermeiden. Insbesondere soll durch die
Erfindung eine genauere Bestimmung der Beschleunigung,
insbesondere auch in einem Regelkreis, ermöglicht werden. Ganz
allgemein bezweckt die Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben,
mit der eine Dreh- oder Linearposition eines Bauteils genau
bestimmt werden kann, insbesondere soll aber neben der
Geschwindigkeit die Beschleunigung genau gemessen werden
können.
Der Erfindung liegt speziell die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart
auszubilden, daß in einfacher Weise und störungsfrei die
Beschleunigung genau bestimmt werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Maßnahmen vor.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung; in der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Standes der
Technik zur Messung der Drehzahl eines hydraulischen
Drehantriebs mit einem Tachogenerator;
Fig. 2 eine andere Möglichkeit zur Messung der Drehzahl
eines hydraulischen Drehantriebs gemäß dem Stand der
Technik;
Fig. 3 eine Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik zur
Messung der Linearposition bzw. der Geschwindigkeit
eines hydraulischen Linearantriebs;
Fig. 4 eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung
zur genauen Bestimmung der Beschleunigung der Welle
eines hydraulischen Drehantriebes;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur genauen Bestimmung
der Beschleunigung eines sich bewegenden Bauteils in
einem hydraulischen Linearbetrieb;
Fig. 6 ein schematisches Schaltbild eines an sich bekannten
PLL-Phasenregelkreises;
Fig. 7 die Funktionsweise des Phasenregelkreises gemäß Fig.
6 erläuternde Kurven;
Fig. 8 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung zur genauen Bestimmung der
Beschleunigung eines sich längs bewegenden oder sich
drehenden Bauteils eines hydraulischen Antriebs;
Fig. 9 eine Darstellung ähnlich Fig. 8, nur statt
Differenzier Beobachter.
In Fig. 1 ist schematisch ein hydraulischer Drehantrieb 1
dargestellt, dessen Welle 2 in Drehungen versetzt werden kann.
Ferner ist schematisch bei 3 ein Tachogenerator angedeutet,
der in irgendeiner Weise mit der Welle 2 gekoppelt ist und so
eine der Wellendrehzahl v entsprechende Spannung U(t) auf
einer Ausgangsleitung 4 erzeugt. Die Spannung U(t) enthält
praktisch in ihrer Amplitude Information über die Drehzahl v.
Wird durch Störungen die Amplitude der Ausgangsspannung U(t)
geändert, so ergeben sich Fehler beim Rückschluß auf die
Drehzahl v. Insbesondere dann, wenn aus der Spannung U(t)
durch Differenzieren die Beschleunigung abgeleitet werden
soll, ergeben sich unzumutbar große Fehler.
Fig. 2 stellt wiederum ähnlich wie in Fig. 1 einen hydrau
lischen Drehantrieb 1 mit einer Welle 2 dar. Hier wird ein
inkrementales Wegmeßsystem in der Form eines Drehwinkelgebers
verwendet. Eingangsseitig ist der Drehwinkelgeber 5 mit der
Welle 2 in irgendeiner Weise gekoppelt, was durch die Linie 6
angedeutet ist. Beispielsweise könnte durch Linie 6 ein
Zahnrad oder eine Lochscheibe mit einer Lichtschranke
angedeutet sein, wobei dann der Drehwinkelgeber 5 auf seiner
Ausgangsleitung 7 ein Ausgangsspannungssignal U fINK liefert.
U fINK enthält die Drehwinkel- bzw. Drehzahlinformation in der
Form einer Impulsfolge, d. h. eine sich ändernde Frequenz des
Signals U fINK ist repräsentativ für eine sich ändernde Dreh
zahl. Das sozusagen frequenzmodulierte Ausgangsspannungssignal
U fINK wird in einen FU-Wandler 8 eingegeben, der dann seiner
seits auf seiner Ausgangsleitung 9 ein Spannungssignal U s (t)
erzeugt, dessen jeweilige Amplitude für die jeweilige Drehzahl
repräsentativ ist. Der F/U-Wandler 8 ruft allerdings eine
sogenannte Ripplestörung hervor, so daß die Ableitung eines
Beschleunigungssignals aus dem Signal U s (t) zu Verfälschungen
führen würde.
Das Meßsystem gemäß Fig. 2 wird weniger häufig angewandt, da
das System gemäß Fig. 1 im allgemeinen zufriedenstellend
arbeitet.
Dagegen wird bei einem hydraulischen Linearantrieb 10 häufig
das Meßsystem gemäß Fig. 3 verwendet, d. h. es wird
beispielsweise die Bewegung einer Kolbenstange eines
Hydraulikzylinders über Kopplungsmittel 6 in einen
Linearpositionsgeber 11 eingegeben, der dann ähnlich wie der
Drehwinkelgeber 5 eine Spannung U fINK (t) erzeugt, deren
jeweilige Frequenz proportional zur jeweiligen Geschwindigkeit
v ist. Nachdem die Information hinsichtlich der
Geschwindigkeit v in der Frequenz enthalten ist, muß die
Spannung U fINK über Leitung 7 in einen F/U-Wandler 8 gegeben
werden, um ähnlich wie bei Fig. 2 ein Ausgangsspannungssignal
U s (t) zu erzeugen, dessen Amplitude proportional zur
Geschwindigkeit v ist. Leitet man aus diesem Signal U s (t)
durch Differenzieren das Beschleunigungssignal U s ′(t) ab, so
ergibt sich eine starke Verfälschung durch die im F/U-Wandler
8 auftretende Ripplestörung.
Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen die erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiele, die auf dem Stand der Technik gemäß den
Fig. 2 und 3 aufbauen.
In den beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 4 und 5 wird
das bereits erläuterte Signal U fINK in einen Phasenregelkreis
13 eingegeben, der mit seinem Ausgang 14 am Eingang eines
Differenzierers 15 liegt. Am Ausgang 16 des Differenzierers 15
ergibt sich dann mit großer Genauigkeit der jeweilige Wert für
die Beschleunigung in der Form einer Ausgangsspannung U s ′(t).
Der Kern der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß mit dem
Phasenregelkreis 13 ein analoges Geschwindigkeits
spannungssignal U s (t) mit sehr niedrigem Störsignalpegel
erzeugt wird. Dieses Geschwindigkeitsspannungssignal U s (t)
kann natürlich auch direkt verwendet werden, wird aber
insbesondere zur Beschleunigungsbestimmung herangezogen, und
zwar unter Verwendung des analogen Differenzierers 15. Das so
erzeugte Beschleunigungsspannungssignal U s ′(t) kann als
Hilfsregelgröße genutzt werden. Das Beschleunigungssignal kann
auch in einem Parallelmodell mit Korrekturnetzwerk
(Beobachter) erzeugt werden.
Diese Technik ist in der Literatur hinlänglich beschrieben.
Hierbei wird ein mathematisches Modell des Antriebs in Form
einer elektrischen Schaltung ausgeführt. Das von diesem Modell
stammende Geschwindigkeitssignal wird mit dem von der
PLL-Schaltung kommenden Geschwindigkeitssignal verglichen und
die Differenz der beiden Geschwindigkeitssignale wird einem
Korrekturnetzwerk zugeführt, welches das Modell wiederum on
line korrigiert. Dem Modell kann man dann das geschätzte
Beschleunigungssignal entnehmen. Dazu muß aber, wie gesagt,
die gemessene Geschwindigkeit U g (t) sehr sauber sein.
Ein Phasenregelkreis (PLL) 13 ist im Stand der Technik bereits
bekannt und braucht daher nur kurz beschrieben zu werden. Fig.
6 zeigt schematisch den Phasenregelkreis 13, der
eingangsseitig ein Eingangssignal in der Form einer Spannung
U 1 (t) am Eingang 17 eingespeist erhält. Ausgangsseitig liefert
der Phasenregelkreis 13 am Ausgang 18 eine außerordentlich
glatte und ungestörte Ausgangsspannung U s (t).
Grundsätzlich handelt es sich bei einem Phasenregelkreis (PLL
= phase-locked loop) 13 um ein Regelsystem, dessen Aufgabe
darin besteht, einen Oszillator 21 hinsichtlich Frequenz und
Phase mit dem Eingangssignal U 1 (t) zu synchronisieren. Im
synchronisierten Zustand des PLL 13 ist die Phasenverschiebung
zwischen Eingangssignal Ul(t) und einem vom Oszillator 21
gelieferten Oszillatorsignal U 2 (t) Null bzw. ein Minimum. Wenn
im eingeschwungenen Zustand zwischen den beiden Signalen eine
Phasenverschiebung auftritt, so wird der Oszillator 21 so
lange nachgeregelt, bis die Phasenverschiebung wieder minimal
bzw. Null wird.
Im einzelnen weist der Phasenregelkreis 13 einen Phasen
detektor 19, ein Schleifenfilter oder Regler 20 und den
spannungsgesteuerten Oszillator (VCO) 21 auf. Die entspre
chenden Verbindungsleitungen sind mit 22, 23 und 24 bezeich
net. Der Phasendetektor 19 dient wie bereits angedeutet dazu,
einen Phasenunterschied zwischen dem Eingangssignal U 1 (t) und
dem Oszillatorsignal U 2 (t) des Oszillators 21 zu erkennen.
Dabei wird auf Leitung 22 eine dem Zeitunterschied der beiden
Signaldurchgänge proportionale Ausgangsspannung U e erzeugt.
Das Filter 20 ist im allgemeinen ein Tiefpaßfilter, mit dem
die auf das Gleichspannungssignal des Phasendetektors 19
aufmodulierte Wechselspannung herausgefiltert wird. Der
Oszillator 21 erzeugt seine Ausgangs- oder Oszillatorspannung
U 2 (t) mit einer von der über Leitung 23 zugeführten
Eingangsspannung (die gleich U s (t) ist) des Oszillators 21
abhängigen Frequenz. Zur Arbeitsweise des PLL 13 sei auf die
Fig. 7 verwiesen, wo die verschiedenen Spannungen dargestellt
sind. Im eingeschwungenen Zustand, d. h. bis zur Zeit t = t 0
stimmen Frequenz und Phase von U 1 (t) und U 2 (t) überein, so daß
bei Einsatz eines PI-Reglers die Spannung U e (t) gleich Null
ist und die Spannung U s (t) einen konstanten Wert hat. Bei
Einsatz eines Tiefpaßfilters mit P-Verhalten bleibt eine
geringfügige Phasenverschiebung delta δ übrig, da für ein
Frequenzsignal U 2 (t) ≠ (ungleich) 0 eine Eingangsspannung des
VCO, U s (t) ≠ (ungleich) 0, damit auch U e (t) ≠ (ungleich) 0 und
ein delta ungleich Null (δ ≠ 0) erforderlich ist.
Wenn plötzlich zur Zeit t = t 0 die Frequenz von U 1 (t) auf
einen anderen Wert springt, so ergibt sich die in Fig. 7
gezeigte Verschiebung "delta". Der Detektor 19 erkennt diese
Phasendifferenz und gibt ein dazu proportionales Signal über
Leitung 23 an den VCO 21. Mit einer gewissen Verzögerung
(insbesondere hervorgerufen durch das Schleifenfilter 20)
erscheint dabei das Signal am VCO 21 und veranlaßt diesen,
schneller zu schwingen. Der Phasenfehler 8 wird dann langsam
wieder abgebaut, bis der VCO 21 auf derselben Frequenz wie das
Eingangssignal U 1 (t) schwingt. Durch die erfindungsgemäße
Verwendung des PLL 13 ergibt sich der Vorteil großer
Störfestigkeit gegenüber Rauschsignalen.
Fig. 8 zeigt das bevorzugte Ausführungsbeispiel der Erfindung.
In Fig. 8 ist allgemein mit dem Bezugszeichen 30 ein
hydraulischer Antrieb bezeichnet, der sowohl ein Drehantrieb
wie auch ein Linearantrieb sein kann. Natürlich kann aber
irgendein anderer Antrieb, nicht notwendigerweise ein
hydraulischer Antrieb, verwendet werden. Ein inkrementales
Wegmeßsystem 31 ist schematisch - wie bei 32 gezeigt - mit dem
hydraulischen Antrieb 30 gekoppelt und liefert ein
Eingangssignal U fINK für den speziellen Phasenregelkreis 33
der Fig. 8.
Der Phasenregelkreis 33 weist einen bereits anhand der Fig.
6 beschriebenen Phasendetektor 19 sowie einen spannungsge
steuerten Oszillator VCO 21 auf, der ausgangsseitig über eine
Leitung 24 mit dem einen der beiden Eingänge des Phasendetek
tors 19 in Verbindung steht und eine Oszillatorspannung U fRÜCK
anlegt, während am anderen Eingang des Phasendetektors 19 die
Spannung U fINK liegt. Die vom Phasendetektor 19 auf Leitung 22
abgegebene Spannung sei mit Ue bezeichnet. Diese wird
erfindungsgemäß einem PI-Regler 35 zugeführt, der auf seiner
Ausgangsleitung 36 ein Signal U s (t) liefert, welches in seiner
Amplitude die Information hinsichtlich der Drehzahl bzw. der
Geschwindigkeit enthält. Dieses Signal U s (t) ist von Störungen
weitestgehend frei. Daher kann die Ausgangsgröße U s (t) des
PI-Reglers 35 durch einen Differenzierer 37 differenziert
werden oder in einem Beobachter verarbeitet werden, um ein
präzises der Beschleunigung proportionale Spannungssignal
U s ′(t) zu liefern.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß Fig.
8 wird im Phasenregelkreis 33 anstelle eines einfachen
Schleifenfilters der PI-Regler 35 eingesetzt. Ein PI-Regler
ist eine Kombination aus einem P-Regler und einem I-Regler und
ist aus dem Stand der Technik bekannt. Deshalb sei hier nur
kurz auf folgendes hingewiesen. Bei einem P-Regler ist die
Stellgröße (Ausgangssignal) der Regelabweichung
(Eingangssignal) hinreichend proportional. Dabei wird das
Signal zusätzlich verstärkt. Die Gleichung des P-Reglers
lautet also Y = VP × x, wobei VP die Verstärkung und x die
Regelabweichung ist. Bekanntlich besteht ein Nachteil des
P-Reglers darin, daß er nicht in der Lage ist, eine
Störgrößenänderung voll auszuregeln.
Beim I-Regler wird die Änderung der Stellgröße Y durch
zeitliche Integration der Regelabweichung x gewonnen. Die
Gleichung des I-Reglers lautet deshalb: Y = x dt. Der
I-Regler hat keine bleibende Regelabweichung, besitzt aber
eine längere Regelzeit. Insgesamt ist der P-Regler dynamisch
besser, während der I-Regler statisch besser ist. der
PI-Regler verbindet die besseren dynamischen mit den besseren
statischen Eigenschaften.
Der Vorteil des I-Anteils bei Einsatz im PLL-Kreis liegt
darin, daß ein PI-Regler eine konstante Ausgangsspannung
(hier: U s (t)) liefert, ohne daß am Eingang ein Signal des
Phasendetektors (U e (t)) anliegt; d. h. die Eingangssignale am
Phasendetektor, U fInk und U fRück sind im eingeregelten Zustand
völlig synchron.
Bei Einsatz eines P-Reglers oder Schleifenfilters würde bei
einem Signal U s (t) ≠ (ungleich) 0 eine Phasenverschiebung
zwischen U fInk und U fRück vorliegen, was zu einem getakten
Ausgangssignal des Phasendetektors und damit einer
störbehafteten Ausgangsspannung U s(t) führt. Daher ist der
I-Anteil für die Erfindung unbedingt nötig.
Bei Änderung der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit ändert sich die
Frequenz des Eingangssignals U fInk , so daß eine Phasenver
schiebung delta auftritt (Fig. 7). Der Phasendetektor gibt je
nach Vorzeichen der Phasenverschiebung positive oder negative
Impulse mit der Breite delta aus, die vom PI-Regler über
Veränderung von U s(t) und damit U fRück ausgeregelt werden.
Da die Eigenfrequenz des PLL-Regelkreises wesentlich höher ist
als die Eigenfrequenz des zu regelnden Systems, werden die
Fehler delta sehr schnell ausgeregelt, so daß die Spannung
U s (t) sehr genau dem Istwert der Drehzahl bzw. Geschwindigkeit
folgt.
Zur Funktion der Schaltung gemäß Fig. 8 sei noch erwähnt, daß
im eingeregelten Zustand die Frequenz des aus dem VCO 21
kommenden Oszillator Spannungssignals U fRück (t) gleich der
Frequenz des Ausgangsspannungssignals U fink (t) des
Inkrementalwegmeßsystems 31 ist. Somit ist die
Ausgangsspannung U s (t) des PI-Reglers 35 und also gleichzeitig
auch die Eingangsspannung des VCO 21 proportional zur Frequenz
fink (Inkrementalfrequenz) der Ausgangsspannung Ufink des
Inkrementalwegmeßsstems 31. Die Ausgangsspannung U s (t) ist
damit aber auch proportional zur Geschwindigkeit v bzw. der
Drehzahl n des Antriebs 30.
Bei einer Änderung von v bzw. n ändert sich U s (t)
proportional, so daß folgendes gilt:
U s ist proportional v bzw. U s ist proportional n
U s′ ist proportional v′ bzw. U s′ ist proportional n′,
U s′ ist proportional v′ bzw. U s′ ist proportional n′,
d. h. das abgebende Signal U s ′ ist proportional zur
Beschleunigung des Antriebs 30.
Claims (9)
1. Vorrichtung zur genauen Bestimmung der Beschleunigung eines
sich bewegenden oder sich drehenden Bauteils insbesondere in
einem Antrieb unter Verwendung eines inkrementalen Weg- oder
Winkelmeßsystems, welches eine elektrische Impulsfolge U fInk
erzeugt, deren Frequenz für die Geschwindigkeit (Weg) bzw. die
Drehzahl (Drehwinkel) repräsentativ ist,
und wobei Schaltungsmittel vorgesehen sind, um die Impulsfolge
U fInk in ein analoges Spannungssignal umzuwandeln, welches für
die Geschwindigkeit bzw. Drehzahl repräsentativ ist und
welches zur Berechnung der Beschleunigung differenzierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltungsmittel durch einen
PLL-Regler (13) gebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Impulsfolge U fInk in den Phasendetektor (19) eines
PLL-Reglers (13) eingespeist wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der PLL-Regler einen dem Phasendetektor (19) nachgeschalteten
PI-Regler (35) aufweist, der aus dem vom Phasendetektor
gelieferten Signal Ue ein Stellsignal U s für den nachgeschal
teten spannungsgesteuerten Oszillator (VCO) erzeugt, um dessen
Ausgangssignal U fRück mit dem Eingangssignal U fInk des
PLL-Reglers zu synchronisieren.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellsignal US des PI-Reglers (35) einem Geschwindigkeits
bildner (37) zugeführt wird, der an seinem Ausgang ein der
Beschleunigung proportionales Spannungssignal U s ′ liefert.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein hydraulischer
Antrieb ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sie zur Drehzahl- bzw. Geschwindigkeits
messung verwendet wird.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Beschleunigungsbildner (37)
wahlweise von einem Differenzierer oder Beobachter gebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschleunigungs
signal U s ′ als Hilfsgröße in einem Regelkreis (Positions-,
Geschwindigkeits-Drehzahlregelkreis) verwendet wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens der I-Anteil
des PLL-Reglers digital ausgeführt und über einen
Digital-Analogwandler zugeführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910347 DE3910347A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Inkrementales weg- bzw. beschleunigungsmesssystem, insbesondere fuer einen hydraulischen dreh- oder linearantrieb |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893910347 DE3910347A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Inkrementales weg- bzw. beschleunigungsmesssystem, insbesondere fuer einen hydraulischen dreh- oder linearantrieb |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910347A1 true DE3910347A1 (de) | 1990-10-04 |
Family
ID=6377495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893910347 Withdrawn DE3910347A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Inkrementales weg- bzw. beschleunigungsmesssystem, insbesondere fuer einen hydraulischen dreh- oder linearantrieb |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3910347A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1043589A1 (de) * | 1999-04-08 | 2000-10-11 | HKR Climatec GmbH | Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Drehzahl eines Gleichstrom-Kommutatormotors |
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DE2339031A1 (de) * | 1972-08-23 | 1974-03-21 | Cincinnati Milacron Inc | Elektronischer geschwindigkeitsmesser |
DE3127267A1 (de) * | 1981-07-10 | 1983-01-27 | Moto Meter Ag, 7250 Leonberg | "digitale frequenzwandleranordnung, insbesondere fuer fahrzeug-tachometer" |
DE3616984A1 (de) * | 1985-06-13 | 1987-01-08 | Ipari Mueszergyar | Schaltungsanordnung zur digitalen messung der winkelgeschwindigkeit und winkelbeschleunigung umlaufender maschinen |
-
1989
- 1989-03-30 DE DE19893910347 patent/DE3910347A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
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