DE3910308A1 - Organisch-chemische verbindung, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel - Google Patents
Organisch-chemische verbindung, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue organisch-chemische
Verbindung, ein Verfahren zu ihrer Herstellung
auf mikrobiologischem Wege und ihre Verwendung als
Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere zur Bekämpfung
von Bakterien und Schadpilzen sowie von unerwünschtem
Pflanzenwachstum.
Es wurde die neue organisch-chemische Verbindung
(Bezeichnung: Phomopsis-Wirkstoff) gefunden, welche wie
folgt charakterisiert werden kann:
- 1. Aussehen:
Hellgelber kristalliner Feststoff - 2. Schmelzpunkt:
ca. 242°C (Bestimmung nach Thiele) - 3. Löslichkeit:
Der Stoff ist löslich in Methanol und Ethylacetat und schwerlöslich in Wasser. - 4. Molekulargewicht (MG): 424
Das Massenspektrum (vgl. Fig. 1) zeigt den Molekül-Ionenpeak bei m/e 424.
(Aus dem Spektrum ergeben sich Hinweise auf das Vorhandensein eines Aromaten sowie evtl. einer Acetylgruppe und mehrerer Methylgruppen). - 5. UV-Spektrum (vgl. Fig. 2):
= 215 nm, 270 nm und 342-345 nm - 6. IR-Spektrum (vgl. Fig. 3)
Zur weiteren Charakterisierung können auch die folgenden
Ergebnisse dünnschichtchromatographischer Untersuchungen
herangezogen werden.
Für die Dünnschichtchromatographie wurden Kieselgelplatten
verwendet. Pro Trennungsgang wurden maxinal
20 mg Substanzgemisch punktförmig (qualitativ) bzw.
strichförmig (quantitativ) aufgetragen. Folgende
Fließmittelsysteme kamen zum Einsatz (die Mengenverhältnisse
bedeuten Volumenteile):
- F1: Toluol : Ethylacetat : Ameisensäure/70 : 30 : 1
- F2: n-Hexan : Ethylacetat : Ameisensäure/120 : 40 : 5
- F3: Toluol : Ethylacetat : Essigsäure/60 : 30 : 10
- F4: Toluol : Methanol/90 : 10
- F5: Dichlormethan : Methanol/90 : 10
- F6: Dichlormethan : Aceton/90 : 10
Die Lokalisierung der Substanzen erfolgte auf der DC-Platte:
- a) visuell nach Farbe
- b) Fluoreszenzlöschung bei 254 nm
- c) Fluoreszenz bei 366 nm und 254 nm
- d) Anfärbung mit 10% H₂SO₄ in EtoH
- e) Anfärbung mit H₂SO₄ und 1% Vanillin
- f) Anfärbung mit Anisaldehyd
Hierbei ergaben sich folgende Rf-Werte bzw. das folgende
Fluoreszenzverhalten der neuen Verbindung:
Zur weiteren Charakterisierung können auch die unten
angegebenen biologischen Eigenschaften sowie das
Herstellungsverfahren herangezogen werden.
Weiter wurde gefunden, daß der neue Phomopsis-Wirkstoff
zur Bekämpfung von Bakterien und Schadpilzen sowie von
unerwünschten Pflanzenwuchs verwendet werden kann. Der
neue Wirkstoff kann vorteilhaft im Pflanzenschutz, im
Hygienebereich sowie im Material- und Vorratsschutz
eingesetzt werden.
Man erhält den neuen Phomopsis-Wirkstoff,
wenn man geeignete Mikroorganismen der Art Phomopsis
viticola in üblicher Weise in einem Nährmedium, welches
assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen sowie
Mineralsalze enthält, unter aeroben Bedingungen kultiviert
und den neuen Wirkstoff nach üblichen Methoden
isoliert.
Die Erfindung betrifft auch Kulturbrühen und die aus
diesen gewonnenen Extrakte und Konzentrate, welche den
Phomopsis-Wirkstoff enthalten.
Bei Kenntnis der Eigenschaften der neuen Verbindung
ist es mit Hilfe von üblichen chromatographischen,
spektroskopischen und/oder mikrobiologischen (z. B.
Hemmhoftest) Methoden leicht möglich, in Routineverfahren
geeignete Mikroorganismenstämme auszusuchen,
welche den erfindungsgemäßen Phomopsis-Wirkstoff
produzieren.
Für die mikrobiologische Herstellung des erfindungsgemäßen
Wirkstoffs werden Phomopsis viticola-Stämme eingesetzt.
Ganz besonders bevorzugt wird hierbei der
Phomopsis viticola-Stamm F 0377 sowie die Mutanten
dieses Stammes, welche die für die Ausführung der
vorliegenden Erfindung wesentlichen Merkmale aufweisen.
Der neue Phomopsis viticola-Stamm F 0377 gehört zu den
Pilzen und wurde von Rebblättern aus der Traubenzone aus
Weinbergen im Anbaugebiet Rheinpfalz, Bundesrepublik
Deutschland isoliert. Der neue Stamm F 0377 und seine
Mutanten, welche die für die Ausführung der vorliegenden
Erfindung wesentlichen Merkmale aufweisen, sind Teil der
vorliegenden Erfindung.
Der Phomopsis viticola-Stamm F 0377 wurde bei der
Deutschen Sammlung von Mikroorganismen (DSM),
Mascheroder Weg 1b, 3300 Braunschweig, Bundesrepublik
Deutschland, hinterlegt.
Das erfindungsgemäße Fementationsverfahren zur Herstellung
des Phomopsis-Wirkstoffes kann mit Hilfe fester,
halbfester oder flüssiger Nährmedien in üblicher Weise
durchgeführt werden. Bevorzugt werden wäßrig-flüssige
Nährmedien verwendet.
Die Beimpfung der Nährmedien erfolgt nach allgemein üblichen
Methoden, z. B. über Platten-, Schrägröhrchen-
oder Kolbenkulturen.
Die Kultur erfolgt unter aeroben Bedingungen und kann
gemäß den allgemein üblichen Methoden wie unter Verwendung
von Schüttelkulturen z. B. in Schüttelkolben, von
luftbewegten Kulturen oder von Submerskulturen durchgeführt
werden. Bevorzugt erfolgt die Kultivierung im
aeroben Submersverfahren in belüfteten Fermentern, z. B.
in üblichen Submersfermentationstanks. Es ist möglich,
die Kulturen kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchzuführen. Vorzugsweise wird diskontinuierlich gearbeitet.
Die Kultur kann in allen Nährmedien durchgeführt werden,
welche bekannterweise zur Kultivierung von Mikroorganismen,
insbesondere von Pilzen verwendet werden. Das Nährmedium
muß eine oder mehrere assimilierbare Kohlenstoffquellen
und Stickstoffquellen sowie Mineralsalze enthalten,
wobei diese Produkte in Form von definierten Einzelbestandteilen,
aber auch in Form von komplexen Gemischen,
wie sie insbesondere biologische Produkte verschiedenen
Ursprungs darstellen, vorliegen können. Als
Kohlenstoffquellen kommen alle üblichen Kohlenstoffquellen
in Frage. Beispielsweise seien Kohlenhydrate, insbesondere
Polysaccharide, wie Stärke oder Dextrine, Disaccharide,
wie Maltose oder Rohrzucker, Monosaccharide,
wie Glycose oder Xylose, Zuckeralkohole, wie Mannit oder
Glycerin sowie natürlich vorkommende Gemische wie Malzextrakt,
Melasse oder Molkepulver genannt. Als Stickstoffquellen
kommen alle üblichen organischen und anorganischen
Stickstoffquellen in Frage. Beispielsweise
seien Eiweißstoffe, Eiweißhydrolysate, Aminosäuren, wie
Glutaminsäure, Asparaginsäure, Arginin, Lysin, Ornithin
oder Serin, Nucleosidbasen, wie Cytosin oder Uracil sowie
Sojabohnenmehl, Baumwollsamenmehl, Linsenmehl, Erbsenmehl,
lösliche und unlösliche, pflanzliche Proteine,
Maisquellwasser, Hefeextrakt, Peptone und Fleischextrakt
sowie Ammoniumsalze und Nitrate, z. B. NH₄Cl, (NH₄)₂SO₄,
NaNO₃ und KNO₃ aufgeführt. Die Mineralsalze, welche im
Nährmedium enthalten sein sollten, liefern z. B. folgende
Ionen:
Mg⁺⁺, Na⁺, K⁺, Ca⁺⁺, NH₄⁺, Cl⁻, SO₄⁻⁻, PO₄⁻⁻⁻ und NO₃⁻
sowie Ionen der üblichen Spurenelemente, wie Cu, Fe, Mn,
Mo, Zn, Co, Ni. Falls die Kohlenstoff- oder Stickstoffquellen
bzw. das verwendete Wasser nicht ausreichend
diese Salze bzw. Spurenelemente enthalten, ist es zweckmäßig,
das Nährmedium entsprechend zu ergänzen. Die Zusammensetzung
der Nährmedien kann in weiten Bereichen
variiert werden. Art und Zusammensetzung der Nährmedien
werden im allgemeinen davon abhängig sein, welche Bestandteile
jeweils besonders günstig zur Verfügung stehen.
Im allgemeinen enthalten die Nährlösungen vorzugsweise
etwa 0,5 bis 8%, insbesondere 0,6 bis 6% Kohlenstoffquellen,
vorzugsweise etwa 0,5 bis 4%, insbesondere
0,5 bis 2% Stickstoffquellen und vorzugsweise etwa
0,001 bis 0,5%, insbesondere 0,003 bis 0,3% Mineralsalze.
Als besonders geeignet kann auch ein Biomalz-Medium
verwendet werden, welches beispielsweise aus 50 Gew.-%
Biomalz und 50 Gew.-% Agar-Agar besteht. Besonders
bevorzugt wird die Kultivierung auf Platten.
Der pH-Wert der wachsenden Kulturen sollte vorzugsweise
zwischen etwa 6 und etwa 8, insbesondere zwischen 6,5
und 7,5 gehalten werden. Ein zu starker pH-Abfall in den
sauren Bereichen kann durch Zusätze einer organischen
oder anorganischen Base, vorzugsweise von CaCO₃ vermieden
werden. Wie in der Fermentationstechnologie üblich,
kann auch eine automatische pH-Regulierung durchgeführt
werden, bei der sterile organische oder anorganische
Säure, wie z. B. H₂SO₄, oder sterile Lauge, z. B. NaOH in Abständen
in die Kulturlösung eingespritzt wird.
Es ist zweckmäßig sicherzustellen, daß die Mikroorganismen
ausreichend mit Sauerstoff sowie den Nährstoffen in
Kontakt gebracht werden. Dies kann nach den allgemeinen
üblichen Methoden wie Schütteln und Rühren erfolgen.
Die Züchtungstemperatur kann zwischen etwa 15°C und
etwa 40°C, vorzugsweise zwischen 18°C und 25°C liegen.
Die Dauer der Züchtung kann stark variiert werden,
wobei z. B. die Zusammensetzung des Nährmediums und die
Züchtungstemperatur eine Rolle spielen. Die jeweiligen
optimalen Bedingungen können von jedem Fachmann auf dem
mikrobiologischen Gebiet leicht festgelegt werden.
Es hat sich herausgestellt, daß die Menge der sich in
der Kulturbrühe anreichernden erfindungsgemäßen Verbindung
im allgmeinen ihr Maximum etwa 5 bis 20, vorzugsweise
etwa 8 bis 15 Tage nach Züchtungsbeginn erreicht.
Das gewünschte Endprodukt der Fermentation kann mit
Hilfe von dünnschichtchromatographischen Untersuchungen
oder im Plattendiffusionstest mit einem geeigneten Pilz
als Teststamm bestimmt werden.
Wie allgemein bei mikrobiologischen Verfahren sollten
Fremdinfektionen der Kulturmedien vermieden werden.
Hierzu werden die üblichen Vorkehrungen getroffen, wie
Sterilisation der Nährmedien, der Kulturgefäße sowie der
für die Belüftung notwendigen Luft. Zur Sterilisation
der Vorrichtungen können z. B. die Dampf- als auch die
Trockensterilisation verwendet werden, wobei die Temperaturen
vorzugsweise bei 100°C bis 140°C, insbesondere
bei 120°C bis 130°C liegen können.
Falls bei der Kultivierung in unerwünschter Menge Schaum
entsteht, können die üblichen chemischen Schaumdämpfungsmittel,
z. B. flüssige Fette und Öle, Öl-Wasser-Emulsionen,
Paraffine, höhere Alkohole, wie Octadecanol,
Siliconöle, Polyoxyethylen- bzw. Polyoxypropylenverbindungen
(z. B. in Mengen bis etwa 1%) zugesetzt werden.
Schaum kann auch mit Hilfe der üblichen mechanischen
Vorrichtungen (welche z. B. Zentrifugalkräfte benutzen)
gedämpft oder beseitigt werden.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann aus dem Kulturmedium
nach allgemein üblichen physikalisch-chemischen
Methoden isoliert werden. Die Isolierung kann z. B. gemäß
den üblichen Adsorptions- und Extraktionsverfahren,
Fällungsverfahren und/oder Chromatographieverfahren
erfolgen. Der isolierte Stoff kann mit Hilfe der
genannten Methoden auch feingereinigt werden. Für viele
Fälle ist jedoch eine Feinreinigung nicht erforderlich,
da gegebenenfalls vorhandene geringfügige Verunreinigungen
die Wirksamkeit der Verbindung nicht nachteilig
beeinflussen.
Um bei den oben angegebenen Isolierungs- und Reinigungsmethoden
die Fraktionen herauszufinden, in welchen die
erfindungsgemäße Verbindung in höchster Konzentration
bzw. Reinheit vorliegt, können die üblichen physikalisch-chemischen
Methoden, z. B. Messen einer charakteristischen
Bande im Spektrum oder der R f -Werte, Bestimmung
der antimikrobiellen Aktivität usw. herangezogen
werden. Besonders gut geeignet ist die Prüfung auf die
botrytizide Wirkung (Botrytis cinera) im Agardiffusionstest.
Die Isolierung und Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindung
kann z. B. im Falle, daß ein flüssiges wäßriges
Nährmedium verwendet wird, wie folgt vorgenommen
werden:
Nach seiner Anreicherung im Kulturüberstand werden gewünschtenfalls Kulturfiltrat und Mycel mit üblichen Methoden separiert (z. B. Zentrifugation).
Nach seiner Anreicherung im Kulturüberstand werden gewünschtenfalls Kulturfiltrat und Mycel mit üblichen Methoden separiert (z. B. Zentrifugation).
Aus dem Kulturgut oder dem Kulturfiltrat kann die
erfindungsgemäße Verbindung mit Hilfe von üblichen
Extraktionsverfahren, Fällungsverfahren und/oder
Chromatographieverfahren isoliert und gegebenenfalls
gereinigt werden. Die Chromatographie kann in Form der
Säulenchromatographie durchgeführt werden.
Als Adsorptionsmittel können die üblichen anorganischen
oder organischen Adsorptionsmittel eingesetzt werden,
wie z. B. Aluminiumoxid, Kieselgel, Magnesiumsilikat, Aktivkohle,
Cellulose, Cellulosederivate, Kunstharze wie
Polyamide, z. B. acetyliertes Polyamid, Dextrangele oder
modifizierte Dextrangele. Als Laufmittel können die verschiedensten
Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische
verwendet werden, in welchen die erfindungsgemäße Verbindung
löslich ist. Bevorzugt werden Methanol, Ethylacetat,
Toluol, Ameisensäure, Hexan, Dichlormethan bzw.
entsprechende Lösungsmittelgemische eingesetzt.
Bevorzugt werden zur Isolierung der erfindungsgemäßen
Verbindung Chromatographieverfahren verwendet, z. B.
unspezifische Adsorption an Sorbentien wie Kieselgel,
Ionenaustauschchromatographie oder Geldiffusionschromatographie
bzw. Gelfiltrationschromatographie. Dies
sind die von der Reinigung wasserlöslicher, geladener
Naturstoffe her bekannten Methoden.
Aus ihren Lösungen kann die erfindungsgemäße Verbindung
nach den üblichen Methoden, z. B. Verdampfen des Lösungsmittels,
Gefriertrocknung usw. erhalten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kulturgut
(vorzugsweise Biomalzagar) mit einem polaren organischen
Lösungsmittel, in dem sich der Phomopsis-Wirkstoff
leicht löst (vorzugsweise Ethylacetat) extrahiert. Nach
dem Verdampfen des Lösungsmittels wird ein Rohprodukt
erhalten, das an Kieselgel (Laufmittel Hexan : Dichlormethan
(50 : 50 Vol.- )) chromatographiert wird. Die Fraktionen,
die das gewünschte Produkt enthalten, werden
über Hemmhoftest (z. B. mit Cladosporium cladosporioides,
Penicillium expansum oder Botrytis cinera oder über die
Spektren der Inhaltsstoffe ermittelt. Aus diesem aufgereinigten
Rohprodukt wird durch weitere Chromatographie
(vorzugsweise durch Gelchromatographie an einem
Cellulose-Derivat, besonders bevorzugt Sephadex (WZ) LH 20,
Laufmittel Methanol) ein angereichertes Produkt erhalten.
Dieses kann, falls gewünscht, chromatographisch
weiter gereinigt werden.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff weist eine stark mikrobizide
Wirkung auf und kann zur Bekämpfung von unerwünschten
Mikroorganismen, insbesondere Pilzen eingesetzt
werden. Der Wirkstoff kann vorzugsweise zur Bekämpfung
von unerwünschten Mikroorganismen in den Bereichen
Pflanzenschutz, Vorratsschutz und Materialschutz
eingesetzt werden. Der Wirkstoff ist insbesondere für
den Gebrauch als Pflanzenschutzmittel geeignet, wobei der
Einsatz als Fungizid bevorzugt wird.
Fungizide Mittel im Pflanzenschutz werden eingesetzt zur
Bekämpfung von Plasmodiophoromycetes, Oomycetes, Chytridiomycetes,
Zygomycetes, Ascomycetes, Basidiomycetes,
Deuteromycetes.
Bakterizide Mittel werden im Pflanzenschutz zur Bekämpfung
von Pseudomonadaceae, Rhizobiaceae, Enterobacteriaceae,
Corynebacteriaceae und Streptomycetaceae eingesetzt.
Beispielhaft, aber nicht begrenzend seien einige Erreger
von pilzlichen und bakteriellen Erkrankungen, die unter
die oben aufgezählten Oberbegriffe fallen, genannt:
Xanthomonas-Arten, wie beispielsweise Xanthomonas
campestris pv. oryzae;
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans;
Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubensis;
Plasmopora-Arten, wie beispielsweise Plasmopora viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Pseudomonas-Arten, wie beispielsweise Pseudomonas syringae pv. lachrymans;
Erwinia-Arten, wie beispielsweise Erwinia amylovora;
Pythium-Arten, wie beispielsweise Pythium ultimum;
Phytophthora-Arten, wie beispielsweise Phytophthora infestans;
Pseudoperonospora-Arten, wie beispielsweise Pseudoperonospora humuli oder Pseudoperonospora cubensis;
Plasmopora-Arten, wie beispielsweise Plasmopora viticola;
Peronospora-Arten, wie beispielsweise Peronospora pisi oder P. brassicae;
Erysiphe-Arten, wie beispielsweise Erysiphe graminis;
Sphaerotheca-Arten, wie beispielsweise Sphaerotheca fuliginea;
Podosphaera-Arten, wie beispielsweise Podosphaera leucotricha;
Venturia-Arten, wie beispielsweise Venturia inaequalis;
Pyrenophora-Arten, wie beispielsweise Pyrenophora teres oder P. graminea;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Cochliobolus-Arten, wie beispielsweise Cochliobolus sativus;
(Konidienform: Drechslera, Syn: Helminthosporium);
Uromyces-Arten, wie beispielsweise Uromyces appendiculatus;
Puccinia-Arten, wie beispielsweise Puccinia recondita;
Tilletia-Arten, wie beispielsweise Tilletia caries;
Ustilago-Arten, wie beispielsweise Ustilago nuda oder Ustilago avenae;
Pellicularia-Arten, wie beispielsweise Pellicularia sasakii;
Pyricularia-Arten, wie beispielsweise Pyricularia oryzae;
Fusarium-Arten, wie beispielsweise Fusarium culmorum;
Botrytis-Arten, wie beispielsweise Botrytis cinerea;
Septoria-Arten, wie beispielsweise Septoria nodorum;
Leptosphaeria-Arten, wie beispielsweise Leptosphaeria nodorum;
Cercospora-Arten, wie beispielsweise Cercospora canescens;
Alternaria-Arten, wie beispielsweise Alternaria brassicae;
Pseudocercosporella-Arten, wie beispielsweise Pseudocercosporella herpotrichoides.
Als gegen den erfindungsgemäßen Wirkstoff besonders empfindliche
Pilze seien genannt. Alternaria alternata,
Cladosporium cladosporioides, Penicillium expansum,
Phomopsis viticola und Trichoderma viride genannt. Der
Wirkstoff ist besonders gut auch zur Bekämpfung von
Botrytis cinera (z. B. bei Weinreben) geeignet.
Die gute Pflanzenverträglichkeit des Wirkstoffs in den
zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten notwendigen Konzentrationen
erlaubt eine Behandlung von oberirdischen
Pflanzenteilen, von Pflanz- und Saatgut, und des
Bodens.
Der Phomopsis-Wirkstoff kann auch zur Bekämpfung von
unerwünschtem Pflanzenwachstum verwendet werden. Er kann
somit als Defoliants, Desiccants, Krautabtötungsmittel
und insbesondere als Unkrautvernichtungsmittel verwendet
werden. Unter Unraut im weitesten Sinne sind alle
Pflanzen zu verstehen, die an Orten aufwachsen, wo sie
unerwünscht sind. Ob die erfindungsgemäßen Stoffe als
totale oder selektive Herbizide wirken, hängt im
wesentlichen von der angewendeten Menge ab.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann z. B. bei den folgenden
Pflanzen verwendet werden:
Dikotyle Unkräuter der Gattungen:
Sinapis, Lepidium, Galium, Stellaria, Matricaria, Anthemis, Galinsoga, Chenopodium, Urtica, Senecio, Amaranthus, Portulaca, Xanthium, Convolvulus, Ipomoea, Polygonum, Sesbania, Ambrosia, Cirsium, Carduus, Sonchus, Solanum, Rorippa, Rotala, Lindernia, Lamium, Veronica, Abutilon, Emex, Datura, Viola, Galeopsis, Papaver, Centaurea.
Sinapis, Lepidium, Galium, Stellaria, Matricaria, Anthemis, Galinsoga, Chenopodium, Urtica, Senecio, Amaranthus, Portulaca, Xanthium, Convolvulus, Ipomoea, Polygonum, Sesbania, Ambrosia, Cirsium, Carduus, Sonchus, Solanum, Rorippa, Rotala, Lindernia, Lamium, Veronica, Abutilon, Emex, Datura, Viola, Galeopsis, Papaver, Centaurea.
Dikotyle Kulturen der Gattungen:
Gossypium, Glycine, Beta, Daucus, Phaseolus, Pisum, Solanum, Linum, Ipomoea, Vicia, Nicotiana, Lycopersicon, Arachis, Brassica, Lactuca, Cucumis, Cucurbita.
Gossypium, Glycine, Beta, Daucus, Phaseolus, Pisum, Solanum, Linum, Ipomoea, Vicia, Nicotiana, Lycopersicon, Arachis, Brassica, Lactuca, Cucumis, Cucurbita.
Monokotyle Unkräuter der Gattungen:
Echinochloa, Setaria, Panicum, Digitaria, Phleum, Poa, Festuca, Eleusine, Brachiaria, Lolium, Bromus, Avena, Cyperus, Sorghum, Agropyron, Cynodon, Monochoria, Fimbristylis, Sagittaria, Eleocharis, Scirpus, Paspalum, Ischaemum, Sphenoclea, Dactyloctenium, Agrostis, Alopecurus, Apera.
Echinochloa, Setaria, Panicum, Digitaria, Phleum, Poa, Festuca, Eleusine, Brachiaria, Lolium, Bromus, Avena, Cyperus, Sorghum, Agropyron, Cynodon, Monochoria, Fimbristylis, Sagittaria, Eleocharis, Scirpus, Paspalum, Ischaemum, Sphenoclea, Dactyloctenium, Agrostis, Alopecurus, Apera.
Monokotyle Kulturen der Gattungen:
Oryza, Zea, Triticum, Hordeum, Avena, Secale, Sorghum, Panicum, Saccharum, Ananas, Asparagus, Allium.
Oryza, Zea, Triticum, Hordeum, Avena, Secale, Sorghum, Panicum, Saccharum, Ananas, Asparagus, Allium.
Die Verwendung des erfindungsgemäßen Wirkstoffs ist jedoch
keineswegs auf diese Gattungen beschränkt, sondern
erstreckt sich in gleicher Weise auch auf andere Pflanzen.
Die Verbindung eignet sich in Abhängigkeit von der Konzentration
zur Totalunkrautbekämpfung z. B. auf Industrie-
und Gleisanlagen und auf Wegen und Plätzen mit und ohne
Baumbewuchs. Ebenso kann die Verbindung zur Unkrautbekämpfung
in Dauerkulturen, z. B. Forst, Ziergehölz-,
Obst-, Wein-, Citrus-, Nuß-, Bananen-, Kaffee-, Tee-,
Gummi-, Ölpalm-, Kakao-, Beerenfrucht- und Hopfenanlagen
und zur selektiven Unkrautbekämpfung in einjährigen
Kulturen eingesetzt werden.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann als solcher oder
in seinen Formulierungen auch in Mischung mit bekannten
Herbiziden zur Unkrautbekämpfung Verwendung finden, wobei
Fertigformulierungen oder Tankmischungen möglich sind.
Für die Mischungen kommen bekannte Herbizide wie z. B.
1-Amino-6-ethylthio-3-(2,2-dimethylpropyl)-1,3,5-tri
azin-2,4(1H,3H)-dion oder N-(2-Benzthiazolyl)-N,N′-di
methyl-harnstoff zur Unkrautbekämpfung in Getreide; 4-
Amino-3-methyl-6-phenyl-1,2,4-triazin-5(4H)-on zur Unkrautbekämpfung
in Zuckerrüben und 4-Amino-6-(1,1-di
methylethyl)-3-methylthio-1,2,4-triazin-5(4H)-on zur
Unkrautbekämpfung in Sojabohnen, in Frage. Einige Mischungen
zeigen überraschenderweise auch synergistische
Wirkung.
Auch eine Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen,
wie Fungiziden, Insektiziden, Akariziden, Nematiziden,
Schutzstoffen gegen Vogelfraß, Pflanzennährstoffen und
Bodenstrukturverbesserungsmitteln ist möglich.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann sowohl vor als auch
nach dem Auslaufen der Pflanzen appliziert werden.
Der Wirkstoff kann in übliche Formulierungen übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver,
Schäume, Pasten, Granulate, Aerosole, Feinstverkapselungen
in polymeren Stoffen und in Hüllmassen für Saatgut,
sowie ULV-Kalt- und Warmnebel-Formulierungen.
Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt,
z. B. durch Vermischen des Wirkstoffs mit Streckmitteln,
also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen und/oder festen Trägerstoffen,
gegebenenfalls unter Verwendung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln
und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der
Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch
organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet
werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen
in Frage: Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie
deren Ether und Ester, stark polare Lösungsmittel, wie
Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit
verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen
sind solche Flüssigkeiten gemeint, welche bei
normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig
sind, z. B. Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe
sowie Butan, Propan, Stickstoff und Kohlendioxid;
als feste Trägerstoffe kommen in Frage: z. B. natürliche
Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und
synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure,
Aluminiumoxid und Silikate; als feste Trägerstoffe
für Granulate kommen in Frage: z. B. gebrochene
und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit,
Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit sowie synthetische
Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie
Granulate aus organischem Material wie Sägemehl, Kokosnußschalen,
Maiskolben und Tabakstengel; als Emulgier-
und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage: z. B.
nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie
Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethylen-Fettalkohol-Ether,
z. B. Alkylarylpolyglykol-Ether,
Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate sowie
Eiweißhydrolysate; als Dispergiermittel kommen in Frage:
z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Es können in den Formulierungen Haftmittel wie Carboxymethylcellulose,
natürliche und synthetische pulverige,
körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden, wie
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat, sowie
natürliche Phospholipide, wie Kephaline und Lecithine
und synthetische Phospholipide. Weitere Additive können
mineralische und vegetabile Öle sein.
Es können Farbstoffe wie anorganische Pigmente, z. B.
Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau und organische Farbstoffe,
wie Alizarin-, Azo- und Metallphthalocyaninfarbstoffe
und Spurennährstoffe wie Salze von Eisen, Mangan,
Bor, Kupfer, Kobalt, Molybdän und Zink verwendet werden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen
0,01 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise
zwischen 0,05 und 90%.
Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel
neben dem Phomopsis-Wirkstoff und einem
oder mehreren Streckmitteln bzw. Trägerstoffen wenigstens
einen oberflächenaktiven Stoff.
Der erfindungsgemäße Wirkstoff kann in den Formulierungen
in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen
vorliegen wie Fungizide, Insektizide, Akarizide und Herbizide
sowie in Mischungen mit Düngemitteln und Wachstumsregulatoren.
Der Wirkstoff kann als solcher, in Form seiner Formulierungen
oder den daraus bereiteten Anwendungsformen
wie gebrauchsfertige Lösungen, Suspensionen, Spritzpulver,
Pasten, lösliche Pulver, Stäubemittel und Granulate
angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher
Weise, z. B. durch Gießen, Verspritzen, Versprühen, Verstreuen,
Verstäuben, Verschäumen, Bestreichen usw. Es
ist ferner möglich, den Wirkstoff nach dem Ultra-Low-Volume-Verfahren
auszubringen oder die Wirkstoffzubereitung
oder den Wirkstoff selbst in den Boden zu injizieren.
Es kann auch das Saatgut der Pflanzen behandelt
werden.
Bei der Behandlung von Pflanzenteilen können die Wirkstoffkonzentrationen
in den Anwendungsformen in einem
größeren Bereich variiert werden. Sie liegen im allgemeinen
zwischen 1 und 0,0001 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
0,5 und 0,001%.
Bei der Saatgutbehandlung werden im allgemeinen Wirkstoffmengen
von 0,001 bis 50 g je Kilogramm Saatgut,
vorzugsweise 0,01 bis 10 g benötigt.
Bei Behandlung des Bodens sind Wirkstoffkonzentrationen
von 0,00001 bis 0,1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,0001 bis
0,02% am Wirkungsort erforderlich.
Die biologische Wirksamkeit des Phomopsis-Wirkstoffs sei
anhand der folgenden Beispiele erläutert:
Zur Ermittlung der antibiotischen Aktivitäten wurde der
Einfluß auf das Wachstum verschiedener Hyphomyzeten und
Bakterien im Agargeldiffusionstest untersucht.
Die Bakterienplatten wurden zweischichtig angelegt,
wobei die Organismen in Weichagar suspendiert ausgebracht
wurden.
Die Bodenschicht der Bakterienfestplatten bestand aus
20 ml Standard I-Medium, versetzt mit 1,8% Agar,
während die Weichagarschicht neben 4 ml Standard I-Medium
(versetzt mit 0,6% Agar) 0,2 ml der jeweiligen
exponentiell wachsenden Bakterienkultur enthielt.
Die Pilztestplatten wurden als einschichtiges Biomalzagarmedium
gegossen. Zur Herstellung des Inokulums
wurden die verschiedenen Pilze 10 Tage auf Biomalz-Nährboden
vorkultiviert und die Sporen der Nährbodenplatten
mit 0,1%iger, wäßriger Tween-80-Lösung
abgeschwemmt. Um Myzelreste zu entfernen, wurde die
Flüssigkeit anschließend durch ein steriles Gazetuch
(Gitterweite 25 bis 30 µm) filtriert. Durch Verdünnungsschritte
wurden, abhängig vom Wachstumsverhalten
der Pilze, Sporenkonzentrationen von 10³ bis 10⁵
Sporen/ml eingestellt.
Im Falle von Rohextrakten bzw. gelösten Reinsubstanzen
wurden die Testplatten mit Rundfilter (Durchmesser
10 mm), die mit diesen Lösungen getränkt waren, belegt.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Bei diesem Test können selbstverständlich auch andere
üblicherweise verwendete Medien eingesetzt werden.
Im Pflanzenkeimungstest wurde der Wirkstoff auf seine
pflanzenwachstumshemmende (herbizide) Wirkung hin
überprüft. Die nachfolgend aufgelisteten Pflanzenarten
wurden eingesetzt:
Nach Aufbringen der Testsubstanz (in Methanol) auf Rundfilter
(Durchmesser 10 mm) und Abdampfen des Lösungsmittels
wurden diese in Kunststoffröhrchen gegeben. Auf
jeden Filter wurde je nach Größe der Samen 150 bzw.
300 µl Leitungswasser pipettiert. Die Samen von Ackerwinde
und Vogelmiere wurden zuvor mit einem Skalpell
angeritzt. Der Kontrollansatz erfolgte entsprechend,
jedoch ohne Testsubstanz.
Nach einer 4tägigen Inkubationsdauer (27°C) in wasserdampfgesättigter
Atmosphäre erfolgte die Bonitur. Die
Pflanzen standen 3 Tage im Dunkeln und wurden anschließend
einen Tag belichtet. Bei der Auswertung wurden
Keimungsrate, Sproßlänge, Schäden an Wurzel, Sproß und
Blatt sowie chlorotische Symptome berücksichtigt.
Folgendes Bewertungsschema wurde dabei zugrunde gelegt:
0 = Wachstum wie Kontrollansatz
1 = Wachstum 5 bis 25% geringer als Kontrollansatz
2 = Wachstum 25 bis 50% geringer als Kontrollansatz
3 = Wachstum 50 bis 75% geringer als Kontrollansatz
4 = Wachstum 75 bis 100% geringer als Kontrollansatz
5 = gekeimt
6 = nicht gekeimt
1 = Wachstum 5 bis 25% geringer als Kontrollansatz
2 = Wachstum 25 bis 50% geringer als Kontrollansatz
3 = Wachstum 50 bis 75% geringer als Kontrollansatz
4 = Wachstum 75 bis 100% geringer als Kontrollansatz
5 = gekeimt
6 = nicht gekeimt
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Phomopsis-Wirkstoffes
soll anhand der folgenden Ausführungen näher
erläutert werden.
Je Ansatz wurden 200 Biomalz-Agarplatten mit dem Pilz
beimpft (entspricht einer Menge von etwa 3,5 l Nährmedium).
Die Inkubationsdauer betrug 40 Tage und erfolgte
bei 21°C, im Dunkeln.
Am Ende der Inkubationsdauer wurden die Produktionsansätze
wie folgt aufgearbeitet:
Zerkleinern der bewachsenen Medien mittels Labormixer,
Extraktion des Homogenisats mit Ethylacetat (6 l pro
Ansatz), Einengen der organischen Extraktes im Rotationsverdampfer
auf etwa 10 ml, Filtration des konzentrierten
Extraktes, Einengung bis zur Trockene,
Wiegen des Rohextraktes und Aufnahme in 2 bis 3 ml
Methanol.
In dieser Form wurde das Rohprodukt bis zur weiteren
Verwendung und bei 4°C aufbewahrt.
Das Rohprodukt wurde in methanolischer Lösung auf eine
Kieselgel-60-Säule (Länge: 10 cm, Durchmesser: 0,5 cm,
Korngröße: 0,063 bis 0,200 mm, Herkunft: Fa. Merck,
Darmstadt, Bundesrepublik Deutschland) gegeben. Anschließend
wurden 100 ml Hexan durch die Säule geschickt
und das Eluat verworfen. Dann wurde mit 100 ml Hexan/Dichlormethan
(50 : 50-Vol.-Teile) eluiert. Die hierbei
gewonnene Fraktion (mit Aktivität gegen Bortrytis cinera)
enthielt das Rohprodukt.
Das Lösungsmittel-Gemisch wurde im Vakuum abdestilliert
und der Rückstand in 1 ml Methanol aufgenommen. Die Lösung
wurde auf eine Sephadex-L20-Säule (Länge: 100 cm,
Durchmesser: 2 cm, Herkunft: Fa. Pharmacia, Uppsala,
Schweden) gegeben und mit Methanol eluiert. Der Durchfluß
betrug 1 ml/min. Die Fraktionen 50 bis 65 wurden
vereinigt (sie enthielten den gegen Botrytis cinera
wirksamen Stoff) und das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert.
Der Rückstand wurde in Methanol gelöst und
durch präparative Dünnschichtchromatographie weiter gereinigt
(DC-Fertigplatten mit Kieselgel 60 F₂₅₄,
20 × 20 cm, Herkunft: Fa. Merck, Darmstadt, Bundesrepublik
Deutschland). Hierzu wurde die methanolische Lösung auf
die Dünnschichtplatte aufgetragen und als Laufmittel
Toluol/Ethylacetat/Ameisensäure (70 : 30 : 1-Vol.-Teile)
eingesetzt. Die z. B. durch Fluoreszenzlöschung erkennbaren
Flecken wurden ausgekratzt, mit Methanol extrahiert,
das Methanol abdestilliert und auf Botrytis
cinera-Wirkung geprüft. Der Fleck, der den R f -Wert von
0,73 aufwies, enthielt den Phomopsis-Wirkstoff.
In dem nachfolgenden Fließschema sind die verschiedenen
Aufreinigungsschritte, die zur Isolierung des Phomopsis-Wirkstoffs
führten, beispielhaft für einen Produktionsansatz
dargestellt.
Bei 8 Ansätzen schwankte die Ausbeute an Rein-Wirkstoff
zwischen 7 und 12 mg pro Ansatz.
Fig. 1: Massenspektrum mit Molekül-Ionenpeak bei m/e 424.
Hierbei bedeuten die Ordinate die relative Intensität und die Abszisse das Massen/Ladungsverhältnis (m/e-Wert). Der m/e-Wert von 424 deutet auf ein Molekulargewicht des Phomopsis-Wirkstoffes von 424.
Hierbei bedeuten die Ordinate die relative Intensität und die Abszisse das Massen/Ladungsverhältnis (m/e-Wert). Der m/e-Wert von 424 deutet auf ein Molekulargewicht des Phomopsis-Wirkstoffes von 424.
Fig. 2: UV-Spektrum
Das Spektrum wurde bei einer Lösung des Wirkstoffs in Methanol bestimt. Die Absorptionsmaxima liegen bei 215 nm, 270 nm und 342-345 nm. Hierbei bedeuten die Ordinate die Extinktion und die Abszisse die Wellenlänge (nm).
Das Spektrum wurde bei einer Lösung des Wirkstoffs in Methanol bestimt. Die Absorptionsmaxima liegen bei 215 nm, 270 nm und 342-345 nm. Hierbei bedeuten die Ordinate die Extinktion und die Abszisse die Wellenlänge (nm).
Fig. 3: IR-Spektrum
Das IR-Spektrum wurde mit einem KBr-Preßling aufgenommen.
Hierbei bedeuten die Ordinate die Transmission in % und die Abszisse die Wellenzahl in cm⁻¹.
Das IR-Spektrum wurde mit einem KBr-Preßling aufgenommen.
Hierbei bedeuten die Ordinate die Transmission in % und die Abszisse die Wellenzahl in cm⁻¹.
Im vorliegenden Text beziehen sich alle %-Angaben, die
Stoffanteile betreffen, auf Gewichtsprozente, wo nichts
anderes angegeben wird.
Sephadex LH 20 ist ein Polysaccharid. Sephadex ist ein
Warenzeichen der Firma Pharmacia, Uppsala, Schweden.
Claims (8)
1. Organisch-chemische Verbindung mit folgenden
Eigenschaften:
- 1. Aussehen:
Hellgelber kristalliner Feststoff - 2. Schmelzpunkt:
ca. 242°C (Bestimmung nach Thiele) - 3. Löslichkeit:
Der Stoff ist löslich in Methanol und Ethylacetat und schwerlöslich in Wasser. - 4. Molekulargewicht (MG): 424
Das Massenspektrum (vgl. Fig. 1) zeigt den Molekül-Ionenpeak bei m/e 424.
(Aus dem Spektrum ergeben sich Hinweise auf das Vorhandensein eines Aromaten sowie evtl. einer Acetylgruppe und mehrerer Methylgruppen). - 5. UV-Spektrum (vgl. Fig. 2):
= 215 nm, 270 nm und 342-345 nm - 6. IR-Spektrum (vgl. Fig. 3)
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung gemäß
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den
Mikroorganismus-Stamm Phomopsis viticola F 0377
(Hinterlegungsnummer DSM 5267) oder seine Mutanten
in einem Nährmedium, welches assimilierbare C- und
N-Quellen sowie Mineralsalze enthält, unter aeroben
Bedingungen kultiviert und die gewünschte Verbindung
nach üblichen Methoden isoliert.
3. Organisch-chemische Verbindung gemäß Anspruch 1,
erhältlich nach dem Verfahren gemäß Anspruch 2.
4. Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch
einen Gehalt an der Verbindung gemäß den Ansprüchen
1 und 3.
5. Verwendung der Verbindung gemäß den Ansprüchen 1
und 3 zur Schädlingsbekämpfung.
6. Verfahren zur Bekämpfung von Schädlingen, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Verbindung gemäß den
Ansprüchen 1 und 3 auf die Schädlinge oder ihren
Lebensraum einwirken läßt.
7. Verfahren zur Herstellung von Schädlingsbekämpfungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man die
Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 und 3 mit Streckmitteln
und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
8. Phomopsis viticola-Stamm F 0377 (Hinterlegungsnummer
DSM 5267) und seine Mutanten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3910308A DE3910308A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Organisch-chemische verbindung, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3910308A DE3910308A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Organisch-chemische verbindung, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3910308A1 true DE3910308A1 (de) | 1990-10-04 |
Family
ID=6377481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3910308A Withdrawn DE3910308A1 (de) | 1989-03-30 | 1989-03-30 | Organisch-chemische verbindung, ein verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als schaedlingsbekaempfungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3910308A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19844718A1 (de) * | 1998-09-29 | 2000-04-06 | Schnupp Gmbh & Co Hydraulik Kg | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von schädlichen Tieren |
-
1989
- 1989-03-30 DE DE3910308A patent/DE3910308A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19844718A1 (de) * | 1998-09-29 | 2000-04-06 | Schnupp Gmbh & Co Hydraulik Kg | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von schädlichen Tieren |
DE19844718C2 (de) * | 1998-09-29 | 2001-07-19 | Schnupp Gmbh & Co Hydraulik Kg | Vorrichtung und Verfahren zur Bekämpfung von schädlichen Tieren |
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