DE3908928A1 - Bildgebendes verfahren und vorrichtung zum dosierten bestrahlen von biologischem gewebe mit laserstrahlung in der medizinischen anwendung - Google Patents
Bildgebendes verfahren und vorrichtung zum dosierten bestrahlen von biologischem gewebe mit laserstrahlung in der medizinischen anwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum dosierten Bestrahlen
von biologischem Gewebe mit Laserstrahlung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Laser werden in der Chirurgie häufig eingesetzt, insbesondere zum
Schweißen, Schneiden und Koagulieren von biologischem Gewebe. Mit
Laserstrahlung lassen sich Tumore, z. B. im Gesichts- und Kehlkopfbereich
und im Körperinneren (Magen, Darm), entfernen. Durch die thermische
Einwirkung der Laserstrahlung auf biologisches Gewebe kann dieses in
Abhängigkeit von der Laserwellenlänge und den Gewebebeschaffenheit bis
zu einer Tiefe von ca. 50 mm zur Koagulation gebracht werden. In
Verbindung mit Endoskopen werden Laser z. B. im Körperinneren zur
Stillung massiver und gastrointestinaler Blutungen herangezogen, ebenso
wie zur Tumorkoagulation, Materialabtragung in Gefäßen und Gallen- und
Nierensteinzertrümmerung über thermischen Schock.
Wellenlängenspezifische Laseranwendungen, wie photodynamische
Therapie (PDT) zur Krebstherapie gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Der Vorteil der Lasertechnik in der Medizin, d. h. insbesondere die
punktgenaue thermische Einwirung auf biologisches Gewebe, wird jedoch
gerade durch diese Genauigkeit beschränkt. Die Grenze etwa zwischen
einer gewünschten Koagulation und einer nichterwünschten Verbrennung des
Gewebes ist schmal und kann von einem Chirurgen nur nach langer
Erfahrung abgeschätzt und erkannt werden.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, dieses Operationsrisiko zu
vermindern. So ist es z. B. aus der DE-PS 28 29 516 bekannt, die
thermische Einwirkung von Laserstrahlung auf das biologische Gewebe zu
messen, zu überwachen und auszuwerten. Hierbei werden entweder
Änderungen der thermischen Rückstrahlung aus dem bestrahlten Gewebe mit
einem Detektor registriert und in einer Auswerteelektronik in
Temperaturwerte umgesetzt, oder das von dem biologischen Gewebe
rückgestreute Laserlicht wird als Maß der thermischen Zerstörung des
Gewebes gemessen und ausgewertet. Ergeben diese Auswertungen Ergebnisse,
die vorgegebene Grenzwerte, z. B. für die Temperatur des Gewebes,
überschreiten, so wird der Chirurg entweder durch ein Signal, z. B. ein
akustisches Signal, gewarnt oder es wird der Laser ausgeschaltet.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist jedoch, daß in der Regel die Dosis
bereits zu hoch ist, wenn sich die Oberfläche und damit die thermische
Rückstrahlung ändert. Zudem ändert sich z. B. bei einer Karbonisierung
des Gewebes schlagartig das von dem biologischen Gewebe rückgestreute
Laserlicht. Es dürfen die Reaktionszeiten des behandelnden Arztes nicht
zu hoch eingeschätzt werden. Auch wenn die bekannte Maßnahme einige
Vorteile zeigt, so unterliegt die Entscheidung, welche Teilbereiche des
biologischen Gewebes noch behandelt werden müssen, weiterhin der
Kontrolle des Chirurgen, die üblicherweise durch eine Sichtkontrolle
vorgenommen wird. Der Chirurg hat während der Operation im wesentlichen
nur die Möglichkeit, den Laser ein- und auszuschalten, kann jedoch die
von dem biologischen Gewebe aufgenommene Dosis nur anhand seiner
Erfahrung beurteilen, da diese abhängig ist von der Einwirkungsdauer der
Laserstrahlung auf das Gewebe, vom Abstand des Lasers von dem Gewebe und
von dem jeweiligen Bestrahlungsort.
Es wäre wünschenswert, wenn der Chirurg Informationen über die
thermische Wirkung der Laserstrahlung erhielte, die soweit wie möglich
"intelligent" aufbereitet und halbautomatisch durchgeführt sein sollten,
um zum einen seine Entscheidung über den weiteren Operationsverlauf
präziser treffen zu können und sich zum anderen auf die eigentliche
Operation konzentrieren zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der in Rede stehenden Art anzugeben, mit denen biologisches
Gewebe ortsgenau und mit einer präzisen Dosis, die eingestellt und dann
nicht überschritten wird, bestrahlt werden kann, womit gewährleistet
sein soll, daß der Chirurg einen guten Überblick über das Operationsfeld
und den Fortgang der Operation hat.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung für ein Verfahren durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Lösungsmerkmale für die Vorrichtung sind im nebengeordneten
Patentanspruch angegeben.
Bei der Erfindung werden demnach Methoden der automatischen
Bildverarbeitung gekoppelt mit Sensoren verwendet, um das Operationsfeld
darzustellen, die Bestrahlungsdosis vorzugeben, eine genauere Führung
der Laserstrahlung auf dem biologischen Gewebe zu ermöglichen, den
Operationsverlauf hinsichtlich der aufgenommenen Dosis und der bereits
ausreichend behandelten Gebiete zu überwachen und Risiken der Operation
aufgrund zu hoher thermischer Einwirkung auf das Gewebe zu vermeiden.
Dem Chirurgen wird hierdurch jederzeit eine quantitative und qualitative
Information über den Verlauf der Operation gegeben.
Die Erfindung läßt sich beim direkten und endoskopischen
Operationseinsatz benutzen. Der Bestrahlungsort, die örtlich
aufgebrachten Dosiswerte und die durch die Bestrahlung eventuell im
Gewebe verursachten Veränderungen werden über eine Videokamera
aufgenommen, wobei die Bestrahlungsanalyse durch Bildverarbeitung
gekoppelt mit Sensoren erfolgt. Die absolute Größe des bestrahlten
Gebietes wird ermittelt und daraus auch die örtliche Strahlungsdosis des
biologischen Gewebes errechnet und gespeichert. Aus den registrierten
und gespeicherten Werten wird die Leistung der noch abzugebenden
Laserstrahlung beeinflußt. Der Chirurg hat somit ein Instrument zur sehr
feinen örtlichen und zeitlichen Dosierung der Laserleistung zur
Verfügung. Damit können bisher noch zu kritische Laseroperationen
durchgeführt werden, wobei die Gefahr von nicht beabsichtigten
Laserverbrennung stark reduziert wird. Laseranwendungen, die nicht die
thermischen, sondern die wellenlängselektiven Lasereigenschaften
einsetzen, werden möglich. Die genau dosierte Laserstrahlung wirkt
wesentlich effektiver, die Operationsdauer nimmt wegen der Unterstützung
des Chirurgen durch die Bildverarbeitung ab, gleichzeitig nehmen die
Heilungschancen zu. Der gesamte Operationsverlauf kann zudem über Video
gespeichert und später zu Demonstrations- und Lehrzwecken verwendet
werden.
Die Erfindung hat ferner den Vorteil, daß die während der Operation
empirisch ermittelten und abgespeicherten Daten, so z. B. hinsichtlich
der Temperaturleitfähigkeit oder der Wärmeabsorption und des
Schädigungsverhaltens des Gewebes, auch für spätere Operationen
verwendet und bei der Bildverarbeitung zugrundegelegt werden können.
Hiermit ist ein "Selbst-Lerneffekt" der Vorrichtung gegeben, so daß
spätere Operationen optimiert werden können.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung stellt dar
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß der
Erfindung zum Bestrahlen biologischen Gewebes;
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des vorderen Endes eines
Operationsinstrumentes bzw. eines Endoskopes zum Bestrahlen von
biologischem Gewebe;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Referenzbildes zur Vorgabe
von Dosiswerten und zur Beobachtung des Operationsverlaufes;
Fig. 4 einen Teil einer Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Erläuterung
einer möglichen Abstandsmessung zwischen dem distalen Ende eines
Endoskops und dem bestrahlten Gewebe.
Eine Vorrichtung 1 zur Laserbehandlung von biologischem Gewebe 2 weist
ein Operationsinstrument 3, einen Behandlungslaser 4, z. B. einen
Neodym-YAG-Laser und einen Pilotlaser 5, z. B. einen Helium-Neon-Laser
auf. Das Licht der beiden Laser wird über einen Strahlteiler 6 und eine
Optik 7 in eine Lichtleitfaser 8 eingekoppelt, die in dem
Operationsinstrument endet. Das Licht der beiden Laser 4 und 5 bestrahlt
über das Laserobjektiv bzw. den Faserausgang 8′ einen Fleck 9 auf dem
Gewebe. Das biologische Gewebe 2 wird außerdem großflächig mit Weißlicht
beleuchtet, was über ein weiteres, hier nicht dargestelltes
Lichtleitfaserbündel erfolgen kann, dem in der Stirnseite des
Operationsinstrumentes eine entsprechende Optik 10 zugeordnet ist.
Das von dem biologischen Gewebe 2 reflektierte Licht wird über eine
Eingangsoptik 11 in der Stirnseite des Operationsinstrumentes gesammelt
und in ein Lichtleitfaserbündel 12 eingekoppelt, das für Licht beider
Laser und sichtbares Licht durchlässig ist. Das Gesichtsfeld der
Eingangsoptik 11 ist in Fig. 1 gestrichelt dargestellt und mit 13
bezeichnet. Dieses Gesichtsfeld ist wesentlich größer als der von den
beiden Lasern 4 und 5 beleuchtete Fleck 9.
Das aus dem abbildenden Lichtleitfaserbündel 12 austretende Licht wird
in einem Strahlteiler 14 aufgeteilt. Das transmittierte Licht wird über
ein Helium-Neon-Filter 15 auf eine Videokamera 16 geleitet, die somit
nur das vom Helium-Neon-Laser 5 ausgesendete und am Gewebe reflektierte
Licht empfängt. Der vom Strahlteiler 14 reflektierte Lichtanteil fällt
auf einen weiteren Strahlteiler 14 a. Der hindurchgehende Anteil wird von
einer weiteren Videokamera 17 empfangen, wohingegen der das zweite Mal
umgelenkte Anteil über ein Neodym-YAG-Filter 18 auf eine dritte
Videokamera 19 gerichtet wird. Die Videokamera 17 ist im wesentlichen
für Weißlicht empfindlich und bildet somit das gesamte Gesichtsfeld 13
ab während die Videokamera 19 wegen des Filters 18 nur das von dem
Neodym-YAG-Laser 4 beleuchtete Gewebe sichtbar macht. Die Signale aller
drei Videokamers 16, 17 und 19 werden einem Analog-Digital-Wandler 20
zugeführt und digitalisiert. Die Ausgangssignale des
Analog-Digital-Wandlers 20 werden auf einen Rechner 21 geleitet und dort
verarbeitet, wie weiter unten erläutert, wobei diese Verarbeitung durch
einen "Wissensspeicher" 22 unterstützt wird, in dem Daten, z. B.
Erfahrungsdaten oder Daten von vorhergehenden Operationen gespeichert
sind. Das im Rechner 21 aus den Bildern der Kamera 16, 17, 19 ermittelte
Bild wird verarbeitet und auf zwei Monitoren, dem Operationsfeldmonitor
23 und dem Referenzbildmonitor 24 wiedergegeben.
In dem Operationsinstrument 3 sind noch weitere Sensoren vorhanden. In
Fig. 2 sind die Stirnseiten einer lichtemittierenden Diode 25 und einer
Detektor-PIN-Diode 26 gezeigt, mit denen die Entfernung zwischen der
Stirnseite des Operationsinstruments und der Oberfläche des biologischen
Gewebes 2 bestimmt wird. Diese Abstand zwischen der Stirnseite des
Operationsinstrumentes 3 und der Oberfläche des biologischen Gewebes
wird ebenfalls in den Rechner eingegeben. Ferner ist im
Operationsinstrument noch ein IR-Sensor 27 vorgesehen, von dem wiederum
nur die Optik in der Stirnseite dargestellt ist. Mit diesem Sensor wird
die von dem bestrahlten Fleck 9 ausgehende Wärmestrahlung und daraus die
Temperatur auf der Oberfläche des Gewebes bestimmt. Diese ist in
Verbindung mit der gemessenen Entfernung ein Maß für die aufgenommene
Dosis. Auch diese Daten werden dem Rechner übermittelt.
Derartige Sensoren zur Entfernungsmessung und Temperaturmessung sind
bekannt und brauchen daher nicht weiter beschrieben zu werden.
Auf der Stirnseite des Operationsinstrumentes ist ferner noch mit Hilfe
eines Haltebügels 28 ein Leistungsdetektor 29, z. B. eine PIN-Diode
vorgesehen, die das Licht der ausgesandten Laserstrahlung sieht und die
tatsächlich am Faserende 8′ abgestrahlte Laserleistung mißt. Da dieser
Detektor 29 außerhalb des Endoskops angeordnet ist, werden hierbei
sämtliche "Dreckeffekte" z. B. Beschlagen oder Verschmutzen des
Faserendes, bei der Berechnung der Strahlungsleistung mitberücksichtigt.
Falls die Laserstrahlung durch Rauch oder Dampf in der
Operationsumgebung hindurchgehen muß, werden zusätzlich geeignete
Meßmethoden zur Bestimmung der Gesamttransmission eingesetzt, so daß die
auf das Gewebe auftreffende Laserleistung durch derartige
Transmissionsverluste o. dgl. wird dann durch Vergleich mit der direkt am
Laser gemessenen Ausgangsleistung bestimmt. Die Daten der Sensoren 25,
26, 27 und 29 ggf. der erwähnten weiteren Sensoren werden über
Leitungen 30 in den Rechner eingegeben.
Der zur Behandlung verwendete Neodym-YAG-Laser 4 kann wie üblich etwa
mit Hilfe eines Fußschalters 31 ein- und ausgeschaltet werden. Der den
Pilotfleck liefernde Helium-Neon-Laser 5 kann bei der Behandlung
gleichzeitig geschaltet werden, ansonsten jedoch unabhängig von dem
Behandlungslaser, z. B. zum Durchführen von Referenzmessungen.
Der Ablauf einer Operation ist nun folgender:
Zunächst wird, ohne daß die beiden Laser 4 und 5 eingeschaltet sind, mit
Hilfe der Kamera 17 das mit Weißlicht bestrahlte Operationsfeld
aufgenommen und in den Rechner 21 eingegeben. Von dem Operationsfeld
wird jetzt ein maßstabs- und auch topographiegerechtes Referenzbild
erzeugt, das auf dem Monitor 24 angezeigt wird. Hierzu wird auf dem
Gewebe ein Absolutmaßstab durch feste Strukturpunkte eingerichtet.
Solche Strukturen können z. B. durch Adern, Aderverzweigungen, Narben,
markante Zellstrukturen, Organgrenzen etc. vorgegeben sein. Sind
derartige Strukturpunkte nicht in einer für die Bildauswertung
ausreichenden Anzahl vorhanden, werden sie durch künstliche Markierungen
ersetzt, z. B. durch Farbaufbringung, punktförmiges Laserbestrahlen, d. h.
Aufbringen eines kleinen Brandfleckmusters bei sehr kleinem
Arbeitsabstand etc.
Zur Ermittlung der Topologie des Operationsfeldes werden u. a. die oben
erwähnten Entfernungssensoren 25 und 26 eingesetzt. Der jeweils
vermessene Punkt auf der Gewebeoberfläche wird auch im Videobild
sichtbar gemacht und der Bildverarbeitung zugrundegelegt.
Aus all diesen Daten wird im Rechner 21 das Referenzbild 41 des
Operationsfeldes erzeugt und auf dem Monitor 24 dargestellt, wobei
zusätzlich der Chirurg die Grenzen dieses Operationsfeldes durch
Umrandung 42, z. B. mit Hilfe eines Lichtgriffels, definiert. Auf diesem
Referenzbild sind die oben erwähnten, entweder körpereigenen oder
künstlichen Markierungen schematisch durch Kreuze 43 dargestellt. Das
Referenzbild 41 kann innerhalb der Umrandung 42 in einzelne Teilbereiche
44 rastermäßig aufgeteilt werden. Die Dreidimensionalität des
Operationsfeldes kann durch Koordintatenverzerrungen simuliert werden,
wie dieses im rechten Bereich des Referenzbildes 41 mit 45 bezeichnet
ist. Jeder der Teilbereiche 44 erhält auf diese Weise die gleiche
wirkliche Größe.
Vom Chirurgen werden nun für alle Teilbereiche 44 die Dosiswerte
festgelegt, die für einen Erfolg der Laseroptik auf dem biologischen
Gewebe erreicht werden müssen. Dies kann auf unterschiedliche Arten
geschehen, z. B. durch unterschiedliches Colorieren des Referenzbildes.
In Fig. 3 sind für einige Teilbereiche 44 des Referenzbildes 41 in der
linken Ecke rechts- bzw. linksgeneigte Schraffuren eingezeichnet, die
unterschiedlichen Dosiswerten D 1 und D 2 entsprechen sollen. Diese
vorgegebenen Dosiswerte können noch anhand der in dem Wissensspeicher 22
gespeicherten Daten ergänzt oder korrigiert werden, ggf. noch während
der Operation durch die tatsächlich vorgenommenen aktuellen Messungen
mit Hilfe der angegebenen Sensoren. Solche Änderungen der Dosiswerte
werden ebenfalls im Referenzbild 41 auf dem Monitor 24 angegeben. Damit
sind die Vorarbeiten für die eigentliche Operation abgeschlossen.
Während der Operation wird von der Kamera 17 ständig der Teil des
Operationsfeldes aufgenommen, der durch das Gesichtsfeld 13 bestimmt
ist, und auf dem Monitor 23 als Echtzeitbild 45 abgebildet und auf dem
Monitor 24 dem Referenzbild in sichtbarer Form überlagert. Dieses Bild
bewegt sich auf dem Monitor entsprechend der Bewegungen des
Operationsinstrumentes, wohingegen das Referenzbild 41 auf dem Monitor
24 feststeht.
Mit Hilfe der Kamera 16 wird der Pilotfleck 9 des Helium-Neon-Lasers 5
auf beiden Monitoren 23 und 24 durch Bildüberlagerung als
herausgehobener Fleck 47, z. B. in starkem Farbkontrast abgebildet.
Desgleichen wird mit Hilfe der Kamera 19 die gerade durch den Laser 4
bestrahlte, mit dem Pilotfleck 9 identische Fläche aufgenommen. Diese
Darstellung des Pilotfleckes mit Hilfe der Bildverarbeitung ist für den
Fortgang der Operation von großem Vorteil, da der Pilotfleck immer gut
erkennbar ist. Bei einer sonst üblichen reinen optischen Sichtkontrolle
ist oftmals der Pilotfleck vom Chirurgen nur schlecht sichtbar. Die
Darstellung 47 des Pilotfleckes 9 auf den Monitoren kann im Rahmen der
Bildauswertung direkt oder zur Stützung der Meßwerte von
Entfernungssensoren zum Bestimmen der Entfernung zwischen der Stirnseite
des Operationsinstrumentes und der Oberfläche des biologischen Gewebes
verwendet werden.
Während der Operation wird durch die oben angesprochenen Sensoren die
von dem biologischen Gewebe aufgenommene Dosis ständig bestimmt. Aus der
gemessenen Strahlungsleistung der von dem Gewebe zurückgestreuten
Strahlung und deren Intensität, der Bestrahlungsdauer und der jeweiligen
Bestrahlungsfläche wird im Rechner 21 die tatsächlich aufgenommene Dosis
berechnet, gespeichert und auf dem Monitor 24 dargestellt. Dem Chirurgen
kann dabei durch verschiedene Effekte auf dem Referenzbild 41 gezeigt
werden, ob die vorgegebenen Dosiswerte, in diesem Falle D 1 und D 2
bereits erreicht sind. Dies kann z. B. durch entsprechendes Colorieren
erfolgen. Die Leistungen des Behandlungslasers 4 und ggf. auch des
Pilotlasers 5 werden während der Behandlung automatisch vom Rechner 21
geregelt. Hierzu sind die beiden Laser mit Leitungen 50 und 51 mit dem
Rechner verbunden. Sobald ein Teilbereich des Operationsfeldes
entsprechend einem Teilbereich 44 im Referenzbild 41 die vorgegebene
Dosis enthalten hat, wird der Behandlungslaser 4 automatisch
abgeschaltet. Auch dieses wird dem Chirurgen angezeigt, so daß dieser
das Operationsinstrument 3 auf einem weiteren Teilbereich bewegen kann,
der noch nicht oder erst unzureichend bestrahlt ist. Im Rechner 21
werden die bereits ausreichend bestrahlten Teilbereiche abgespeichert,
so daß auch dann, wenn der Chirurg einen solchen Teilbereich bestrahlen
will, der Behandlungslaser 4 ausgeschaltet bleibt. Durch die Anzeige der
bereits behandelten Bereiche des Operationsfeldes auf dem Monitor 24
erhält der Chirurg laufend Informationen, auf welche weiteren
Teilbereiche er die Laser richten muß, um das Operationsziel zu
erreichen.
Auf dem Referenzbild 41 des Monitors 24 werden diejenigen Teilbereiche,
die noch nicht die vorgegebenen Dosiswerte aufgenommen haben, z. B. durch
Blinken angezeigt.
Zur vollständigen Bestrahlung des gesamten Operationsfeldes ist es
möglich, die einzelnen Teilbereiche 44 des Referenzbildes noch in
Unterbereiche 52 zu zerlegen, wie das rechts unten in Fig. 3 dargestellt
ist. Auch für diese Unterbereiche 52 errechnet der Rechner die bereits
erreichten Dosiswerte, bringt diese zur Anzeige auf dem Monitor 24 und
regelt die Laserleistung. Der Chirurg kann somit das Operationsfeld
durch entsprechend näheres Heranführen des Operationsinstrumentes an das
biologische Gewebe sozusagen fein "ausmalen", bis das gesamte
Operationfeld die vorgegebene Bestrahlungsdosis erhalten hat, was z. B.
sehr wichtig sein kann für kritische Adernverschweißungen.
Die Berechnung, ob die einzelnen Teilbereiche des Operationsfeldes die
vorgegebene Dosis aufgenommen haben, erfolgt im Rahmen der
Bildauswertung. Hierbei werden die vom Gewebe zurückgestreuten
Intensitäten des Pilotlasers 5 und des Behandlungslasers 4 errechnet.
Der Pilotlaser ist üblicherweise leistungsstabil, wobei
Leistungsänderungen, z. B. durch Verschmutzungen der Austrittsoptik 8′
oder andere Transmissionshindernisse aus den entsprechenden Werten für
den Behandlungslaser 4 abgeleitet werden. Geht man davon aus, daß die
effektive Transmission beider verwendeter Laserwellenlängen gleich ist,
was für die verwendeten Laser hinreichend genau der Fall ist, so können
diese Messungen über die PIN-Diode 29 vorgenommen werden. In anderen
Fällen, d. h. bei einer wellenlängenabhängigen Transmission kann noch
eine zusätzliche PIN-Diode für den Pilotlaser 5 vorgesehen werden. Der
Quotient der rückgestrahlten Intensitäten des Pilot- und
Behandlungslasers ist zudem ein aussagekräftiger Diagnosewert, da die
Reflexion an der Oberfläche des biologischen Gewebes
wellenlängenabhängig und gewebespezifisch ist.
Die Bildauswertung und die Behandlung wird durch Erfahrungsdaten aus dem
Wissensspeicher 22 unterstützt. So muß z. B. bei der Behandlung auch die
Wärmeleitfähigkeit des bestrahlten Gewebes berücksichtigt werden. Die
effektive, d. h. biologisch wirksame Dosis ist wegen der Wärmeableitung
des Gewebes kleiner als die tatsächliche und auch durch die Messungen
bestätigte Dosis. Nur bei sehr hohen Bestrahlungsintensitäten oder
gepulstem Operationslaserbetrieb und daraus resultierenden sehr kurzen
lokalen Bestrahlungszeiten bis zur Maximaldosis sind beide Werte
angenähert gleich, da bei diesen kurzen Zeiten die Wärmeableitung kaum
eine Rolle spielt. Die Wärmeleitfähigkeit des Gewebes in Abhängigkeit
des Bestrahlungszustandes ist anhand von Versuchen bestimmbar. Diese
Funktion ist im Wissensspeicher 22 gespeichert und wird zur Berechnung
der effektiven Dosis herangezogen.
Auch Meßwerte, die durch Rauch, Dampf etc. während der Bestrahlung
beeinflußt werden, können mit Hilfe der durch den Wissensspeicher 22
unterstützten Bildverarbeitung z. B. durch Kontrastbestimmungen und
Kontrastvergleiche korrigiert werden. Reversible Kontrastverringerungen
werden dann z. B. als Rauch oder Dampf interpretiert. Dem Chirurgen
können ebenfalls auf den Monitoren Hinweise gegeben werden, daß
derartige Störeinflüsse vorliegen, so daß er einen anderen Bereich des
Operationsfeldes bestrahlen kann, bis sich diese Störeinflüsse wieder
zurückgebildet haben.
In Fig. 4 ist das vordere, d. h. distle Ende eines
Operationsinstrumentes 3′ sowie eine Einrichtung zur Entfernungsmessung
und zur Beobachtung des Operationsfeldes dargestellt. Das Gewebe 2 wird
mit dem Behandlungslaser und dem Pilotlaser über die gemeinsame
Lichtleitfaser 8′ bestrahlt, so daß auf dem Gewebe ein Fleck 9′
angeleuchtet wird. Die reale Größe dieses Fleckes ist abhängig von der
Entfernung b zwischen dem distalen Ende der Lichtleitfaser 8′ und der
Gewebeoberfläche. Das Operationsinstrument 3′ weist ein
Lichtleitfaserbündel 61 auf, das am distalen Ende des
Operationsinstrumentes in einer Optik 62 endet, deren optische Achse A
angedeutet ist. In dieser Optik 62 wird das Bild des bestrahlten Fleckes
9′ bzw. 9′′ aufgenommen und über das Lichtleitfaserbündel 61 einem
dichroitischen Spiegel 63 zugeführt. An diesem dichroitischen Spiegel
wird das sichtbare Licht des Pilotlasers oder Weißlicht umgelenkt und
durch ein Okular 64 geführt. Über dieses Okular kann dann das
Operationsfeld optisch betrachtet werden. Durch den dichroitischen
Spiegel 63 geht das den Fleck 9′ bzw. 9′′ hervorrufende Laserlicht
hindurch und wird über ein Objektiv 65 auf einem Positionsdetektor 66
gelenkt, z. B. einer Matrixanordnung aus Fotoelementen. Nachdem die
optische Achse A der Optik 62 außerhalb der Achse der Laserstrahlung
liegt, wird der Fleck 9′ bzw. 9′′ von der Optik 62 unter einem gewissen
Winkel phi gesehen. Die optische Achse des Objektives 65 ist koaxial zur
Achse A, so daß der Fleck auf dem Positionsdetektor 66 ebenfalls unter
dem Winkel phi bzw. einem proportionalen Winkel abgebildet wird. Da der
Abstand zwischen der optischen Achse A des Objektives 62 und der Achse
der Laserstrahlung bekannt ist, kann aus der Lage des Bildes des Fleckes
auf dem Positionsdetektor 66 auf die Entfernung zwischen dem distalen
Ende des Lichtleiters 8′ und der Gewebeoberfläche geschlossen werden.
Diese Werte werden dem Rechner zugeführt. Mit dem Positionsdetektor 66
kann zusätzlich noch die Intensität bzw. Leuchtkraft des Fleckbildes
bestimmt werden. Diese Intensität ist u. U. abhängig von der Atmosphäre
zwischen dem distalen Ende des Operationsinstrumentes und der
Gewebeoberfläche, die z. B. durch die Laserbehandlung Rauch oder Dampf
enthalten kann. Diese Intensitätswerte werden dem Rechner zugeführt. In
dem Rechner kann dann eine Bildauswertung auch hinsichtlich der von dem
Gewebe aufgenommenen Dosis erfolgen, wenn vor der Behandlung des
Gewebes, z. B. allein mit dem Pilotlaser die Extrinktion und damit auch
die Intensität des Fleckes 9′ mit Hilfe des Detektors 66 gemessen wurde,
d. h. ohne die erwähnten Störungen von Dampf oder Rauch.
Das Operationsinstrument 3′ kann am distalen Ende noch eine
verschiebbare Meßplatte 71, z. B. einen dünnen Lichtleiter, aufweisen, der
aus dem Endoskop heraus, und bis zu einer Mikrometerschraube 72 oder
einer anderen Stelleinrichtung geführt ist. Durch Herausfahren der
Meßplatte 71 kann dann die Entfernung zwischen dem distalen Ende des
Endoskopes und der Gewebeoberfläche 2 mechanisch gemessen werden. Es
kann auch die Operationslaserfaser 8 als verschiebbare Meßlatte
eingesetzt werden.
Im vorhergehenden sind nur einige Möglichkeiten zum Erstellen des
Referenzbildes und der Überwachung der Behandlung dargestellt worden.
Einige Varianten seien im folgenden angegeben:
Die topographische Vermessung der Oberfläche des Gewebes kann z. B.
stereometrisch erfolgen, d. h., daß das Operationsfeld mit zwei Optiken
unter unterschiedlichen Blickwinkeln aufgenommen und abgebildet wird,
wobei dann dieses Bild von dem Rechner nach bekannten Verfahren
ausgewertet wird.
Eine Entfernungsmessung zwischen dem distalen Ende des
Operationsinstrumentes und der Gewebeoberfläche kann auch anhand der für
die Scharfstellung der auf der Gewebeoberfläche vorhandenen
Markierungspunkte notwendigen optischen Daten im Rechner ermittelt
werden. Ebenso ist eine Entfernungsmessung dadurch möglich, daß auf die
Gewebeoberfläche z. B. ein Raster oder ein Gitter bekannter Dimension
projiziert und scharf eingestellt wird. Wird ein Gittermuster bekannter
Dimension auf das Gewebe projiziert, und dann das von dem Gewebe
reflektierte Licht über ein gleiches mit einer Optik kombiniertes
Gittermuster aufgenommen, dann kann das resultierende Moir´muster
ausgewertet und ebenfalls zur Entfernungsbestimmung herangezogen werden.
Zur Entfernungsbestimmung ist auch eine herkömmliche Triangulation
möglich, die auch für die Bestimmung der absoluten Lineardimensionen auf
der Oberfläche des Operationsfeldes herangezogen werden kann. Hierzu
werden von einem Objektiv im distalen Ende des Operationsinstrumentes zu
mindestens 3 Punkten des Operationsfeldes die Entfernung und deren
Winkelabstand bestimmt. Dieser Winkelabstand kann z. B. mit Hilfe des
erwähnten Positionsdetektors oder direkt im Bildfeld des Sichtschirmes
23 bestimmt werden.
Der von dem Pilot- bzw. Behandlungslaser auf dem Gewebe erzeugte Fleck
(Fußabdruck) kann ferner durch den Rechner in seiner Größe und Form
ausgewertet werden. Der Größe wird eine bestimmte Pixelzahl zugeordnet,
die dann durch den Rechner mit einer Referenzpixelzahl verglichen wird,
so daß aus dem Flächenverhältnis bei zwei verschiedenen
Bestrahlungsabständen bei bekanntem Gesichtsfeldwinkel und bekannter
Laserdivergenz und festem Abstand zwischen der Achse der Laserstrahlung
und derjenigen der Optik die Entfernung bestimmt wird. Dieser Vergleich
kann in Echtzeit sowohl zur topographischen Vermessung des
Operationsfeldes als auch zum Bestimmen der Entfernung zwischen dem
distalen Ende des Operationsinstrumentes und der Oberfläche des Gewebes
herangezogen werden.
Zur topographischen Vermessung des Operationsfeldes und insbesondere zur
Beobachtung des Operationsfeldes während der Behandlung werden
Weitwinkelobjektive eingesetzt, die das Bild des Operationsfeldes
kissenförmig verzerren. Diese Verzerrungen können bei der
Bildbearbeitung kompensiert werden.
Zum Bestimmen der aufgenommenen Strahlungsdosis wird vorzugsweise auch
noch die Verweildauer der Strahlung des Behandlungslasers auf dem Gewebe
auf dem jeweiligen Teilbereich gemessen und gespeichert. Durch
Aufaddieren dieser Meßwerte kann - unterstützt durch Meßwerte anderer
Sensoren - die aufgenommene Dosis sehr fein bestimmt werden. In dem
Rechner werden hierzu z. B. die örtliche Verweildauer, die von dem Gewebe
absorbierte Laserleistung und die durch die oben erwähnten
Entfernungsmessungen und Beobachtungen absolut bestimmbare
Laserfleckgröße auf der Oberfläche des Gewebes miteinander verknüpft und
daraus die Dosis berechnet. Diese Dosis kann dann in quasi Echtzeit auf
dem Referenzbild angezeigt werden, z. B. durch Colorieren oder direkt
durch Zahlenwerte in Joule pro cm2. Die von dem Behandlungslaser
abgestrahlte Laserenergie kann selbstverständlich auch fein reguliert
werden, und zwar anhand der dynamisch gewonnenen Daten der bereits von
dem Gewebe aufgenommenen Dosis. Zur Feinregulierung kann der
Einkoppelgrad des Lasers in die Lichtleitfaser geändert werden, z. B.
durch Variieren der Brennweite, des Abstandes oder durch mechanisches
Ein- oder Verschieben von Filtern bzw. Graukeilen. Eine Regulierung der
abgestrahlten Laserenergie ist auch durch eine Zeitsteuerung von
gepulsten Lasern möglich. Die Anzahl der Impulse wird z. B. direkt vom
Rechner anhand der gewonnenen Daten gesteuert.
Bei der Auswertung der aufgenommenen Dosis können neben der Auswertung
von thermischen Effekten der Laserstrahlung auch wellenlängenspezifische
Effekte berücksichtigt werden. Dies gilt z. B. für die sog.
photodynamische Therapie (PDT) oder für sonstige, durch Photonenanregung
im Gewebe stimulierte chemische Reaktionen. Hiermit können Dosiswerte
appliziert werden, deren Maximalwerte weit unterhalb der durch
thermische Effekte erzielbaren Reaktionen liegt.
Mit der geschilderten Vorrichtung werden sämtliche erfaßten Parameter
und Videobilder fortlaufend abgespeichert und können später jederzeit in
Echtzeit wieder abgespielt werden. Damit sind kritische Überprüfungen
der Operationsausführung und der jeweiligen momentanen erreichten
Zustände möglich. Dies gibt auch die Möglichkeit, simulierte Operationen
bzw. Operationssimulatoren zum Training von Chirurgen einzusetzen.
Ferner ist eine statistische Auswertung sowie eine Überprüfung und
Ergänzung der in dem Wissensspeicher 22 vorliegenden Daten möglich. Eine
Dokumentation zu Lehr- und Lernzwecken ist ebenfalls ein Vorteil, der
mit der Erfindung erreicht wird.
Für die Abbildung und ggf. Beobachtung des Operationsfeldes werden bei
den beschriebenen Ausführungsbeispielen Laser mit Lichtleitfasern
verwendet. Es versteht sich von selbst, daß auch andere Arten der
Abbildung möglich sind, so z. B. verstärkt "elektronische"
Abbildungsverfahren, etwa mit Hilfe von ladungsgekoppelten Speichern,
sogenannten CCD.
Claims (27)
1. Verfahren zum dosierten Bestrahlen von biologischem Gewebe mit
Laserstrahlung im Bereich eines Operationsfeldes, wobei während der
Bestrahlung die Dosis der Laserstrahlung auf das Gewebe gemessen,
überwacht und ausgewertet wird, gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte:
- a) Aufnehmen, Darstellen und Abspeichern eines Referenzbildes von dem gesamten zu bestrahlenden Operationsfeld, Identifizierung charakte ristischer Strukturelemente des Operationsfeldes durch Bildverarbei tung, Bestimmen der absoluten Lineardimensionen auf der Oberfläche des Operationsfeldes, Berechnen einer eindeutig genähert flächentreuen Abbildung des Operationsfeldes auf das Referenzbild, Aufteilen des Referenbildes in Teilbereiche und Abspeichern des aufgeteilten Referenzbildes;
- b) Vorgabe von Dosiswerten für alle Teilbereiche des Referenzbildes, die der in den korrespondierenden Bereichen des Operationsfeldes durch die Laserbestrahlung zu erreichenden Dosis entsprechen;
- c) Bestrahlen ausgewählter Teilbereiche des Operationsfeldes mit Laserstrahlung eines Operationslasers vorbekannter Winkelverteilung sowie gleichzeitiges Aufnehmen, Darstellen und Abspeichern zumindest des gerade bestrahlten Teilbereiches, Messen und Aufzeichnen des Bestrahlungsortes und der abgestrahlten Laserleistung, Berechnung der auf den bestrahlten Teilbereich aufgebrachten Dosis;
- d) Vergleich des während der Bestrahlung aufgenommenen Teilbereiches mit dem Referenzbild und Ermitteln des gerade bestrahlten Ortes des Teilbereiches sowie Vergleich der dorthin abgestrahlten Dosis mit den den korrespondierten Teilbereichen des Referenzbildes vorgegebenen Dosiswerten;
- e) Einstellen und Regeln der Laserstrahlung anhand dieser Vergleiche auf Werte, mit denen die vorgegebene Dosis erreicht wird und Sperren der Laserstrahlung bei Richten auf diejenigen Teilbereiche im Operationsfeld, welche die vorgegebene Dosis bereits erreicht haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der absoluten Lineardimensionen auf der Oberfläche des
Operationsfeldes in einem bezüglich des Operationsfeldes raumfesten
Koordinatensystem die Lage der mittels Bildverarbeitung identifizierten
Strukturelemente des Operationsfeldes vermessen wird, daß durch
Interpolation zwischen den so vermessenen Strukturelementen die
räumliche Lage der Gewebeoberfläche des Operationsfeldes angenähert
rekonstruiert und abgespeichert wird, und daß daraus die absoluten
Abstände zwischen beliebigen Punkten der Oberfläche des
Operationsfeldes, d. h. dessen absolute Lineardimensionen berechnet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für
die Behandlung mit Laserlicht auf dem Operationsfeld bestrahlte Fläche
("Fußabdruck" des Operationslasers) bezüglich Lage und Ausdehnung im
Operationsfeld gemessen, dargestellt und abgespeichert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das
Gewebe im Bereich des Operationsfeldes Markierungen aufgebracht werden,
anhand derer die Lineardimensionen auf der Oberfläche des
Operationsfeldes und dessen Topographie bestimmt sowie die Teilbereiche
festgelegt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die auf
ein Flächenelement des bestrahlten Teilbereiches des Operationsfeldes
aufgestrahlte Dosis aus der von einem Operationsinstrument abgestrahlten
Laserleistung, der vorbekannten Winkelversteilung des Laserstrahls und
der Lage und Ausdehnung des "Fußabdrucks" des Laserstrahls berechnet und
abgespeichert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein den gerade bestrahlten Teilbereich des
Operationsfeldes umgebender größerer Bereich aufgenommen, gespeichert
und auf einem Operationsbildmonitor gemeinsam mit dem "Fußabdruck" des
Operationslasers dargestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Referenzbild durch rechnergesteuertes
Aneinanderfügen der verschiedenen Operationsbilder zusammengesetzt und
auf einem Referenzmonitor dargestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Teilbereiche des Referenzbildes und des Operationsfeldes in zusätzliche
Unterbereiche aufgeteilt werden, denen jeweils der Dosiswert des
Teilbereiches zugeteilt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Referenzbild die für seine Teilbereiche
vorgegebenen Dosiswerte, die auf die korrespondierenden Bereiche
tatsächlich abgestrahlten Dosisleistungen sowie der augenblickliche
Fußabdruck des Operationslagers fortlaufend überlagert werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lage der Strukturelemente eines Teilbereiches
des Operationsfeldes durch Messen der absoluten Entfernungen und
Richtungen der Strukturelemente bezüglich des zum Operationsfeld
ortsfesten Operationsinstrumentes mittels Einrichtungen zur
Entfernungsmessung gemessen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung durch einen mechanischen Maßstab oder einen
Laser-Entfernungsmesser gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung aus dem Größenverhältnis der Fußabdrücke bei festem
Beobachtungsabstand, jedoch zwei verschiedenen Bestrahlungsabständen mit
bekanntem Versatz berechnet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung aus dem Intensitätsverhältnis der vom Gewebe rückgestreuten
Laserintensität bei hinreichend niedriger Laserintensität und festem
Beobachtungsabstand, jedoch zwei verschiedenen Bestrahlungsabständen mit
bekanntem Versatz berechnet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung aus der Position des Aufnahmeobjektivs einer das
Operationsfeld aufnehmenden Kamera bei Scharfstellung ermittelt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung mittels zweier Aufnahmeobjektive stereometrisch gemessen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Entfernung aus der Lage des Fußabdrucks im Bild des
Operationsbildmonitors, aus dem vorbekannten Abstand zwischen
Aufnahmeobjektiv (11) der Kamera (16) und dem Laserobjektiv (8′) sowie
den vorgenannten Richtungen von Laserstrahl und Aufnahmeobjektiv (11)
durch Triangulation abgeleitet wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Gittermuster bekannter Dimension auf das Gewebe
projiziert und das von dem Gewebe reflektierte Licht über ein gleiches
Gittermuster optisch aufgenommen wird, und daß zur Bestimmung der
Entfernung zwischen Gewebe und der Optik des Lasers das resultierende
Moire´muster ausgewertet wird.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß durch einen IR-Sensor (27) die von dem bestrahlten
Gewebe ausgehende Wärmestrahlung vermessen wird und aus der Entfernung
zwischen dem Gewebe und der Laseroptik (8′) sowie der aufgebrachten
Dosis die vom Gewebe aufgenommene Dosis beurteilt wird.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß während der Bestrahlung des Gewebes die Intensität
der reflektierten und gestreuten Laserstrahlung gemessen und mit einem
Referenzwert verglichen wird, der vor der Behandlung mit Hilfe einer das
Gewebe nicht angreifenden Strahlung ermittelt wurde.
20. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung eine Bildaufnahmekamera (17), einen Rechner (21) mit einer
Einrichtung zur Bildverarbeitung, einen Operationsbildmonitor (23),
einen Referenzbildmonitor (24), einen Operationslaser (4), der
kontinuierlich oder gepulst betrieben werden kann, ein
Operationsinstrument (3) mit Einrichtungen zur Strahlführung (8) des
Operationslasers (4) und zur Entfernungsmessung sowie Einrichtungen
(21, 22) zum Speichern von Bildern, Meßwerten und Bestrahlungszeiten
aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, mit einem Operationslaser (4) und
einem Pilotlaser (5), deren Strahlen in eine gemeinsame oder zwei
getrennte Lichtleitfasern (8), eingekoppelt sind, die im
Operationsinstrument (3) zum Bestrahlen des biologischen Gewebes in
einem oder zwei Laserobjektiven (8′) enden, mit Einrichtungen zum
Bestimmen, Auswerten und Überwachen der Dosis der Laserstrahlung auf das
biologische Gewebe, sowie mit Einrichtungen zur Bildaufnahme,
-darstellung und -aufzeichnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera
(17) mit zugeordnetem, im Operationsinstrument untergebrachten
Aufnahmeobjektiv zur Aufnahme des Operationsfeldes (9) sowie weitere
Sensoren (25, 26) zur topographischen Vermessung des Operationsfeldes
dienen, daß die Kamera und die Sensoren sowie die Einrichtung (29) zur
Messung der abgestrahlten Laserleistung mit dem eine Bildauswertung
durchführenden Rechner (21) verbunden sind, und daß mit dem Rechner (21)
zwei Sichtschirme (23, 24) verbunden sind, wobei auf dem einen
Sichtschirm (Referenzbildmonitor 24) ein dem Operationsfeld
entsprechendes Referenzbild (41) dargestellt ist, das mit der Kamera
(17) vor der Operation aufgenommen worden und ggf. aus Teilbildern
zusammengesetzt ist sowie aus einzelnen Teilbereichen (44) mit
vorgegebenen Dosiswerten (D 1, D 2) besteht, und auf dem anderen
Sichtschirm (Operationsfeldmonitor 23) während der Bestrahlung das
momentane Bild der Kamera (17) dargestellt ist, das das bestrahlte
Gebiet sowie ein dieses umgebendes Gebiet (46) des Operationsfeldes
zeigt, und daß aufgrund der Bildauswertung durch Vergleich des während
der Bestrahlung aufgenommenen Gebietes (46) mit dem Referenzbild (41)
und aufgrund der von der Einrichtung (29) gemessenen abgestrahlten
Laserleistung und der vorgegebenen Dosiswerte (D 1, D 2) die
Strahlungsleistung des Operationslasers (4) geregelt und die
aufgenommene Dosis auf dem Referenzbildmonitor (24, 40) dargestellt wird.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bild des durch eine Weißlichtquelle (10) beleuchteten Operationsfeldes
(2) mittels Aufnahmeobjektiv (11) und Lichtleiter (12) zur Kamera (17)
gelangt, daß ein zwischen Lichtleiter (12) und Kamera (17) angeordneter
dichroitischer Strahlteiler (14 a) das Licht des Operationslasers (4) auf
eine zweite, hierfür empfindliche Kamera (19) lenkt, welche mit dem
Rechner (21) verbunden ist, und daß die Bildverarbeitung hieraus die
Lage und Form des Fußabdrucks (47) des Operationslasers (4) bestimmt und
auf den Sichtschirm (23, 24) ortsrichtig darstellt.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß eine
weitere Kamera (16) mit dichroitischem Strahlteiler (14) vorgesehen ist,
die den durch den Pilotlaser (5) bestrahlten Bereich (9) abbildet und
dem Rechner (21) zur Auswertung von Ort und Berandung (47) des
bestrahlten Bereiches (9) zuführt, und daß der Rechner (21) die
Berandung (47) auf den Sichtschirmen (23, 24) an den entsprechenden
Stellen einblendet, wobei die Winkelverteilungen der Strahlen von
Operations- und Pilotlaser (4, 5) gleich sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß zur absoluten topographischen Vermessung der
Oberfläche des Operationsfeldes ein Laserentfernungsmesser (25, 26)
vorgesehen ist.
25. Vorrichtun nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
Lichtleiter (8) und Sendeobjektiv (8′) in dem Operationsinstrument (3)
meßbar verschiebbar sind.
26. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Operationsinstrument einen herausschiebbaren mechanischen Meßstab (71)
aufweist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rechner (21) mit einem Wissensspeicher (22) verbunden ist, in dem
Erfahrungsdaten zur Unterstützung der Bildauswertung gespeichert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893908928 DE3908928A1 (de) | 1989-03-18 | 1989-03-18 | Bildgebendes verfahren und vorrichtung zum dosierten bestrahlen von biologischem gewebe mit laserstrahlung in der medizinischen anwendung |
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DE19893908928 DE3908928A1 (de) | 1989-03-18 | 1989-03-18 | Bildgebendes verfahren und vorrichtung zum dosierten bestrahlen von biologischem gewebe mit laserstrahlung in der medizinischen anwendung |
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DE3908928A1 true DE3908928A1 (de) | 1990-09-20 |
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ID=6376656
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893908928 Granted DE3908928A1 (de) | 1989-03-18 | 1989-03-18 | Bildgebendes verfahren und vorrichtung zum dosierten bestrahlen von biologischem gewebe mit laserstrahlung in der medizinischen anwendung |
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D2 | Grant after examination | ||
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