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Die
Erfindung betrifft ein kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes
System, mit zumindest einer Lichtquelle, einem Bilderfassungssystem
zur Erfassung von Bildinformation und einem Bildverarbeitungssystem
zum Verarbeiten der durch das Bilderfassungssystem aufgenommenen
Bildinformation, um ein Signal zu erzeugen.
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Solche
Systeme werden z.B. von der Anmelderin zum Einsatz bei der photodynamischen
Diagnose von Tumoren vertrieben und sind in der Endo World URO Nr.
17/5-D, 2000, Seiten 1–12
beschrieben.
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Bei
der photodynamischen Diagnose wird einem Patienten ein geeigneter
tumorspezifischer Marker, z.B. 5-Aminolävulinsäure (5-ALS) verabreicht. 5-ALS
ist ein Prekursor in der Hämbiosynthese. 5-ALS
sammelt sich in malignem Gewebe an und kann entweder direkt oder
nach einer Metabolisierung durch Bestrahlung mit Licht von gewisser
Wellenlänge
zur Fluoreszenz angeregt werden. Bereiche, in denen sich 5-ALS angesammelt
hat, also maligne Bereiche, fluoreszieren in roter Farbe. Da als Anregungslicht
blaues Licht verwendet wird, kann dieses bei der Beobachtung herausgefiltert
werden und die malignen Bereiche heben sich deutlich von umgebenem
gesunden Gewebe ab. Die gewonnenen Bildinformationen werden dabei
im Allgemeinen elektronisch aufbereitet und das dadurch erzeugte Signal
auf einem Bildschirm dargestellt.
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Eine
weitere Diagnose von malignem und/oder auffälligem Gewebe erfolgt mittels
der sogenannten Autofluoreszenz, wobei Gewebe durch Bestrahlen mit
Licht einer gewissen Wellenlänge, aber
ohne Zugabe eines speziellen Fluoreszenzmarkers zur Fluoreszenz
angeregt wird. Das gesunde Gewebe fluoresziert dabei deutlich stärker als
malignes Gewebe, wodurch sich Tumore als dunkles Gewebe gegenüber dem
gesunden Gewebe abzeichnen.
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Die
Autofluoreszenz des Gewebes ist jedoch relativ schwach, so dass
eine Unterscheidung zwischen gesundem und malignem Gewebe in situ
für den
Operateur häufig
schwierig ist. Daher wird die gewonnene Bildinformation im Allgemeinen
mit einem Kamerasystem aufgenommen und nach Weiterbearbeitung in
einem Bildverarbeitungssystem auf einem Bildschirm wiedergegeben.
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Bei
der Verwendung von Fluoreszenzmarkern in der PDD oder für andere
Zwecke werden zwischenzeitlich außerdem auch Fluoreszenzmarker verwendet,
deren Fluoreszenz in einem Wellenlängenbereich auftritt, der außerhalb
des für
das menschliche Auge sichtbaren Bereichs liegt. Auch hier ist eine
Aufarbeitung der durch das Bilderfassungssystem erfassten Bildinformation
zur Erzeugung eines Signals und dessen Wiedergabe z.B. auf einem
Bildschirm notwendig.
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Eine
solche Darstellung auf einem Bildschirm hat nun allerdings den Nachteil,
dass dadurch der Operateur das zu untersuchende und gegebenenfalls
zu therapierende Gewebe nur indirekt über den Bildschirm sieht. Wird
das Gewebe direkt beobachtet, fehlen dem Operateur wiederum wichtige
Informationen. Dies erschwert sowohl die Diagnose als auch die Therapie
deutlich.
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Es
ist also Aufgabe der Erfindung, ein diagnose- und therapieunterstützendes
System zu schaffen, mit dem die Menge der direkt im Operationsbereich
zugänglichen
Information für
den Operateur deutlich erhöht
und somit die Diagnose bzw. die Therapie z.B. von malignem Gewebe
deutlich erleichtert wird.
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Erfindungsgemäß wird das
Problem dadurch gelöst,
dass das diagnose- und therapieunterstützende System ein Projektionssystem
aufweist, mit dem das durch das Bildverarbeitungssystem erzeugte
Signal zumindest zum Teil lagerichtig zu einem von dem Bildverarbeitungssystem
erfassten Objekt in einen Operationsbereich projizierbar ist.
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Unter
dem Begriff "Signal" wie er in dieser Anmeldung
verwendet wird, ist jeder Träger
von Information zu verstehen, wobei die durch das Signal getragene
Information durch das Projizieren für den Benutzer zugänglich wird.
Ein Signal im Sinne der Anmeldung kann ein- oder mehrdimensional
sein. Ein Beispiel für
ein eindimensionales Signal wäre
dabei ein wellenförmiges
Signal und ein Beispiel für
ein mehrdimensionales Signal wäre
ein Bild.
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Mit
einem solchen System ist es nun also möglich, die durch das Bildverarbeitungssystem
erhaltenen Information z.B. über
die Ausdehnung von malignem Gewebe oder das Vorhandensein von Fluoreszenz
in einem Wellenlängenbereich,
der außerhalb
des sichtbaren Wellenlängenbereichs
liegt, direkt in den Operationsbereich hinein zu projizieren, wodurch
sowohl der Operationsbereich als auch die weiteren Informationen
direkt für
den Operateur ersichtlich sind.
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Somit
stellt ein solches System einem Operateur zusätzliche Informationen bereit,
ohne dass dieser vom Operationsfeld aufblicken muss, um sich einen
Bildschirm anzusehen oder die Operation komplett über einen
Bildschirm durchführen
muss. Der Operateur kann somit eine Operation in ergonomisch vorteilhafter
Weise durchführen,
ohne auf zusätzliche Informationen
verzichten zu müssen.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Projektionssystem als
LCD-Projektionssystem ausgebildet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass dadurch vollständige, auch mehrfarbige Bilder
auf einfache Weise in ein Operationsfeld projiziert werden können. Es
können
hierzu bekannte LCD-Projektionssysteme
verwendet werden, die auch als Beamer bezeichnet werden und in der
Computertechnologie breite Anwendung gefunden haben. Diese stehen
als preiswerte "off
the shelf" Komponenten
zur Verfügung.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Projektionssystem
zur Projektion eines punktförmigen
Lichtsignals ausgestaltet.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass dadurch ein Lichtsignal auf einfache Weise
in den Operationsbereich projizierbar ist, ohne dass Probleme z.B.
mit der Fokussierung eines Projektionsbildes auftreten.
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In
einer Ausgestaltung der oben genannten Maßnahme weist das punktförmige Lichtsignal
inkohärentes
Licht auf.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass inkohärentes
Licht auf einfache Weise, z.B. durch eine Xenon- oder Quecksilberdampflampe
oder durch eine LED erzeugbar ist. Ferner kann mit einer inkohärenten Lichtquelle
durch den Einsatz von Filtern auf einfache Weise Licht verschiedener
Wellenlängen
erzeugt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das punktförmige Lichtsignal
kohärentes Licht
auf.
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Kohärentes Licht
ist Laserlicht und hat den Vorteil, dass es auch über lange
Distanzen ein punktförmiges
Lichtsignal ergibt, ohne dass Fokussierungsmaßnahmen notwendig sind. Kohärentes Licht hat
ferner den Vorteil, dass dadurch Licht mit einer hohen Leistung
auf eine kleine Fläche
fokussiert in den Operationsbereich einbringbar ist und somit z.B. auch
zum Abtragen von malignem Gewebe verwendet werden kann.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Projektionssystem
Steuerelemente auf, mit denen das punktförmige Lichtsignal über den Operationsbereich
bewegbar ist, insbesondere mit einer solchen Geschwindigkeit, die
Darstellung einer zweidimensionalen Struktur ermöglicht.
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Durch
die Bewegbarkeit des punktförmigen Lichtsignals,
was auch als "Scanning" bezeichnet wird,
kann mit einem Lichtsignal, das an sich nur eine kleine Fläche aufweist,
auch ein größerer Operationsbereich
markiert werden. Erfolgt dies mit einer gewissen Geschwindigkeit,
kann das menschliche Auge diesem nicht mehr folgen und es entsteht
beim Operateur der Eindruck der Darstellung einer zweidimensionalen
Struktur. So kann z.B. der Randbereich eines Tumors eingekreist
werden, um dem Operateur anzuzeigen, in welchem Umfang Gewebe zu
entfernen ist.
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Somit
wird mit einem solchen System der Vorteil eines punktförmigen Lichtsignals
mit der Möglichkeit
kombiniert, auch komplexere Informationen in den Operationsbereich
zu projizieren.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mit dem Projektionssystem
in einem ersten Betriebsmodus Licht eines ersten Wellenlängenbereichs
und in einem zweiten Betriebsmodus Licht eines zweiten Wellenlängenbereichs
abgebbar.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass dadurch auf einfache Weise einem Operateur
z.B. der Unterschied zwischen gesundem und erkranktem Gewebe darstellbar
ist. So kann z.B. ein Lichtpunkt über ein Gewebe bewegt werden,
wobei, sofern er sich über
gesundem Gewebe befindet, dieser als grünes Licht und wenn er sich über erkranktem
Gewebe befindet, als rotes Licht erscheint.
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In
einer Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme ist in einem der Betriebsmodi
mit dem Projektionssystem Licht eines Wellenlängenbereichs abgebbar, der
im Anregungsbereich eines Photosensitizers liegt.
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Diese
Maßnahme
ermöglicht
es, nachdem einem Patienten ein Photosensitizer verabreicht wurde
und wenn das Licht des Projektionssystems sich über erkranktem Gewebe befindet,
in dem sich der Photosensitizer angesammelt hat, dass dieses auf einen
Wellenlängenbereich
umgestellt wird, indem der Photosensitizer anregbar ist. Somit kann
das System neben dem Bereitstellen von Informationen auch zur photodynamischen
Therapie verwendet werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist mit dem Projektionssystem
in einem ersten Betriebsmodus Licht einer ersten Intensität und in
einem zweiten Betriebsmodus Licht einer zweiten Intensität abgebbar.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass mittels der Intensität des Lichts dem Operateur
Hinweise auf das Vorliegen von erkranktem Gewebe gegeben werden
können.
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In
einer Ausgestaltung der zuvor genannten Maßnahme ist in einem der Betriebsmodi
mit dem Projektionssystem Licht einer Intensität abgebbar, die dazu geeignet
ist, Gewebe abzutragen und/oder zu koagulieren.
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Durch
diese Maßnahme
können
mit dem System neben dem Bereitstellen von Informationen auch therapeutische
Eingriffe durchgeführt
werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Projektionssystem
automatisch von einem Betriebsmodus in einen anderen Betriebsmodus umschaltbar.
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Durch
diese Maßnahme
kann ein Operateur z.B. festlegen, welche Bereiche mit einem Anregungslicht
für einen
Photosensitizer bestrahlt werden sollen. Das Umschalten von einem
Diagnosemodus in einen Therapiemodus kann dann automatisch erfolgen.
Dies entlastet den Operateur. Außerdem kann das Umschalten,
da dieses automatisch erfolgt, mit einer größeren Genauigkeit erfolgen,
als dieses bei einer Intervention durch einen Operateur möglich ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der oben genannten Maßnahme ist
das Projektionssystem in Abhängigkeit
der von dem Bilderfassungssystem erfassten Bildinformation automatisch
umschaltbar.
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Durch
diese Maßnahme
kann z.B. das Projektionssystem automatisch in einen Therapiemodus umgeschaltet
werden, wenn durch das Bilderfassungssystem das Vorhandensein von
erkranktem Gewebe erkannt wird. Das erkrankte Gewebe wird also sozusagen
vollautomatisch therapiert, was die Präzision der Behandlung erhöht und den
Operateur entlastet.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Bilderfassungssystem zur
Erfassung von Bildinformationen im infraroten Bereich ausgelegt.
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Durch
diese Maßnahme
kann das System auch im Zusammenhang mit Fluoreszenzmarkern verwendet
werden, die im infraroten Bereich fluoreszieren. Ein Beispiel für einen
solchen Fluoreszenzmarker ist IndoCyaninGrün, das zur Sichtbarmachung
von Blutgefäßen verwendet
wird.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Bilderfassungssystem
eine elektronische Kamera auf.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass auf einfache Weise einem Bildverarbeitungssystem
zugängliche
Bildinformation erzeugt werden kann.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Bilderfassungssystem
ein Mikroskop auf.
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Mikroskope
werden als Beobachtungssysteme häufig
bei sehr kleinen Eingriffen, die jedoch als offene Eingriffe durchgeführt werden,
verwendet. Durch diese Maßnahme
wird einem Operateur ein vergrößerter Einblick
in ein offenes Operationsfeld ermöglicht, wobei gleichzeitig
direkt weitere Informationen für
ihn zugänglich
sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Bilderfassungssystem
ein Endoskop auf und ist insbesondere als Videoendoskop ausgebildet.
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Durch
diese Maßnahme
ist es möglich,
minimal-invasive Diagnosen und Therapien durchzuführen, wobei
einem Operateur deutlich mehr Information zur Verfügung stehen,
als bei einem bekannten System, ohne dass eine indirekte Beobachtung über einen
Bildschirm notwendig ist.
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In
einer weiteren Ausgestaltung dieser Maßnahme weist das Projektionssystem
eine Projektionseinheit und einen Lichtleiter auf.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass das häufig
relativ große
und schwere Projektionssystem von einem Endoskop entfernt, z.B.
zusammen mit dem Bildverarbeitungssystem angeordnet werden kann,
wobei der Lichtleiter dazu dient, das projizierte "Signal" an den Operationsbereich
hin zu leiten. Dadurch wird ein solches Endoskop nur geringfügig größer als
ein bekanntes Videoendoskop.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der oben genannten Maßnahme weist
der Lichtleiter zumindest eine Lichtleitfaser auf.
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Durch
die Verwendung von Lichtleitfasern, z.B. anstelle eines starren
Lichtleiters, kann ein solches System auch in flexiblen Endoskopen
eingesetzt werden und kann dazu verwendet werden, auch schwer zugängliche
Operationsbereiche zu erreichen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der oben genannten Maßnahme weist
die zumindest eine Lichtleitfaser eine Scanning-Einheit auf, mit
der die zumindest eine Lichtleitfaser in zumindest zwei Dimensionen
bewegbar ist.
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Durch
diese Maßnahme
ist es möglich,
z.B. ein punktförmiges
Lichtsignal in einen Operationsbereich einzuprojizieren und dieses
dann in zwei Dimensionen zu bewegen, um somit einem Operateur den
Eindruck einer zweidimensionalen Struktur zu vermitteln. Somit kann
auch mit einer sehr dünnen Lichtleitfaser
ein zweidimensionales Bild im Operationsbereich erzeugt werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Projektionssystem
lösbar
mit dem Endoskop verbunden, wobei insbesondere der Lichtleiter in
einen Kanal eines Schafts des Endoskops einführbar ist.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass dadurch bereits vorhandene Endoskope, die
einen Kanal, z.B. zum Einführen
eines Instruments, aufweisen, mit einem Projektionssystem nachgerüstet werden
können.
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Ferner
müssen
Endoskope nach ihrer Verwendung sterilisiert werden, um eine Krankheitsübertragung
zwischen Patienten zu vermeiden. Das Projektionssystem weist jedoch
häufig
empfindliche Elektronikbauteile auf, die bei einem Sterilisiervorgang
beschädigt
werden können.
Durch die oben genannte Maßnahme
kann nun vor dem Sterilisieren das Projektionssystem von dem Endoskop
getrennt werden, um gegebenenfalls getrennt und schonender sterilisiert
zu werden.
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Es
ist ferner möglich,
das Endoskop so auszubilden, dass das Projektionssystem sich während eines
Diagnose- und/oder Therapievorgangs innerhalb des Endoskops befindet
und daher überhaupt nicht
sterilisiert werden muss.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Lichtquelle,
das Bilderfassungssystem und das Projektionssystem in einer OP-Leuchte
vereinigt.
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Diese
Maßnahme
hat den Vorteil, dass damit eine Einheit geschaffen wird, mit der
auf einfache Weise während
einer offenen Operation Informationen für den Operateur in den Operationsbereich
projizierbar sind.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind ferner Referenzmarker
vorhanden, die in das Operationsfeld einbringbar sind.
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Mit
Hilfe solcher Referenzmarker können das
Bildverarbeitungssystem und das Projektionssystem auf einfache Weise
kalibriert werden.
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Während einer
Operation kann es außerdem zu
Relativbewegungen zwischen dem Bilderfassungssystem, dem Projektionssystem
und dem Operationsbereich kommen. Durch das Einbringen von Referenzmarkern
in den Operationsbereich können solche
Relativbewegungen nun einfach festgestellt und gegebenenfalls automatisch
korrigiert werden.
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Es
versteht sich, dass die zuvor genannten und die nachstehend noch
zu nennenden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung anwendbar sind,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 stark
schematisch ein kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes
System,
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2 schematisch
ein kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes System für die offene
Chirurgie,
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3 schematisch
ein kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes System, unter Verwendung
eines Mikroskops,
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4 schematisch
ein endoskopisches, kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes System,
und
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5 schematisch
ein weiteres endoskopisches, kombiniertes diagnose- und therapieunterstützendes
System.
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In 10 ist ein Diagnosesystem in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
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Das
Diagnosesystem 10 weist eine Lichtquelle 12, die
hier als Xenonlampe 14 mit mehreren Filtern ausgebildet
ist, ein Bilderfassungssystem 16, das hier als elektronische
Kamera 18 ausgebildet ist und ein Projektionssystem 20 auf,
das hier als Beamer 22 ausgebildet ist.
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Die
Lichtquelle 12, das Bilderfassungssystem 16 und
das Projektionssystem 20 sind mit einer Kontrolleinheit 24 verbunden.
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Diese
Kontrolleinheit 24 beinhaltet ein Bildverarbeitungssystem 26.
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Die
Lichtquelle 12 strahlt ein Licht einer Wellenlänge in einen
Operationsbereich 28, die dazu geeignet ist, die Fluoreszenz
eines Tumormarkers anzuregen. Der Operationsbereich 28 wurde
zuvor mit einem solchen Tumormarker behandelt und dieser hat sich
in malignem Gewebe 30 angesammelt, welches unter dem von
der Lichtquelle 12 abgegebenen Licht zu fluoreszieren beginnt.
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Das
Bilderfassungssystem 16 erfasst nun Bildinformationen in
einem Sichtbereich 32 und leitet die erfassten Bildinformationen
an das Bildverarbeitungssystem 26 weiter, das daraus ein
Signal erzeugt.
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Dieses
Signal wird über
die Kontrolleinheit 24 an das Projektionssystem 20 geleitet
und lagerichtig in Form einer Markierung 34 um das maligne
Gewebe 30 projiziert, um einem Operateur genaue Information über Lage
und Ausmaß des
malignen Gewebes 30 zu geben.
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In
dem Operationsbereich 28 sind ferner Referenzmarker 36 angeordnet.
Diese Referenzmarker 36 werden im gleichen Wellenlängenbereich
zur Fluoreszenz anregbar wie der Tumormarker. Die Wellenlänge des
abgegebenen Fluoreszenzlichts unterscheidet sich allerdings von
der des Tumormarkers, wodurch die Referenzmarker 36 einfach
von dem malignen Gewebe zu unterscheiden sind.
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Wird
nun der Sichtbereich 32 der elektronischen Kamera 18 verschoben,
kann dieses über
die Referenzmarker 36 erfasst werden und die Kontrolleinheit 24 kann
entweder die elektronische Kamera 18 oder den Videobeamer 22 ansteuern,
um diese Abweichung auszugleichen.
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In 2 ist
ein diagnose- und therapieunterstützendes System für die offene
Chirurgie in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 40 bezeichnet.
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Dieses
System 40 weist eine OP-Leuchte 42 auf. Integriert
in diese OP-Leuchte 42 sind mehrere Lampen 44, 46, 48 und 50,
die ringförmig
um eine Öffnung 52 angeordnet
sind. Bei den Lampen 44 und 50 handelt es sich
um normale im OP-Saal verwendete Weißlichtlampen, die dazu dienen,
das Operationsfeld für
den Operateur zu beleuchten. Die Lampen 46 und 48 sind
dazu ausgelegt, Licht einer Wellenlänge abzugeben, das die Gewebeautofluoreszenz
anregt.
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Innerhalb
eines Gehäuses 54 der
OP-Leuchte 42 ist ferner eine digitale Videokamera 58 so
angeordnet, so dass sich das Sichtfeld der digitalen Videokamera 58 durch
die Öffnung 52 in
der Operationsleuchte 42 auf einen Patienten 60 erstreckt.
Ferner ist in dem Gehäuse 54 ein
Laser 62 sowie ein Spiegelsystem 64 angeordnet,
die das Projektionssystem bilden. Das Spiegelsystem 64 ist
dabei so angeordnet, dass damit ein durch den Laser 62 abgegebener Laserstrahl 65 auf
den Patienten 60 projiziert werden kann.
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Das
Spiegelsystem 64 ist außerdem in der Lage, den Laserstrahl 65,
mit einer hohen Geschwindigkeit über
den Patienten 60 zu bewegen, so dass für einen Operateur der Eindruck
eines zweidimensionalen Bildes erzeugt wird.
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Die
digitale Videokamera 58, der Laser 62 und das
Spiegelsystem 64 sind mit einem Bildverarbeitungssystem 66 verbunden.
Dieses Bildverarbeitungssystem 66 weist ferner einen Bildschirm 68 und eine
Eingabeeinheit 70 auf, die hier als normale alphanumerische
Tastatur ausgebildet ist.
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Ein
von der digitalen Videokamera 58 aufgenommenes Bild wird
während
einer Operation an das Bildverarbeitungssystem 66 geleitet
und diese erzeugt daraus ein Signal. Dieses Signal kann z.B. auf dem
Bildschirm 68 dargestellt werden, wobei hier ein Bereich
von malignem Gewebe 72 und mittels eines Punktes 74 die
Position des Laserstrahls 65 dargestellt sind.
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Basierend
auf diesem Signal steuert das Bildverarbeitungssystem 66 nun
das Spiegelsystem 64 an, um den Laserstrahl 65 über den
Patienten 60 zu bewegen. Der Laserstrahl 65"zeichnet" dabei sozusagen
eine Markierung um das maligne Gewebe.
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Das
Bildverarbeitungssystem 66 ist ferner dazu ausgelegt, die
Intensität
des Laserstrahls 65 zu steuern. In einem ersten Betriebsmodus
gibt der Laser 62 einen Laserstrahl 65 einer Intensität ab, die
für Gewebe
unschädlich
ist. In einem weiteren Betriebsmodus gibt der Laser 62 einen
Laserstrahl 65 einer Intensität ab, die dazu geeignet ist,
Gewebe abzutragen.
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Das
System 40 ist nun in drei Modi betreibbar. In einem ersten
Modus erfolgt das Umschalten zwischen der ersten für das Gewebe
unschädlichen Intensität und der
zweiten Intensität,
die zum Abtragen von Gewebe geeignet ist, manuell, d.h. der Operateur
schaltet an einer gewünschten
Stelle den Laser von dem einen in den anderen Betriebsmodus.
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In
einem weiteren Modus erfolgt das Umschalten halbautomatisch. Hierzu
kann der Operateur entweder über
den Bildschirm 68, der hier als Touchscreen ausgebildet
ist, oder über
die Eingabeeinheit 70 die Bereiche auswählen, die abgetragen werden
sollen. Diese werden dann von dem Laser automatisch abgetragen.
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In
einem dritten Betriebsmodus funktioniert das System vollautomatisch,
das bedeutet, mittels der digitalen Videokamera 58 wird
erfasst, in welchen Bereichen malignes Gewebe vorliegt und abhängig von
dieser Information werden der Laser 62 und das Spiegelsystem 64 durch
das Bildverarbeitungssystem 66 so gesteuert, dass die Bereiche
von malignem Gewebe automatisch mit einer Intensität bestrahlt
werden, die dazu geeignet ist, Gewebe abzutragen.
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In 3 ist
ein Mikroskop in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 80 bezeichnet.
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Das
Mikroskop 80 weist eine Lichtquelle 82 auf. Diese
Lichtquelle 82 weist eine Xenon-Lampe 84 auf,
die teilweise von einem Reflektor 86 umgeben ist, der von
der Xenon-Lampe 84 abgegebenes Licht in einer vorgegebenen
Richtung reflektiert. Das von der Xenon-Lampe 84 erzeugte
und vom Reflektor 86 reflektierte Licht wird mittels einer
Sammellinse 88 gebündelt
und in einen Operationsbereich 90 abgestrahlt.
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Das
von der Lichtquelle 82 erzeugte Licht wird vom Operationsbereich 90 reflektiert
und tritt durch das Objektiv 92 in das Mikroskop 80 ein.
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Das
Objektiv 92 kann ein oder mehrere optische Elemente enthalten,
wobei hier exemplarisch die Linsen 94 und 96 dargestellt
sind. Hinter dem Objektiv 92 ist ein drehbarer Spiegel 98 angeordnet,
der zwischen zwei Positionen hin und her bewegbar ist. Die erste
Position wird hierbei durch eine durchgezogene Linie dargestellt,
die zweite Position wird durch eine gestrichelte Linie dargestellt.
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In
der ersten Position des drehbaren Spiegels 98 wird das
vom Operationsbereich 90 reflektierte Licht auf einen festen
Spiegel 100 reflektiert, der das reflektierte Licht in
Richtung eines Bilderfassungssystems 102 weiterleitet.
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Das
Bilderfassungssystem 102 weist ein Objektiv 104 auf,
das ein oder mehrere optische Elemente enthalten kann, wobei hier
exemplarisch die Linsen 106, 108 dargestellt sind.
Das Bildverarbeitungssystem weist ferner einen CCD-Chip 110 auf, der
aus der durch das Objektiv 104 auf den CCD-Chip 110 geleiteten
Bildinformation digitale Information erzeugt, die dann an ein hier
nicht dargestelltes Bildverarbeitungssystem weitergeleitet wird. Das
Bildverarbeitungssystem erzeugt aus dieser Information ein Signal.
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Neben
dem Bilderfassungssystem 102 ist an dem Mikroskop 80 ein
Projektionssystem 112 angeordnet. Dieses Projektionssystem 112 weist
ein Objektiv 114 auf, das ein oder mehrere optische Elemente
enthalten kann, wobei hier exemplarisch die Linsen 116, 118 dargestellt
sind.
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Das
Projektionssystem 112 weist ferner eine Xenon-Lampe 120 auf,
die teilweise von einem Reflektor 122 umgeben ist. Der Reflektor 122 reflektiert Licht,
das von der Xenon-Lampe 120 erzeugt ist, in Richtung eines
LCD-Elements 124.
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Das
LCD-Element 124 ist ebenfalls mit dem hier nicht dargestellten
Bildverarbeitungssystem verbunden. Das LCD-Element 124 dient
dazu, das von dem Bildverarbeitungssystem erzeugte Signal darzustellen,
wodurch dieses Signal mittels des von der Xenon-Lampe 120 erzeugten Lichts
durch das Objektiv 114 in das Mikroskop 80 projiziert
wird. Das so projizierte Signal wird mittels eines festen Spiegels 126 in
Richtung des drehbaren Spiegels 98 abgelenkt. In seiner
zweiten Stellung ist der drehbare Spiegel 98 so angeordnet,
dass das vom Projektionssystem 112 erzeugte Signal durch
das Objektiv 92 in den Operationsbereich 90 projiziert
wird.
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Der
drehbare Spiegel 98 wechselt nun mit einer solchen Frequenz
zwischen der ersten und der zweiten Position, das einem menschlichen
Auge das vom Projektionssystem 112 projizierte Signal als
feststehendes Bild erscheint, während
gleichzeitig das Bilderfassungssystem 102 mit Bildinformation
aus dem Operationsbereich versorgt wird. Dieses kann z.B. mit einer
Frequenz von 60 Hz erfolgen.
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Das
Mikroskop 80 weist ferner ein zweites Objektiv 128 auf,
das ein oder mehrere optische Elemente enthalten kann, wobei hier
exemplarisch die Linsen 130 und 132 dargestellt
sind. Durch dieses Objektiv 128 trifft sowohl vom Operationsbereich 90 reflektiertes
Licht sowie Licht aus dem durch das Projektionssystem 112 projizierten
Signal in das Mikroskop 80 ein.
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Dieses
einfallende Licht wird durch feste Spiegel 134, 136, 138, 140 und 142 in
ein Okular 144 des Mikroskops 80 weitergeleitet.
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Das
Okular 144 kann ein oder mehrere optische Elemente aufweisen,
wobei hier exemplarisch eine Linse 146 dargestellt ist.
Durch das Okular 144 kann jetzt ein Operateur, der hier
schematisch durch das Auge 148 dargestellt ist, den Operationsbereich 90 beobachten.
Dabei sieht er sowohl den Operationsbereich 90 selbst als
auch das durch das Projektionssystem 112 in den Operationsbereich 90 projizierte
Signal, das durch ein Bildverarbeitungssystem auf Basis der durch
das Bilderfassungssystem 102 erfassten Bildinformation
erzeugt wurde.
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Soll
nun ein solches Mikroskop 80 z.B. zu mikrochirurgischen
Eingriffen verwendet werden, bei denen die Gefahr besteht, dass
Blutgefäße verletzt werden,
kann einem Patienten vor der Operation ein Marker, wie z.B. IndoCyaninGrün verabreicht
werden, der sich bevorzugt in Blutgefäßen ansammelt. Dieser Marker
kann zur Fluoreszenz angeregt werden und fluoresziert im infraroten
Bereich. Diese Fluoreszenz im infraroten Bereich ist für das menschliche
Auge nicht sichtbar, kann aber vom CCD-Chip 110 detektiert
werden. Die so gewonnene Bildinformation wird an ein Bildverarbeitungssystem
weitergegeben und dann in Form z.B. von grünen Linien mittels des Projektionssystems 112 wieder
in den Operationsbereich 90 einprojiziert und ist somit
leicht für
den Operateur erkennbar. Dies erleichtert es dem Operateur deutlich,
Verletzungen von Blutgefäßen während eines
mikrochirurgischen Eingriffs zu vermeiden.
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In 4 ist
ein Endoskop in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 150 bezeichnet.
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Das
Endoskop 150 weist einen Schaft 152 mit einem
distalen Ende 154 und einem proximalen Ende 156 auf.
Am proximalen Ende 156 ist ein Gehäuse 158 angeordnet,
in das sich ein Außenrohr 160 des
Schafts 152 hineinerstreckt. Innerhalb des Außenrohrs 160 ist
ein Innenrohr 162 angeordnet, das drei parallele Bohrungen 164, 166 und 168 in Richtung
seiner Längsachse
aufweist. Diese Bohrungen 164, 166 und 168 sind
an ihrem distalen Ende durch ein Fenster 170 abgedeckt.
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In
dem ringförmigen
Hohlraum zwischen dem Außenrohr 160 und
dem Innenrohr 162 ist ein Glasfaserbündel 172 angeordnet,
das am proximalen Ende über
einen Anschluss 174 am Gehäuse 158 des Endoskopes 150 mit
einer Lichtquelle 176 verbunden ist. Diese Lichtquelle 176 umfasst
eine inkohärente
Lichtquelle mit verschiedenen Filtern, wodurch Licht verschiedener
Wellenlänge
erzeugt und zum distalen Ende 154 des Schafts 152 des
Endoskops 150 geleitet werden kann.
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In
der Bohrung 164 ist am distalen Ende nahe des Fensters 170 ein
CCD-Chip 178 angeordnet, mit dem Bildinformationen in digitale
Information umgesetzt werden und über eine elektrische Leitung 180 zu
einem weiteren Anschluss 182 am Gehäuse 158 des Endoskops 150 geleitet
und von dort an ein Bildverarbeitungssystem 184 übertragen
werden können.
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In
der Bohrung 166 ist ein Optikrohr 186 angeordnet,
das mit einem Okular 188 am Gehäuse 158 des Endoskops 150 verbunden ist.
Mittels dieses Okulars 188 kann ein Operateur einen zu
untersuchenden Bereich direkt beobachten.
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In
der dritten Bohrung 168 ist ein weiteres Glasfaserbündel 190 angeordnet,
das ebenfalls über den
Anschluss 182 mit dem Bildverarbeitungssystem 184 verbunden
ist. Das Bildverarbeitungssystem 184 ist ferner mit der
Lichtquelle 176 verbunden. Durch diese Verbindung kann
das Bildverarbeitungssystem 184, z.B. die Wellenlänge des
durch die Lichtquelle 176 erzeugten Lichts steuern.
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Während der
Verwendung wird nun das Endoskop über einen Trokar an einen zu
untersuchenden Bereich im Körper
eines Patienten herangeführt. Die
Lichtquelle 176 erzeugt dabei Licht eines ersten Wellenlängenbereichs,
z.B. Weißlicht
und ermöglicht dem
Operateur somit eine Weißlichtbeobachtung
des zu untersuchenden Bereichs.
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In
einem zweiten Betriebsmodus erzeugt die Lichtquelle 176 Licht
in einem Wellenlängenbereich, der
im Anregungsbereich eines Fluoreszenzmarkers, wie IndoCyaninGrün, erzeugt.
IndoCyaninGrün
fluoresziert im Nahinfrarotbereich, also in einem Wellenlängenbereich,
der für
das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Die von dem Fluoreszenzmarker
abgegebene Strahlung wird allerdings von dem CCD-Chip 178 erfasst
und die so gewonnene Bildinformation an das Bildverarbeitungssystem
geleitet. Das Bildverarbeitungssystem 184 erzeugt daraus
ein Signal und projiziert dies für
das menschliche Auge sichtbar über das
Glasfaserbündel 190 in
den zu untersuchenden Bereich. Der Wechsel zwischen Weißlicht und
Fluoreszenzlicht erfolgt dabei so schnell, dass sich für den Operateur
ein stabiles Weißlichtbild
ergibt.
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Während der
gesamten Zeit wird das von dem Bildverarbeitungssystem 184 erzeugte
Signal in den zu untersuchenden Bereich einprojiziert und steht
somit über
das Okular 188 dem Operateur direkt zur Verfügung.
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Soll
das Endoskop 150 nun sterilisiert werden, kann sowohl der
CCD-Chip 178 nebst der zugehörigen elektrischen Leitung 180 als
auch das Glasfaserbündel 190,
aus dem Endoskop entnommen werden und das Endoskop 150 kann
ohne diese empfindlichen Bauteile sterilisiert werden. Da die Bohrungen 162 und 168,
die diese Bauteile aufnehmen, durch das Fenster 170 hermetisch
verschlossen sind, besteht keine Notwendigkeit, die Bauteile selbst
zu sterilisieren.
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In 5 ist
ein endoskopisches diagnose- und therapieunterstützendes System in seiner Gesamtheit
mit der Bezugsziffer 200 bezeichnet. Dieses System 200 weist
ein erstes Endoskop 202 auf, das über einen Trokar 204 in
den Körper 206 eines
Patienten eingeführt
ist.
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Bei
diesem Endoskop 202 handelt es sich um ein Videoendoskop,
das an seinem proximalen Ende eine Videokamera 208 aufweist.
Das Endoskop 202 ist ferner mit einer Lichtquelle 210 verbunden, die
für die
nötige
Beleuchtung während
der endoskopischen Untersuchung sorgt. Das Endoskop 202 weist
ferner eine Projektionssystem 212 auf, das aus einer Laserlichtquelle
besteht, deren Laserlicht mittels von optischen Fasern zum distalen
Ende des Endoskops 202 geleitet wird.
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Das
distale Ende der optischen Fasern ist dabei so ausgebildet, dass
es zweidimensional beweglich ist und damit das Laserlicht, wenn
gewünscht über einen
größeren Bereich
projizieren kann.
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Die
Videokamera 208 und das Projektionssystem 212 sind
mit einem Bildverarbeitungssystem 214 verbunden, das einen
Bildschirm 216 und Steuerelemente 218 aufweist.
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Das
von der Videokamera 208 aufgezeichnete Bild wird von dem
Bildverarbeitungssystem 214 auf dem Bildschirm 216 dargestellt.
Ein Operateur kann nun entweder über
den als Touchscreen ausgebildeten Bildschirm 216 oder die
Steuerelemente 218 Markierungen an dem Bild vornehmen.
Aus diesen Markierungen und der von der Videokamera 208 aufgenommenen
Bildinformation erzeugt das Bildverarbeitungssystem 214 ein
Signal, das an das Projektionssystem 212 weitergeleitet
und von diesem in den zu untersuchenden Bereich einprojiziert wird.
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In
dem hier dargestellten Fall erfolgt die Gewebsuntersuchung mittels
von Gewebeautofluoreszenz. Die Lichtquelle 210 erzeugt
ein Licht, das gesundes Gewebe zur Fluoreszenz anregt. Erkranktes Gewebe 220 fluoresziert
deutlich weniger stark und erscheint daher als dunkler Bereich,
was von der Videokamera erfasst und auf dem Bildschirm 216 wiedergegeben
wird. Ein Operateur kann nun mittels des Bildverarbeitungssystems 214 von
ihm gewünschte Bereiche,
also in diesem Fall z.B. das erkrankte Gewebe 220 markieren.
Diese Markierungen werden dann von dem Projektionssystem 212 direkt
in den Operationsbereich einprojiziert.
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Zur
direkten Beobachtung des Operationsbereichs kann nun ein zweites
Endoskop 224 über
einen zweiten Trokar 226 in den Körper 206 eines Patienten
eingeführt
werden. Bei diesem zweiten Endoskop handelt es sich um ein rein
optisches Endoskop, das zur direkten Beobachtung des Operationsbereichs
dient. Über
das zweite Endoskop 224 kann nun ein Operateur nicht nur
den erkrankten Bereich 220 in Form einer weniger starken
Fluoreszenz, sondern auch mittels der von dem Projektionssystem 212 erzeugte
Markierung 222 das genaue Ausmaß des erkrankten Gewebes erkennen.
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Über einen
dritten Trokar 228 kann nun z.B. eine endoskopische Schere 230 in
den Körper 206 des
Patienten eingeführt
werden. Mittels der Markierung 222 kann dann das erkrankte
Gewebe 220 zielgenau erkannt und entfernt werden, ohne
dass dabei übermäßige Mengen
an gesundem Gewebe verletzt oder entfernt werden.