DE3908803A1 - Verfahren zur reduzierung des restmonomergehalts von diallylammoniumsalz-polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur reduzierung des restmonomergehalts von diallylammoniumsalz-polymerisatenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten von Diallylammoniumhalogeni
den, insbesondere von Diallyldimethylammoniumchlorid, sind bekannt, vgl.
US-PS 29 26161, US-PS 29 82 749, US-PS 32 88 770, US-PS 34 61 163, US-PS 40 92 467,
US-PS 44 42 134 und EP-A-02 90 753. Die Polymerisate, die nach den Verfahren
der vorstehend genannten Literaturstellen hergestellt werden, enthalten
noch größere Mengen an Restmonomeren, z. B. bis zu 10 Gew.-%. Auch die nach
dem Verfahren der US-PS 47 42 134 herstellbaren Polymerisate aus Diallyldi
methylammoniumchlorid enthalten im günstigsten Fall immerhin noch etwa
1 Gew.-% Restmonomer, Gemäß der Lehre der US-PS 47 42 134 wird die Poly
merisation von Dialkyldiallylammoniumverbindungen in Gegenwart von Fluor
idionen durchgeführt, die eine Erhöhung des Monomerumsatzes bei der
Polymerisation und eine Erhöhung des Molekulargewichts der Polymerisate
bewirken.
Aus der EP-A-O2 90 753 ist ein Verfahren zur Herstellung von perlförmigen
Polymerisaten aus wasserlöslichen ethylenisch ungesättigten Monomeren
durch umgekehrte Suspensionspolymerisation in einer wäßrigen Lösung der
Monomeren in einer inerten hydrophoben Flüssigkeit in Gegenwart von Poly
merisationsinitiatoren und Schutzkolloiden bekannt. Als wasserlösliche
ethylenisch ungesättigte Monomere kommen auch Diallyldialkylammoniumhalo
genide in Betracht. Als Schutzkolloide werden dabei speziell hergestellte
Pfropfpolymerisate eingesetzt. Nach diesem Verfahren sind feinteilige
Perlpolymerisate erhältlich.
Hauptanwendungsgebiet der Polydiallylammoniumchloride ist die Verwendung
als Flockungsmittel für Abwässer von Kläranlagen und als Schlamment
wässerungsmittel. Bei diesen Anwendungen sind höhere Restmonomergehalte
unerwünscht, weil sie das Abwasser belasten.
Aufgabe der Erfindung ist es, Polymerisate von Diallylammoniumsalzen zur
Verfügung zu stellen, die sich durch einen besonders niedrigen Restmono
mergehalt auszeichnen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zur Reduzierung des
Restmonomergehalts von Diallylammoniumsalz-Polymerisaten, die nach dem
Verfahren der umgekehrten Suspensionspolymerisation in Form feinteiliger
Polymerisate erhältlich sind, gelöst, wenn man die Perlpolymerisate mit
einem Lösemittel behandelt, in dem die Polymerisate praktisch nicht
löslich sind und in dem sich die Restmonomeren gut lösen, und danach die
so behandelten Perlpolymerisate isoliert. Überraschenderweise läßt sich
auf die beschriebene Art nur der Restmonomergehalt von Perlpolymerisaten
erniedrigen, die durch umgekehrte Suspensionspolymerisation erhältlich
sind. Trocknet man beispielsweise eine handelsübliche wäßrige Lösung von
Polydiallyldimethylammoniumchlorid und versucht, das getrocknete Polymeri
sat mit Ethanol, Dimethylsulfoxid oder N-Methylpyrrolidon zu extrahieren,
so tritt dabei eine starke Quellung des Polymeren ein. Dieser Effekt wird
auch dann beobachtet, wenn man eine wäßrige Lösung eines Perlpolymerisats
bis zur Trocknung eindampft und dann versucht, das getrocknete pulver
förmige Produkt mit einem der genannten Lösemitteln zu behandeln. Auch in
diesem Fall quillt das Polymerisat sehr stark.
Erfindungsgemäß wird der Restmonomergehalt von Diallylammoniumsalz-
Polymerisaten erniedrigt, die nach dem Verfahren der umgekehrten Suspen
sionspolymerisation herstellbar sind, wobei man die bei der Polymerisation
direkt anfallenden Perlpolymerisate mit einem Wassergehalt von höchstens
20, bevorzugt 0 bis 15 Gew.-% der erfindungsgemäßen Behandlung unterwirft.
Diese Behandlung kann direkt im Anschluß an die Polymerisation oder auch
nach einer Lagerung der Perlpolymerisate erfolgen. Geeignete Diallyl
ammoniumverbindungen haben beispielsweise die allgemeinen Formeln
in denen X- für ein Halogenidion, wie Chlorid-, Fluorid-, Bromid- und
Iodid- oder ein Hydroxid-, Nitrat-, Sulfat-, Methosulfat-, Hydrogensulfat-
oder Dihydrogenphosphation steht, n und m ganze Zahlen von 1 bis 2,
vorzugsweise n=m=2,
R1, R2, R3 und R4 jeweils ein Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis
6 Kohlenstoffatomen und R5 und R6 H oder einen Alkylrest, der geradkettig
oder verzweigtkettig sein kann, mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, vorzugs
weise 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Aryl- und/oder Benzylrest
bedeuten.
Derartige diolefinisch ungesättigte Monomere sind z. B. Dimethyldiallyl
ammoniumchlorid, Dimethyldiallylammoniumbromid, Diethyldiallylammonium
chlorid, Methyl-tert.-butyldiallylammoniummethosulfat, Methyl-n-propyl
diallylammoniumchlorid, Dimethyldiallylammoniumhydrogensulfat, Dimethyl
diallylammoniumdihydrogenphosphat, Di-n-butyl-diallylammoniumbromid,
Diallylpiperidiniumbromid, Diallylpyrrolidiniumchlorid und Diallylmorpho
liniumbromid sowie Diallylamindihydrochlorid oder Diallylamindihydro
bromid.
Von den genannten Monomeren wird vorzugsweise Diallyldimethylammonium
chlorid eingesetzt. Die oben genannten Monomeren können entweder allein
oder in Mischung untereinander nach dem Verfahren der umgekehrten Sus
pensionspolymerisation zu feinteiligen Perlpolymerisaten polymerisiert
werden.
Die Verbindungen der Formeln I und II können jedoch auch mit anderen
wasserlöslichen ethylenisch ungesättigten Monomeren nach dem Verfahren der
umgekehrten Suspensionspolymerisation copolymerisiert werden. Die Copoly
merisate können die Monomeren der Formeln I und II in jedem beliebigen
Verhältnis einpolymerisiert enthalten. Geeignete Comonomere sind bei
spielsweise C3- bis C5-Carbonsäuren, wie Acrylsäure oder Methacrylsäure,
Diamide der genannten Carbonsäuren, wie Acrylamid und Methacrylamid,
N-Vinylpyrrolidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinylformamid oder C1- bis C4-
Alkylester der Acrylsäure oder Methacrylsäure. Copolymerisate dieser Art
können beispielsweise 0,1 bis 99,9 Gew.-% einer Verbindung der Formeln
oder II, vorzugsweise Diallyldimethylammoniumchlorid und 99,9 bis
0,1 Gew.-% Acrylamid oder Acrylsäure einpolymerisiert enthalten.
Die Polymerisation der wasserlöslichen Monomeren kann auch in Gegenwart
von Vernetzern vorgenommen werden. Die Vernetzer enthalten mindestens zwei
ethylenisch ungesättigte Doppelbindungen. Geeignete Vernetzer sind
beispielsweise N,N -Methylen-bisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylate und
Polyethylenglykoldimethacrylate, die sich jeweils von Polyethylenglykolen
eines Molekulargewichts von 126 bis 8500 ableiten, Trimethylol
propantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Ethylenglykoldiacrylat,
Propylenglykoldiacrylat, Butandioldiacrylat, Hexandioldiacrylat, Hexan
dioldimethacrylat, Diacrylate und Dimethacrylate von Blockcopolymerisaten
aus Ethylenoxid und Propylenoxid, zweifach bzw. dreifach mit Acrylsäure
oder Methacrylsäure veresterte Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Trimethylolpropan, mindestens zweifach mit
Acrylsäure oder Methacrylsäure veresterte mehrwertige Alkohole, wie
Glycerin oder Pentaerythrit, Triallylamin, Tetraallylethylendiamin,
Divinylbenzol, Diallylphthalat, Polyethylenglykoldivinylether, Tri
methylolpropandiallylether, Polyethylenglykoldivinylether, Butandiol
divinylether, Pentaerythrittriallylether und/oder Divinylethylenharnstoff
und/oder Triallylmonoalkylammoniumsalze, wie z. B. Triallylmethylammonium
chlorid. Vorzugsweise setzt man wasserlösliche Vernetzer ein, z.B.
N,N-Methylen-bisacrylamid, Polyethylenglykoldiacrylate, Polyethylengly
koldimethacrylate, Pentaerythrittriallylether und/oder Divinylharnstoff.
Die Vernetzer werden in einer Menge von 0,001 bis 5, vorzugsweise 0,01 bis
2 Gew.-%, bezogen auf die bei der umgekehrten Suspensionspolymerisation
eingesetzte Monomerenmischung, verwendet.
Um die Monomeren zu polymerisieren, löst man sie zunächst in Wasser. Die
Konzentration der Monomeren in der wäßrigen Lösung beträgt 15 bis 80,
vorzugsweise 35 bis 65 Gew.-%. Die wäßrige Lösung wird dann unter Bildung
einer Suspension in einer inerten hydrophoben Flüssigkeit verteilt. Als
inerte hydrophobe Flüssigkeiten können praktisch alle mit Wasser nicht
mischbaren Flüssigkeiten verwendet werden, die nicht in die Polymerisation
eingreifen. Vorzugsweise verwendet man hierfür aliphatische und aroma
tische Kohlenwasserstoffe oder Mischungen aus aliphatischen und aromati
schen Kohlenwasserstoffen. Geeignete aliphatische Kohlenwasserstoffe sind
beispielsweise Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Nonan, Decan, Cyclohexan,
Decalin, Methylcyclohexan, Isooctan und Ethylcyclohexan. Aromatische
Kohlenwasserstoffe, die als hydrophobe Flüssigkeit bei der umgekehrten
Suspensionspolymerisation verwendet werden, sind beispielsweise Benzol,
Toluol, Xylol und Isopropylbenzol. Daneben ist es selbstverständlich auch
möglich, halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorethan, Hexachlor
ethan, Trichlorethan und Chlorbenzol zu verwenden. Vorzugsweise verwendet
man Cyclohexan oder aliphatische Kohlenwasserstoffe eines Siedebereiches
von 60 bis 120°C.
Die umgekehrte Suspensionspolymerisation erfolgt in Gegenwart von Poly
merisationsinitiatoren. Hierfür verwendet man die üblichen radikalischen
Initiatoren, wie Peroxide, Hydroperoxide, Redoxkatalysatoren und Azover
bindungen. Vorzugsweise verwendet man wasserlösliche Polymerisations
initiatoren, wie Natriumpersulfat, Kaliumpersulfat, Ammoniumpersulfat,
2,2′-Azo-bis-(2-amidinopropan)-dihydrochlorid, 2,2′-Azo-bis-(N,N′-di
methylenisobutyramidin)-dihydrochlorid und 4,4′-Azo-bis-(4-cyanpentan
säure).
Die umgekehrte Suspensionspolymerisation wird in der Weise durchgeführt,
daß man eine wäßrige Lösung mindestens eines wasserlöslichen Monomeren in
einer inerten hydrophoben Flüssigkeit suspendiert, so daß eine Wasser-in-
Öl-Suspension entsteht. Um diese Suspension zu stabilisieren, benötigt man
ein geeignetes Schutzkolloid. Gemäß der EP-A-02 90 753 werden als Schutz
kolloid Pfropfpolymerisate eingesetzt, die erhältlich sind durch Pfropfen
von Polymerisaten A), die
- a) 40 bis 100 Gew.-% monovinylaromatischen Monomeren,
- b) 0 bis 60 Gew.-% monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 6 C-Atomen, Maleinsäureanhydrid und/oder Itaconsäureanhydrid und
- c) 0 bis 20 Gew.-% anderen monoethylenisch ungesättigten Monomeren,
einpolymerisiert enthalten, und wobei die Polymerisate A) ein Molekularge
wicht (Zahlenmittel) von 500 bis 20 000 und Hydrierjodzahlen (nach DIN
10 53 241) von 1,3 bis 51 aufweisen, mit Monomermischungen aus
- 1) 70 bis 100 Gew.-% Acrylsäureester und/oder Methacrylsäureester von 1 bis 20 C-Atome enthaltenden einwertigen Alkoholen,
- 2) 0 bis 15 Gew.-% monoethylenisch ungesättigten Carbonsäuren mit 3 bis 6 C-Atomen, Maleinsäureanhydrid und/oder Itaconsäureanhydrid,
- 3) 0 bis 10 Gew.-% Acrylsäuremonoester und/oder Methacrylsäuremonoester von mindestens 2-wertigen Alkoholen,
- 4) 0 bis 15 Gew.-% monovinylaromatischen Monomeren und
- 5) 0 bis 7,5 Gew.-% Acrylamid und/oder Methacrylamid mit der Maßgabe, daß die Summe der Gewichtsprozente (1) bis (5) immer 100 beträgt,
bei Temperaturen bis zu 150°C in einem inerten hydrophoben Verdünnungs
mittel in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren, wobei die Monomeren in
einer Menge von 97,5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Mischung aus Poly
merisat A) und Monomeren, eingesetzt werden.
Die aus der EP-A-02 90 753 bekannten Schutzkolloide werden vorzugsweise bei
der umgekehrten Suspensionspolymerisation zur Herstellung der Perlpoly
merisate verwendet. Außerdem können die bisher gebräuchlichen Schutz
kolloide bei der Herstellung der Perlpolymerisate nach dem Verfahren der
umgekehrten Suspensionspolymerisation eingesetzt werden. In diesem
Zusammenhang sei lediglich beispielhaft auf die in der US-PS 41 64 613
beschriebenen Schutzkolloide hingewiesen, die durch Polymerisieren von
Mischungen aus 60 bis 99,9 Gew.-% Dicyclopentadien mit 0 bis 30 Gew.-%
Styrol und 0,1 bis 10 Gew.-% Maleinsäureanhydrid erhältlich sind. Diese
Schutzkolloide sind in inerten hydrophoben organischen Flüssigkeiten, die
bei der umgekehrten Suspensionspolymerisation als Dispersionsmedium
verwendet werden, löslich und haben ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von 400 bis 5000 und Jodzahlen von 30 bis 200. Die Schutzkolloide werden
bei der umgekehrten Suspensionspolymerisation im allgemeinen in Mengen von
0,01 bis 5,5, vorzugsweise 0,2 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf die bei der
Polymerisation eingesetzten Monomeren, angewendet.
Bei der umgekehrten Suspensionspolymerisation beträgt das Verhältnis der
Gewichtsanteile hydrophober Flüssigkeit zu wäßriger Phase bei der Wasser-
in-Öl-Suspension beispielsweise 10 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise 5 : 1 bis 1 : 1.
Man erhält perlförmige Polymerisate,
die durch azeotropes Entfernen des Wassers und Abtrennen der Ölphase als
trockene Produkte anfallen. Der Durchmesser der Perlpolymerisate beträgt
10 bis 1000, vorzugsweise 50 bis 250 µm. Je nach Trocknungsgrad der Perl
polymerisate beträgt der Feststoffgehalt der Perlpolymerisate 70 bis 100,
vorzugsweise 80 bis 95 Gew.-%. Die so hergestellten Perlpolymerisate
enthalten in aller Regel noch etwa 1 bis etwa 7 Gew.-% an restlichen
Monomeren. Sie haben K-Werte von 50 bis 200, vorzugsweise 60 bis 150.
Um den Restmonomergehalt der Perlpolymerisate zu reduzieren, behandelt man
sie mit einem Lösemittel, in dem die Polymerisate praktisch nicht löslich
sind und in dem sich die Restmonomeren gut lösen. Gut löslich bedeutet in
diesem Zusammenhang, daß sich mindestens 5, vorzugsweise mindestens 50 g
Restmonomere in 1 kg Lösemittel lösen. Nach dieser Behandlung werden die
Perlpolymerisate isoliert, z. B. aus einer Suspension, in dem man die Perl
polymerisate abfiltriert und anschließend trocknet. Die Auswahl der
Lösemittel hängt naturgemäß mit der Löslichkeit der jeweils hergestellten
Polymerisate zusammen. So kommen beispielsweise für die Reduzierung des
Restmonomergehalts von perlförmigen Polymerisaten aus Diallyldimethyl
ammoniumchlorid insbesondere Ethanol, n-Propanol, n-Butanol, Dimethyl
sulfoxid, N-Methylpyrrolidon oder Gemische der genannten Lösemittel in
Betracht. Als Lösemittel kommen jedoch auch Gemische aus mindestens einem
der genannten Lösemittel mit solchen Lösemitteln in Betracht, die weder
das Polymere noch das Monomere gut lösen, wie beispielsweise Isopropanol,
N-Dimethylformamid, Aceton oder Dioxan. Es muß dabei jedoch sicher
gestellt sein, daß der Anteil der zuletzt genannten Lösemittel nicht so
hoch ist, daß eine Extraktion unterbunden wird. Geeignet sind beispiels
weise Lösemittelgemische aus Ethanol und Isopropanol, Ethanol und Aceton
oder Dioxan, Dimethylsulfoxid und Aceton oder Dioxan und N-Methylpyrro
lidon und Isopropanol, Aceton oder Dioxan. Der Anteil von Ethanol,
n-Propanol, n-Butanol, Dimethylsulfoxid und N-Methylpyrrolidon in
Mischungen mit anderen Lösemitteln beträgt mindestens 30 Gew.-%, bevorzugt
mindestens 70 Gew.-%. Zur Reduzierung des Restmonomergehalts in Perlpoly
merisaten, die Diallyldimethylammoniumchlorid einpolymerisiert enthalten
oder daraus bestehen, hat sich Ethanol als besonders vorteilhaftes Löse
mittel erwiesen. Das Verhältnis der Gewichtsanteile Lösemittel:Perlpoly
merisat beträgt 1 : 1 bis 100 : 1, bevorzugt 2 : 1 bis 5 : 1.
Um den Restmonomerengehalt der in Betracht kommenden Perlpolymerisate zu
reduzieren, kann man die Polymerisate entweder in dem in Betracht kommen
den Lösemittel aufschlämmen und das Lösemittel einige Zeit einwirken
lassen und abtrennen oder man extrahiert die restlichen Monomeren in einer
dafür gebräuchlichen Extraktionsapparatur. Die Einwirkungszeit des Löse
mittels liegt bei etwa einer Stunde. Vorzugsweise läßt man die Lösemittel
mindestens 5, besonders bevorzugt mindestens 8 Stunden auf die Perlpoly
merisate einwirken. Die Temperatur, bei der die Lösemitte1 auf die Perl
polymerisate einwirken, kann in einem weiten Bereich schwanken, z.B.
zwischen 0 und 100, vorzugsweise zwischen 20 und 50°C betragen.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung der perlförmigen Polymerisate der
Verbindungen der Formel I und II gelingt es, den Restmonomergehalt in den
perlförmigen Polymerisaten auf etwa 0,02 Gew.-% abzusenken, Die dabei
resultierenden Polymerisate werden beispielsweise als Flockungsmittel für
Abwässer von Kläranlagen, als Schlammentwässerungsmittel, bei der Aufbe
reitung von Rohkohle und bei der Papierherstellung verwendet. Niedrigmole
kulare Polymerisate, deren K-Werte bis etwa 60, vorzugsweise 10 bis 40,
betragen, sind Dispergiermittel, die beispielsweise zum Dispergieren von
Pigmenten für Papierstreichmassen einsetzbar sind.
Die Prozentangaben in den Beispielen sind Gewichtsprozent. Die K-Werte
wurden nach H. Fikentscher, Cellulosechemie, Band 13, 48 bis 64 und 71 bis
74 (1932) in 5 gew.-%iger Natriumchloridlösung bei einer Polymerkonzen
tration von 0,1 Gew.-% und einer Temperatur von 25°C bestimmt.
Die in den Beispielen verwendeten perlförmigen Polymerisate des Diallyldi
methylammoniumchlorids wurden nach dem aus der EP-A-02 90 753 bekannten Ver
fahren hergestellt. Die Kenngrößen der eingesetzten Polymerisate sowie der
Restmonomergehalt sind in der Tabelle angegeben.
Der Restmonomergehalt wurde mittels High Performance Liquid Chromatography
(HPLC) bestimmt. Die verwendete Säule war µ-Bondapak-NH2 (Maße 300×4 mm)
der Firma Waters. Das Laufmittel setzte sich zusammen aus 1000 Volumen
teilen Acetonitril, 15 Volumenteilen 85gew.-%iger Phosphorsäure und
5 Volumenteilen Wasser. Der Fluß betrug 1,5 ml/min. Die Temperatur betrug
45°C. Als Detektor wurde ein LC 75 von Perkin Elmer (Wellenlänge 195 nm,
Auflösung 0,05 AUFS) benutzt. Die Nachweisgrenze lag bei ca. 0,01 Gew.%
100 ppm.
Die in der Tabelle jeweils angegebenen Perlpolymerisate hatten einen
mittleren Teilchendurchmesser von 150 µm. Jeweils 100 g des perlförmigen
Polydiallyldimethylammoniumchlorids wurden in 300 g Ethanol suspendiert
und bei einer Temperatur von 25°C über einen Zeitraum von 8 Stunden
gerührt. Danach wurde das Perlpolymerisat abfiltriert, mit 50 g Ethanol
gewaschen und 10 Stunden bei einer Temperatur von 50°C im Vakuumtrocken
schrank bei einem Druck von 20 mbar getrocknet. Die nach der Behandlung im
Perlpolymerisat verbliebenen Restmonomergehalte sind in Tabelle 1
angegeben.
300 g einer 30 gew.-%igen wäßrigen Lösung des im Beispiel 1 beschriebenen
Polydiallyldimethylammoniumchlorids wurden in einem Trockenschrank bei
einer Temperatur von 80°C und einem Druck von 20 mbar getrocknet und der
Rückstand gemahlen. Man erhielt ein pulverförmiges Produkt mit einem
Feststoffgehalt von 95,1% und einer mittleren Teilchengröße von 150 µm.
Die Anteile mit Korngrößen unterhalb von 50 µm wurden ausgesiebt. 50 g des
feinteiligen Polymerisats wurden in Ethanol suspendiert und bei 25°C
gerührt. Bereits nach einer Stunde beobachtete man, daß die Teilchen stark
gequollen waren. Nach zwei Stunden Einwirkungszeit konnte die viskose
Lösung nur noch sehr schlecht gerührt werden. Es war somit nicht möglich,
den Restmonomergehalt des Polymerisats zu erniedrigen.
5 g des im Beispiel 2 beschriebenen Perlpolymerisats wurden in 100 g
destilliertem Wasser gelöst, die Lösung im Trockenschrank getrocknet und
der Rückstand bei einem Feststoffgehalt von 93,3% wie im Vergleichs
beispiel 1 in Ethanol suspendiert. Auch hier erhielt man nach einer Ein
wirkungszeit von zwei Stunden eine viskose, quellkörperhaltige Lösung. Der
Restmonomergehalt an Diallyldimethylammoniumchlorid konnte nicht reduziert
werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Reduzierung des Restmonomergehalts von Diallylammonium
salz-Polymerisaten, die nach dem Verfahren der umgekehrten Suspen
sionspolymerisation in Form feinteiliger Perlpolymerisate erhältlich
sind, dadurch gekennzeichnet, daß man die Perlpolymerisate mit einem
Lösemittel behandelt, in dem die Polymerisate praktisch nicht löslich
sind und in dem sich die Restmonomeren gut lösen, und danach die so
behandelten Perlpolymerisate isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Diallyldi
methylammoniumchlorid-Polymerisate mit Ethanol, n-Propanol, n-Butanol,
Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon oder deren Mischungen behandelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
Ethanol als Lösemittel einsetzt.
Priority Applications (2)
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DE19893908803 DE3908803A1 (de) | 1989-03-17 | 1989-03-17 | Verfahren zur reduzierung des restmonomergehalts von diallylammoniumsalz-polymerisaten |
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DE19893908803 DE3908803A1 (de) | 1989-03-17 | 1989-03-17 | Verfahren zur reduzierung des restmonomergehalts von diallylammoniumsalz-polymerisaten |
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