DE3908682A1 - Vorrichtung zum ausgleich des gewichtes eines um eine nickachse zu schwenkenden gegenstandes, insbesondere einer film- oder fernsehkamera - Google Patents
Vorrichtung zum ausgleich des gewichtes eines um eine nickachse zu schwenkenden gegenstandes, insbesondere einer film- oder fernsehkameraInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Gewichtsausgleich eines um eine Nickachse zu schwenkenden
Gegenstandes, insbesondere einer auf einem Stativkopf auf
gesetzten Film- oder Fernsehkamera gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Im folgenden soll als Beispiel nur der Gewichtsausgleich
für eine Film- oder Fernsehkamera betrachtet werden, wobei
dieses jedoch nicht die Anwendung zum Gewichtsausgleich
anderer Geräte, so z.B. von Teleskopen, medizinischen
Apparaturen oder dergleichen ausschließt.
Das von der Kamera bei einer Nickstellung erzeugte Dreh-
bzw. Nickmoment folgt einem Sinusgesetz und ist das Produkt
aus dem Gewicht der Kamera, dem Abstand des Schwerpunktes
der Kamera von der Nickachse und dem Sinus des Nickwinkels,
wobei der zu Null angesetzt ist, wenn sich der Schwerpunkt
der Kamera lotrecht über der Nickachse befindet.
Von der Ausgleichsvorrichtung sollte also ein Rückstellmo
ment erzeugt werden, das dem Nickmoment der Kamera in der
entsprechenden Nickstellung entspricht. Hierdurch verharrt
die Kamera in der jeweiligen Nickstellung, ohne daß
Haltekräfte aufgebracht werden müßten.
Aus der DE-PS 30 26 379 ist eine Ausgleichsvorrichtung be
kannt, die in einem Stativkopf für eine Kamera eingebaut
ist und mehrere Federpakete aus Spiral- oder flächigen
Gummifedern mit unterschiedlichen Federkräften aufweist,
die einzeln oder in Kombination mit dem Gehäuse des
Stativkopfes und der Nickachse verriegelt werden können.
Durch eine solche Konstruktion ist es möglich, Nickmomente
von Kameras unterschiedlichen Gewichtes auszugleichen.
Da Spiralfedern eine Rückstellkraft liefern, die proportio
nal dem Auslenkwinkel, d.h. hier dem Nickwinkel ist, das
Nickmoment der Kamera jedoch einem Sinusgesetz folgt, kann
ein Gewichtsausgleich nur über einen beschränkten Winkelbe
reich erfolgen, in dem der Sinus durch eine Gerade
angenähert werden kann. Durch entsprechende Ausgestaltung
der flächigen Gummifedern kann die Federcharakteristik
besser an das Sinusgesetz angepaßt werden. Ein für die
Praxis ausreichender Gewichtsausgleich kann mit dieser
Vorrichtung bis zu Nickwinkeln von maximal 60° erfolgen.
Aus der DE-OS 29 52 660 ist ebenfalls eine Ausgleichsvor
richtung in Verbindung mit Kameras auf Stativköpfen
bekannt, bei der der mit der Nickachse verbundene Rotor
mit der entsprechenden Aufnahmevorrichtung für die Kamera
über einen Bolzen auf eine Druckfederanordnung wirkt, wobei
der Bolzen in dem Rotor verschiebbar ist, so daß der
wirksame Hebelarm, über den das Rückstellmoment erzeugt
wird, kontinuierlich variiert werden kann. Auch bei dieser
Ausgleichsvorrichtung ist das Rückstellmoment nur in einem
beschränkten Nickbereich etwa gleich dem Nickmoment, wobei
dieser Bereich noch kleiner als bei der obigen Ausgleichs
vorrichtung ist. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Bolzen
bei einer Nickbewegung jeweils nur einseitig auf eine
Druckfeder wirken. Insbesondere bei Lastwechseln und in der
Null-Stellung ist relativ großes Spiel vorhanden, so daß
diese Ausgleichsvorrichtung für die Praxis kaum zu gebrau
chen ist.
Ein in der Praxis eingesetztes System ist aus der
britischen Patentanmeldung 21 89 042 bekannt. Für den
Gewichtsausgleich wird eine in ihrer Federkraft einstell
bare Feder verwendet. Diese Ausgleichsvorrichtung kann
zwar dadurch an unterschiedliche Kameragewichte angepaßt
werden, jedoch treffen auch für diese Vorrichtung die
gleichen Nachteile hinsichtlich des beschränkten Nickberei
ches zu, in dem eine Kompensation des Nickmomentes
erzielt wird.
Alle die bekannten Ausgleichsvorrichtungen liefern somit
nur einen angenäherten Momentenausgleich und dies auch nur
über einen beschränkten Nickwinkel. Zudem sind die Federwe
ge erheblich, so daß hohe Anforderungen an die Federquali
tät zu stellen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der in Rede stehenden Art anzugeben, mit der das Nickmo
ment über einen weiten Nickwinkelbereich durch das Rück
stellmoment kompensiert wird, wobei dieses mit einer
einfachen Konstruktion, und geringen Federwegen erreicht
werden soll und zudem die Möglichkeit gegeben ist, die
Vorrichtung so zu erweitern, daß das Rückstellmoment an
unterschiedliche Nickmomente angepaßt werden kann.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkma
le gelöst.
Demgemäß besteht der Gedanke darin, die Nickachse mit einem
Untersetzungsgetriebe zu verbinden, wobei dann die entspre
chend dem Untersetzungsverhältnis langsamer drehende Ab
triebswelle dieses Getriebes über einen Hebelarm mit der
Federanordnung in Verbindung steht. Ist das Übersetzungs
verhältnis 1:2 und wirkt die Federkraft in einer Richtung,
die senkrecht zu der Richtung ist, die der Ruhelage des
Hebelarmes entspricht, ist der wirksame Hebelarm dem
Cosinus des halben Nickwinkels alpha proportional und die
Federkraft bei einer Druckfeder proportional zu deren
Auslenkung, d.h. proportional dem Sinus des halben Nickwin
kels. Das Rückstellmoment ist daher proportional dem
Produkt sin α/2×cosα/2. Da dieses Produkt dem halben
Sinus des Nickwinkels α entspricht, kann das Rückstellmo
ment durch Wahl der Federstärke und Einstellen des
Hebelarmes exakt dem Nickmoment entgegengesetzt gleich
gemacht werden.
Auch wenn man von den oben angegebenen Idealwerten
abweicht, werden bessere Ergebnisse erzielt, als dieses
beim Stand der Technik der Fall ist. Wird z.B. ein
Untersetzungsgetriebe mit einem Untersetzungsverhältnis von
1:1,5 gewählt, so weichen die Rückstellmomente in einem
Schwenkbereich von +/-80° nur um +/-15% von einem
Mittelwert ab, bei einem Getriebe mit einem Untersetzungs
verhältnis von 1:2, sogar nur um +/-6%. Bei einem
herkömmlichen Gewichtsausgleich, bei dem der Hebelarm den
Nickwinkelbereich überstreicht, beträgt der Fehler von
einem Mittelwert bei einem Schwenkbereich von nur 50°
bereits +/-20%. Allzu hohe Untersetzungsverhältnisse etwa
bis zum Wert von 1:5 sind jedoch für die Praxis wohl nicht
so geeignet, da die Abtriebswelle des Untersetzungsgetrie
bes dann auch bei großen Nickwinkeln nur um kleine Winkel
dreht und teilweise erhebliche Federkräfte erforderlich
sind.
Ähnliche Überlegungen gelten auch für die Wirkrichtung der
Federkraft. Ist diese Wirkrichtung über den ganzen Nickbe
reich bzw. Winkelbereich des Hebelarmes konstant, dann ist
auch die Komponente senkrecht zu der Richtung konstant, die
der Ruhelage des Hebelarmes entspricht. Da der Cosinus bei
den geringen Drehwinkeln der Abtriebswelle des Getriebes
sich nur geringfügig ändert, kann auch eine sich während
der Schwenkbewegung ändernde Richtung der Federkraft
hingenommen werden, die umso größer sein kann, je größer
das Untersetzungsverhältnis ist. Bei dem oben erwähnten
Untersetzungsverhältnis von 1:5 ändert sich der Cosinus
zwischen 0 und 80° nur zwischen dem Wert 1 und dem Wert
0,96, d.h. nur um etwa 4%. Eine Variierung der Angriffs
richtung der Federkraft um Winkel bis zu +/-45° zu der
oben genannten Idealrichtung sind in einigen Fällen
akzeptabel.
Bevorzugt werden zwei auf entgegengesetzten Seiten der
Abtriebswelle des Getriebes angeordnete Federanordnungen,
z.B. Blatt- oder Druckfedern vorgesehen, die mit jeweils
einem Hebelarm so zusammenarbeiten, daß in allen
Nickstellungen beide Federn beaufschlagt werden. Jede Fe
der braucht daher nur das halbe Nickmoment zu kompensie
ren; zudem wird eine spielfreie Funktion der Vorrichtung
auch bei Lastwechseln gewährleistet.
Zur Kraftübertragung zwischen Federanordnung und Hebel ist
entweder der Hebel drehfest mit der Abtriebswelle des
Getriebes verbunden und die Federanordnung stationär oder
es ist die Federanordnung drehfest mit der Abtriebswelle
verbunden und der Hebel stationär. Beide Konstruktionen
sind funktionsmäßig und kinematisch äquivalent.
Es ist ersichtlich, daß das mit der Vorrichtung erzeugte
Rückstellmoment bei vorgegebener Federstärke dadurch vari
iert werden kann, daß die Länge des Hebelarmes zwischen der
Achse der Abtriebswelle des Getriebes und dem Angriffs
punkt an der Federanordnung verändert wird. Bevorzugt wird
hierzu eine Schlittenanordnung aus zwei Schlitten verwen
det, die durch eine Spindel gekoppelt sind und jeweils
einen Bolzen tragen, der an der Federanordnung anliegt.
Als Untersetzungsgetriebe kann im Prinzip jedes Getriebe
eingesetzt werden. Eine elegante Möglichkeit bietet ein
Planetengetriebe, da hierbei Eingangs- und Ausgangswelle
koaxial sind. Für ein Untersetzungsverhältnis von 1:2 ist
die Nickwelle die Welle vom Sonnenrad, wobei die Planeten
räder in ihrer Lage festgehalten werden und die Hohlwelle
vom Hohlrad die Abtriebswelle des Getriebes ist. Da
Antriebs- und Abtriebswelle koaxial sind, ist eine kompakte
Bauweise für die Ausgleichsvorrichtung möglich, die ohne
Probleme z.B. in ein Stativkopfgehäuse für eine Film- oder
Fernsehkamera einzubauen ist.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unter
ansprüchen hervor.
Die Erfindung ist in Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
Fig. 1 und 2 eine schematische Ansicht bzw. eine teilweise
geschnittene schematische Seitenansicht einer Aus
gleichsvorrichtung gemäß der Erfindung zu deren Er
läuterung;
Fig. 3 bis 5 schematische, teilweise geschnittene Ansich
ten von Federanordnungen, die in Verbindung mit der
Ausgleichsvorrichtung verwendet werden können;
Fig. 6 eine teilweise geschnittene Ansicht einer
Ausgleichsvorrichtung gemäß der Erfindung mit einem
Planetengetriebe, die in den Nickteil eines Stativ
kopfes für eine Film- oder Fernsehkamera eingebaut
ist;
Fig. 7 einen Schnitt längs VII-VII in Fig. 6;
Fig. 8 einen Schnitt längs VIII-VIII in Fig. 6;
Fig. 9 bis 11 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Aus
gleichsvorrichtung gemäß der Erfindung in Ansichten
bzw. Schnitten gemäß den Fig. 6 bis 8.
In den Fig. 1 und 2 ist schematisch eine Ausgleichsvorrich
tung 1 dargestellt, mit der das Gewicht eines Gegenstandes
2 mit dem Schwerpunkt S beim Schwenken um eine Nickachse A
ausgeglichen werden soll. Der Gegenstand 2 ist über eine
Stange 3 mit einer horizontalen Welle 4 verbunden, deren
Achse die Nickachse A ist. Die Nickachse A und die Stange 3
stehen senkrecht aufeinander. Die Welle 4 ist Eingangs
welle eines Getriebes mit dem Untersetzungsverhältnis 1:2
und trägt ein Zahnrad 6, das mit einem weiteren Zahnrad 7
mit der doppelten Zahnanzahl kämmt. Die Welle dieses Zahn
rades 7 ist die Ausgangswelle 8 des Getriebes 5. Wird der
Gegenstand 2 um die Nickachse A um einen bestimmten Winkel
geschwenkt, so dreht die Ausgangswelle 8 um den halben
Winkel.
Die Ausgangswelle 8 ist in einem Gehäuse 9 der Ausgleichs
vorrichtung 1 mit einem Träger 10, z.B. einem Rad ver
bunden, der seinerseits zu beiden Seiten der Wellenachse
und parallel zu dieser ausgerichtet je einen Bolzen 11
trägt, die jeweils mit einer nur schematisch angedeuteten
Federanordnung 12 zusammenwirken.
Als Beispiel für solche Federanordnungen ist in den Fig. 3
und 5 je eine Blattfederanordnung 12 a bzw. 12 c und in Fig.
4 eine Druckfederanordnung 12 b gezeigt.
Die Blattfederanordnung 12 a gemäß Fig. 3 weist zwei
Blattfedern bzw. Blattfederpakete 13 a auf, die mit ihren
Enden jeweils an im Gehäuse 9 stationären Auflagerbolzen 14
anliegen. Die Auflagerbolzen sind dabei so angeordnet, daß
in der mit 11 a gezeigten Ruhelage der Bolzen 11 die Blatt
federn 13 a gestreckt sind und zu beiden Seiten der Bolzen
11 anliegen. Wird dann der Gegenstand S um die Nickachse A
geschwenkt, so dreht das Rad 10 und die Bolzen 11
bauchen die Federn 13 a entsprechend aus, so daß ein Rück
stellmoment erzeugt wird, das dem Nickmoment des Gegenstan
des 2 entgegengerichtet ist.
Wenn die Blattfeder 13 a ausgebaucht werden, gleiten deren
Enden auf den Auflagerbolzen 14. Der Gleitwiderstand kann
durch entsprechende Materialwahl reduziert werden bzw. da
durch, daß die Auflagerbolzen als Drehrollen ausgebildet
sind, auf denen die Federenden gleiten.
Die Federanordnung 12 b gemäß Fig. 4 weist zwei Druckfedern
13 b auf, die mit dem einen Ende jeweils in der Wand des Ge
häuses 9 gelagert sind und an ihrem anderen Ende jeweils
auf einen Druckteller 15 wirken, wobei die beiden Drucktel
ler auf einer das Gehäuse 9 radial durchlaufenden festen
Welle 16 gleiten. Befinden sich die Bolzen 11 in der mit
11 a gekennzeichneten Ruhelage, so liegen die Druckteller 15
zu beiden Seiten der Bolzen an diesen an. Wird der Ge
genstand 2 verschwenkt, so wird durch die beiden Druckfe
dern 13 b ein Rückstellmoment erzeugt, das bei entsprechen
der Dimensionierung der Federkonstante exakt dem Nickmo
ment des Gegenstandes 2 entspricht.
Bei den Konstruktionen gemäß den Fig. 3 und 4 werden je
weils die Bolzen 11 verdreht, während die Federn gehäuse
fest gelagert sind. Selbstverständlich ist eine kinemati
sche Umkehr möglich, wie dieses in Fig. 5 gezeigt ist. Die
Federanordnung 12 c umfaßt zwei Blattfederpakete 13 c, die
wie in Fig. 3 mit ihren Enden an entsprechenden
Auflagerbolzen 14 anliegen. Diese Auflagerbolzen sind auf
einem drehfest mit der Ausgangswelle 8 des Untersetzungsge
triebes verbundenem Träger z.B. indem z.B. einem größeren
Rad 10 c angeordnet. Die mit den Federn 13 c zusam
menwirkenden Bolzen sind hier im Querschnitt halbkreisför
mige Bolzen 11 c, die ihrerseits am Gehäuse 9 befestigt
sind. Wird das Gewicht 2 verschwenkt, so rotiert das Rad
10 c mit der darauf angeordneten Federanordnung 12 c, wäh
rend die Bolzen 11 gehäusefest stehen, so daß die Federn
13 c ausgebaucht werden und bei entsprechender Wahl der Fe
derkonstante ein dem Nickmoment des Gegenstandes 2 entge
gengerichtet gleiches Rückstellmoment erzeugen.
Dieses Rückstellmoment hängt in allen Fällen zum einen von
der erwähnten Federkonstante und zum anderen von dem Ab
stand der Bolzen voneinander bzw. dem Abstand des Auflage
punkts der Bolzen an den Federn und der Drehachse der Welle
8 bzw. des Rades 10 ab. Um das Rückstellmoment über einen
bestimmten Bereich einstellen zu können, so daß die
Ausgleichsvorrichtung für Gegenstände unterschiedlichen
Gewichtes wirksam ist, können die Bolzen bei allen
Ausführungsformen symmetrisch zu der Achse der Welle 8
verschoben werden, wie dieses in den Figuren durch die
Pfeile angedeutet ist.
Das minimale einstellbare Rückstellmoment liegt dann vor,
wenn die Bolzen direkt aneinanderliegen. Bei der Konstruk
tion gemäß Fig. 5 mit den beiden im Querschnitt halb
kreisförmigen Bolzen 11 c ist das minimale Rückstellmoment
Null. Bei den beiden anderen Konstruktionen mit im
Querschnitt kreisförmigen Bolzen können diese zwar auch
direkt in Anlage gebracht werden, wobei dann jedoch noch
ein geringes Rückstellmoment beim Nicken des Gegenstandes
aufgebracht wird, das je nach dem Durchmesser der Bolzen
etwa 10% bis 25% des Nickmomentes beträgt.
Die Anpassung des Rückstellmomentes an das jeweilige vom
Gewicht des Gegenstandes abhängende Nickmoment kann noch
auf andere Weise geschehen, wie in Fig. 2 angedeutet. Die
Ausgleichsvorrichtung 1 kann neben dem bereits beschriebe
nen Gehäuse 9 noch ein weiteres oder mehrere Gehäuse 9′ je
weils gleicher Konstruktion mit einer Welle 8′, einen
Träger 10′ und mit Bolzen 11′ sowie einer Federanordnung
12′ aufweisen. Die Welle 8 des Federgehäuses 9 und die
Welle 8′ des zusätzlichen Federgehäuses 9′ können miteinan
der gekoppelt werden, so daß insgesamt dadurch das
Rückstellmoment erhöht wird. Die einzelnen Federanordnun
gen 12, 12′ und weitere weisen bevorzugt unterschiedliche
Federstärken auf. Das von dem Gegenstand ausgeübte Nickmo
ment kann dann durch Hintereinanderschalten geeigneter
Federgehäuse ausgeglichen werden, die insgesamt das dem
Nickmoment entsprechende Rückstellmoment liefern. Eine
zweite Möglichkeit besteht darin, eines der beiden Federge
häuse für die Erzeugung eines Grund-Rückstellmomentes
heranzuziehen, während das zweite Federgehäuse zur
Feineinstellung des Rückstellmomentes mit verstellbaren
Bolzen ausgerüstet wird.
In den Fig. 6 bis 8 ist ein Nickteil 21 eines in Fig. 7
schematisch gezeigten Stativkopfes 22 für eine nur angedeu
tete Film- oder Fernsehkamera 23 dargestellt. Dieser Nick
teil 21 ist entsprechend Fig. 7 auf einem Schwenkteil 24
aufgesetzt, mit dem die Kamera um die Lotachse geschwenkt
werden kann. Für die folgende Beschreibung werden die Be
zugsziffern wie zu den Fig. 1 bis 5 verwendet.
Die Kamera 23 ist auf eine Aufnahmevorrichtung 25 aufge
setzt, die mit dem Gehäuse 9 des Nickteils 21 verbunden
ist. In der einen Hälfte des Gehäuses 9 ist eine
Ausgleichsvorrichtung 1 angeordnet, deren Funktionsprinzip
der Ausgleichsvorrichtung gemäß Fig. 5 ähnelt. In der ande
ren Hälfte des Gehäuses 9 ist eine hier nicht gezeigte
Dämpfungseinrichtung angeordnet, mit der Nickbewegungen ge
dämpft und vergleichmäßigt werden.
Das Untersetzungsgetriebe bei dieser Konstruktion ist ein
Planetengetriebe 5′, das innerhalb des Gehäuses 9 angeord
net ist. Die Aufnahmevorrichtung 25 ist mit einem Abschluß
deckel 26 verbunden, der drehfest mit einem Sonnenrad 27
des Planetengetriebes 5′ verbunden ist. Die horizontale
Drehachse des Sonnenrades 27 ist die Nickachse A. Das Son
nenrad 27 kämmt mit vier Planetenrädern 28, die auf einem
Planetenradträger 29 angeordnet sind, der seinerseits
fest mit dem Gehäuse 9 verbunden ist. Die Planetenräder 28
werden von einem Hohlrad 30 umgeben, von dem parallel zur
Nickachse A vier Auflagerbolzen in das Innere des Gehäuses
9 hineinragen. An diesen Auflagerbolzen stützen sich ähn
lich wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 zu beiden Sei
ten der Nickachse zwei Blattfederpakete 13 c ab. Zwischen
die Blattfederpakete greifen, vgl. Fig. 7, zwei im Quer
schnitt halbkreisförmige Bolzen 11 c, die entsprechend Fig.
8 auf einem gehäusefesten Träger 31 längsverschieblich ge
lagert sind. Dieser Träger 31 weist zu beiden Seiten der
Nickachse zwei Schlittenstäbe 32 auf, auf denen zwei
Schlitten 33 gelagert sind, die an ihren zugewandten Rän
dern die Bolzen 11 c tragen. Die beiden Schlitten 33 sind
miteinander durch eine Spindel 34 verbunden, die über eine
Bohrung 35 in der Außenwand des Gehäuses 9 von außen zu
gänglich und zu verdrehen ist, wodurch die beiden Schlit
ten verstellt und der Abstand zwischen den beiden Bolzen
variiert werden kann, wie durch den Doppelpfeil in Fig. 8
angedeutet.
Wird die Kamera 23 um die Nickachse A um einen bestimmten
Winkel geschwenkt, so dreht das Hohlrad 30 des Planetenge
triebes 5′ wegen des festgehaltenen Planetenradträgers 29
um den halben Winkel und nimmt dabei die Federpakete 13 c
mit. Diese Federpakete 13 c werden durch die Bolzen 11 c aus
gebaucht, so daß ein Rückstellmoment auf die Aufnahmevor
richtung 25 und damit auf die Kamera 23 wirkt. Durch
entsprechende Wahl der Federstärken und durch Einstellung
des Abstandes zwischen den Bolzen 11 c wird das Rückstell
moment an das Nickmoment der Kamera 23 angepaßt. Da der
Träger 31 für die Schlitten 33 der Bolzen 11 c gehäusefest
ist, kann diese Einstellung besonders einfach und im
Prinzip bei jeder Nickstellung der Kamera erfolgen.
In den Fig. 9 bis 11 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
für einen Nickteil 21′ eines Stativkopfes angegeben. Das
Konstruktions- und Funktionsprinzip der hier verwendeten
Ausgleichsvorrichtung 1 entspricht demjenigen der Aus
gleichsvorrichtung gemäß Fig. 4. Die Ausgleichsvorrichtung
1 ist in dem Gehäuse 9 des Nickteiles 21′ integriert und
weist ein Planetengetriebe 5′ auf. Die Anordnung des
Planetengetriebes mit dem Sonnenrad 27, den Planetenrädern
28, dem Planetenradträger 29 und dem Hohlrad 30 sowie die
Verbindung des Planetengetriebes 5′ mit der Aufnahmevor
richtung 25 über einen Abschlußdeckel 26 entspricht dem
vorhergehenden Ausführungsbeispiel und wird daher nicht
näher beschrieben. Mit dem Hohlrad 30 ist, vgl. Fig. 10,
ein Träger 31′ für die auf Schlitten 33′ angeordneten
Bolzen 11 c verbunden. Dieser Träger 31′ ist so aufgebaut
wie der Träger 31 in Fig. 8, so daß die Schlitten 33′ auf
Schlittenstäben 32′ gleiten und der Abstand der Bolzen 11 c
untereinander mit Hilfe einer Spindel 34′ eingestellt
werden kann. In der Außenwand des Gehäuses 9 sind zwei
Bohrungen 35′ vorgesehen, deren Achsen mit der Spindelachse
fluchten, wenn die Kamera sich in der Ruheposition
befindet, d.h. wenn deren Schwerpunkt lotrecht über
der Nickachse A liegt. In dieser Position kann dann der
Abstand zwischen den Bolzen 11 c durch Verdrehen der Spindel
von außen variiert werden.
Die beiden Bolzen 11 c wirken jeweils auf eine Druckfeder
13 b einer Federanordnung 12 b. Die Federanordnung 12 b ist
zwischen zwei auf gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 9
gelegenen Kappen 41 angeordnet, die mit Hilfe von durch das
Gehäuse verlaufenden Stehbolzen 42 miteinander verbunden
sind. In der Mitte jeder Kappe 41 ist eine Hülse 43
vorgesehen, deren Mittelachse in Richtung eines Durchmes
sers des Gehäuses 9 verläuft und in deren Innerem ein
Linearlager 44, z.B. ein Kugellager angeordnet ist. In
der Hülse mit dem Lager ist die Achse eines Druckstempels
45 gelagert. Dieser Druckstempel 45 weist eine gehärtete
und geschliffene Drucklagerscheibe 46 auf, die in der
Ruhelage der Kamera an den beiden Bolzen 11 c anliegt. Die
Drucklagerscheibe deckt ein Drucklager 47 ab, z.B. ein
Rollen- oder ein Nadellager, das zwischen der Drucklager
scheibe 46 und einer Stempelplatte 48 angeordnet ist. An
der den Bolzen 11 c abgewandten Seite der Stempelplatte 48
liegt das eine Ende einer Druckfeder 13 b an, dessen anderes
Ende in einer um die Hülse 43 laufenden Nut 47 in der
jeweiligen Kappe 41 gelegen ist.
Bei einem Verschwenken der Kamera werden die Druckfedern
13 b zusammengedrückt, wobei durch das Nadellager 47 ledig
lich die in der Längsachse der Stempel wirkenden Kräfte
weitergeleitet werden. Durch die Kappen 41 sowie die Steh
bolzen 42 werden die bei dem Zusammendrücken der Federn
13 b auftretenden Kräfte abgefangen, so daß insgesamt das Ge
häuse 9 nur mäßig belastet wird.
Anstelle der erwähnten Blatt- und Druckfedern können auch
andere Federn verwendet werden, so z.B. Gummifedern etwa in
Form von Gummiblöcken oder gar Tellerfedern, letztere
insbesondere dann, wenn es gilt, das Gewicht schwerer
Kameras auszugleichen.
Claims (20)
1. Vorrichtung zum Ausgleich des Gewichtes eines um eine
Nickachse zu schwenkenden Gegenstandes in unterschiedli
chen Nickstellungen (Ausgleichsvorrichtung), wobei der
Schwerpunkt des Gegenstandes außerhalb der Nickachse
liegt, mit einer Federanordnung, die über einen Hebel
arm auf die Nickachse wirkt und um diese ein durch die
Federkonstante der Federanordnung und den Hebelarm de
finiertes Rückstellmoment erzeugt, das dem Nickmoment
des Gegenstandes entgegengerichtet und im wesentlichen
gleich ist, insbesondere Vorrichtung zum Ausgleich des
Gewichtes einer auf einem Stativkopf um eine Nickachse
schwenkbaren Film- oder Fernsehkamera, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ausgleichsvorrichtung (1) ein Unter
setzungsgetriebe (5, 5′) mit einer Antriebs- und einer
Abtriebswelle (4 bzw. 8) aufweist, daß die Achse der
Antriebswelle (4) die Nickachse (A) ist, und daß die
Federanordnung (12) über einen Hebelarm (11) auf die
Abtriebswelle (8) wirkt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Untersetzungsverhältnis des Untersetzungsgetriebes
(5, 5′) zwischen 1:1,5 und 1:3 liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Untersetzungsverhältnis des Untersetzungs
getriebes (5, 5′) 1:2 beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federkraft in einem
Bereich von +/-45° um das Lot auf den Hebelarm (A-11)
in dessen Ruhelage, d.h. bei nicht geschwenktem Gegen
stand (2, 23) wirkt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federkraft in einer Richtung wirkt, die senkrecht zu
der Richtung ist, die der Ruhelage des Hebelarmes (A-11)
entspricht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (5) ein
Zahnradgetriebe ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein Planetenge
triebe (5′) mit Sonnenrad (27), Planetenrädern (28)
und Planetenradträger (29) sowie Hohlrad (30) ist, wobei
die Eingangswelle mit der Nickachse (A) die Welle des
Sonnenrades (27), die Ausgangswelle die Welle des
Hohlrades (30) und der Planetenradträger (29) festge
halten ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mit der Ausgangswelle (8)
des Getriebes (5, 5′) zumindest ein Bolzen (11)
verbunden ist, der an der mit einem Gehäuse (9) der
Ausgleichsvorrichtung (1) verbundenen Federanordnung
(12) anliegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß mit der Ausgangswelle (8) des Ge
triebes (5, 5′) die Federanordnung (12 c) verbunden ist,
und daß die Federanordnung an zumindest einem Bolzen
(11 c) anliegt, der mit einem Gehäuse (9) der Aus
gleichsvorrichtung (1) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwei Bolzen (11) vorgesehen sind, die
symmetrisch zur Achse der Abtriebswelle (8) des
Getriebes (5, 5′) gelegen sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Bolzen (11) eine Feder (13) zugeordnet ist,
die in jeder Nickstellung des Gegenstandes an dem
Bolzen (11) anliegt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Bolzen (11, 11 c) auf einem Träger
(31, 31′) angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Bolzen (11, 11 c)
von der Achse der Ausgangswelle (8) des Getriebes (5,
5′) variierbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Bolzen (11 c) auf einem Schlitten (33, 33′)
angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bolzen (11 c) jeweils einen halbkreisförmigen
Querschnitt aufweisen und an den einander zugekehrten
Rändern der Schlitten (33, 33′) angeordnet sind, der
art, daß sie bei aneinander vollständig angenäherten
Schlitten mit ihren Sehnenflächen aneinander liegen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schlitten (33, 33′) über eine gemein
same Spindel (34, 34′) miteinander gekoppelt sind.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (12 a,
12 c) zumindest eine Blattfeder (13 a, 13 c) aufweist, de
ren Längsachse quer zur Abtriebswelle (8) des Getriebes
(5, 5′) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federanordnung (12 b) zumindest
eine Druckfeder (13 b) aufweist, deren Federachse senk
recht zur Achse der Ausgangswelle (8) des Getriebes
(5, 5′) ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsvorrichtung
(1) aus zumindest zwei Einheiten (9, 9′) besteht, wobei
die erste Einheit mit dem Untersetzungsgetriebe (5)
verbunden und die zweite Einheit lediglich eine Welle
(8′), eine Federanordnung (12′) und einen Hebelarm
(11′) aufweist, und daß die Welle (8′) der zusätzlichen
Einheiten (9′) mit der Abtriebswelle (8) des Getriebes
(5) der ersten Einheit (9) drehfest verbindbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der beiden Einheiten (9, 9′) einen verstellba
ren Hebelarm (11) aufweist.
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