DE3907656A1 - Verfahren und vorrichtung zur lagestabilisierung einer tragkonstruktion gegenueber einem werkstuecktisch bei einer praezisionswerkzeugmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur lagestabilisierung einer tragkonstruktion gegenueber einem werkstuecktisch bei einer praezisionswerkzeugmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vor
richtung zur Lagestabilisierung einer Tragkonstruktion ge
genüber einem Werkstücktisch bei einer Präzisionswerkzeugma
schine, wobei zwischen einer Lagerstelle der Tragkonstruk
tion und dem Werkstücktisch mindestens ein Werkstück einge
spannt ist.
Im Präzisionswerkzeugmaschinenbau werden zur Lagestabilisie
rung ausgewählter Systempunkte bzw. Bauteile als allgemein
bekannter Stand der Technik hauptsächlich steife Trag- bzw.
Stützkonstruktionen eingesetzt. Nachteilig ist hierbei der
hohe Fertigungsaufwand, die hohen Kosten sowie die Störan
fälligkeit auf Temperatureinflüsse.
Der vorliegenden Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, welche auf einfachere und kostensparendere
Weise eine exakte Lagestabilisierung mindestens eines Werk
stückes gegenüber dem Werkzeug im Präzisionswerkzeugmaschi
nenbau ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
zunächst die Lage des Werkstücks gegenüber der Lagerstelle
der Tragkonstruktion erfaßt wird und daß danach die zumin
dest in einem Teilbereich biegeweich ausgebildete Tragkon
struktion über mindestens eine Krafteinleitungsstelle in
eine Lage-Soll-Position gegenüber dem Werkstücktisch ge
schwenkt und in dieser Position stabil gehalten wird. Hier
durch ergibt sich der Vorteil, daß durch den biegeweichen
Teilbereich der Tragkonstruktion und durch die Erfassung der
Schräglage des Werkstücks ganz individuell eine exakte posi
tionsgenaue Einrichtung des Werkstücks gegenüber dem Werk
zeug erzielt wird. Die gesamte Vorrichtung ist einfach auf
gebaut und bedarf nur eines geringen Fertigungsaufwandes.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die geschwenkte
Relativlage der Tragkonstruktion durch mindestens einen Weg
aufnehmer ermittelt, wobei nach Abschluß der Einrichtphase
über eine Verbindung zwischen den Wegaufnehmer und den
Krafteinleitungsstellen die Lage-Soll-Position stabil gehal
ten wird.
Damit ist auf einfache Weise eine exakte Einstellung der
Tragkonstruktion und damit des Werkstücks gegenüber dem
Werkzeug gewährleistet.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die
Tragkonstruktion aus einer ortsfesten Referenzsäule und ei
nem diese umgebenden, zumindest in einem Teilbereich biege
weich ausgebildeten, mit der Lagerstelle verbundenen Träger
rohr bestehen, wobei zwischen der Referenzsäule und dem Trä
gerrohr die Wegaufnehmer angeordnet sind. Der Fußbereich
dieses Trägerrohres kann biegeweich ausgebildet und durch
übereinanderliegende Ansatzstellen für die Zug- bzw. Druck
krafteinleitung begrenzt sein.
Um diese Krafteinleitung in zwei Ebenen durchzuführen, sind
erfindungsgemäß im biegeweichen Fußbereich des Trägerrohres
zwei im rechten Winkel zueinanderliegende Ansatzstellen für
die Zug- bzw. Druckkrafteinleitung angeordnet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann am Trägerrohr
im oberen Bereich ein vertikal verschiebbarer, mit der La
gerstelle versehener Schlitten gelagert sein, wobei oberhalb
des Schlittens die zwei, im rechten Winkel zueinanderliegen
den Wegaufnehmer angeordnet sind.
Zum funktionsrichtigen Zusammenwirken zwischen den Wegauf
nehmern und den Ansatzstellen für die Zug- bzw. Druck
krafteinleitung kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
jeweils eine Ansatzstelle für diese Krafteinleitung ein Weg
aufnehmer im Trägerrohr gegenüberliegen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung besteht die Mög
lichkeit, daß zur Erfassung der Lage des Werkstücks im Be
reich der Tragkonstruktion ein die Schräglage des Werkstücks
ermittelnder Wegmeßtaster angeordnet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht im Schnitt der erfindungsgemäßen
Tragkonstruktion mit schräg liegendem Werkstück am
Beginn der Einrichtphase;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 das funktionsrichtig eingestellte Werkstück mit in
Lage-Soll-Position gehaltener, eingeschwenkter Trag
konstruktion;
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Linie IV-IV in Fig. 3.
Nach Fig. 1 ist auf einer Konsole 2 einer nicht näher darge
stellten Präzisionswerkzeugmaschine ortsfest eine Referenz
säule 2 angeordnet, welche von einem Trägerrohr 1 umgeben
ist. Dieses Trägerrohr 1 bildet zusammen mit der Referenz
säule 2 eine Tragkonstruktion 22, welche über einen höhen
verstellbaren Schlitten 3 und eine an diesem angeordnete La
gerstelle 4 an einer Seite ein Werkstück 12 lagert. Die an
dere Seite des Werkstücks 12 ist in einem Werkstücktisch 13
gelagert.
Wie ersichtlich, ist das Trägerrohr im Fußbereich 21 dünn
wandiger ausgebildet und bildet hier einen biegeweichen Be
reich. Dieser biegeweiche Bereich ist durch Ansatzstellen 23
und 24 sowie im rechten Winkel dazu liegende Ansatzstellen
25 und 26 (Fig. 2) begrenzt. Jeder dieser Ansatzstellen 23
und 24 bzw. 25 und 26 bildet Krafteinleitungsstellen zur
Zug- bzw. Druckkrafteinleitung, wie durch Pfeile in Fig. 1
dargestellt.
Oberhalb des vertikal verschiebbaren Schlittens 3 sind in
dem Trägerrohr 1 zwei im rechten Winkel zueinanderliegende
Wegaufnehmer 9 und 10 nach Fig. 1 und 2 gelagert, welche im
vorderen Bereich die Referenzsäule 2 beaufschlagen.
Aus Fig. 1 geht weiterhin hervor, daß im Bereich der Trag
konstruktion 22 ein die Schräglage des Werkstücks 12 ermit
telnder Wegmeßtaster 11 über ein Zwischenelement an der Kon
sole 20 befestigt ist.
Das Werkstück 12 wird an dem Tisch 13 und an der Lagerstelle
4 befestigt, wobei aus Fig. 1 hervorgeht, daß das Werkstück
12 eine Extremlage einnimmt, welche durch den Wegmeßtaster
11 ermittelt wird. Durch Drehen des Tisches 13 und Antasten
eines Kontrollbundes am Werkstück 12 mit dem ortsfesten Weg
meßtaster 11 wird also die Schieflage der Werkstückachse zur
Tischachse ermittelt. Über die Krafteinleitungsstellen 5 und
6 bzw. 7 und 8, d.h., durch Angriff an den Ansatzstellen 23
und 24, bzw. 25 und 26, wird nun der biegeweiche Bereich 21
des Trägerrohres 1 beaufschlagt, wodurch das Trägerrohr in
die funktionsrichtige Lage gemäß Fig. 3 einschwenkt, in wel
cher keine Abweichung mehr zwischen der Werkstückachse und
der Tischachse vorliegt. Die Relativlage des Trägerrohres 1
zur ortsfesten Referenzsäule 2 wird hierbei über die beiden
Wegaufnehmer 9 und 10 am oberen Ende des Trägerrohres 1 er
faßt und nach Abschluß der Einrichtphase als Lager-Soll-Wert
übernommen.
Die auf diese Weise ermittelten Lage-Soll-Werte können dann
durch Einleitung entsprechend abgestimmter Druck- bzw. Zug
kräfte an den Krafteinleitungsstellen 5, 6 bzw. 7, 8 stabil
gehalten werden, so daß die in Fig. 3 und 4 dargestellte
funktionsrichtige Position des Werkstücks 12 gegenüber einem
nicht näher dargestellten Werkzeug der Präzisionswerkzeugma
schine einwandfrei gewährleistet ist. Hierbei sind die Weg
aufnehmer 9 und 10 über nicht näher dargestellte Zwischen
elemente mit den Krafteinleitungsstellen 5, 6 bzw. 7, 8 im
Bereich der Ansatzstellen 23, 24 bzw. 25, 26 verbunden, wo
bei zur Krafteinleitung beispielsweise nicht näher darge
stellte Kolben-Zylinder-Einheiten, die mechanisch oder pneu
matisch betätigt werden, Anwendung finden können.
Insgesamt ergibt sich durch die erfindungsgemäße Konstruk
tion mit dem biegeweichen Trägerrohr 1 und dem Zusammenwir
ken des Wegmeßtasters 11 sowie der Wegaufnehmer 9 und 10 und
den Krafteinleitungsstellen 5, 6 bzw. 7, 8 auf einfache
Weise eine individuell abgestimmte lagerichtige Positionie
rung eines Werkstücks 12 gegenüber einem Werkzeug.
Claims (9)
1. Verfahren zur Lagestabilisierung einer Tragkonstruktion
gegenüber einem Werkstücktisch bei einer Präzisionswerk
zeugmaschine, wobei zwischen einer Lagerstelle der Trag
konstruktion und dem Werkstücktisch mindestens ein Werk
stück eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Lage des Werkstückes (12) gegenüber der Lagerstelle (4) der Tragkonstruktion (22) erfaßt wird und
daß danach die zumindest über einen Teilbereich biege weich ausgebildete Tragkonstruktion (22) über mindestens eine Krafteinleitungsstelle (5, 6; 7, 8) in eine Lage- Soll-Position gegenüber dem Werkstücktisch (13) ge schwenkt und in dieser Position stabil gehalten wird.
daß zunächst die Lage des Werkstückes (12) gegenüber der Lagerstelle (4) der Tragkonstruktion (22) erfaßt wird und
daß danach die zumindest über einen Teilbereich biege weich ausgebildete Tragkonstruktion (22) über mindestens eine Krafteinleitungsstelle (5, 6; 7, 8) in eine Lage- Soll-Position gegenüber dem Werkstücktisch (13) ge schwenkt und in dieser Position stabil gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die geschwenkte Relativlage der Tragkonstruktion (22)
durch mindestens einen Wegaufnehmer (9, 10) ermittelt und
nach Abschluß der Einrichtphase über eine Verbindung zwi
schen dem Wegaufnehmer (9, 10) und den Krafteinleitungs
stellen (5, 6; 7, 8) als Lage-Soll-Position stabil gehal
ten wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragkonstruktion
(22) aus einer ortsfesten Referenzsäule (2) und einem
diese umgebenden, zumindest in einem Teilbereich (21)
biegeweich ausgebildeten, mit der Lagerstelle (4) verbun
denen Trägerrohr (1) besteht und daß zwischen der Refe
renzsäule (2) und dem Trägerrohr (1) die Wegaufnehmer (9,
10) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Fußbereich (21) des Trägerrohres (2) biegeweich aus
gebildet und durch übereinanderliegende Ansatzstellen
(23, 24; 25, 26) für die Zug- bzw. Druckkrafteinleitung
begrenzt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
im biegeweichen Fußbereich (21) des Trägerrohres (1) zwei
im rechten Winkel zueinanderliegende Ansatzstellen (23,
24; 25, 26) für die Zug- bzw. Druckkrafteinleitung ange
ordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
am Trägerrohr (1) im oberen Bereich ein vertikal ver
schiebbarer, mit der Lagerstelle (4) versehener Schlitten
(3) gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekennzeich
net, daß im Trägerrohr (1) oberhalb des Schlittens (3)
zwei im rechten Winkel zueinanderliegende Wegaufnehmer
(9, 10) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils einer Ansatzstelle (23, 24; 25, 26) für
die Zug- bzw. Druckkrafteinleitung ein Wegaufnehmer (9,
10) im Trägerrohr (1) gegenüberliegt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß im Bereich der Tragkonstruktion
(22) ein die Schräglage des Werkstückes (12) ermittelnder
Wegmeßtaster (11) angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893907656 DE3907656A1 (de) | 1989-03-09 | 1989-03-09 | Verfahren und vorrichtung zur lagestabilisierung einer tragkonstruktion gegenueber einem werkstuecktisch bei einer praezisionswerkzeugmaschine |
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Publications (2)
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Family
ID=6375936
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3907656A1 (de) |
Cited By (2)
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DE4222186A1 (de) * | 1992-07-06 | 1994-01-13 | Agie Ag Ind Elektronik | Verfahren zum funkenerosiven Feinbearbeiten mittels drahtförmiger Elektroden und funkenerosive Schneidevorrichtung |
CN102366846A (zh) * | 2011-10-12 | 2012-03-07 | 宁波市鄞州泰盛数控设备有限公司 | 一种齿轮加工机中的齿轮定位装置改进结构 |
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1989
- 1989-03-09 DE DE19893907656 patent/DE3907656A1/de active Granted
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CN102366846B (zh) * | 2011-10-12 | 2013-06-19 | 宁波市鄞州泰盛数控设备有限公司 | 一种齿轮加工机中的齿轮定位装置改进结构 |
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DE3907656C2 (de) | 1992-09-10 |
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