DE3907340A1 - Dichtring aus polymerem werkstoff - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dichtring aus polymerem Werkstoff zum Ab
dichten eines von konzentrischen Zylinderflächen eines Außen- und eines
Innenteils begrenzten Ringspaltes, wobei der Dichtring an wenigstens einer
der Zylinderflächen mit zwei in entgegengesetzten Richtungen gegenüber
der Dichtringlängsachse geneigten Dichtlippen gleitend anliegt.
Derartige Dichtringe sind seit langer Zeit bekannt. Bei ihrer Herstellung
durch Spritzen aus polymerem Werkstoff ist es zur Ausformung der
Hinterschneidung zwischen den beiden Dichtlippen erforderlich, in der
Spritzform einen mehrteiligen Kern vorzusehen, wodurch die Spritzform im
Aufbau sehr kompliziert und gleichzeitig verschleißanfällig wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtring aufzuzeigen,
der bei Beibehaltung der Vorteile dieser bekannten Dichtringe in einer
einfachen, axial teilbaren und keine beweglichen Kerne oder Schieber
aufweisenden Spritzform hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß im Herstell
zustand vor dem Einbau der Dichtung sich die eine Dichtlippe radial und
die andere Dichtlippe axial erstreckt. Es versteht sich, daß das nicht
bedeutet, daß die beiden Dichtlippen sich exakt in radialer bzw. axialer
Richtung erstrecken müssen. Es ist vielmehr durchaus möglich, daß die
Dichtlippen im Herstellzustand geringfügig von diesen Richtungen
abweichen, wenn nur gewährleistet ist, daß der Dichtring in einer
einfachen, axial teilbaren Spritzform hergestellt werden kann. Die beiden
Dichtlippen müssen also im Herstellzustand nicht unter einem Winkel von
90° zueinanderstehen, sondern sie können vielmehr auch einen Winkel
einschließen, der kleiner oder größer als 90° ist.
Dieser Dichtring kann im Herstellzustand eine radiale Ringscheibe
enthalten, deren einer Umfangsrand die eine Dichtlippe bildet, während die
zweite Dichtlippe durch einen zylindrischen Kragen gebildet ist, der sich
im Abstand von dem Umfangsrand von der Ringscheibe aus in axialer
Richtung erstreckt. Um von diesem Ausgangszustand zu der eingebauten
Dichtung mit gegenüber der Dichtringlängsachse geneigten Dichtlippen zu
kommen, ist es nun nur noch erforderlich, beim Einbauvorgang die beiden
unter einem Winkel von 90° zueinanderstehenden Dichtlippen gemeinsam
um 45° zu verschwenken. Man gelangt dadurch zu einem Einbauzustand, in
dem die beiden Dichtlippen weiterhin unter einem Winkel von annähernd
90° zueinander und unter einem Winkel von annähernd 45° zur Dichtring
längsachse stehen.
Die erfindungsgemäße Dichtung kann so ausgebildet sein, daß sie an dem
dem Dichtlippenpaar entgegengesetzten Umfangsrand an der Ringscheibe
mit einem hohlzylindrischen Stützkörper versehen ist. Dieser Stützkörper
kann so ausgebildet sein, daß er z. B. fest in eine Bohrung eingesetzt
werden kann, während die Dichtlippen beispielsweise auf einer in der Boh
rung angeordneten Welle gleitend anliegen.
Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Ringscheibe an ihrem dem ersten
Dichtlippenpaar entgegengesetzten Umfangsrand in gleicher Weise als
Dichtlippenpaar auszubilden, wobei sich die zylindrischen Kragen der
beiden Dichtlippenpaare in unterschiedliche Axialrichtungen erstrecken.
Beim Einbau eines solchen Dichtringes ergibt sich ein schwimmender
Dichtring, der sowohl in der Bohrung des Außenteiles, als auch an der
Mantelfläche des innenteiles mit jeweils zwei zur Dichtringlängsachse
geneigten Dichtlippen anliegt.
Um das Verschwenken der Dichtlippenpaare beim Einbau zu erleichtern,
kann die Ringscheibe an ihrer dem zylindrischen Kragen entgegengesetzten
Stirnfläche eine sich bis annähernd zur halben Dicke der Ringscheibe
erstreckende, im Querschnitt annähernd V-förmige Ringnut aufweisen. Auf
diese Weise wird eine Art Filmscharnier gebildet, wodurch nicht nur das
Verschwenken der Dichtlippenpaare erleichtert, sondern auch die Stelle,
um die verschwenkt wird, eindeutig festgelegt ist.
Die Ringnut kann dabei zweckmäßigerweise auf dem Durchmesser liegen,
der der Mantelfläche des dazu entgegengesetzt verlaufenden Kragens
entspricht, die der zugehörigen radial verlaufenden Dichtlippe angekehrt
ist.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele im Längsschnitt jeweils
vor und nach dem Einbau dargestellt.
Die Fig. 1 zeigt einen Dichtring 1 im Herstellzustand vor seinem Einbau.
Er besteht aus einem radial äußeren hohlzylindrischen Stützkörper 2, an
den sich radial nach innen eine Ringscheibe 3 anschließt. Der radial innere
Umfangsrand 4 bildet im eingebauten Zustand die eine Dichtlippe 5. Die
zweite Dichtlippe 6 wird im Herstellzustand durch den zylindrischen
Kragen 7 gebildet, der sich im radialen Abstand von dem Umfangsrand 4
in axialer Richtung erstreckt. An der dem zylindrischen Kragen 7
entgegengesetzten Stirnfläche der Ringscheibe 3 ist eine sich bis
annähernd zur halben Dicke der Ringscheibe 3 erstreckende, im
Querschnitt annähernd V-förmige Ringnut 8 vorgesehen.
Die Fig. 1 zeigt auch das Außenteil 9, in dessen Bohrung 10 der Dicht
ring 1 eingesetzt werden soll, und die Welle 11, auf deren Oberflächen die
Dichtlippen 5 und 6 gleiten sollen. Beim Einsetzen des Dichtringes in die
Bohrung 10 kommt der hohlzylindrische Stützkörper zum Festsitz
gegenüber der Bohrung. Wird die Welle 11 eingeschoben, so werden die
Dichtlippen 5 und 6 um das durch die Ringnut 8 gebildete Filmscharnier
geschwenkt und erreichen dabei die in Fig. 2 dargestellte Position.
Eine Variante der Erfindung ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt. Der dort
verwendete Dichtring soll als schwimmender Dichtring wirken, der mit
jeweils zwei geneigten Dichtlippen sowohl in der Bohrung 10 des Außen
teiles 9, als auch an der Oberfläche der Welle 11 gleitend anliegen.
In dem in Fig. 3 dargestellten Herstellzustand besteht auch dieser Dicht
ring aus einer radialen Ringscheibe 3, die in dem radial inneren Bereich
völlig identisch mit dem in Fig. 1 dargestellten Dichtring ausgebildet ist.
Sie weist jedoch im Gegensatz zu der Ausführung nach Fig. 1 im radial
äußeren Bereich ebenfalls eine im Herstellzustand radial gerichtete Dicht
lippe 12 und eine axial gerichtete Dichtlippe 13 auf. Die die Dichtlippen 6
und 13 bildenden zylindrischen Kragen sind dabei in unterschiedliche axiale
Richtungen gerichtet und es sind auch für die Verschwenkung jedes Dicht
lippenpaares zwei Ringnuten 8 an entgegengesetzten Stirnseiten der Ring
scheibe 3 vorgesehen.
Die Fig. 4 zeigt diesen Dichtring nach dem Einbau, wobei sich durch das
Verschwenken der Dichtlippenpaare ein im wesentlichen X-förmiger
Dichtringquerschnitt ergibt.
Claims (6)
1. Dichtring aus polymerem Werkstoff zum Abdichten eines von kon
zentrischen Zylinderflächen eines Außen- (9) und eines Innenteils (11)
begrenzten Ringspaltes, wobei der Dichtring (1) an wenigstens einer der
Zylinderflächen mit zwei in entgegengesetzten Richtungen gegenüber der
Dichtringlängsachse geneigten Dichtlippen (5, 6, 12, 13) gleitend anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß im Herstellzustand vor dem Einbau der
Dichtung sich die eine Dichtlippe (5, 12) radial und die andere Dichtlippe
(6, 13) axial erstreckt.
2. Dichtring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß er im Herstell
zustand eine radiale Ringscheibe (3) enthält, deren einer Umfangsrand (4)
die eine Dichtlippe (5) bildet, während die zweite Dichtlippe (6) durch
einen zylindrischen Kragen (7) gebildet ist, der sich im Abstand von dem
Umfangsrand (4) von der Ringscheibe (3) aus in axialer Richtung erstreckt.
3. Dichtring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem dem
Dichtlippenpaar (5, 6) entgegengesetzten Umfangsrand an der Ringscheibe
ein hohlzylindrischer Stützkörper (2) ausgebildet ist.
4. Dichtring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringscheibe (3) an ihrem dem ersten Dichtlippenpaar (5, 6)
entgegengesetzten Umfangsrand in gleicher Weise als Dichtlippenpaar (12,
13) ausgebildet ist, wobei sich die zylindrischen Kragen der beiden
Dichtlippenpaare in unterschiedliche Axialrichtungen erstrecken.
5. Dichtring nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ringscheibe (3) an ihrer dem zylindrischen Kragen (7)
entgegengesetzten Stirnfläche eine sich bis annähernd zur halben Dicke
der Ringscheibe erstreckende, im Querschnitt annähernd V-förmige
Ringnut (8) aufweist.
6. Dichtring nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnut
(8) annähernd auf dem Durchmesser liegt, der der Mantelfläche des
dazu entgegengesetzt verlaufenden Kragens (7) entspricht, die der
zugehörigen radial verlaufenden Dichtlippe (5) abgekehrt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3907340A DE3907340A1 (de) | 1989-03-08 | 1989-03-08 | Dichtring aus polymerem werkstoff |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3907340A DE3907340A1 (de) | 1989-03-08 | 1989-03-08 | Dichtring aus polymerem werkstoff |
Publications (1)
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DE3907340A1 true DE3907340A1 (de) | 1990-09-13 |
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ID=6375747
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3907340A1 (de) |
Cited By (5)
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