DE3905993A1 - Apparat und verfahren zum zwecke der detektierung oxidierbarer und/oder reduzierbarer gase - Google Patents
Apparat und verfahren zum zwecke der detektierung oxidierbarer und/oder reduzierbarer gaseInfo
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Description
Es ist bekannt, daß oxidierbare und reduzierbare Gase eine Leit
wertänderung an der Oberfläche von Metalloxiden bewirken, weil
die Substanzen mit dem am Metalloxyd gebundenen Luftsauerstoff
reagieren. Um die Reaktionsfreudigkeit zu erhöhen und um den Pro
zeß reversibel zu machen, wird bei einschlägigen Sensoren der
Metalloxyd-Leiter beheizt.
Mit unterschiedlichen Dotierungen wird bekanntlich erreicht, daß
die Sensivität verschiedenen Substanzen gegenüber unterschied
lich wird. Weiter ist bekannt, daß die Empfindlichkeit gegenüber
bestimmten Substanzen auch eine Frage der Oberflächentemperatur
des Sensorelementes ist.
Aus diesem Grunde ist z. B. in der Patentanmeldung P 38 27 426.4
vorgeschlagen worden, die Temperatur periodisch zu ändern und aus
der temperaturabhängigen Verteilung der Ausgangssignalamplituden
auf die einwirkende Substanz zu schließen. Wenn eine bestimmte
Substanz detektiert werden soll, liegt es nahe, den Sensor auf
denjenigen Temperaturpunkt einzustellen, der der höchsten Em
pfindlichkeit der Substanz gegenüber entspricht.
Wenn durch geeignete Schaltungsmaßnahmen, wie nachstehend vorge
schlagen, dieser Temperaturpunkt exakt eingehalten wird, kann mit
dieser Methode die Querempfindlichkeit anderen Substanzen gegen
über gemindert werden.
Nachteilig ist, daß bei relativ niedrigen Arbeitstemperaturen,
wie sie für manchen Substanzen typisch sind, insbesondere die
Regeneration nach Einwirken der Substanzen teilweise unzulässig
lang ist.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, die Oberflächentempera
tur zu modulieren.
Dabei wird periodisch die Sensortemperatur auf ein relativ hohes
Niveau gebracht, das den Sensor jedoch nicht zerstört. In dieser
Zeitspanne wird die Sensoroberfläche durch Reaktion mit dem Luft
sauerstoff oxidiert. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wird die Sen
sortemperatur gezielt auf ein Niveau gebracht, die der höchsten
Sensitivität gegenüber einer bestimmten Substanz entspricht.
Es ist schaltungstechnisch also erforderlich, diese Temperatur,
die man auch als optimale Reaktionstemperatur bezeichnen könnte,
einstellbar zu gestalten.
Unmittelbar nach dem Sprung auf das Reaktionstemperatur-Niveau
kann der Ausgangswert des Sensors noch nicht für Meßzwecke heran
gezogen werden, weil erst ein Gleichgewichtszustand an der Ober
fläche erreicht werden muß. Nach Erreichen des Gleichgewichtszu
standes kann stabil und reproduzierbar gemessen werden.
Die Dauer der Vorbereitungsphase T 1 und der Meßphase T 2 hängen vom
jeweiligen Sensortyp ab und von den Bedingungen, unter denen der
Sensor eingesetzt wird.
Die erfindungsgemäße Lösung wird daher wie folgt beschrieben:
Das Sensorelement besteht in der Regel aus einer Heizung (11),
die wärmeleitend mit dem Metalloxyd-Widerstand (12) verbunden
ist. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, ebenfalls ein tempera
turabhängiges Widerstandselement (10) wärmeleitend mit dem Heiz
element (11) zu verbinden. Da die Leitfähigkeit des Metalloxyd-
Widerstandes (12) sich unter dem Einfluß von oxidierbaren oder
reduzierbaren Gasen ändert, liegt es nahe, den Metalloxyd-Wider
stand (12) in einem Spannungsteiler oder einer Brückenschaltung
so anzuordnen, daß sich ergebnismäßig eine Spannung (5) ergibt,
die abhängig vom Meßgas ist. Heizelement, Metalloxyd-Widerstand
und temperaturabhängiger Widerstand können in einem Gehäuse zu
sammengefaßt werden. Sie werden im folgenden Sensor genannt.
Die nach einer der vorherbeschriebenen Methoden ermittelte meß
gasabhängige Spannung (5), im folgenden Sensorspannung genannt,
wird einer geeigneten Auswerteelektronik (13) zugeführt, die ein
Ausgangssignal (14) veranlaßt.
Die für den Betrieb des Heizelementes (11) erforderliche Energie
wird von einem Regelbaustein (6) zur Verfügung gestellt. Im ein
fachsten Fall ist die Heizleistung allein eine Funktion der Heiz
spannung oder des Heizstroms, ohne daß es zu einem echten Regel
kreis durch Temperaturvergleich kommt. In diesem Fall kann über
den Eingang (7) ein Referenzwert zugeführt werden, der auf die
Heizleistung/Heizspannung Einfluß hat. Wird der Sensor unter
wechselnden Umgebungstemperaturen betrieben, ist es sinnvoll, die
echte Sensortemperatur zu erfassen und als Ist-Größe im Regler
(6) zu verarbeiten.
Um das erfindungsgemäße Verfahren durchführen zu können, wird
vorgeschlagen, den Referenzwert umschaltbar oder steuerbar zu
gestalten derart, daß er einen Wert 8, 9, 9 a usw. annehmen kann.
Die Umschaltung erfolgt entweder von Hand und einmalig oder auto
matisch und zeitgesteuert durch einen Zeittaktgeber (15).
Im letzteren Fall gilt folgender Zusammenhang:
In Luft oxidiert die Oberfläche des Metalloxyd-Sensors z. B. zu
reinem Zinn-Dioxyd (SnO2). In Verbindung mit dem Luftsauerstoff
stellt sich nach kurzer Zeit ein stabiles Gleichgewicht ein. Un
ter Anwesenheit von oxidierbaren Gasen, z. B. CO (Kohlenmonoxyd)
wird an der Oberfläche des Sensorwiderstands Zinn-Dioxyd zu Zinn
reduziert, wobei Sauerstoff-Atome das Kohlenmonoxyd aufoxidieren.
Diese Reaktion verläuft bei einer typischen Temperatur am effek
tivsten, so daß bei einer bestimmten, ermittelbaren Temperatur
die spezifisch höchste Empfindlichkeit einem bestimmten Stoff
gegenüber auftritt.
Bei einigen Stoffen ist diese Temperatur relativ niedrig, z. B.
250°C. Ist eine Reaktion, wie vorstehend beschrieben, eingetreten
und z. B. Zinn-Dioxyd zu Zinn reduziert worden, benötigt nach
Verschwinden der oxidierbaren Substanz, im Beispiel Kohlenmono
xyd, das Sensorelement eine äußerst lange Zeit, um mit dem Luft
sauerstoff zu reagieren um z. B. Zinn-Dioxyd zu bilden. Das Er
holungsverhalten des Sensors wird bei niedrigen Sensortemperatu
ren äußerst träge, so daß die Meßergebnisse lange Zeit nicht ver
wertbar sind. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Heiztempe
ratur periodisch zu verändern. Bei Beginn jeder Messung und an
schließend periodisch wird der Sensor mit einer Temperatur T 1
betrieben, bei der eine optimale Reaktion mit dem Luftsauerstoff
stattfindet. Es wird ein definierter Ausgangszustand durch Oxida
tion der Sensoroberfläche erzielt. Nach Ablauf dieser Vorberei
tungsphase T 1 1 wird die Heiztemperatur umgeschaltet auf eine
niedrigere Temperatur T 2, die der optimalen Reaktionstemperatur
der gesuchten Substanz gegenüber entspricht. In dieser Zeit kann
der Meßwert (14) gewonnen und verarbeitet werden.
Nach Ablauf dieser Phase, im nachfolgenden Meßphase genannt, wird
auf eine höhere Regenerationstemperatur T 3 (Ausheizphase) ge
schaltet, die gleich oder höher als T 1 sein kann.
Ergebnismäßig wird erreicht, daß in der Meßphase der Sensor vor
teilhaft in einem Temperaturbereich betrieben wird, in dem er
gegenüber ganz spezifischen Gasen besonders empfindlich ist. Die
Regeneration des Sensors wird beschleunigt durch den periodischen
Betrieb mit Temperaturen, bei denen die Regeneration bzw. Oxida
tion der Sensoroberfläche besonders schnell abläuft.
Vorteilhaft wird daher eine eingestellte spezifische Empfindlich
keit schnell erreicht, ohne daß sich der Sensor besonders träge
erholen muß.
In Fällen, in denen permanente Einsatzbereitschaft und schnelle
Reaktion zwingend erforderlich sind, wird erfindungsgemäß vorge
schlagen, zwei Sensoren antiparallel zu betreiben, so daß stets
ein Meßsignal (5) verfügbar ist.
Legende Fig. 1
T 1 Vorbereitungsphase
T 2 Meßphase
T 3 Ausheizphase
T 2 Meßphase
T 3 Ausheizphase
Legende Fig. 2
4 Sensorelement
5 Sensor-Spannung
6 Heizungsregler
7 Ref.-Umschalter
8 Referenzheizwert zu T 1
9 Referenzheizwert zu T 2
9 a Referenzheizwert zu T 3
10 Integr. Temperaturfühler
11 Heizung im Sensorelement
12 Sensorwiderstand
13 Auswerteeinrichtung
14 Meßausgang
15 Taktgeber
5 Sensor-Spannung
6 Heizungsregler
7 Ref.-Umschalter
8 Referenzheizwert zu T 1
9 Referenzheizwert zu T 2
9 a Referenzheizwert zu T 3
10 Integr. Temperaturfühler
11 Heizung im Sensorelement
12 Sensorwiderstand
13 Auswerteeinrichtung
14 Meßausgang
15 Taktgeber
Claims (6)
1. Apparat und Verfahren zur Detektion von oxidierbaren und redu
zierbaren Gasen unter Verwendung beheizter Metalloxyd-Sensorele
mente,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächentemperatur des Sensor
elementes frei wählbar und umschaltbar eingestellt wird, wobei in
einer frei wählbaren Zeit (1) die Temperatur der Sensor-Ober
fläche relativ höher sein kann, als in der ebenfalls frei ein
stellbaren Meß-Zeit (2) und anschließend in einer Regenerations
phase bzw. Ausheizphase (3) die Temperatur frei einstellbar ist.
Die Umstellung der Temperaturen kann entweder manuell oder zeit
gesteuert automatisch durch ein Steuerwerk (15) erfolgen.
2. Apparat und Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß wärmeleitend mit dem Sensor-Wider
stand (12) verbunden ein temperaturabhängiger Widerstand auf dem
Sensorelement (4) angeordnet ist, wobei die Widerstandsänderung
des temperaturabhängigen Widerstandes (10) ausgenutzt wird, um in
einer Regelschaltung (6) die Temperatur des Sensorelementes (4)
entsprechend einem Referenzwert (7) konstant zu halten.
3. Apparat und Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Referenzwert (7) stetig oder in
Stufen auf weitere Werte umgeschaltet werden kann.
4. Apparat und Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltung der Referenzwerte
manuell oder automatisch durch ein zeitgesteuertes Schaltwerk
(15) erfolgen kann.
5. Apparat und Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk ein Mikroprozessor
sein kann.
6. Apparat und Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr Sensoren so betrieben
werden, daß mindestens ein Sensor stets oder überwiegend in einem
aufgabenstellungsgemäßen Zustand zur Ermittlung von Meßwerten
sich befindet. Die Umschaltung und die Steuerung erfolgt zentral
durch das Steuerwerk (15), das als Mikroprozessor ausgebildet
sein kann.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893905993 DE3905993A1 (de) | 1989-02-25 | 1989-02-25 | Apparat und verfahren zum zwecke der detektierung oxidierbarer und/oder reduzierbarer gase |
EP89114409A EP0354486A3 (de) | 1988-08-12 | 1989-08-04 | Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens zum Zwecke der Identifizierung und Quantifizierung unbekannter gasförmiger Substanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893905993 DE3905993A1 (de) | 1989-02-25 | 1989-02-25 | Apparat und verfahren zum zwecke der detektierung oxidierbarer und/oder reduzierbarer gase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3905993A1 true DE3905993A1 (de) | 1990-08-30 |
Family
ID=6374987
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893905993 Ceased DE3905993A1 (de) | 1988-08-12 | 1989-02-25 | Apparat und verfahren zum zwecke der detektierung oxidierbarer und/oder reduzierbarer gase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3905993A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4218883C2 (de) * | 1992-06-09 | 1999-05-20 | Itvi Inttech Venture Investa | Gassensorsystem mit auf Leiterplatte integrierten Gassensoren |
ES2212739A1 (es) * | 2003-01-02 | 2004-07-16 | Sociedad Española De Carburos Metalicos, S.A. | Sistema analizador para la deteccion de gases reductores y oxidantes en un gas portador y sensor de gases basado en oxidos metalicos de tipo semiconductor. |
DE10101308B4 (de) * | 2000-01-18 | 2009-01-29 | Denso Corp., Kariya-shi | Gaskonzentrationsdetektor unter Verwendung eines Oxidhalbleiters |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2433201A1 (de) * | 1974-07-10 | 1976-01-29 | Nohmi Bosai Kogyo Co Ltd | Gasdetektor |
DE2822391A1 (de) * | 1977-06-01 | 1978-12-07 | Magneti Marelli Spa | Tastgeraet fuer die auspuffgase von kraftfahrzeugen |
-
1989
- 1989-02-25 DE DE19893905993 patent/DE3905993A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2433201A1 (de) * | 1974-07-10 | 1976-01-29 | Nohmi Bosai Kogyo Co Ltd | Gasdetektor |
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ES2212739A1 (es) * | 2003-01-02 | 2004-07-16 | Sociedad Española De Carburos Metalicos, S.A. | Sistema analizador para la deteccion de gases reductores y oxidantes en un gas portador y sensor de gases basado en oxidos metalicos de tipo semiconductor. |
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