DE3904871A1 - Verfahren zur speicherung von energie aus bei der windstromerzeugung anfallender stromenergie - Google Patents
Verfahren zur speicherung von energie aus bei der windstromerzeugung anfallender stromenergieInfo
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Description
Bei der Erzeugung von elektrischem Strom unter Ausnutzung
der Windströmung fällt dieser Strom überlicherweise nicht
kontinuierlich und dauernd an, sondern bei Windstille
oder ungenügender Windgeschwindigkeit kann überhaupt kein
elektrischer Strom erzeugt werden, während andererseits bei
ausreichender Windgeschwindigkeit für eine Stromerzeugung die
anfallende Stromenergie nicht immer direkt als elektrischer Strom
in Geräten verbraucht werden kann. Bislang war es lediglich
möglich, solchen überflüssigen Strom in relativ teuren
Stromspeichern wie Akkumulatoren zu speichern.
Weiterhin ist es bereits bekannt, daß Energie, z.B.
Solarenergie, in einem mittels Wassersorption arbeitenden
Speichermedium wie Kieselgel oder Zeolith gespeichert werden
kann und die gespeicherte Energie bei Bedarf aus dem
Speichermedium abgezogen werden kann, siehe DE-PS 31 30 671
und US-PS 42 69 170.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die in
überschüssigem elektrischem Strom von Windstromanlagen
vorhandene Energie ohne Verwendung von kostspieligen
Akkumulatoren zu speichern, wobei die gespeicherte Energie
zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt abgezogen werden kann,
ohne daß es zu wesentlichen Energieverlusten kommt, wie sie
beispielsweise bei der Speicherung von elektrischer
Stromenergie in Akkumulatoren durch Selbstentladung
unvermeidlich auftritt.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient das zuvorgenannte Verfahren,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß elektrischer Strom in
Wärme umgewandelt wird und diese Wärme zum Trocknen von mit
Wasser beladenem Zeolith oder Kieselgel verwendet wird.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens sind in den
Ansprüchen 2 bis 7 angegeben und werden im folgenden noch näher
beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der elektrische Strom
zur Wärmeerzeugung ausgenutzt, d.h. in Wärme umgewandelt.
Mit dieser Wärme wird mit Wasser beladener Zeolith oder mit
Wasser beladenes Kieselgel getrocknet, wobei diese Trocknung
vorteilhafterweise bei Temperaturen oberhalb von 200°C erfolgt,
jedoch auch bei niedrigeren Temperaturen durchgeführt werden
kann, siehe hierzu die in der DE-OS 30 22 583 beschriebene
Verfahrensweise, bei welcher eine solche Trocknung auch bei
Temperaturen von bereits 40°C erfolgen kann.
Der von Wasser befreite, d.h. getrocknete Zeolith bzw.
Kieselgel kann, falls für einen einwandfreien Luftabschluß
gegenüber der Atmosphäre gesorgt wird, beliebig lange
gelagert werden. Falls Wärme benötigt wird, wird diesem
getrockneten Zeolith oder Kieselgel Wasser oder mit
Wasserdampf weitgehend oder vollständig gesättigtes
Trägermedium, beispielsweise Luft, zugeführt, so daß sich der
getrocknete Zeolith oder das getrocknete Kieselgel wieder mit
Wasser beladen können, wobei eine erhebliche Wärmemenge in
an sich bekannter Weise freigesetzt wird.
Auf diese Weise ist es möglich, bei der Windstromerzeugung
anfallenden Überschußstrom zunächst zu speichern und dann zu
einem späteren, beliebig wählbaren Zeitpunkt in Form von Wärme
abzuziehen. Eine solche Wärme kann beispielsweise für
Heizzwecke, insbesondere auch zum Heizen von Gewächshäusern,
verwendet werden.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist es vorteilhaft, die Wärme
mittels eines Trägermediums zu transportieren. Hierzu wird aus
der Windstromerzeugung anfallender Überschußstrom mittels
geeigneter Widerstandsheizungen in Wärme umgewandelt, diese
Wärme wird mittels eines geeigneten Trägermediums, z.B. Luft,
abgeführt und die auf geeignete Temperatur erhitzte Luft wird
zum Trocknen von mit Wasser beladenem Zeolith oder Kieselgel
verwendet. Als Trägermedium kann nicht nur Luft, sondern auch ein
Inertgas verwendet werden. Eine solche Arbeitsweise ist bei
sogenannten geschlossenen Systemen vorteilhaft, wie sie z.B. in
der DE-PS 31 30 671 und der DE-PS 34 24 298 beschrieben sind.
Besonders vorteilhaft ist jedoch die Durchführung des Verfahrens
in einem sogenannten offenen System, d.h. einem System, bei
welchem als Trägermedium Luft verwendet wird, welche bei der
Speicherung von Energie durch den elektrischen Strom aufgeheizt
wird und zum Trocknen des mit Wasser beladenen Zeoliths oder
Kieselgels verwendet wird, während bei der späteren Nutzung der
gespeicherten Energie des getrockneten Zeoliths oder Kieselgels
mit Wasser beladene Luft durch einen solchen getrockneten
Zeolith oder ein solches getrocknetes Kieselgel durchgeleitet
wird. Hierbei kann entweder Luft, welche aufgrund der
atmosphärischen Bedingungen eine ausreichende Feuchtigkeit,
vorzugsweise in der Nähe von 100% relativer Feuchte, aufweist,
verwendet werden, oder die dem getrockneten Zeolith oder dem
getrockneten Kieselgel zugeführte Luft kann zur Erhöhung der bei
der Nutzung erzielbaren Temperatur vorher befeuchtet werden, wie
dies in der DE-PS 31 30 671 beschrieben ist.
Bei dem vorliegenden Verfahren ist es weiterhin vorteilhaft,
wenn der Zeolith oder das Kieselgel als Schüttung eingesetzt
wird. Hierdurch ist es möglich, das Verfahren in einzelnen
Kolonnen durchzuführen, wie dies in der DE-OS 30 22 583 näher
beschrieben ist.
Gemäß einer anderen vorteilhaften Ausführungsform wird der
Zeolith jedoch als Speicherstein eingesetzt, wobei gefunden
wurde, daß auch bei Verwendung von Zeolith in Form eines
Speichersteins, z.B. mit Abmessungen von 10×15×30 cm, ein
ausreichender Transport von Wasser sowohl beim Trocknen des
Zeoliths als auch bei der Nutzung der in dem Zeolith
gespeicherten Energie, d.h. der Wiederbeladung des getrockneten
Zeoliths mit Wasser erreicht wird. Vorteilhafterweise kann ein
solcher Speicherstein Bohrungen aufweisen, damit die maximalen
Diffusionsentfernungen nicht zu groß werden, z.B. wie bei
einem sogenannten Lochstein.
Die Verwendung eines Zeolith-Speichersteins ist vorteilhaft, da
hierbei eine wärmeleitend hiermit verbundene Widerstandsheizung
zum Trocknen des mit Wasser beladenen Zeolith-Speichersteins
verwendet werden kann, wie diese beispielsweise in der
DE-AS 25 46 597 gezeigt ist. Selbstverständlich ist es auch im
Fall einer wärmeleitend mit dem Zeolith-Speicherstein
verbundenen Widerstandsheizung erforderlich, eine kleinere Menge
eines Trägermediums, z.B. von Luft, an dem Zeolith-Speicherstein
vorbeizuleiten, damit das aus dem Zeolith-Speicherstein in Form
von Wasserdampf austretende Wasser abgeführt werden kann. Bei der
Nutzung der in einem getrockneten Zeolith-Speicherstein
gespeicherten Energie in Form von abgezogener Wärme wird wie
im Fall einer Schüttung vorgegangen, d.h. es wird ein
Trägermedium, insbesondere Luft, mit ausreichender relativer
Feuchte oder mit durch zusätzliche Maßnahmen auf eine ausreichend
relative Feuchte gebrachtes Trägermedium, insbesondere Luft, über
einen solchen getrockneten Zeolith-Speicherstein geleitet, wobei
sich das hierüber geleitete Trägermedium, insbesondere Luft,
durch die Adsorption des Wasserdampfes aus dem Trägermedium,
insbesondere der Luft, aufheizt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des
vorliegenden Verfahrens wird die Umwandlung von
elektrischem Strom in Wärme und das Trocknen von mit Wasser
beladenem Zeolith oder Kieselgel in nach dem Baukastensystem
aneinander koppelbaren Einheiten durchgeführt. Eine solche
Verfahrensweise ist besonders ökonomisch, da eine solche
Einheit nicht für die Maximalmenge von überschüssigem Strom
einer speziellen Windstromerzeugungsanlage ausgelegt sein
muß, sondern da es möglich ist, im Fall einer nicht
ausreichenden Kapazität einer solchen Einheit zur
Speicherung von Energie bei einer vorgegebenen
Windstromerzeugungsanlage mehrere solcher aneinander
koppelbaren Einheiten parallel zueinander oder serienmäßig
hintereinandergeschaltet anzubringen, so daß hierdurch eine
Anpassung an die maximal anfallende Überschußstromenergie
möglich ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur Speicherung von Energie aus bei der
Windstromerzeugung anfallender Stromenergie,
dadurch gekennzeichnet,
daß elektrischer Strom in Wärme umgewandelt wird und diese
Wärme zum Trocknen von mit Wasser beladenem Zeolith oder
Kieselgel verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärme mittels eines Trägermediums transportiert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß es in einem offenen System durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeolith als Schüttung eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeolith als Speicherstein eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zeolith-Speicherstein durch eine wärmeleitend
hiermit verbundene Widerstandsheizung getrocknet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umwandlung von elektrischem Strom in Wärme und
das Trocknen von mit Wasser beladenem Zeolith oder
Kieselgel in nach dem Baukastensystem aneinander
koppelbaren Einheiten durchgeführt wird.
Priority Applications (7)
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Legal Events
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