DE3903315A1 - Spritze - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spritze zum Ausbringen
eines medizinischen Stoffes, beispielsweise eines Impf
stoffes od. dgl. für Tiere, wobei der Stoff sich in
einer Kammer eines Zylinders befindet, in dem ein
Kolben über eine Kolbenstange bewegbar angeordnet ist,
wozu außerhalb des Zylinders ein Keilstück in eine
Zahnung an der Kolbenstange eingreift.
Derartige Spritzen werden heute vielfach für Tiere
benutzt, um diesen beispielsweise ein Serum
einzuspritzen. Dabei wird mit einer Spritze zuerst bei
spielsweise ein Eisenmittel und mit einer zweiten oder
derselben Spritze später ein Vitamin injiziert. Dies
bedeutet, daß in der Regel zwei Einstiche notwendig
sind, was von dem Tier als unangenehm empfunden wird
und was einen doppelten Zeitaufwand benötigt.
Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt, eine Spritze zu
entwickeln, mittels welcher zwei oder mehr Impfstoffe,
Sera od. dgl. in einem Arbeitsgang ausgebracht werden
können.
Zur Lösung dieser Aufgabe führt, daß auf dem Zylinder
zumindest ein zweiter Zylinder für einen zweiten
medizinischen Stoff aufgesetzt ist, in dem ebenfalls
ein Kolben bewegbar lagert, der mit einer Kolbenstange
verbunden ist, welche in etwa achsparallel zur Kolben
stange des ersten Kolbens angeordnet ist, und beide
Kolbenstangen miteinander verbunden sind.
Somit ist es möglich, zumindest zwei Zylinder mit
gleichen oder unterschiedlichen Impfstoffen bzw. Sera
zu füllen und diese gleichzeitig auszubringen. Mit der
Kolbenstange des ersten Zylinders wird auch die Kolben
stange des zweiten bzw. jede weitere Kolbenstange eines
jeden weiteren Zylinders bewegt.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Tiere völlig
normal reagieren, wie wenn sie nur eine einzige Spritze
erhalten würden.
Im Rahmen der Erfindung liegt, daß an der ersten
Kolbenstange eine Brücke zur Verbindung der zweiten
Kolbenstange angeordnet ist. Bevorzugt soll diese
Brücke von der ersten Kolbenstange durchsetzt und mit
der zweiten Kolbenstange lösbar verbunden sein, wozu
der Einfachheit halber eine Aufnahmemulde in die Brücke
eingeformt ist.
In Verbindungslage sitzt die zweite Kolbenstange in
dieser Aufnahmemulde und wird durch entsprechende
Stellschrauben festgelegt.
Wird dagegen nur eine Spritze benötigt, so braucht nur
die Brücke von der zweiten Kolbenstange gelöst zu
werden.
Bevorzugt sitzt der zweite Zylinder mit Kolbenstange
quasi als Reiter auf dem ersten Zylinder, wobei beide
Kolbenstangen in einer entsprechenden Hülse geführt
werden, die der Einfachheit halber ebenfalls über einen
Steg verbunden sind.
Im Rahmen der Erfindung liegt, daß auch die zweite
Kolbenstange eine Zahnung aufweist. In der Praxis hat
es sich gezeigt, daß bei häufigem Gebrauch der Spritze
die Zahnung der ersten Kolbenstange relativ rasch abge
nutzt wird. Werden diese Abnutzungserscheinungen
festgestellt, so ist es für den Benutzer ein Einfaches,
die erste Kolbenstange durch die zweite Kolbenstange zu
ersetzen, so daß die Lebensdauer der Spritze wesentlich
erhöht werden kann.
Bevorzugt sollen jedoch die beiden Spritzen nicht zu
weit auseinander angeordnet sein, damit nicht dem Tier
das Gefühl von zwei Einstichlöchern vermittelt wird.
Auch für den Benutzer bzw. für die Handhabung der
Spritze ist es besser, wenn sich die beiden Nadeln so
eng wie möglich aneinander befinden. Aus diesem Grund
sind auch die beiden Nippel entsprechend exzentrisch
angeordnet.
Es versteht sich von selbst, daß die Spritze auch
anwendbar ist, wenn beispielsweise die beiden
Zylinderräume über entsprechende Flaschenanschlüsse mit
dem medizinischen Stoff gefüllt werden.
Insgesamt wird durch die Erfindung eine einfach zu
handhabende Spritze geschaffen, welche die Arbeit
insbesondere beispielsweise bei landwirtschaftlichen
Gütern mit einer hohen Anzahl von Vieh erleichtert. Sie
ist je nach Wunsch in allen Größen herstellbar, in der
Praxis dürften sich Zylinderräume von 10-50 ml als am
handhabbarsten erweisen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Er
findung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung; diese zeigt in ihrer einzigen Figur eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Spritze, insbe
sondere zum Einspritzen von verschiedenen Sera bei
Tieren.
Eine erfindungsgemäße Spritze P besitzt zwei überein
ander angeordnete geschlossene Zylinder 1 und 2, in
welchen jeweils eine Kammer 3 und 4 zur Aufnahme eines
Serums vorgesehen ist. Im vorliegenden Ausführungs
beispiel geschieht die Befüllung der Kammern 3 und 4
durch Nippel 5 und 6, an welche jeweils ein Gewinde
abschnitt 7 und 8 angeformt ist. Beim Ausbringen des
Serums aus den Kammern 3 und 4 werden auf die Gewinde
abschnitte 7 und 8 entsprechende Nadeln aufgeschraubt,
wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel bereits
Dichtscheiben 9 als Anschlag zum Nippel 5 bzw. 6 hin
vorgesehen sind.
Das Ausbringen des jeweiligen Serums aus der Kammer 3
bzw. 4 geschieht über einen Kolben 10 bzw. 11, von dem
jeweils eine Kolbenstange 12 bzw. 13 nach hinten
abkragt. Jede Kolbenstange 12 bzw. 13 besitzt einen
gezahnten Abschnitt 14 bzw. 15, welcher eine weiter
unten beschriebene Rastung zum Vorschub der Kolben 10
bzw. 11 bildet.
Ferner ist jede Kolbenstange 12 bzw. 13 in einer Hülse
16 bzw. 17 geführt, welche über einen Steg 18 mitein
ander verbunden sind.
Die Kolbenstangen 12 bzw. 13 durchgreifen ihre
jeweilige Hülse 16 bzw. 17 und laufen danach in einen
nicht näher gezeigten Gewindeabschnitt aus. Auf diesen
Gewindeabschnitt ist jeweils eine Scheibe 19 aufge
schraubt sowie ferner Stellschrauben 20, welche der
Festlegung einer Brücke 21 dienen. Diese Brücke 21
besitzt eine nicht näher gezeigte Bohrung, durch welche
der Gewindeabschnitt der Kolbenstange 12 hindurch
gesteckt ist. Zur Kolbenstange 13 hin bildet die Brücke
21 dagegen eine nicht näher gezeigte Aufnahmemulde,
welche in der gezeigten Gebrauchslage die Kolbenstange
13 teilweise umfängt. Werden die Stellschrauben 20
gelöst, so kann die Brücke 21 von der Kolbenstange 13
gelöst werden, so daß eine Betätigung der Kolbenstange
12 alleine ebenfalls möglich ist. Sollen dagegen beide
Kolbenstangen 12 und 13 gemeinsam bewegt werden,
befindet sich die Brücke 21 in der gezeigten Gebrauchs
lage und verbindet hier die beiden Kolbenstangen 12 und
13 miteinander.
Vom Zylinder 1 ragt nach hinten ein Rohrstück 22 ab, an
welches ein Stellrad 23 anschlägt. Die Funktion dieses
Stellrades 23 wird weiter unten erläutert.
Von dem Rohrstück 22 kragt ein Schenkel 24 ab, welcher
Teil eines Griffes 25 ist. Dieser Griff 25 bildet eine
Aufnahmemulde 26 aus, in die ein zweiter Griff 27 ein
gesetzt ist. Griff 25 und Griff 27 sind dabei in der
Aufnahmemulde 26 über eine Schraube 28 miteinander ver
bunden, die jedoch ein Bewegen der beiden Griffschenkel
29 und 30 erlaubt.
Diese beiden Griffschenkel 29 und 30 werden jedoch in
geöffneter Lage durch eine entsprechende Feder 31
gehalten, die jeweils beidseits einen Zentriernocken 32
und 33 umfaßt.
Vom Griff 27 ragt nach der Schraube 28 ein Zangen
schenkel 34 auf, der stirnseitig, nicht dargestellt,
geschlitzt ist. In diesen Schlitz ist ein Hebel 35
eingesetzt, der in begrenztem Umfang um einen Bolzen 36
bewegbar ist. Dieser Hebel 35 schaut beidseits des
Bolzens 36 aus dem Schlitz im Zangenschenkel 34 mit
Keilstücken 37 bzw. 38 hervor. Das Keilstück 37 wird
dabei in einer Mulde 39 des Griffs 25 geführt. Das
andere Keilstück 38 kann in den gezahnten Abschnitt 15
der Kolbenstange 12 eingreifen, wodurch bei Drehung des
Griffs 27 um die Schraube 28 ein Vorschub des Kolbens
11 bewirkt wird. Befindet sich dabei die Brücke 21 in
der gezeigten Gebrauchslage, so wird ebenfalls auch die
Kolbenstange 13 und damit der Kolben 10 nach vorne
bewegt.
Soll jedoch nur ein Serum aus einer Spritze ausgebracht
werden, so wird die Brücke 21 nach Lösen der Stell
schraube 20 weggeklappt.
Zu beachten ist ferner, daß die beiden Nippel 5 und 6
exzentrisch angeordnet sind. Damit liegen die Einstich
punkte nicht zu weit auseinander, so daß ein Gebrauch
der Spritze erleichtert ist.
Soll im übrigen der Vorschub der Kolbenstange 12 ver
größert oder verkleinert werden, so geschieht dies
durch Drehen des Stellrades 23, wodurch ebenfalls ein
Hülsenansatz 40 mitgedreht wird, dessen Länge über den
Umfang verteilt unterschiedlich abgestuft ist. Je
nachdem, welche Stufe des Hülsenansatzes 40 dem
Keilstück 38 zugewandt ist, kann dieses mehr oder
weniger weit in den Hülsenansatz 40 einfahren.
Das Aufziehen der Spritze braucht nicht unbedingt über
die Nippel 5 und 6 erfolgen. Die Spritze ist auch dann
anwendbar, wenn die entsprechende Kammer 3 bzw. 4 einen
Anschluß an eine Serumflasche od. dgl. besitzt. Hierzu
müssen natürlich entsprechende Ventileinrichtungen
zugeordnet sein.
Positionszahlenliste:
1 Zylinder
2 Zylinder
3 Kammer
4 Kammer
5 Nippel
6 Nippel
7 Gewindeabschnitt
8 Gewindeabschnitt
9 Dichtscheiben
10 Kolben
11 Kolben
12 Kolbenstange
13 Kolbenstange
14 gezahnter Abschnitt
15 gezahnter Abschnitt
16 Hülse
17 Hülse
18 Steg
19 Scheibe
20 Stellschraube
21 Brücke
22 Rohrstück
23 Stellrad
24 Schenkel
25 Griff
26 Aufnahmemulde
27 Griff
28 Schraube
29 Griffschenkel
30 Griffschenkel
31 Feder
32 Zentriernocken
33 Zentriernocken
34 Zangenschenkel
35 Hebel
36 Bolzen
37 Keilstück
38 Keilstück
39 Mulde
40 Hülsenansatz
P Spritze
2 Zylinder
3 Kammer
4 Kammer
5 Nippel
6 Nippel
7 Gewindeabschnitt
8 Gewindeabschnitt
9 Dichtscheiben
10 Kolben
11 Kolben
12 Kolbenstange
13 Kolbenstange
14 gezahnter Abschnitt
15 gezahnter Abschnitt
16 Hülse
17 Hülse
18 Steg
19 Scheibe
20 Stellschraube
21 Brücke
22 Rohrstück
23 Stellrad
24 Schenkel
25 Griff
26 Aufnahmemulde
27 Griff
28 Schraube
29 Griffschenkel
30 Griffschenkel
31 Feder
32 Zentriernocken
33 Zentriernocken
34 Zangenschenkel
35 Hebel
36 Bolzen
37 Keilstück
38 Keilstück
39 Mulde
40 Hülsenansatz
P Spritze
Claims (6)
1. Spritze zum Ausbringen eines medizinischen Stoffes,
beispielsweise eines Impfstoffes od. dgl., für
Tiere, wobei der Stoff sich in einer Kammer eines
Zylinders befindet, in dem ein Kolben über eine
Kolbenstange bewegbar angeordnet ist, wozu außerhalb
des Zylinders ein Keilstück in eine Zahnung an der
Kolbenstange eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Zylinder (1) zumindest ein zweiter
Zylinder (2) für einen zweiten medizinischen Stoff
aufgesetzt ist, in dem ebenfalls ein Kolben (10)
bewegbar lagert, der mit einer Kolbenstange (13)
verbunden ist, welche in etwa achsparallel zur
Kolbenstange (12) des ersten Kolbens (11) angeordnet
ist, und beide Kolbenstangen (12, 13) miteinander
verbunden sind.
2. Spritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an der ersten Kolbenstange (12) eine Brücke (21) zur
Verbindung mit der zweiten Kolbenstange (13) ange
ordnet ist.
3. Spritze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brücke (21) von der ersten Kolbenstange (12)
durchsetzt ist, die zweite Kolbenstange (13) jedoch
mit einer Mulde lösbar teilweise umgreift.
4. Spritze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brücke (21) von Stellschrauben (20) beaufschlag
bar ist.
5. Spritze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Kolbenstangen
(12, 13) in jeweils einer Hülse (16, 17) geführt sind,
welche miteinander über einen Steg (18) verbunden
sind.
6. Spritze nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Zylinder (1, 2)
Nippel (5, 6) zum Aufsatz einer Nadel od. dgl.
exzentrisch so angeordnet sind, daß ihr Abstand von
einander möglichst gering ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893903315 DE3903315A1 (de) | 1988-02-10 | 1989-02-04 | Spritze |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8801681U DE8801681U1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 | |
DE19893903315 DE3903315A1 (de) | 1988-02-10 | 1989-02-04 | Spritze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3903315A1 true DE3903315A1 (de) | 1989-08-24 |
Family
ID=6820502
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8801681U Expired DE8801681U1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 | |
DE19893903315 Withdrawn DE3903315A1 (de) | 1988-02-10 | 1989-02-04 | Spritze |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE8801681U Expired DE8801681U1 (de) | 1988-02-10 | 1988-02-10 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE8801681U1 (de) |
Cited By (7)
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---|---|---|---|---|
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WO2001002039A1 (de) | 1999-07-02 | 2001-01-11 | Clemens Micheler | Spritzvorrichtung zur injektion mindestens zweier flüssiger therapeutika, insbesondere insuline |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2668060B1 (fr) * | 1990-10-17 | 1993-01-29 | Fondation Nale Transfusion San | Dispositif d'application d'un melange extemporane de plusieurs composants. |
-
1988
- 1988-02-10 DE DE8801681U patent/DE8801681U1/de not_active Expired
-
1989
- 1989-02-04 DE DE19893903315 patent/DE3903315A1/de not_active Withdrawn
Cited By (11)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE8801681U1 (de) | 1988-06-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |