DE3903258A1 - Antriebsvorrichtung fuer die aussaat- oder dosiereinheit einer landmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für die Aussaat- oder Dosiervorrichtung einer Landmaschine, ins­ besondere einer Sämaschine für die Einzelkornaussaat. Es können auch Maschinen zur Düngung oder für die Applikation von granulierten Insektiziden od. dgl. mit der Antriebs­ vorrichtung ausgerüstet werden.

Es sind bereits Antriebsvorrichtungen bekannt, bei welchen das getriebene Kettenrad der über eine Parallelogrammauf­ hängung am Maschinenrahmen schwenkbar angeschlossenen Aus­ saat- oder Dosiervorrichtung mittels einer Endloskette vom Antriebskettenrad der Zentralwelle angetrieben wird. Die Welle fluchtet mit dem Gelenkbölzen der oberen Zugstange der Parallelogrammaufhängung. Auf das entlastete Ketten­ trum wirkt eine Spanneinrichtung, die eine Kettenrolle oder eine Gleitführung zur Sicherung der Kettenspannung bei Änderungen des Abstandes der Kettenradachsen aufweist. Diese Änderungen der Achsabstände ergeben sich durch die Kinematik der Parallelogrammaufhängung bei ihrer Verschwen­ kung. Wenn durch Sodenunebenheiten und durch Schwenkbe­ wegungen der Aussaateinheit Änderungen der Kettenumschlingung des treibenden oder des getriebenen Kettenrads auftreten, werden Gleit- oder Drehführungen wirksam, welche eine weitgehend konstante Umschlingung sicherstellen. Besonders bei minimalem Abstand der Aus­ saateinheit vom Maschinenrahmen bei einer Anbaumaschine durch eine "kurze" Parallelogrammaufhängung ergibt sich jedoch eine ungleichmäßige Drehung der Aussaateinheit. Diese Ungleichmäßigkeit entsteht u. a. durch die Änderung des Achsabstandes der treibenden und der getriebenen Kettenrolle, wenn das Kettenzugtrum bei der Schwenkung der Parallelogrammaufhängung unterschiedlich gespannt ist. Es ergeben sich plötzliche Drehzahländerungen der angetrie­ benen Kettenrolle der Aussaateinheit, und damit eine un­ gleichmäßige Aussaat der Samenkörner.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße An­ triebsvorrichtung zu schaffen, die bei einfacher und robuster Konstruktion eine gleichmäßige Drehbewegung der Aussaat- und Dosiereinheit auch bei größeren Schwenkbewe­ gungen einer relativ kurzen Parallelogrammaufhängung gewährleistet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in das Zugtrum der Antriebskette für die Aussaat- oder Dosiereinheit eine Ausgleichsvorrichtung eingereiht ist, die auf dem Bolzen des Trägers der oberen Zugstange der Parallelogrammaufhängung untergebracht ist und deren Kettenrolle oder Gleitführung sicherstellt, daß die Achse der Antriebskette von der Achse des Bolzens des Trägers der oberen Zugstange der Parallelogrammaufhängung sich in einem Abstand befindet, welcher gleich der Hälfte des Teilkreisdurchmessers des Antriebskettenrads ist.

Das Ausgleichskettenrad kann auf dem Bolzen des Trägers drehbar gelagert oder als Gleitführung fest angeordnet sein. Die drehbare Lagerung der Ausgleichsvorrichtung vermindert die Reibungswiderstände und das Verlustmoment des Getriebeantriebs.

Weitere Vorteile und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:

Fig. 1 eine Einzelkörn-Sämaschine in schematischer Seitenansicht,

Fig. 2 den Schnitt II-II in Fig. 1.

Am Maschinenrahmen 1 ist ein Halter 2 dauerhaft oder lös­ bar montiert, der ein oberes horizontal in Fahrtrichtung angeordnetes Bauteil und zwei sich vertikal nach unten erstreckende Streben aufweist.

Im oberen Teil des Halters 2 bzw. seiner beiden Streben ist ein Lager 3, 3′ aus zwei stabilen Lagerbuchsen ausge­ bildet, von dem die durch ein Rohrstück miteinander ver­ bundenen oberen Zugstangen 5 eines Parallelogrammgestänges drehbar gehalten sind. Am unteren Ende sind die beiden Vertikalstreben des Halters 3 durch einen Bolzen 4 mitein­ ander verbunden, auf dem die unteren Zugstangen 5′ des Parallelogrammgestänges und das Parallelogrammgestänge eines auf dem Boden rutschenden Schlittens angelenkt sind.

Die anderen Enden der Zugstangen 5, 5′ sind auf einem oberen bzw. einem unteren Bolzen 6 bzw. 7 gelagert, welche vertikal übereinander in einer Tragkonstruktion 8 für die Dosier- und Aussaateinheit 9 angeordnet sind. Die Aussaat- Einheit 9 enthält eine drehangetriebene Trommel mit einem oberen Saatguttrichter, einem Selch zum Einbringen der einzelnen Saatkörner in eine Bodenrille und einen nachlau­ fenden Drehkörper, der die eingebrachten Saatkörner in den Boden drückt. Am rückwärtigen Ende der Tragkonstruktion ist ein Gestell für ein Laufrad angelenkt.

Wie in Fig. 2 gezeigt, läuft im Lager 3 eine Buchse 10, die mit einer Zentralwelle 11 fest verbunden ist. Die Zentralwelle 11 ist gegen Axialverschiebungen durch einen Anschlag 20 gesichert und trägt neben dem anderen Lager­ ende ein Kettenrad 12. Die unterste Lage der Zugstangen 5, 5′ der Parallelogrammaufhängung wird durch eine Kette 79 begrenzt, die einerseits an den unteren Zugstangen 5′ be­ festigt und andererseits in einem Ausschnitt am oberen horizontalen Teil des Halters 2 eingehängt ist.

Am Bolzen 4 des Halters 2 ist ein doppelarmiger Spannhebel 13 angeschlossen, an dessen einem Arm eine Spannrolle 14 gelagert ist. Am zweiten Arm des Spannhebels 13 greift eine Spannfeder 21 an, deren anderes Ende am Halter 2 oder am Maschinenrahmen 1 verankert ist. Das Spannmoment und der Verdrehweg des Spannhebels 13 kann durch Einhängen der Feder 21 in verschiedene Bohrungen od. dgl. des Spann­ hebelarms verstellt werden.

Auf dem oberen Bolzen 6 des Trägers 8 ist zusätzlich zu den Zugstangen 5 der Parallelogrammaufhängung eine Aus­ gleichsvorrichtung 16, in Form einer Rolle, eines Kettenrads oder einer Gleitführung gelagert. Der Krüm­ mungsmittelpunkt der Ausgleichsvorrichtung 16 liegt in der Bolzenachse 6 des Trägers 8 und der Radius ihrer Teil­ kreislinie, auf welcher die Achse einer Antriebskette 11 verläuft, ist gleich dem halben Teilkreisdurchmesser D der Antriebskettenrolle 12.

Zur Erzielung einer gleichbleibenden Umschlingung einer an der drehenden Aussaat- oder Dosiertrommel 9 befestigten getriebenen Kettenrolle 15 ist auf dem unteren Bolzen 7 des Trägers 8 eine gleitbare oder drehende Kettenführung 18 mit einem willkürlichen Krümmungsradius angeordnet. Bei dem Verlauf der Antriebskette 17 gemäß Fig. 1 bleibt bei einer Verschwenkung der Zugstangen 5, 5′ der Parallelo­ grammaufhängung 5, 5′ die Übersetzung zwischen der An­ triebskettenrolle 12 und der getriebenen Kettenrolle 15 gleich, was die gleichmäßige Drehung der Aussaat- oder Dosiertrommel 9 gewährleistet.

Claims (4)

1. Antriebsvorrichtung für eine am Rahmen einer Land­ maschine über eine Parallelogrammaufhängung angelenkte Aussaat- bzw. Dosiereinheit, welche von einer Endlos­ kette angetrieben wird, deren treibendes Kettenrad auf einer im vorderen maschinenfesten Halter der Parallelo­ grammaufhängung gelagerten Zentralwelle befestigt ist, wobei die Endloskette über eine Spanneinrichtung und eine Gleit- oder Rotationsführung geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in das Zugtrum der Antriebskette (17) eine Aus­ gleichsvorrichtung (16) eingereiht ist, welche auf dem oberen Bolzen (6) des Trägers (8) der Aussaat- oder Dosiereinheit (9) angeordnet ist, an welchem auch die oberen Zugstangen (5) der Parallelogrammaufhängung ge­ lagert sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das rücklaufende Untertrum der Antriebskette (17) über ein auf dem Bolzen (7) für die unteren Zugstangen (5′) gelagertes Kettenrad (18) läuft.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsvorrichtung (16) ein Kettenrad enthält, dessen Radius dem des Antriebskettenrads entspricht.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsvorrichtung ein bogenförmiges Umlenk­ element für die Endloskette (17) enthält, dessen Krüm­ mungsmittelpunkt in der Achse des Bolzens (6) liegt und dessen Bogenradius dem Halbmesser des Antriebsketten­ rads (12) entspricht.