DE3902736A1 - Lichtbogenspritzanlage zum hochleistungsspritzen von massiv- und fuelldraehten - Google Patents
Lichtbogenspritzanlage zum hochleistungsspritzen von massiv- und fuelldraehtenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lichtbogenspritzanla
ge zum Hochleistungsspritzen von Massiv- und Füll
drähten.
Es ist bekannt, daß unter Verwendung einer Licht
bogenspritzanlage, welche im wesentlichen aus
einer Spritzpistole, einer Drahtfördereinrichtung
und einer Stromquelle besteht (Zeitschrift "DVS-
Berichte", Jahrgang 1977, Heft 47, Seiten 25 bis
31), durch Lichtbogenspritzen verschleiß- und kor
rosionsbeständige Schutzschichten erzeugt werden
können. Hierbei werden in der Regel zwei Massiv
oder Fülldrähte (Hohldrähte) in einem elektrischen
Lichtbogen geschmolzen und die entstehende Metall
oder Metall-Keramik-Schmelze durch ein Gas, wie
etwa Druckluft zerstäubt und auf ein zu beschich
tendes Werkstück geschleudert (deutsche Patent
schriften Nr. 35 33 966.7 und Nr. 28 21 880, europä
ische Patentschriften Nr. 00 51 869 und 01 18 307).
Zum Beschleunigen und Zerstäuben der Schmelze wird
entweder eine zentrisch hinter den abschmelzenden
Drahtelektroden angeordnete Zerstäuberdüse oder
zusätzlich eine Düse verwendet, die einen in
radialer Richtung auf den Spritzstrahl einwirken
den Zerstäubergasstrom ergibt (deutsche Patent
schriften Nr. 35 33 966.7 und Nr. 28 21 880, europä
ische Patentschrift Nr. 00 51 869).
Da ausnahmslos Düsen verwendet werden, die eine
Unterschallstömung ergeben, beträgt die erreich
bare Geschwindigkeit des Zerstäubergases am Ab
schmelzpunkt in Höhe der Drahtspitzen maximal rd.
300 m/s und die Spritzteilchengeschwindigkeit
zwischen rd. 30-80 m/s (Tagungsband "2nd Int.
Conf. on Surface Engineering", England, 1987,
paper 39), obwohl zum Erzielen von gut haftenden,
dichten und homogenen Schutzschichten eine höhere
Gas- und Partikelgeschwindigkeit, wie bei anderen
thermischen Spritzverfahren mit geringerer Auf
tragsrate, z.B. dem Plasmaspritzen und Hochge
schwindigkeits-Flammspritzen (Zeitschrift "Ober
fläche und JOT", Jahrgang 1988, Heft 9, Seiten 30
bis 39), erforderlich ist. Hierdurch wird insbe
sondere eine feinere Zerstäubung und eine höhere
kinetische Energie der Spritzteilchen beim Auf
prall auf dem zu beschichtenden Werkstück er
reicht.
Da bei den gegenwärtig eingesetzten Düsensystemen
keine kontrollierte Expansion des Zerstäubergases
möglich ist, und daher bereits ein beträchtlicher
Anteil der kinetischen Energie des Zerstäubergases
durch den frühzeitigen Zerfall des Gasstrahls
(Energiedissipation) vor dem Erreichen des Ab
schmelzpunktes verloren geht, entstehen vor allem
bei hoher elektrischer Leistungsaufnahme, auch bei
hohen Zerstäubergasdrücken, grobe Partikel, die
poröse, schlecht haftende Schichten ergeben.
Zudem führt eine hohe elektrische Leistungsaufnah
me der Pistole zu einer beträchtlichen Erwärmung
der zur Stromübertragung verwendeten Kontaktdüsen.
Hierdurch bedingt nimmt der Verschleiß, dieser in
der Regel aus Kupfer bestehenden Kontaktdüsen,
infolge der inneren Reibung der Drähte überpropor
tional zu.
Vor allem bei der Verwendung von Fülldrähten oder
weichen Massivdrähten können sich ferner bei hohen
Abschmelzleistungen aufgrund deren geringer mecha
nischer Stabilität erhebliche Förderprobleme erge
ben, die einem längeren kontinuierlichen Auftragen
dieser Werkstoffe entgegenstehen. So können diese
in den Drahtführungen zerdrückt werden oder bre
chen. Zudem ist bei hohen Auftragsleistungen, d.h.
schnellem Drahtvorschub, mit einem an der Kathode
und Anode unterschiedlichen Abschmelzverhalten der
beiden Drähte zu rechnen, welches zu einem Ab
reißen des Lichtbogens führen kann. Darüber hinaus
wird hierdurch der Wirkungsgrad der Lichtbogenan
lage (Abschmelzleistung) und die Zerstäubung der
entstehenden Schmelze verringert.
Bedingt durch Strahlung und Konvektion kühlen die
Spritzteilchen auf ihrem Flugweg sehr schnell ab
(Tagungsband "2nd Int. Conf. on Surface
Engineering", England, 1987, paper 39), so daß die
Spritzteilchen beim Auftreffen auf dem Substrat
nur ein geringes Spreitungsverhalten aufweisen;
insbesondere bei größeren Spritzabständen ist
daher mit porösen Schichten geringer Kohäsion zu
rechnen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, die genannten
Nachteile zu beseitigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine
Lichtbogenspritzanlage zum Hochleistungsspritzen
von Massiv- und Fülldrähten zu entwickeln, welche
insbesondere in kostengünstiger Weise, d.h. mit
hohen Auftragsraten, die Bewehrung von großen
Bauteilen, wie Walzen, Wellen, Behältern mit hoch
qualitativen verschleiß- und korrosionsbeständigen
Schutzschichten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsmäßig dadurch ge
löst, daß zum Hochleistungsspritzen eine Lichtbo
genspritzanlage eingesetzt wird, die zum Be
schleunigen und Zerstäuben der Spritzteilchen
(Schmelze) mit zwei getrennt regelbaren Düsen
ausgestattet ist, die zwei voneinander unabhängige
Überschallströmungen erzeugen. Durch die Verwen
dung von zwei unabhängig regelbaren Düsen in der
Form von sogenannten Laval-Düsen wird eine kon
trollierte Expansion des Zerstäubergases erreicht.
Hierdurch ist es möglich die Energiedissipation
klein zu halten und Überschallgeschwindigkeit des
Zerstäubergases zu erreichen, d.h. der Impulsüber
trag des Zerstäubergases auf die Spritzpartikel
wird signifikant gesteigert.
Es ergibt sich somit einerseits eine feinere Zer
stäubung und andererseits eine höhere kinetische
Energie der Spritzteilchen. Zum Zerstäuben und Be
schleunigen der Spritzteilchen können hochkompri
mierte Luft und/oder andere inerte und aktive Gase
sowie hieraus zusammengesetzte Gasmischungen ver
wendet werden. So wird durch die Verwendung von
Druckluft und/oder anderen Gasen und Gasmischungen
bis etwa 2 MPa Vordruck eine Gasgeschwindigkeit
bis etwa 500 m/s erreicht und gleichzeitig durch
den Einsatz von inerten und aktiven Gasen oder
deren Gasmischungen als Hüllgas der Abbrand von
Legierungselementen, infolge der hierdurch beding
ten Verringerung der Oxidation durch die umgebende
Atmosphäre, erheblich reduziert.
Um eine weitere beträchtliche Geschwindigkeits
steigerung des Zerstäubergases zu erreichen, wird
das verwendete Zerstäubergas vor Eintritt in die
Düsen innerhalb und/oder außerhalb der zur Licht
bogenanlage gehörenden Spritzpistole, vorzugsweise
durch elektrisch beheizte Wärmetauscher, vorge
wärmt. Hierdurch wird die Expansionsfähigkeit und
damit die Austrittsgeschwindigkeit des Zerstäuber
gases infolge der mit dieser Vorwärmung verbunde
nen Volumenzunahme des Zerstäubergases drastisch
erhöht und eine feinere Zerstäubung sowie eine
beträchtliche Steigerung der Geschwindigkeit der
Spritzteilchen auch bei sehr hoher elektrischer
Leistungsaufnahme der Spritzpistole erreicht.
Um den Verschleiß der für die Stromübertragung
eingesetzten, aus Kupfer bestehenden Kontaktdüsen
wegen der hohen elektrischen Leistungsaufnahme der
Spritzpistole und der inneren Reibung der Drähte
zu vermindern, sind innen die Kontaktdüsen mit Fe
dern, z.B. aus Stahl oder Bronze, versehen.
Zusätzlich werden, um eine hohe Leistungsaufnahme
und gleichzeitig eine geringe Baugröße der Spritz
pistole zu ermöglichen, die Kontaktdüsen innen
durch einen vom Zerstäubergas unabhängigen Gas
strom, wie z.B. Luft, Argon, Stickstoff oder an
dere Fluide, wie Wasser, gekühlt.
Zudem ist die Spritzpistole mit einer Drahtförder
einrichtung ausgestattet, bei welcher der Anpreß
druck der Vorschubrollen stufenlos eingestellt
werden kann oder es wird eine Drahtfördereinrich
tung verwendet, die außerhalb der Pistole den
Draht in gleicher Weise fördert.
Hierdurch können Massiv- und Fülldrähte unter
schiedlicher Duktilität sowie geringer mecha
nischer Stabilität auch bei schnellem Drahtvor
schub und verschiedenen Durchmessern problemlos
gefördert werden.
Damit insbesondere beim Verspritzen von Fülldräh
ten bei schnellem Drahtvorschub ein Abreißen des
Lichtbogens, infolge der starken Anströmung der
Drahtspitzen durch das Zerstäubergas, verhindert
werden kann, wird der pneumatisch oder elektrisch
betriebene Drahtvorschub stufenlos über Servomoto
ren unabhängig für beide Drähte und die Lage der
Kontaktdüsen separat für jede Kontaktdüse gere
gelt. Darüber hinaus wird um beide Drähte bis nahe
dem Abschmelzpunkt zu führen eine hochschmelzende,
vorzugsweise aus Aluminiumoxid, bestehende Kera
mikkappe verwendet. Ferner ist eine Zentrierung
der Drahtspitzen mit Hilfe auf die Kontaktdüsen
einwirkenden manuell oder elektromotorisch betä
tigten Anstellschrauben möglich.
Zur automatischen Regelung des Drahtvorschubs
und/oder der Lage der Kontaktdüsen wird als Maß
die Länge und/oder die geometrische Form des
Lichtbogens, ausgedrückt durch die hierdurch be
einflußte Spannung und/oder den Strom, verwendet.
Zu dieser Regelung können auch Werte aus Rechen
operationen mit einer oder beiden dieser Größen
herangezogen werden.
Damit kurze Regelzeiten zu erreichen sind, wird
vorzugsweise elektronisch die jeweilige Lichtbo
genspannung und/oder der -strom mit einem vorgege
benen Sollwert verglichen. Um diesen Sollwert
einzuhalten wird die Vorschubgeschwindigkeit einer
oder beider Spritzdrähte variiert.
Um der Abkühlung der Spritzteilchen auch bei
größeren Spritzabständen während des Aufpralls auf
dem Werkstück entgegenzuwirken, kann zum Vorwärmen
des zu beschichtenden Werkstücks und zum Lichtbo
genspritzen ein übertragener Lichtbogen verwendet
werden.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß mit der beschriebenen
Lichtbogenspritzanlage bei hohen Auftragsleistun
gen durch das Verspritzen von Massiv- und Füll
drähten qualitativ hochwertige verschleiß- und
korrosionsbeständige Schutzschichten erzeugt wer
den können. So können durch die Verwendung dieser
Lichtbogenspritzanlage zum Hochleistungsspritzen
gegenüber anderen herkömmlichen Verfahren des
thermischen Spritzens, mit denen vergleichbar
hochwertige Schichten erzeugt werden, wie etwa das
Plasmaspritzen oder das Hochgeschwindigkeits-
Flammspritzen, bis zu 10fach höhere Auftragsraten,
d.h. bis zu rd. 30 kg/h, bei gleichzeitig um den
Faktor 3-6 reduzierten Anlagenkosten erreicht
werden.
Hierdurch wird daher erstmals die Möglichkeit
geschaffen in kostengünstiger Weise durch thermi
sches Spritzen auch große Bauteile, wie z.B. Wal
zen, Wellen, Behälter, mit hochqualitativen
Schichten zu versehen.
Die Ausgestaltung und Wirkungsweise der Erfindung
wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeich
nung näher beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1 und Fig. 2 schaubildliche Dar
stellungen der zur Lichtbogenspritzanlage gehö
renden Spritzpistole im Schnitt gemäß der Erfin
dung.
Die allgemein mit 1 bezeichnete Spritzpistole
weist sowohl eine zentrische und eine ringförmig
um den aus Spritzteilchen 2 bestehenden Spritz
strahl 3 angeordnete Hochgeschwindigkeitsdüse 4, 5
mit sogenannter Laval-Geometrie 6 auf, um eine
kontrollierte Expansion der Zerstäubergase zu
gewährleisten. Diese Düsen werden unabhängig von
einander durch zwei separat mit Hilfe von Nadel-,
Kugel- oder Magnetventilen (in der Zeichnung nicht
dargestellt) stufenlos regelbaren Zuleitungen 7, 8
mit dem Zerstäubergas versorgt. Durch die Ver
wendung von Druckluft und/oder anderen Gasen und
Gasmischungen bis etwa 2 MPa Vordruck wird eine
Gasgeschwindigkeit bis etwa 500 m/s erreicht und
gleichzeitig durch den Einsatz von inerten und
aktiven Gasen, wie Argon, Stickstoff, Methan, Erd
gas oder deren Gasmischungen als Hüllgas der Ab
brand von Legierungselementen, infolge der hier
durch bedingten Verringerung der Oxidation durch
die umgebende Atmosphäre, beträchtlich reduziert.
Um die Führung der beiden Spritzdrähte 9, 10 bis
nahe dem Abschmelzpunkt 11, wo der Lichtbogen 12
entsteht, zu gewährleisten, wird vorzugsweise eine
hochschmelzende Keramikkappe 13 verwendet. Ferner
ist eine Zentrierung der Spritzdrähte 9, 10 mit
Hilfe von auf die Kontaktdüsen 14 einwirkenden
Anstellschrauben 15 möglich.
Die zur Stromübertragung auf die Spritzdrähte 9,
10 benutzten, vorzugsweise aus Kupfer gefertigten,
Kontaktdüsen 14, weisen innen zur verlust- und
verschleißarmen Übertragung des elektrischen
Stroms Stahl- oder Bronzefedern 16 auf. Zudem sind
diese zum Erhöhen der elektrischen Leistungsauf
nahme und zum Erzielen einer geringen Baugröße der
Spritzpistole 1 durch einen weiteren vom Zerstäu
bergas unabhängigen Gasstrom 17, z.B. bestehend
aus Luft, Argon, Stickstoff, innengekühlt. Zur
Steigerung der Gas- und Spritzteilchengeschwindig
keit ist die Lichtbogenspritzpistole zur Vor
wärmung des Zerstäubergases vorzugsweise mit zwei
separat regelbaren elektrischen Wärmetauschern 18
ausgerüstet.
Durch diese Vorwärmung bis rd. 750°C lassen sich
Geschwindigkeitssteigerungen des Zerstäubergases
von mehr als 100% gegenüber herkömmlichen Spritz
pistolen, d.h. bis rd. 800 m/s erzielen. Die bei
den Spritzdrähte 9, 10 werden während des Spritz
vorgangs mit einer vorzugsweise aus vier angetrie
benen Vorschubrollen 19 und vier Leerlaufrollen 20
bestehenden Drahtfördereinrichtung transportiert.
Über Federanstellung 21 der Leerlaufrollen 20 kann
der Anpreßdruck der pneumatisch oder elektrisch
angetriebenen Vorschubrollen 19 stufenlos in Ab
hängigkeit der jeweiligen Duktilität, mechanischen
Stabilität und dem Durchmesser der verwendeten
Drähte eingestellt werden.
Fig. 3 zeigt beispielhaft in schematischer Dar
stellung, wie die elektronische Regelung des
Drahtvorschubs unabhängig für beide Spritzdrähte
9, 10 stufenlos über Servomotoren 22, 23 erfolgt.
In diesem Fall werden als Maß für die Vorschubre
gelung 24 prozeßabhängige Parameter, vorzugsweise
die Lichtbogenspannung, welche ein Maß für die
Länge und/oder geometrische Form des durch das
Zerstäubergas angeblasenen Lichtbogens 12 dar
stellt, über Meßwandler 25 und Analog-Digital-
Umsetzer 26 einem Mikrocomputer mit Speicher 27
zugeführt. Hier werden die Eingangsdaten mit den
durch die Operatoreinheit 28 vorgegebenen Sollwer
ten verglichen. Die sich ergebenden Differenzen
zwischen Soll- und Ist-Werten werden numerisch be
rechnet und zur Korrektur des Drahtvorschubs über
einen Digital-Analog-Umsetzer 29 der Vorschubrege
lung 24 zugeführt.
Hierbei wird z.B. bei positiver Abweichung der
Spannung von dem vorgegebenen Sollwert, d.h. Zu
nahme der Lichtbogenlänge und der Spannung, der
Spritzdraht 9 über die Vorschubregelung 24 mit
Hilfe des Servomotores 22 schneller vorgeschoben,
um den Sollwert der Spannung zu erreichen. Bei
negativer Abweichung der Spannung von dem Sollwert
wird dagegen der Vorschub des Spritzdrahtes 9
verlangsamt bis der Sollwert eingestellt ist.
Demgegenüber bleibt in diesem Beispiel während des
Regelungsvorgangs die Vorschubgeschwindigkeit des
Vorschubmotors 23 für den Spritzdraht 10 konstant.
In gleicher Weise kann die Lage der Kontaktdüsen
14 geregelt werden.
Hierdurch ist es insbesondere möglich, ein Ab
reißen des Lichtbogens 12 von den Spritzdrähten
9, 10 in Höhe des Abschmelzpunktes 11, bei schnel
lem Drahtvorschub zu verhindern und hohe Ab
schmelzleistungen zu erreichen.
Zur weiteren Erläuterung sind Fig. 3 die Regel
kreise 30, 31, 32 zu entnehmen. Diese können, wie
im folgenden dargestellt während der Vornahme der
Beschichtung über die Parametererfassung und die
Prozeßführung in den Arbeitsablauf eingreifen. So
ermöglicht der Regelkreis 30 die Positionierung
der beiden Kontaktdüsen 14 über eine elektromecha
nische Anstellung (in der Zeichnung nicht darge
stellt) in x-y-z-Richtung unabhängig voneinander.
Hierdurch ist es in Ergänzung der Vorschubregelung
24 der Spritzdrähte 9, 10 möglich, die Drahtspit
zen in Höhe des Abschmelzpunktes 11 in einfacher
Weise zu zentrieren und schnell einen stabilen
Lichtbogen 12 zu erreichen. Zudem werden durch
diesen Regelkreis 30 die Temperatur und Druck des
Zerstäubergases unabhängig für beide Hochgeschwin
digkeitsdüsen 4, 5 sowie die Temperatur der innen
gekühlten Kontaktdüsen 14 erfaßt.
Durch den Regelkreis 31 werden neben der Vorschub
geschwindigkeit unabhängig für beide Spritzdrähte
9, 10, der Anpreßdruck der Vorschubrollen 19
sowie der Schlupf zwischen der Vorschubgeschwin
digkeit der Spritzdrähte 9, 10 und der Drehzahl
der Vorschubrollen 19 kontrolliert.
Mit Hilfe des Regelkreises 32 kann die Positio
nierung des zu beschichtenden Werkstücks 33 in
x-y-z-Richtung über Servoantriebe (nicht in der
Zeichnung dargestellt) erfolgen sowie die Tempera
tur des Werkstücks erfaßt werden. Durch negative
oder positive elektrische Polung des Werkstücks 33
gegenüber den Spritzdrähten 9, 10 ist auch, bei
spielsweise durch Kontakt- oder Hochfrequenzzün
dung und Verwendung einer elektronisch regelbaren
Stromquelle 34, die Vorwärmung des Werkstücks 33
oder das Lichtbogenspritzen mittels übertragenen
Lichtbogen 35 möglich.
Fig. 4 zeigt zur weiteren Erläuterung ein Beispiel
der Ausgestaltung einer Hochgeschwindigkeits-Ring
düse 36 mit Blendkappe 37. Hierbei befindet sich
im Gegensatz zu der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Hochgeschwindigkeitsdüse 5 der Ringspalt 38 zum
Austreten des Zerstäubergases aus der Hochge
schwindigkeits-Ringdüse 36 in unmittelbarer Nähe
des Abschmelzpunktes 11, um eine höhere Be
schleunigung und Geschwindigkeit der Spritz
teilchen 2 und eine Einschnürung des Spritz
strahles 3 zu erreichen. Der Ausströmwinkel 39
der Hochgeschwindigkeits-Ringdüse 36 kann ferner,
um stärkere Scherkräfte auf die Spritzteilchen 2
ausüben zu können und hierdurch eine feinere Zer
stäubung zu erreichen, zwischen 3-38° betragen.
Claims (9)
1. Lichtbogenspritzanlage zum Hochleistungsspritzen
von Massiv- und Fülldrähten,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Beschleunigen und
Zerstäuben der Spritzteilchen zwei getrennt regel
bare Düsen verwendet werden, die zwei voneinander
unabhängige Überschallströmungen erzeugen.
2. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Zerstäuben und Be
schleunigen der Spritzteilchen hochkomprimierte
Luft und/oder andere inerte und aktive Gase sowie
hieraus zusammengesetzte Gasmischungen verwendet
werden.
3. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-2,
dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Zer
stäubergas vor Eintritt in die Düsen innerhalb
und/oder außerhalb der Spritzpistole, vorzugsweise
durch elektrisch beheizte Wärmetauscher, vorge
wärmt wird.
4. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Stromübertra
gung eingesetzten Kontaktdüsen innen mit Federn,
z.B. aus Stahl oder Bronze, versehen sind.
5. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktdüsen innen
durch einen vom Zerstäubergas unabhängigen Gas
strom, z.B. Luft, Argon, Stickstoff oder einem
anderem Fluid, wie Wasser, gekühlt sind.
6. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzpistole mit
einer Drahtfördereinrichtung ausgestattet ist, bei
welcher der Anpreßdruck der Vorschubrollen stu
fenlos eingestellt werden kann oder eine Drahtför
dereinrichtung verwendet wird, die außerhalb der
Pistole den Draht in gleicher Weise fördert.
7. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß der pneumatisch oder
elektrisch betriebene Drahtvorschub stufenlos über
Servomotoren unabhängig für beide Drähte und die
Lage der Kontaktdüsen separat für jede Kontaktdüse
geregelt wird.
8. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Maß für die Draht
regelung die Länge und/oder die geometrische Form
des Lichtbogens, ausgedrückt durch die hierdurch
beeinflußte Spannung und/oder den Strom, verwendet
wird.
9. Lichtbogenspritzanlage nach Anspruch 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Vorwärmen des zu
beschichtenden Werkstücks und zum Lichtbogen
spritzen ein übertragener Lichtbogen verwendet
wird.
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DE19893902736 DE3902736A1 (de) | 1989-01-31 | 1989-01-31 | Lichtbogenspritzanlage zum hochleistungsspritzen von massiv- und fuelldraehten |
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DE3902736A1 true DE3902736A1 (de) | 1990-08-02 |
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