DE3901735A1 - Verwendung von pyridin-2-ethern beziehungsweise pyridin-2-thioethern mit einem stickstoffhaltigen cycloaliphatischen ring als antidepressiv wirkende arzneimittel - Google Patents
Verwendung von pyridin-2-ethern beziehungsweise pyridin-2-thioethern mit einem stickstoffhaltigen cycloaliphatischen ring als antidepressiv wirkende arzneimittelInfo
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Description
Die europäische Patentanmeldung 1 49 088 betrifft neue
Pyridin-2-ether beziehungsweise Pyridin-2-thioether
mit einem stickstoffhaltigem cycloaliphatischen Ring.
Für diese Verbindungen wird eine analgetische und blutdrucksenkende
Wirkung angegeben.
Es wurde nun gefunden, daß diese Verbindungen
zusätzlich eine antidepressive Wirkung besitzen.
Für diese antidepressive Wirkung kommen deutlich
höhere Dosierungen in Frage als für die analgetische
und blutdrucksenkende Wirkung.
Die Erfindung betrifft also eine neue erfinderische
Indikation von Verbindungen der Formel I gemäß der
Definition von Anspruch 1.
Bei dieser neuen erfindungsgemäßen Wirkung handelt es
sich um eine antidepressive Wirkung.
Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde,
Verbindungen der Formel I gemäß Patentanspruch 1
als antidepressiv wirkende Wirkstoffe zur Verfügung
zu stellen und diese Wirkstoffe als antidepressiv
wirkende Arzneimittel zu verwenden.
Die folgenden Erläuterungen stellen erfindungswesentliche
Angaben dar:
Die in der Formel I vorkommenden Alkylgruppen, Alkenylgruppen,
Alkinylgruppen, Alkoxygruppen, Alkanoylaminogruppen
oder Alkanoylgruppen können gerade oder verzweigt
sein. Dasselbe gilt auch für Alkyl- und Alkoxygruppen,
falls diese Bestandteil anderer zusammengesetzter Gruppen
sind (zum Beispiel in Form einer Monoalkyl- oder Dialkylaminogruppe,
Alkanoylaminogruppe, Alkoxycarbonylaminogruppe,
Carbalkoxygruppe, Alkylcarbonylgruppe und ähnlichen
Gruppen. Desgleichen kann bei der Bedeutung
Phenyl-C₁-C₆-alkylrest(gruppe) der Alkylteil, falls
dieser aus 2-4 C-Atomen besteht, ebenfalls gerade oder
verzweigt sein. Bei den Halogenatomen handelt es sich
um Chlor, Brom oder Fluor, insbesondere Chlor und Fluor.
Falls R₁ und/oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die
durch Halogenbenzyl substituiert ist, handelt es sich
vorzugsweise um Chlorbenzyl oder Fluorbenzyl, wobei
Chlor beziehungsweise Fluor sich vorzugsweise in
4-Stellung des Phenylrestes befinden.
Die Alkyl- und Alkoxygruppen als solche oder als Bestandteil
von anderen zusammengesetzten Gruppen bestehen insbesondere
aus 1-4 C-Atomen, vorzugsweise 1 oder 2 C-Atomen.
Die Alkenylgruppen beziehungsweise Alkinylgruppen bestehen
vorzugsweise aus 3 oder 4 C-Atomen. Alkanoylgruppen oder
Alkanoylaminogruppen bestehen insbesondere aus 2-4,
vorzugsweise 2-3 C-Atomen. Der Alkylteil des Phenyl-
C₁-C₄-alkylrestes(gruppe) besteht insbesondere aus
1-3, vorzugsweise 1 oder 2 C-Atomen. Die C₃-C₇-Cycloalkylgruppe
besteht insbesondere aus 5 bis 6 C-Atomen,
die C₅-C₇-Cycloalkenylgruppe insbesondere aus 5 bis
6 C-Atomen. Die C₂-C₄-Alkylendioxygruppe besteht insbesondere
aus 2 bis 3 C-Atomen. Die Gruppe
bildet insbesondere einen 5-, 6- oder 7-Ring.
Beispiele hierfür sind: Piperidinring (Piperidyl-(4)-,
Piperidyl-(3)- oder Piperidyl-(2)-ring), Homopiperidinring
(zum Beispiel Homopiperidyl-(4)-ring), Pyrrolidinring
(Pyrrolidyl-(2)- oder Pyrrolidyl-(3)-ring).
Als Chinuclidinring kommt vorzugsweise der Chinuclidyl-(3)-rest,
als Tropanylring der Tropanyl-(3)-rest in
Frage.
X bedeutet vorzugsweise Schwefel.
Besonders wichtig sind solche Verbindungen der Formel I, worin X Schwefel, einer der Reste R₁ beziehungsweise R₂ Wasserstoff, der gesättigte stickstoffhaltige Ring ein Piperidylrest ist, der direkt mit dem Schwefelatom verbunden ist (Alk=0 C-Atome, das heißt Alk entfällt) und R₃ Wasserstoff, eine C₃-C₆-Alkenylgruppe (gerade oder verzweigt) oder eine gerade oder verzweigte C₁-C₆-Alkylgruppe, die am endständigen C-Atom auch 2 C₁-C₄-Alkoxygruppen oder eine C₂-C₄-Alkylendioxygruppe enthalten kann, darstellt. Hierbei entfällt der Pyridinring vorzugsweise einen Substituenten entsprechend den angegebenen Bedeutungen für R₁/R₂, vorzugsweise ist dieser Substituent ein Halogenatom (beispielsweise Chlor), welches sich insbesondere in 6-Stellung des Pyridinringes befindet. Falls Alk vorhanden ist, besteht diese Gruppe insbesondere aus 1 oder 2 C-Atomen.
Besonders wichtig sind solche Verbindungen der Formel I, worin X Schwefel, einer der Reste R₁ beziehungsweise R₂ Wasserstoff, der gesättigte stickstoffhaltige Ring ein Piperidylrest ist, der direkt mit dem Schwefelatom verbunden ist (Alk=0 C-Atome, das heißt Alk entfällt) und R₃ Wasserstoff, eine C₃-C₆-Alkenylgruppe (gerade oder verzweigt) oder eine gerade oder verzweigte C₁-C₆-Alkylgruppe, die am endständigen C-Atom auch 2 C₁-C₄-Alkoxygruppen oder eine C₂-C₄-Alkylendioxygruppe enthalten kann, darstellt. Hierbei entfällt der Pyridinring vorzugsweise einen Substituenten entsprechend den angegebenen Bedeutungen für R₁/R₂, vorzugsweise ist dieser Substituent ein Halogenatom (beispielsweise Chlor), welches sich insbesondere in 6-Stellung des Pyridinringes befindet. Falls Alk vorhanden ist, besteht diese Gruppe insbesondere aus 1 oder 2 C-Atomen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I
zeigen zum Beispiel im Schwimm-Test nach Porsolt
eine gute dosisabhängige antidepressive Wirkung.
Der Schwimm-Test an der Ratte erfolgt in Anlehnung
an die Methode von Porsolt (Porsolt, R. D., A. Bertin
and M. Ialfre, 1977, Behavioral despair in mice, Arch.
Intern. Pharmacodyn. Ther. 229, 327): Hierzu werden Ratten
einzeln in einen mit Wasser gefüllten Plastikbehälter
gesetzt. Die Höhe des Behälters ist 30 cm, die Länge
beträgt 35 cm und die Breite 20 cm. Das Wasser hat
eine Temperatur von 25°C und die Tiefe ist 20 cm.
Die Schwimmaktivitäts- beziehungsweise die Immobilisationsphasen
der Tiere werden mit Hilfe eines motor
activity meters über 15 Minuten in einem Abstand von
1 Minute (Impulse/Min.) registriert. Im Normalfall
(das heißt ohne Antidepressivum) machen die Tiere
nur für kurze Zeit Schwimmbewegungen und lassen sich
dann treiben. Die Zunahme der Aktivitäts- beziehungsweise
Abnahme der Immobilisationsphasen (die Tiere
schwimmen nicht, sondern lassen sich treiben) gilt
als Maß für die antidepressive Wirkung einer Substanz.
Die antidepressive Wirkung wird als Wirkung in %
für eine bestimmte Dosis antidepressive Wirksubstanz
angegeben bezogen auf eine Kontrollgruppe, die keine
Wirksubstanz bekommen hat.
Beispielsweise wird bei oben genannter Versuchsmethode
im Falle der Verbindung 6-Chlor-2-piperidyl-(4)-thiopyridin
(Anpirtolin) bei einer Dosis von 6 mg/kg Körpergewicht
Ratte (intraperitoneale Applikation) eine
Wirkung von 50% erhalten.
Die niedrigste, bereits wirksame Dosis in dem oben
angegebenen Tierversuch liegt beispielsweise zwischen
5-40 mg/kg oral (für Anpirtolin bei 20 mg/kg) und
0,1-1 mg/kg intravenös (für Anpirtolin bei 0,5 mg/kg)
5-40 mg/kg oral (für Anpirtolin bei 20 mg/kg) und
0,1-1 mg/kg intravenös (für Anpirtolin bei 0,5 mg/kg)
Als allgemeiner Dosisbereich für die antidepressive
Wirkung (Tierversuch wie oben) kommt beispielsweise
in Frage:
5-200 mg/kg oral, insbesondere 10 bis 100 mg
0,1-20 mg/kg intravenös, insbesondere 1 bis 5 mg
5-200 mg/kg oral, insbesondere 10 bis 100 mg
0,1-20 mg/kg intravenös, insbesondere 1 bis 5 mg
Diese Wirkungsrichtung ist mit der Verbindung des
bekannten Arzneimittelwirkstoffs Imipramin vergleichbar,
jedoch ist die antidepressive Wirkung der Verbindungen
der Formel I stärker (zum Beispiel um den Faktor 5)
und länger anhaltend.
Indikationen für die die neue Verwendung der Verbindungen
der Formel I in Betracht kommt: Depression
jeglicher Art, vor allem solche, wo Stimmungsaufhellung
erforderlich ist.
Die pharmazeutischen Zubereitungen für die Anwendung
als Antidepressiva enthalten beispielsweise zwischen
1 bis 200 mg, vorzugsweise 10 bis 100 mg, insbesondere
20 bis 50 mg der erfindungsgemäßen aktiven Komponente.
Die Verabreichung kann beispielsweise in Form von
Tabletten, Kapseln, Pillen, Dragees, Zäpfchen, Salben,
Gelees, Cremes, Puder, Stäubepulver, Aerosolen oder in
flüssiger Form erfolgen. Als flüssige Anwendungsformen
kommen zum Beispiel in Frage: ölige oder alkoholische
beziehungsweise wäßrige Lösungen sowie Suspensionen und
Emulsionen. Bevorzugte Anwendungsformen sind Tabletten,
die zwischen 20 und 100 mg oder Lösungen, die zwischen
0,1 bis 10 Gewichtsprozent an aktiver Substanz enthalten.
Die Einzeldosis der erfindungsgemäßen aktiven
Komponenten kann beispielsweise liegen.
- a) bei oralen Arzneiformen zwischen 10 und 200 mg
- b) bei parenteralen Arzneiformen (zum Beispiel intravenös, intramuskulär) zwischen 1 und 10 mg.
Beispielsweise können 3mal täglich 1 bis 3 Tabletten
mit einem Gehalt von 20 bis 100 mg wirksamer Substanz
oder zum Beispiel bei intravenöser Injektion 1 bis 3mal
täglich eine Ampulle von 1 bis 10 ml Inhalt mit
1 bis 5 mg Substanz empfohlen werden. Bei oraler
Verabreichung ist die minimale tägliche Dosis beispielsweise
60 mg; die maximale tägliche Dosis bei oraler
Verabreichung soll im allgemeinen nicht über 600 mg liegen.
Die akute Toxizität der erfindungsgemäßen Verbindungen
an der Maus (ausgedrückt durch die LD 50 mg/kg; Methode
nach Miller und Tainter: Proc. Soc. Exper. Biol. a. Med.
57 (1944) 261) liegt beispielsweise bei oraler Applikation
zwischen 70 und 200 mg/kg (beziehungsweise
oberhalb 80, vorzugsweise oberhalb 140 mg/kg).
Die Arzneimittel können in der Humanmedizin, der
Veterinärmedizin sowie in der Landwirtschaft allein
oder im Gemisch mit anderen pharmakologisch aktiven
Stoffen verwendet werden.
- (Die angegebenen Dosen sind jeweils bezogen auf die freie Base) -
- (Die angegebenen Dosen sind jeweils bezogen auf die freie Base) -
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I gemäß
Anspruch 1 sind zur Herstellung pharmazeutischer
Zusammensetzungen und Zubereitungen geeignet. Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen beziehungsweise
Arzneimittel enthalten als Wirkstoff einen oder
mehrere der erfindungsgemäßen Verbindungen dieser
Formel I, gegebenenfalls in Mischung mit anderen
pharmakologisch beziehungsweise pharmazeutisch
wirksamen Stoffen. Die Herstellung der Arzneimittel
erfolgt in bekannter Weise, wobei die bekannten und
üblichen pharmazeutischen Hilfsstoffe sowie sonstige
übliche Träger und Verdünnungsmittel verwendet werden
können.
Als derartige Träger- und Hilfsstoffe kommen zum
Beispiel solche Stoffe in Frage, die in folgenden
Literaturstellen als Hilfsstoffe für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete empfohlen beziehungsweise
angegeben sind: Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie, Band 4 (1953), Seite 1 bis 39;
Journal of Pharmaceutical Sciences, Band 52 (1963),
Seite 918 u. ff.; H. V. Czetsch-Lindenwald, Hilfsstoffe
für Pharmazie und angrenzende Gebiete; Pharm. Ind.,
Heft 2, 1961, Seite 72 u. ff.; Dr. H. P. Fiedler,
Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie, Kosmetik und
angrenzende Gebiete, Cantor KG. Aulendorf in Württemberg
1971.
Die pharmazeutische und galenische Handhabung der
erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I erfolgt
nach den üblichen Standardmethoden. Beispielsweise
werden Wirkstoffe und Hilfs- bzw. Trägerstoffe
durch Rühren oder Homogenisieren (zum Beispiel mittels
üblicher Mischgeräte) gut vermischt, wobei im allgemeinen
bei Temperaturen zwischen 20 und 80°C, vorzugsweise
20 bis 50°C, insbesondere bei Raumtemperatur gearbeitet
wird. Im übrigen wird auf das folgende Standardwerk
verwiesen: Sucker, Fuchs, Speiser, Pharmazeutische
Technologie, Thieme-Verlag Stuttgart, 1978.
Die erfindungsgemäßen antidepressiv wirkenden Arzneimittel
können für orale Applikation bevorzugt 10 bis 200 mg,
vorzugsweise 20 bis 100 mg an Wirkstoffen der Formel I,
für parenterale Applikation bevorzugt 1 bis 10 mg,
beispielsweise 2 bis 5 mg enthalten. Aber auch 6 bis 10 mg
pro Zubereitung kommen für die parenterale Anwendung in
Frage.
Hierbei kann es sich bei den zuvor angegebenen Mengen
an Wirkstoff I um die Menge der einzelnen Verbindung der
Formel I gemäß Anspruch 1 handeln, oder es handelt sich
um die Gesamtmenge aus mehreren Einzelverbindungen der
Formel I.
2,5 g Anpirtolinhydrochlorid werden zusammen mit 15,8 g
Natriumchlorid in 1,8 Liter Wasser für Injektionszwecke
kalt gelöst. Die Lösung wird durch Zugabe von Natronlauge
0,1 N auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt. Danach
wird die erhaltene Lösung mit Wasser für Injektionszwecke
auf 2 Liter aufgefüllt und 20 Minuten lang mit Stickstoff
begast. Die Lösung wird anschließend über ein Menbranfilter
der Porenweite 0,2 µm mit Glasfaservorfilter filtriert
und zu 2,2 ml in 2 ml-Ampullen abgefüllt, wobei gleichzeitig
mit Stickstoff begast wird.
Die Ampullen werden 15 Minuten lang bei 121°C autoklaviert.
2 ml Injektionslösung enthalten 2,5 mg Anpirtolinhydrochlorid.
400 g Anpirtolinhydrochlorid werden mit 880 g Lactose
und 700 g mikrokristalliner Cellulose sowie anschließend
mit 20 g Magnesiumstearat gemischt. Die Mischung wird
zu jeweils 100 mg in Hartgelatinekapseln der Größe 3
gefüllt.
Eine Kapsel enthält 20 mg Anpirtolinhydrochlorid.
Claims (11)
1. Verwendung von Wirkstoffen der Formel
worin die Reste R₁ und R₂ gleich oder verschieden
sind und Wasserstoff, Halogenatome, eine Trifluormethylgruppe,
eine Cyanogruppe, eine Nitrogruppe,
eine Aminogruppe, eine Mono-C₁-C₆-alkylaminogruppe,
eine Di-C₁-C₆-alkylaminogruppe, eine Aminogruppe,
die durch einen Halogenbenzylrest oder einen
Phenyl-C₁-C₄-alkylrest substituiert ist,
eine C₁-C₆-Alkanoylaminogruppe,
eine C₁-C₆-Alkoxycarbonylaminogruppe, eine
gegebenenfalls durch einen Phenylrest substituierte
C₁-C₆-Alkylgruppe, eine Phenylgruppe, eine Hydroxygruppe,
eine C₁-C₆-Alkoxygruppe, eine Phenoxygruppe,
eine Carboxygruppe, eine Carb-C₁-C₆-alkoxygruppe
oder eine gegebenenfalls durch eine oder zwei C₁-C₆-
Alkylgruppen substituierte Carbamoylgruppe bedeuten,
der Rest R₃ Wasserstoff, eine C₁-C₆-Alkylgruppe,
eine C₃-C₆-Alkenylgruppe, eine C₃-C₆-Alkinylgruppe,
eine C₃-C₇-Cycloalkylgruppe, eine C₅-C₇-
Cycloalkenylgruppe, eine Phenyl-C₁-C₄-alkylgruppe,
eine Carb-C₁-C₆-alkoxygruppe, eine gegebenenfalls
durch einen C₃-C₆-Cycloalkylrest substituierte
C₂-C₆-Alkanoylgruppe oder eine C₁-C₄-Alkylgruppe
ist, die am selben C-Atom zwei C₁-C₆-Alkoxygruppen
oder eine C₂-C₄-Alkylendioxygruppe enthält oder
worin R₃ eine C₁-C₆-Alkylgruppe bedeutet, die ein-
oder zweifach durch C₃-C₇-Cycloalkylgruppen,
Hydroxygruppen, C₁-C₆-Alkoxygruppen, Halogenatome,
Sulfogruppen (-SO₃H), Aminogruppen, C₁-C₆-Alkylaminogruppen,
Di-C₁-C₆-alkylaminogruppen, C₁-C₆-
Alkylcarbonylgruppen, C₃-C₇-Cycloalkylcarbonylgruppen,
Carb-C₁-C₆-alkoxygruppen oder Benzoylgruppen
substituiert ist, X Sauerstoff, Schwefel,
SO oder SO₂ bedeutet, Alk Alkylen mit 0-4 C-Atomen
ist und n und m gleich oder verschieden sind und
die Zahlen 1-3 annehmen können, wobei n auch 0
sein kann, wenn Alk Alkylen mit mindestens einem
Kohlenstoffatom ist und m für diesen Fall die
Zahlen 2-6 annimmt und wobei die Gruppierung
auch den Chinuclidylrest oder den Tropanylrest
darstellen kann, deren Pyridin-N-oxiden und
deren pharmazeutisch verwendbaren Salzen für die
Herstellung von Arzneimitteln zur Bekämpfung
von Depressionen.
2. Verwendung von Wirkstoffen als antidepressiv
wirkende Arzneimittel gemäß Anspruch 1, worin
R₁ Wasserstoff, Amino oder C₂-C₆-Alkanoyl-amino,
R₂ Chlor, Brom, Fluor, C₁-C₄-Alkyl oder C₁-C₄-
Alkoxy, X Schwefel und R₃ Wasserstoff, C₃-C₆-
Alkenyl oder C₁-C₆-Alkyl, welches auch ein
Halogenatom, eine Methylendioxygruppe oder eine
oder zwei Hydroxygruppen enthalten kann, bedeutet,
und worin der basisch gesättigte Ring
einen Pyrrolidylrest, einen Piperidylrest oder
einen Homopiperidylrest darstellt, welcher jeweils
am N-Atom den Rest R₃ enthält.
3. Verwendung von Wirkstoffen als antidepressiv
wirkende Arzneimittel gemäß Anspruch 1, worin
R₁ Wasserstoff, R₂ Chlor, Brom oder Fluor,
X Schwefel und R₃ Wasserstoff oder eine C₁-C₆-
Alkylgruppe bedeutet, und der basische Ring
einen Pyrrolidylrest, einen Piperidylrest oder
einen Homopiperidylrest darstellt, welcher
jeweils am N-Atom den Rest R₃ enthält.
4. Antidepressiv wirkendes Arzneimittel nach einem
oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es den Wirkstoff beziehungsweise die Wirkstoffe
gemäß der Formel I zusammen mit üblichen pharmazeutischen
Trägern, Hilfsstoffen und/oder Verdünnungsmitteln
enthält.
5. Antidepressiv wirkendes Arzneimittel nach einem
oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirkstoff gemäß der Formel I in einer Menge
von 1-200 mg vorliegt und gegebenenfalls weitere
übliche pharmazeutische Trägerstoffe, Hilfsstoffe
und/oder Verdünnungsmittel vorhanden sind.
6. Antidepressiv wirkende Arzneimittel nach Anspruch 4
oder 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt von
mindestens einer Verbindung der Formel I gemäß
Anspruch 1, wobei der Gesamtwirkstoffgehalt an
Wirkstoff für orale Applikation mindestens 10 mg
und für parenterale Applikation mindestens 1 mg
beträgt.
7. Verfahren zur Herstellung eines antidepressiv
wirkenden Mittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Verbindung der Formel I,
worin die Symbole R₁, R₂, R₃, Alk, n und m die
angegebenen Bedeutungen haben oder
deren pharmazeutisch verwendbare Salze,
zusammen mit üblichen Träger- und/oder Verdünnungs-
beziehungsweise Hilfsstoffen bei Temperaturen
zwischen 0 und 120°C, vorzugsweise 20 und 80°C
vermischt beziehungsweise homogenisiert und
gegebenenfalls die so erhaltene Mischung zur
Herstellung von Zubereitungen, die in der Dosierungseinheit
10 bis 200 mg Wirkstoff für orale Applikation
und 1 bis 20 mg Wirkstoff für parenterale Applikation
enthalten, in Hohlzellen entsprechender Größe ausgießt
oder in Kapseln entsprechender Größe abfüllt oder
granuliert und dann gegebenenfalls unter Zusatz von
weiteren üblichen Hilfsstoffen zu Tabletten verpreßt,
oder in Kapseln abfüllt.
8. Verfahren zur Herstellung eines antidepressiv
wirkenden Mittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Verbindung der Formel I
oder deren Salz mit einer physiologisch
unbedenklichen Säure mit einem oder mehreren der
folgenden Stoffe: Stärke, Cellulose, Lactose,
Formalin-Casein, modifizierte Stärke,
Magnesiumstearat, Calciumhydrogenphosphat,
hochdisperse Kieselsäure, Talkum, Phenoxyethanol
vermischt, die erhaltene Mischung gegebenenfalls
mit einer wäßrigen Lösung, die als Bestandteil
mindestens Gelatine, Stärke, Polyvinylpyrrolidon,
Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymerisat und/oder
Polyoxyethylensorbitanmonooleat enthält,
granuliert, das Granulat gegebenenfalls mit einem
oder mehreren der oben genannten Hilfsstoffe
homogenisiert, und diese Mischung zu Tabletten
verpreßt oder in Kapseln abfüllt, wobei die
Tabletten oder Kapseln in der Dosierungseinheit
jeweils 10 bis 200 mg Wirkstoff enthalten.
9. Verfahren zur Herstellung eines antidepressiv
wirkenden Mittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Verbindung der Formel I
oder deren Salz mit einer physiologisch
unbedenklichen Säure mit Sojalecithin sowie
gegebenenfalls 0,1-0,5 Gewichtsteilen
Phenoxyethanol (bezogen auf einen Gewichtsteil
Wirkstoff I) bei Temperaturen zwischen 33-37°C in
geschmolzenem Hartfett suspendiert und
homogenisiert und anschließend die Mischung in
Hohlzellen ausgießt, wobei die Dosierungseinheit 10
bis 200 mg Wirkstoff enthält.
10. Verfahren zur Herstellung eines antidepressiv
wirkenden Mittels, dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Verbindung der Formel I
oder deren Salz mit einer physiologisch
unbedenklichen Säure bei einer Temperatur zwischen
50 bis 120°C, gegebenenfalls in Gegenwart eines
oder mehrerer Emulgatoren und/oder 0,1-0,5
Gewichtsteilen Phenoxyethanol (bezogen auf 1
Gewichtsteil Wirkstoff I) mit mindestens einem der
folgenden Stoffe homogenisiert: Paraffin, Vaseline,
aliphatischer Alkohol mit 12 bis 25 C-Atomen,
Sorbitanmonopalmitat, aliphatische Monocarbonsäure
mit 15 bis 20 C-Atomen, Polyoxyethylenpolyolfettsäureester,
und gegebenenfalls unter Zusatz eines
mehrwertigen niederen aliphatischen Alkohols
emulgiert.
11. Verfahren zur Herstellung eines antidepressiv
wirkenden Mittels (Lösung), dadurch gekennzeichnet,
daß man mindestens eine Verbindung der Formel I
oder deren Salz mit einer physiologisch
unbedenklichen Säure gegebenenfalls in Gegenwart
von 0,1-0,5 Gewichtsteilen Phenoxyethanol
(bezogen auf einen Gewichtsteil Wirkstoff I)
und/oder Natriumchlorid sowie gegebenenfalls in
Anwesenheit eines Emulgators, bei Temperaturen
zwischen 30-100°C in Wasser, physiologisch
unbedenklichen Alkoholen oder Ölen oder Mischungen
hiervon auflöst, und gegebenenfalls die so
erhaltene Lösung mit soviel Wasser, Alkohol oder
Pflanzenöl auffüllt, daß die Endlösung oder
Endsuspension 0,1-10 Gewichtsprozent an
Wirkstoff I enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893901735 DE3901735A1 (de) | 1988-02-03 | 1989-01-21 | Verwendung von pyridin-2-ethern beziehungsweise pyridin-2-thioethern mit einem stickstoffhaltigen cycloaliphatischen ring als antidepressiv wirkende arzneimittel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3803135 | 1988-02-03 | ||
DE19893901735 DE3901735A1 (de) | 1988-02-03 | 1989-01-21 | Verwendung von pyridin-2-ethern beziehungsweise pyridin-2-thioethern mit einem stickstoffhaltigen cycloaliphatischen ring als antidepressiv wirkende arzneimittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3901735A1 true DE3901735A1 (de) | 1989-08-17 |
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ID=25864509
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893901735 Withdrawn DE3901735A1 (de) | 1988-02-03 | 1989-01-21 | Verwendung von pyridin-2-ethern beziehungsweise pyridin-2-thioethern mit einem stickstoffhaltigen cycloaliphatischen ring als antidepressiv wirkende arzneimittel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3901735A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005047247A1 (en) * | 2003-11-10 | 2005-05-26 | Merck Sharp & Dohme Limited | Novel1,3-disubstituted azetidine derivatives for use as 5ht2a receptor ligands |
-
1989
- 1989-01-21 DE DE19893901735 patent/DE3901735A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005047247A1 (en) * | 2003-11-10 | 2005-05-26 | Merck Sharp & Dohme Limited | Novel1,3-disubstituted azetidine derivatives for use as 5ht2a receptor ligands |
WO2005047246A1 (en) * | 2003-11-10 | 2005-05-26 | Merck Sharp & Dohme Limited | Novel 1, 3-disubstituted azetidine deivatives for use as 5ht2a receptor ligands |
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