DE3900964A1 - Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten - Google Patents
Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthaltenInfo
- Publication number
- DE3900964A1 DE3900964A1 DE3900964A DE3900964A DE3900964A1 DE 3900964 A1 DE3900964 A1 DE 3900964A1 DE 3900964 A DE3900964 A DE 3900964A DE 3900964 A DE3900964 A DE 3900964A DE 3900964 A1 DE3900964 A1 DE 3900964A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- alkyl
- substituted
- halogen
- hydroxy
- compounds
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D473/00—Heterocyclic compounds containing purine ring systems
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H19/00—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
Description
Die Erfindung betrifft substituierte 2′,3′-Didesoxy-2′,3′-
didehydropurin-Nukleoside, Verfahren zu deren Herstellung
sowie Arzneimittel, die diese Verbindungen enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Nukleoside der
allgemeinen Formel I
in der
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen (z. B. Chlor); C₁-C₆ Alkoxy (z. B. Propyloxy oder Isopropyloxy), das durch C₃-C₆ Cycloalkyl (z. B. Cyclopropylmethoxy) substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy (z. B. Cyclobutyloxy oder Cyclopentyloxy); Aryloxy (z. B. Phenyloxy), Aralkyl (z. B. Benzyl) oder Aralkyloxy (z. B. Benzyloxy), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C1-C₆ Alkylthio; Arylthio (z. B. Phenylthio) oder Aralkylthio (z. B. Benzylthio), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet, oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoffatom und/oder ein Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇-Kohlenstoffatomen (z. B. Piperidino, Pyrrolidino oder Fural) und der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy-, C₁-C₆ Alkyl- (z. B. Methyl), Halogen-, C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste (z. B. Benzyl-thio), die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆-Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen tragen, substituiert sein dürfen, bedeutet, oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder C-substituiert mit Nitro sein darf, bedeutet, oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl oder Ethyl), C₁-C₆ Alkoxy (z. B. Methoxy), Hydroxy-C₁-C₆ Alkyl (z. B. Hydroxyethyl) und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl (z. B. Cyclopropyl oder Cyclopentyl); Aryl (z. B. Phenyl) oder Aralkyl (z. B. Benzyl), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein darf, oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆ Alkyl- (z. B. Dimethyl-allyl) oder C₁-C₆ Alkoxygruppen (z. B. Methoxyallyl) substituiert sein kann;
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl (z. B. Acetyl) oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere und deren physiologisch verträglichen Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltenen Arzneimittel.
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen (z. B. Chlor); C₁-C₆ Alkoxy (z. B. Propyloxy oder Isopropyloxy), das durch C₃-C₆ Cycloalkyl (z. B. Cyclopropylmethoxy) substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy (z. B. Cyclobutyloxy oder Cyclopentyloxy); Aryloxy (z. B. Phenyloxy), Aralkyl (z. B. Benzyl) oder Aralkyloxy (z. B. Benzyloxy), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C1-C₆ Alkylthio; Arylthio (z. B. Phenylthio) oder Aralkylthio (z. B. Benzylthio), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet, oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoffatom und/oder ein Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇-Kohlenstoffatomen (z. B. Piperidino, Pyrrolidino oder Fural) und der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy-, C₁-C₆ Alkyl- (z. B. Methyl), Halogen-, C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste (z. B. Benzyl-thio), die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆-Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen tragen, substituiert sein dürfen, bedeutet, oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder C-substituiert mit Nitro sein darf, bedeutet, oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl oder Ethyl), C₁-C₆ Alkoxy (z. B. Methoxy), Hydroxy-C₁-C₆ Alkyl (z. B. Hydroxyethyl) und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl (z. B. Cyclopropyl oder Cyclopentyl); Aryl (z. B. Phenyl) oder Aralkyl (z. B. Benzyl), deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl (z. B. Methyl) oder Halogen substituiert sein darf, oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆ Alkyl- (z. B. Dimethyl-allyl) oder C₁-C₆ Alkoxygruppen (z. B. Methoxyallyl) substituiert sein kann;
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl (z. B. Acetyl) oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere und deren physiologisch verträglichen Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltenen Arzneimittel.
Da die Verbindungen der allgemeinen Formel I asymmetrische
Kohlenstoffatome enthalten, sind auch Gegenstand
der Erfindung die optisch aktiven Formen und racemischen
Gemische dieser Verbindungen.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung weisen wertvolle
pharmakologische Eigenschaften auf. Insbesondere
eignen sie sich zur Therapie und Prophylaxe von Infektionen,
die durch DNA-Viren wie z. B. das Herpes-Simplex-Virus,
das Zytomegalie-Virus, Papova-Viren, das Varicella-Zoster-Virus
oder Epstein-Barr-Virus oder RNA-Viren wie
Toga-Viren oder insbesondere Retroviren wie die
Onko-Viren HTLV-I und II, sowie die Lentiviren Visna und
Humanes-Immunschwäche-Virus HIV-1 und 2, verursacht werden.
Besonders geeignet erscheinen die Verbindungen der Formel
I zur Behandlung der klinischen Manifestationen der retroviralen
HIV-Infektion beim Menschen, wie der anhaltenden,
generalisierten Lymphadenopathie (PGL), dem fortgeschrittenen
Stadium des AIDS-verwandten Komplex (ARC) und
dem klinischen Vollbild von AIDS.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Verbindungen
der allgemeinen Formel I die Vermehrung von DNA- bzw.
RNA-Viren auf der Stufe der virusspezifischen DNA- bzw.
RNA-Transkription hemmen. Die Substanzen können speziell
über die Inhibierung des Enzyms Reverse Transkriptase die
Vermehrung von Retroviren beeinflussen (vgl. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 83, 1911, 1986 bzw. Nature 325, 773 1987).
Von besonderem therapeutischen Interesse ist die Hemmwirkung
auf das HIV-Virus, dem Verursacher der
Immunschwäche-Erkrankung AIDS. Zur Behandlung von AIDS ist
heute nur 3′-Azido-3′-desoxythymidin (DOS 3608606) bei
AIDS Patienten zugelassen. Jedoch machen toxische Nebenwirkungen
des 3′-Azido-3′-desoxythymidins auf das
Knochenmark bei etwa 50% der behandelten Patienten
Bluttransfusionen erforderlich. Die Verbindungen der allgemeinen
Formel I besitzen diese Nachteile nicht. Sie
wirken antiviral, ohne in pharmakologisch relevanten Dosen
cytotoxisch zu sein.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung und ihre
pharmazeutischen Zubereitungen können auch in Kombination
mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung und Prophylaxe
der oben genannten Infektionen eingesetzt werden. Beispiele
dieser weiteren Arzneimittel beinhalten Mittel, die
zur Behandlung und Prophylaxe von HIV-Infektionen oder
diese Krankheit begleitende Erkrankungen einsetzbar sind
wie 3′-Azido-3′-desoxythymidin, 2′,3′-Didesoxynukleoside
wie z. B. 2′,3′-Didesoxycytidin, 2′,3′-Didesoxyadenosin
und 2′,3′-Didesoxyinosin, acyclische Nukleoside (z. B.
Acyclovir), Interferone wie z. B. A-Interferon, renale
Ausscheidungs-Inhibitoren wie z. B. Probenicid, Nukleosid-
Transport-Inhibitoren wie z. B. Dipyridamol, als auch
Immunmodulatoren wie z. B. Interleukin II oder
Stimulierungs-Faktoren wie z. B. der Granulocyten-Makrophagen-
Kolonie Faktor. Die Verbindungen der
vorliegenden Erfindung und das andere Arzneimittel können
jeweils einzeln, gleichzeitig gegebenenfalls in einer
einzigen oder zwei getrennten Formulierungen oder zu
unterschiedlichen Zeiten verabreicht werden, so daß ein
synergistischer Effekt erreicht wird.
Einige Verbindungen ähnlich der allgemeinen Formel I, die
von der vorliegenden Erfindung nicht umfaßt werden, sind
als Arzneimittel bekannt. So sind aus der EP 02 86 425
Purin-9-β-D-2′,3′-didesoxyribofuranoside bekannt, die zur
Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt werden können.
Ebenso beschreiben Mitsuya et al. (Proc. Nat. Acad. Sci.
USA 82, 7092, 1985), Balzarini et al. (Mol. Pharm. 32,
162, 1987) und DeClercq et al. (Biochem. Pharm. 37, 1317,
1988) 9-β-D-2′,3′-didesoxy-2′,3′didehydroribofuranosid-
Derivate des Adenins, 2,6-Diaminopurins und des 7-Deazaadenins
mit einer positiven Wirkung gegen das HIV-Virus in
vitro. Weitere Desazapurin-Nukleoside sind in der EP
02 86 028 zur Nukleinsäure-Sequenzierung und als antivirale
Mittel beschrieben.
Als mögliche Salze der Verbindungen der allgemeinen Formel
I kommen vor allem Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze
der Phosphatgruppen in Frage. Als Alkalisalze sind
Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze bevorzugt. Als Erdalkalisalze
kommen insbesondere Magnesium- und Calciumsalze in
Frage. Unter Ammoniumsalzen werden erfindungsgemäß Salze
verstanden, die das Ammoniumion enthalten, das bis zu
vierfach durch Alkylreste mit 1-4 Kohlenstoffatomen
und/oder Aralkylreste, bevorzugt Benzylreste, substituiert
sein kann. Die Substituenten können hierbei gleich oder
verschieden sein.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I können basische
Gruppen, insbesondere Amino-Gruppen enthalten, die mit
geeigneten Säuren in Säureadditionssalze übergeführt
werden können. Als Säuren kommen hierfür beispielsweise
in Betracht: Salzsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure,
Zitronensäure, Milchsäure, Maleinsäure oder Methansulfonsäure.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind neue Verbindungen.
Sie können in Analogie zu bekannten, verwandten
Verbindungen (Robins, Hansske THL 25, 367, 1984 und hierin
zitierte Literatur) hergestellt werden. Als besonders
zweckmäßig hat sich zur Herstellung der Verbindungen der
allgemeinen Formel I ein Verfahren erwiesen, bei dem man
eine Verbindung der allgemeinen
Formel II
in der R₁, R₂ und R₃ die angegebene Bedeutung haben, mit
einer Verbindung der allgemeinen Formel III
in der X Halogen wie Fluor, Chlor, Brom oder Jod bedeutet,
zu einem Gemisch der Isomeren IVa, b und Va, b
in der R₁, R₂, R₃, R₄ und X die angegebene Bedeutung
haben, umsetzt, und anschließend das Gemisch der Isomeren
IVa, b und Va, b mit einem Reduktionsmittel wie z. B.
dem Zink/Kupfer Paar oder ähnlichen Reduktionsmitteln
reduziert und aus dem erhaltenen Rohprodukt nach
Abspaltung der Schutzgruppe aus den Verbindungen IVb und
Vb mit Ammoniak die Verbindungen der allgemeinen Formel I
erhält.
Neben diesem Verfahren sind in der Literatur weitere Verfahren
zur Didesoxygenierung und gleichzeitigen Einführung
der Doppelbindung beschrieben (vgl. Jain et al. JOC 39,
30, 1974, Robins et al. JACS 98, 8204 und 8213, 1976,
Adachi et al. JOC 44, 1404, 1979, Mengel et al. THL 4203,
1977, Classon et al. Acta Chem. Scand. B 36, 251, 1982).
Weiterhin können Verbindungen der allgemeinen Formel I aus
entsprechenden 2′-Desoxyribosen nach bekannten Verfahren
(vgl. Horwitz et al JACS 86, 1896, 1964, McCarthy et al.
JACS 88, 1549, 1966, Samukov et al. Biorg. Khim. 9, 52,
1982) der Monodesoxygenierung unter gleichzeitiger Einführung
der Doppelbindung hergestellt werden. Ein weiterer
Weg zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel
I ist die Umsetzung einer 2′,3′-Didesoxy-2′,3′-didehydroribose
mit einem entsprechend substituierten Purinderivat
wie sie einem Fachmann aus der Literatur (vgl.
z. B. EP 02 86 028) bekannt sind.
Zur Herstellung von Arzneimitteln werden die Substanzen
der allgemeinen Formel I in an sich bekannter Weise mit
geeigneten pharmazeutischen Trägersubstanzen, Aroma-,
Geschmacks- und Farbstoffen gemischt und beispielsweise
als Tabletten oder Dragees ausgeformt oder unter Zugabe
entsprechender Hilfsstoffe in Wasser oder Öl, wie z. B.
Olivenöl, suspendiert oder gelöst. Die erfindungsgemäßen
neuen Substanzen der allgemeinen Formel I und ihre Salze
können in flüssiger oder fester Form enteral oder
parenteral appliziert werden. Als Injektionsmedium kommt
vorzugsweise Wasser zur Anwendung, welches die bei
Injektionslösungen üblichen Zusätze, wie
Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler oder Puffer enthält.
Derartige Zusätze sind z. B. Tartrat- und Citratpuffer,
Ethanol, Komplexbildner (wie Ethylendiamintetraessigsäure
und deren nichttoxische Salze) und hochmolekulare
Polymere (wie flüssiges Polyethylenoxid) zur Viskositätsregulierung.
Feste Trägerstoffe sind z. B. Stärke,
Lactose, Mannit, Methylcellulose, Talkum, hochdisperse
Kieselsäuren, hochmolekulare Fettsäuren (wie
Stearinsäure), Gelatine, Agar-Agar, Calciumphosphat,
Magnesiumstearat, tierische und pflanzliche Fette und
feste hochmolekulare Polymere (wie Polyethylenglykole).
Für orale Applikation geeignete Zubereitungen können gewünschtenfalls
Geschmacks- und Süßstoffe enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden üblicherweise in
Mengen von 1-100 mg, vorzugsweise 2-80 mg pro Tag und
pro kg Körpergewicht appliziert. Bevorzugt ist es, die
Tagesdosis auf 2-5 Applikationen zu verteilen, wobei bei
jeder Applikation 1-2 Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt
von 5-1000 mg verabreicht werden. Die Tabletten
können auch retardiert sein, wodurch sich die Anzahl der
Applikationen pro Tag auf 1-3 vermindert. Der Wirkstoffgehalt
der retardierten Tabletten kann 20-2000 mg
betragen. Der Wirkstoff kann auch durch Injektion ein- bis
achtmal pro Tag bzw. durch Dauerinfusion gegeben werden,
wobei Mengen von 50-4000 mg pro Tag normalerweise ausreichen.
Neben den in den Beispielen genannten Verbindungen sind
besonders die nachfolgenden Substanzen bevorzugt:
- 1. 6-Piperidino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 2. 6-Chlor-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-b-D-ribofuranosylpurin
- 3. 6-Ethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 4. 6-Ethylmethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 5. 6-Jod-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 6. Cyclopropylmethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 7. 6-Isopropylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 8. 2-Amino-6-n-propoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 9. 6-Ethylthio-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 10. 2-Amino-6-benzylthio-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 11. 6-Ethoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 12. 6-Hydroxyethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 13. 6-Cyclopentylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 14. 2-Amino-6-methoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 15. 6-n-Propoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 16. 6-n-Butoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 17. 6-Cyclopropylmethoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 18. 6-Cyclopentyloxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 19. 6-Cyclohexyloxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 20. 6-Cyclobutylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 21. 6-Diethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 22. 6-Pyrrolidino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 23. 2-Amino-6-morpholino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 24. 6-, -Dimethylallylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 25. 6-(2-Furylamino)-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 26. 6-Benzylmercapto-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 27. 6-Phenylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 28. 2-Amino-6-ethoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 29. 2,6,8-Triamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 30. 2-Amino-6-benzylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 31. 2-Amino-6-cyclopropylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 32. 2-Amino-6-methylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 33. 2-Amino-6-n-propoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 34. 6-Benzylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 35. 6-Isopropoxy-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- 36. 6-Cyclohexylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
- a) 100 ml Chloroform, 2.1 ml dest. Dimethylformamid und 5.5 ml (76 mmol) Thionylchlorid wurden unter Stickstoff vorgelegt und 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. 10 g (25 mmol) 2′,3′,5′-Triacetylinosin wurden eingetragen und die klare Lösung 5 Stunden unter Rückfluß gerührt. Der Ansatz wurde zu einer Lösung von 250 ml Wasser und 6.25 g Natriumhydrogenkarbonat gegossen, mehrmals mit Dichlormethan extrahiert, die organische Phase nochmals mit 250 ml Natriumhydrogenkarbonat-Lösung neutralisiert, über Natriumsulfat getrocknet und anschließend zur Trockne eingedampft. Man erhält 10.6 g 6-Chlor-9-β-D-ribofuranosylpurin als Öl.
- b) 4.1 g der unter a) erhaltenen Verbindung rührt man mit 30 ml Isopropanol und 2.3 g (39 mmol) n-Propylamin 3 Tage am Rückfluß. Der Ansatz wurde zur Trockne gebracht, der Rückstand in Isopropanol gelöst und mit 10 ml einer 1 molaren Natriummethylat-Lösung eine Stunde am Rückfluß gerührt. Der Ansatz wurde zur Trockne gebracht und über eine Kieselgel-Säule (Laufmittel: Dichlormethan/Methanol 98 : 2) gereinigt. Man erhält 2.0 g (68%) 6-Propylamino-9-β-D-ribofuranosylpurin vom Schmp. 165-167°C.
- c) 2.0 g (6.47 mmol) der unter b) erhaltenen Verbindung wurden in 110 ml absolutem Acetonitril gelöst, 4 ml (26 mmol) a-Acetoxyisobutyrylbromid zugetropft und 2 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Der Ansatz wurde mit einer gesättigten Natriumhydrogenkarbonat-Lösung neutralisiert, mit Essigester extrahiert, die organische Phase über Natriumsulfat getrocknet und anschließend zur Trockne eingedampft. Man erhält 3.2 g, das ohne Reinigung weiter umgesetzt wurde.
- d) 2 g des unter c) erhaltenen Rohproduktes wurden in 32 ml absolutem Dimethylformamid gelöst, mit einem Überschuß Zink/Kupfer-Paar versetzt und eine Stunde unter Feuchtigkeitsausschluß gerührt. Die festen Rückstände wurden abgesaugt und das Lösungsmittel im Hochvakuum abdestilliert. Der Rückstand wurde in 140 ml ammoniakalischem Methanol aufgenommen und 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Der Ansatz wurde zur Trockne gebracht und über eine Kieselgel-Säule (Laufmittel: Dichlormethan/Methanol 98 : 2) gereinigt und die gewünschten Fraktionen nach Eindampfen mit Ether ausgerührt. Man erhält 0.3 g (68%) der Titelverbindung vom Schmp. 146-150°C.
- a) 6-(2-Methylphenylmethyl)-2′,3′-didesoxy-2′,3′- didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin in 58% Ausbeute vom Schmp. 116-118°C.
- b) 6-Dimethylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D- ribofuranosylpurin in 78% Ausbeute vom Schmp. 134-137°C.
- c) 6-Allylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D- ribofuranosylpurin in 51% Ausbeute vom Schmp. 138-140°C.
- d) 6-Isobutylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D- ribofuranosylpurin in 49% Ausbeute vom Schmp. °C.
- e) 6-Morpholino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D- ribofuranosylpurin in 71% Ausbeute vom Schmp. 75-83°C (Zers.).
- f) (L)-6-(1-Phenyl-2-propylamino)-2′,3′-didesoxy-2′,3′- didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin in 54% Ausbeute vom Schmp. 68-75°C (Zers.).
- g) 6-Cyclopropylamino-2′,3′-didesoxy-2,′3′-didehydro-9- b-D-ribofuranosylpurin in 47% Ausbeute vom Schmp. 113°C.
- h) 6-(2-Phenylethylamino)-2′,3′-didesoxy-2′,3′- didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin in 58% Ausbeute vom Schmp. 116°C.
- i) 6-Methylamino-2′,3′-didesoxy-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin in 57% Ausbeute vom Schmp. 134°C.
Claims (6)
1. Nucleoside der Formel I
in der
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen; C₁-C₆ Alkoxy, das durch C₃-C₆ Cycloalkyl substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy; Aryloxy, Aralkyl oder Aralkyloxy, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C₁-C₆ Alkylthio; Arylthio oder Aralkylthio, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoff und/oder ein Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇-Kohlenstoffatomen und
der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy-, C₁-C₆ Alkyl; Halogen; C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste, die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen tragen; substituiert sein dürfen, bedeutet, oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder ein C-Atom mit Nitro substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl; C₁-C₆ Alkoxy; Hydroxy (C₁-C₆)alkyl und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl; Aryl oder Aralkyl, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆ Alkyl- oder C₁-C₆ Alkoxygruppen substituiert sein kann,
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere sowie deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen.
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen; C₁-C₆ Alkoxy, das durch C₃-C₆ Cycloalkyl substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy; Aryloxy, Aralkyl oder Aralkyloxy, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C₁-C₆ Alkylthio; Arylthio oder Aralkylthio, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoff und/oder ein Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇-Kohlenstoffatomen und
der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy-, C₁-C₆ Alkyl; Halogen; C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste, die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen tragen; substituiert sein dürfen, bedeutet, oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder ein C-Atom mit Nitro substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl; C₁-C₆ Alkoxy; Hydroxy (C₁-C₆)alkyl und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl; Aryl oder Aralkyl, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆ Alkyl- oder C₁-C₆ Alkoxygruppen substituiert sein kann,
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere sowie deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen.
2. Die Verbindungen gemäß Anspruch 1:
6-Cyclopropylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
6-Methylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
6-Cyclopropylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
6-Methylamino-2′,3′-didesoxy-2′,3′-didehydro-9-β-D-ribofuranosylpurin
3. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I
in der
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen; C₁-C₆ Alkoxy, das durch C₃-C₆ Cycloalkyl substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy; Aryloxy, Aralkyl oder Aralkyloxy, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C₁-C₆ Alkylthio; Arylthio oder Aralkylthio, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoff- und/oder Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇ Kohlenstoffatomen und der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy; C₁-C₆ Alkyl; Halogen; C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste, die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen tragen; substituiert sein dürfen, bedeutet oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder ein C-Atom mit Nitro substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl; C₁-C₆ Alkoxy; Hydroxy(C₁-C₆)alkyl und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl; Aryl oder Aralkyl, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₆ Alkoxygruppen substituiert sein kann,
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere sowie deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II in der R₁, R₂ und R₃ die angegebene Bedeutung haben, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III in der X Halogen wie Fluor, Chlor, Brom oder Jod bedeutet, zu einem Gemisch der Isomeren IVa, b und Va, b in der R₁, R₂, R₃, R₄ und X die angegebene Bedeutung haben, umsetzt, und anschließend das Gemisch der Isomeren IVa, b und Va, b mit einem Reduktionsmittel wie z. B. dem Zink/Kupfer Paar oder ähnlichen Reduktionsmitteln reduziert und aus dem erhaltenen Rohprodukt nach Abspaltung der Schutzgruppe aus den Verbindungen IVb und Vb mit Ammoniak die Verbindungen der allgemeinen Formel I erhält,
und gewünschtenfalls die erhaltenen Verbindungen in physiologisch verträgliche Salze in üblicher Weise überführt.
R₁ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet,
R₂ Halogen; C₁-C₆ Alkoxy, das durch C₃-C₆ Cycloalkyl substituiert sein kann; C₃-C₈ Cycloalkyloxy; Aryloxy, Aralkyl oder Aralkyloxy, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; C₃-C₆ Cycloalkylthio; C₁-C₆ Alkylthio; Arylthio oder Aralkylthio, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ einen gesättigten, ungesättigten oder aromatischen heterocyclischen Ring mit einem Sauerstoff- und/oder Schwefelatom und/oder einem oder zwei Stickstoffatomen und C₃-C₇ Kohlenstoffatomen und der im Ring durch ein oder mehrere Hydroxy; C₁-C₆ Alkyl; Halogen; C₃-C₆ Cycloalkylthio- oder Aralkylthioreste, die gegebenenfalls im Arylrest Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen tragen; substituiert sein dürfen, bedeutet oder R₂ eine Imidazolylthiogruppe, in der der Imidazolrest mit C₁-C₃ Alkyl und/oder ein C-Atom mit Nitro substituiert sein kann, bedeutet oder R₂ eine Aminogruppe bedeutet, die mono- oder disubstituiert ist durch C₁-C₆ Alkyl; C₁-C₆ Alkoxy; Hydroxy(C₁-C₆)alkyl und/oder C₃-C₆ Cycloalkyl; Aryl oder Aralkyl, deren Arylrest durch Hydroxy, C₁-C₆ Alkyl oder Halogen substituiert sein kann; oder Allyl, das durch eine oder mehrere C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₆ Alkoxygruppen substituiert sein kann,
R₃ Wasserstoff oder die Aminogruppe bedeutet und
R₄ Wasserstoff, aliphatisches C₁-C₄ Acyl oder eine Mono-, Di- oder Triphosphatgruppe bedeutet,
deren Tautomere sowie deren physiologisch verträgliche Salze anorganischer und organischer Säuren und Basen,
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel II in der R₁, R₂ und R₃ die angegebene Bedeutung haben, mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III in der X Halogen wie Fluor, Chlor, Brom oder Jod bedeutet, zu einem Gemisch der Isomeren IVa, b und Va, b in der R₁, R₂, R₃, R₄ und X die angegebene Bedeutung haben, umsetzt, und anschließend das Gemisch der Isomeren IVa, b und Va, b mit einem Reduktionsmittel wie z. B. dem Zink/Kupfer Paar oder ähnlichen Reduktionsmitteln reduziert und aus dem erhaltenen Rohprodukt nach Abspaltung der Schutzgruppe aus den Verbindungen IVb und Vb mit Ammoniak die Verbindungen der allgemeinen Formel I erhält,
und gewünschtenfalls die erhaltenen Verbindungen in physiologisch verträgliche Salze in üblicher Weise überführt.
4. Arzneimittel enthaltend eine Verbindung gemäß Anspruch
1 oder 2 neben üblichen Träger- und Hilfsstoffen.
5. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 oder 2 zur
Herstellung von Arzneimitteln mit antiviraler Wirkung.
6. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 oder 2 als
antivirale Arzneimittel.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3900964A DE3900964A1 (de) | 1989-01-14 | 1989-01-14 | Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten |
IL93001A IL93001A0 (en) | 1989-01-14 | 1990-01-08 | Purine nucleosides and nucleotides,processes for the preparation thereof and pharmaceutical compositions containing the same |
KR1019900702027A KR910700256A (ko) | 1989-01-14 | 1990-01-11 | 푸린 누클레오시드, 이들의 제조방법 및 이들 화합물을 포함하는 약제 |
AU49514/90A AU4951490A (en) | 1989-01-14 | 1990-01-11 | Purine nucleosides, process for producing them, and drugs containing these compounds |
PCT/EP1990/000059 WO1990008147A1 (de) | 1989-01-14 | 1990-01-11 | Purin-nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten |
PT92862A PT92862A (pt) | 1989-01-14 | 1990-01-12 | Processo para a preparacao de nucleosidos de purina bem como de composicoes farmaceuticas que contem estes compostos |
ZA90218A ZA90218B (en) | 1989-01-14 | 1990-01-12 | New nucleosides,processes for their preparation,as well as medicaments which contain these compounds |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3900964A DE3900964A1 (de) | 1989-01-14 | 1989-01-14 | Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3900964A1 true DE3900964A1 (de) | 1990-07-19 |
Family
ID=6372082
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3900964A Withdrawn DE3900964A1 (de) | 1989-01-14 | 1989-01-14 | Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
KR (1) | KR910700256A (de) |
AU (1) | AU4951490A (de) |
DE (1) | DE3900964A1 (de) |
IL (1) | IL93001A0 (de) |
PT (1) | PT92862A (de) |
WO (1) | WO1990008147A1 (de) |
ZA (1) | ZA90218B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPH02152976A (ja) * | 1988-05-06 | 1990-06-12 | Bristol Myers Co | 2´,3´―ジデヒドロ―2´,3´―ジデオキシヌクレオシドのプロドラッグ |
WO1993006119A1 (en) * | 1991-09-27 | 1993-04-01 | The Institute Of Cancer Research | Deoxynucleoside derivatives |
US5559101A (en) * | 1994-10-24 | 1996-09-24 | Genencor International, Inc. | L-ribofuranosyl nucleosides |
EP0788507B1 (de) * | 1994-10-24 | 2004-12-15 | Genencor International, Inc. | L-pyranosyl-nukleoside |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3817982A (en) * | 1971-12-29 | 1974-06-18 | Syntex Inc | 2{40 ,3{40 -unsaturated nucleosides and method of making |
-
1989
- 1989-01-14 DE DE3900964A patent/DE3900964A1/de not_active Withdrawn
-
1990
- 1990-01-08 IL IL93001A patent/IL93001A0/xx unknown
- 1990-01-11 KR KR1019900702027A patent/KR910700256A/ko not_active Application Discontinuation
- 1990-01-11 WO PCT/EP1990/000059 patent/WO1990008147A1/de not_active Application Discontinuation
- 1990-01-11 AU AU49514/90A patent/AU4951490A/en not_active Abandoned
- 1990-01-12 ZA ZA90218A patent/ZA90218B/xx unknown
- 1990-01-12 PT PT92862A patent/PT92862A/pt not_active Application Discontinuation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IL93001A0 (en) | 1990-09-17 |
WO1990008147A1 (de) | 1990-07-26 |
AU4951490A (en) | 1990-08-13 |
PT92862A (pt) | 1990-07-31 |
KR910700256A (ko) | 1991-03-14 |
ZA90218B (en) | 1990-10-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0545966B1 (de) | Neue phospholipid-derivate von nucleosiden, deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
DE4320347A1 (de) | Quinazolin-Derivate und diese enthaltende Arzneimittel | |
DE10057751A1 (de) | Neue Carbamat-substituierte Pyrazolopyridinderivate | |
DE4204032A1 (de) | Neue liponucleotide, deren herstellunmg sowie deren verwendung als antivirale arzneimittel | |
EP0602097B1 (de) | Tricyclische thiazol- und oxazol-derivate mit antiviraler wirkung | |
EP0569457B1 (de) | Verwendung von thiazolo-[2,3-a]isoindol-derivaten als antivirale arzneimittel und neue thiazolo- [2,3-a]isoindol-derivate | |
DE3900964A1 (de) | Neue nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten | |
EP0556245B1 (de) | Verwendung von thiazoloisoindolinon-derivaten als antivirale arzneimittel | |
EP0061056A1 (de) | 5,6-Dimethyl-pyrrolo(2,3-b)pyridine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung als Arzneimittel | |
DE2833986A1 (de) | Immunstimulierende n-substituierte aziridin-2-carbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung sowie arzneimittel, die diese substanzen enthalten | |
WO1992015310A1 (de) | Verwendung von tricyclischen isoindolinonen als antivirale arzneimittel, sowie neue optisch aktive isoindolinone | |
EP0306845A2 (de) | Arzneimittel mit einem Gehalt an bestimmten 6-Mercaptopurin-Derivaten, Verwendung dieser 6-Mercaptopurin-Derivate, Verfahren zur Herstellung der Arzneimittel sowie einige neue 6-Mercaptopurin-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE4021006A1 (de) | Pyrimidin-derivate, deren herstellung und verwendung sowie diese enthaltende arzneimittel | |
EP0557336B1 (de) | Verwendung von 2h-1,2,4-benzothiadiazin-3(4h)-thion-1,1-dioxiden als antivirale arzneimittel | |
DE4311782A1 (de) | Indazol-Derivate und diese enthaltende Arzneimittel | |
EP0559815B1 (de) | Optisch aktive thiazoloisoindolinon-derivate mit antiviraler wirkung | |
EP0711275B1 (de) | (thio)carbamidinsäure-derivate und diese enthaltende arzneimittel | |
EP0640088B1 (de) | Neue tricyclische thiazolo- und thiazino-derivate und diese enthaltende anitvirale arzneimittel | |
AT392794B (de) | Verfahren zur herstellung von neuen pharmazeutisch annehmbaren estern und salzen von 3'-azido-3'-desoxythymidin | |
DE3931557A1 (de) | Neue 2',3'-anhydro-nukleoside, verfahren zu deren herstellung sowie arzneimittel, die diese verbindungen enthalten | |
DE4103803A1 (de) | Neue 4,5,6,7-tetrahydro-imidazo-(4,5,ljk)(1,4)- benzodiazepin-2-(1h)-thione, verfahren zu ihrer herstellung sowie arzneimittel und zwischenprodukte zur herstellung dieser verbindungen | |
EP0350742A1 (de) | 6-Merkaptopurin-Derivate, ihre Herstellung und ihre Verwendung zur Bekämpfung von Retrovirusinfektionen | |
DE2948832A1 (de) | 1-sulfenylaziridin-2-carbonsaeurederivate, verfahren zu deren herstellung und diese enthaltende arzneimittel | |
DE3905725A1 (de) | Seco-nucleosid-derivate, verfahren zu deren herstellung sowie deren verwendung als antivirale mittel | |
WO1993023405A1 (de) | Verwendung von tricyclischen pyrimidin-derivaten als antivirale arzneimittel |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |