DE3900731A1 - Vorrichtung zur abwasser-reinigung durch flockung und flotation - Google Patents
Vorrichtung zur abwasser-reinigung durch flockung und flotationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abwasser-Reinigung
durch die chemisch-physikalische Verfahrenskombination von Floc
kung und Entspannungsflotation.
Alle nach dem derzeitigen Stand der Technik arbeitenden Vorrich
tungen und/oder Verfahren der Kombination Flockung und Flotation
haben den Nachteil, daß entweder die Flockung in den der Flotation
vorgeschalteten Rührbehältern stattfindet und demnach eine Anlage
rung der flotationswirksamen Gasblasen an die bereits ausgebil
dete Flocke und somit nur an der äußeren Flockenhülle erfolgt, (
z. B. Firmenschriften Sepaflot, Fa. Lurgi, Möglichkeiten der Flota
tion, Umwelt Nr. 5, 1975, Die Flotation, Reiniger + Wäscher, Heft
4/82) oder die Flockung in Rohrleitungen von Entspannungs-
Flotationsanlagen, ohne optimierbaren Energieeintrag für die
Flockung stattfindet (z. B. Firmenschrift TOSS, Fa. Kleindienst).
Im Fall der Flockung in Rohrleitungen (vgl. Meins, Flockenbildung
in Rohrstrecken, GWF Wasser/Abwasser 121, H 2) von Entspannungs
flotationsanlagen werden bei optimierter Flockung flotationsfähige
Flocken gebildet, welche auch bei hohen Scherkräften oder langen
Verweilzeiten durch den Luftblaseneinschluß ihre Auftriebsfähig
keit nicht verlieren, jedoch bei nicht optimal durchgeführter
Flockung, infolge langer Flockungszeit und der Koaleszenz, der für
die Flotation nötigen, kleinen Luftblasen, zu solchen größerer
Durchmesser, ein Einschluß bzw. auch eine Anlagerung der Luftblase
an die Flocke, und somit eine Flotationswirkung, unterbleibt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung faßt die Vorteile der genau ein
stellbaren Energie-Eintragsverhältnisse der Rührbehälterflockung
vor der Flotation und der Rohrflockung in Rohrleitungen von Flota
tionsanlagen in Anwesenheit der durch Druckentspannung freiwerden
den Luft, was zum Luftblaseneinschluß in der sich bildenden Flocke
führt, zusammen.
Nach Bernhard (Die technische Konzeption der Maßnahmen zur Verhin
derung der fortschreitenden Eutrophierung der Wahnbachtalsperre,
Limnologica Bd. 10, 1976 S) ist bekannt, daß der Schritt der Floc
kung zeit- und energieabhängig ist.
Es muß einerseits eine schnelle und völlige Homogenisierung der
Flockungsmittel mit dem aufzubreitenden Abwasser stattfinden, was
hohe Turbulenzen des fließenden Mediums voraussetzt, und anderer
seits dürfen nach der Bildung polyneklearer Hydroxokomplexe und
der Entstabilisierung von Kolloiden nach der Flockungsmittel
zugabe, zu hohe Scherkräfte im fließenden Medium die Agglomeration
der Mikroflocken zu Makroflocken nicht verhindern bzw. behindern.
Dieses kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vermieden wer
den.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Optimierung der
Flockenbildung in der Kombination mit der Entspannungsflotation
unter Berücksichtigung der optimalen Energieverhältnisse bei den
Flockungsteilschritten Flocculation und/oder Adsoptions-Koagula
tion und Agglomeration.
Gemäß der vorliegenden erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nach der
Zeichnung (I) über dem Stutzen (1) ein Teilstrom be
reits gereinigten Wassers über das Ventil (2), welches in die
Saugleitung der Druckerhöhungspumpe (3) ragt, über die Luftdrossel
(4) mit einer definierten Luftmenge angereichert.
Diese Luft löst sich im Wasserstrom in der, der Druckerhöhungspumpe
(5) nachgeschalteten genau dimensionierten Rohrstrecke (6), welche
mit Füllkörpern gefüllt ist, infolge des sich durch die
Rohrverengung (7) ausbildenden Überdruckes. Die Rohrverengung ragt
in die Entspannungs- und Flocculationszelle (8), in welche mittels
der Förderpumpe (9) das aufzubreitende Abwasser über die
Rohrleitung (10) und Einlaßöffnung (11), direkt auf die
Einlaßöffnung der Rohrverengung (7) des entspannten
Luft/Wassergemisches, geleitet wird.
In diese Turbulenzzone der Entspannungs- und Flocculationszelle
(8) ragen die Dosieranschlüsse (12, 13) für die Flockungsmittel-
und Flockungshilfsmittel-Lösungen.
Die Entspannungs- und Flocculationszelle (8) wird in Fließrichtung
des wäßrigen Mediums gesehen, durch das Lochblech (14) nach
Zeichnung (II) begrenzt.
In bestimmtem Abstand, festgelegt durch die Abstandshalter (15),
folgen in Fließrichtung gesehen weitere Lochbleche (16, 17, 18,
19) nach Zeichnung (II) in der Reihenfolge A, B, C, D,
E.
Der durch diese Anordnung von Lochblechen (14, 16, 17, 18, 19) er
zeugte Energieeintrag bewirkt die optimierte Agglomeration der, in
der Entspannungs- und Flocculationszelle (8) gebildetem Mikrofloc
ken zu abscheidbaren Makroflocken, welche während ihres Flocken
wachstums die, bei der Druckentspannung freigesetzten, mikrofeinen
Luftblasen mit einschließen. Diese, mit den Lochblechen (14, 16,
17, 18, 19) bestückte Agglomerationsstrecke (20) geht in
Fließrichtung gesehen in das Flotationsrohr (21) über, welches in
den Trennbereich der Flotationszelle (22) ragt.
In dieser Flotationszelle (22) erfolgt die Trennung des wäßrigen
Mediums in aufschwimmende Schmutzflocken, welche aus dem oberen
Bereich der Zelle (23) abgezogen werden und Klarwasser, welches
aus dem unteren Bereich der Zelle (24) abgezogen wird.
Claims (6)
1. Die Vorrichtung zur Abwasser-Reinigung durch Flockung und Flota
tion ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom gereinigten
Wassers oder Frischwasser über ein saugseitig angebrachtes Ventil
(2) vor einer Druckerhöhungspumpe (5) mit Luft angereichert wird,
daß in Fließrichtung gesehen sich nach der Druckerhöhungspumpe
eine mit Füllkörpern bestückte Rohrleitung (6) anschließt, daß die
Rohrleitung (6) über eine Verengung (7) in die Zelle (8) einmün
det, daß diese Zelle weitere seitliche Einlaßanschlüsse (11, 12,
13) für aufzubereitendes Abwasser (11), Flockungsmittel (12) und
Flockungshilfsmittel (13) besitzt, daß sich weiter in Fließrich
tung gesehen, eine Flocken-Agglomerationsstrecke, unterteilt in
einen hoch- oder niederturbulenten Bereich, ausgebildet als eine
Aufeinanderfolge der Lochbleche (14, 16, 17, 18, 19) und Abstands
halter (15) zwischen den Lochblechen, anschließt, und daß weiter
in Fließrichtung gesehen die Agglomerationsstrecke (20) in einem
Flotationsrohr (21) endet, welches in den Trennbereich einer Flo
tationszelle (22) ragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, daß in der
Luftlösestrecke (6) als Füllkörper vorzugsweise Raschigringe
und/oder Berlsättel verwendet werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2 ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohrverengung (7) am Ende der Luftlösestrecke (6) als Schieber
ausgebildet sein kann.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3 ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftlösestrecke (6) in Segmente mit unterschiedlichen
Füllkörpermaterialien unterteilt ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4 ist dadurch gekennzeich
net, daß die Entspannungs- und Flocculationszelle (8), die einzel
nen Segmente der Agglomerationsstrecke (20) und das Flotationsrohr
(21) mit Hilfe von Flanschen miteinander verbunden sind.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5 ist dadurch gekennzeich
net, daß die Flotationszelle (22) sowohl als Rund- wie auch als
Rechtseckflotation ausgebildet sein kann.
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