DE3900515A1 - Vorrichtung zur operationsvorbereitung eines intravenoesen filters - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Operations­ vorbereitung eines intravenösen Filters nach dem Ober­ begriff des Patentanspruchs.

Die Erfindung kann zur perkutanen Implantation eines intravenösen Filters durch die Schlüsselbein- oder Oberschenkelvene bei der Behandlung und/oder Prophy­ laxe einer Thrombembolie der Lungenschlagader verwen­ det werden.

Bekannt ist bereits eine Vorrichtung zur Operationsvor­ bereitung eines intravenösen Filters, die einen Füh­ rungskatheter, ein Einführsystem für den Katheter, einen Haken zum Festlegen und einen Haken zum Festhal­ ten des Filters aufweist. Der Haken zum Festhalten des Filters wird durch den Führungskatheter hindurchgescho­ ben und mit dem entsprechenden Haken an der Fassung des Filters in Eingriff gebracht. Danach wird das Fil­ ter ins Innere des Führungskatheter hineingezogen, wodurch das Filter zur Operation vorbereitet ist (Pros­ pekt der Firma "Cook", "Gunter vena cava filter set", Nr. 600, 4.85).

Die gattungsgemäße, aus der US-A-35 40 431 bekannte Vorrichtung zur Operationsvorbereitung eines intrave­ nösen Filters weist ein Führungsstück, das aus einem Zylinder- und einem Kegelstumpfteil besteht, und einen Applikator auf, der aus einer Kapsel zur Aufnahme des Filters, aus einem an diese Kapsel angeschlossenen Füh­ rungskatheter, aus einem drahtförmigen Betätigungsele­ ment und aus einem Zangenspanner besteht. Das einen Stiel bildende Betätigungselement befindet sich inner­ halb des Leitungskatheters und der Kapsel und hat ein Gewinde zum Festlegen des Filters.

Zur Operationsvorbereitung des Filters wird das draht­ förmige Betätigungelement mit seinem gewindefreien Ende durch die Kapsel und den Führungskatheter hin­ durchgeführt. Hiernach wird das Filter auf das Gewinde­ ende des Betätigungselements aufgeschraubt und durch den Kegelstumpfteil des Führungsstücks in dessen Zylin­ derteil hineingezogen, wobei das Filter zusammengelegt wird. Dann werden die Bohrungen der Kapsel und des Zylinderteils des Führungsstückes in Übereinstimmung gebracht. Durch Rückzug des Betätigungselements wird das Filter ins Innere der Kapsel verschoben. Danach wird die Kapsel mit dem Filter aus dem Führungsstück herausgeführt. Die Bereitstellung endet mit dem Festle­ gen des Betätigungselements mit Hilfe des Zangenspan­ ners.

Die Implantation der in den bekannten Vorrichtungen angeordneten Filter kann nur durch die rechte, innere Drosselvene erfolgen, und zwar nach dem sogenannten "retrograden" Verfahren. Ferner erfordert das Zusam­ menlegen des Filters einen erheblichen Kraftangriff. Beim Einschieben des Filters ins Innere der Kapsel können an ihm Schäden verursacht werden, die seinen Verwendungszweck, nämlich die Unterbindung von Thromb­ embolien der Lungenschlagader beeinträchtigen.

Häufig wird mit den bekannten Vorrichtungen das Filter mit einer Schrägstellung bezüglich der Längsachse der unteren Hohlvene implantiert, weil eine Zentrierung der Kapsel des Applikators in der unteren Hohlvene fehlt. Die Schrägstellung des Filters gibt diesem eine falsche und instabile Position, was die Ursache für eine wiederholte Thrombembolie der Lungenschlagader oder für eine proximale Wanderung des Filters sein kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrich­ tung zur Operationsvorbereitung eines intravenösen Fil­ ters so auszubilden, daß eine Zentrierung der Kapsel mit dem intravenösen Filter entlang der Längsachse der unteren Hohlvene aufgrund des Aufbaus seines Applika­ tors gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Vorrichtung mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmalen gelöst.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, die Kapsel mit dem intravenösen Filter streng symme­ trisch in bezug auf die untere Hohlvene anzuordnen und folglich auch das Filter in dieser Vene symmetrisch festzulegen.

Durch Anwendung der Erfindung wird die Durchführung einer röntgenendovaskulären wirksamen Prophylaxe einer massiven Thrombembolie der Lungenschlagader durch das wenig traumatische sogenannte "retrograde" bzw. "ante­ grade" Verfahren bei Patienten mit springenden Thrombo­ sen im System der unteren Hohlvene ermöglicht.

Anhand von Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die Vorrichtung teilweise im Axialschnitt in einem ersten Vorbereitungsabschnitt und

Fig. 2 die Vorrichtung mit zusammengeführten Federn.

Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zur Operationsvor­ bereitung eines intravenösen Filters 1 besteht aus einem Führungsansatz 2 und einem Applikator. Der Füh­ rungsansatz 2 besteht aus einem Zylinderteil 3 und Kegelstumpfteil 4. Der Applikator besitzt eine Kapsel 5, einen Führungskatheter 6, ein drahtförmiges Betäti­ gungselement 7, eine Hülse 8 und einen Zangenspanner 9. Die Kapsel 5 wirkt mit dem Zylinderteil 3 des Füh­ rungsansatzes 2 zusammen. Im Inneren der Kapsel 5 wird das Filter 1 untergebracht, das eine Fassung 10 auf­ weist, in der federnde Stäbchen 11 befestigt sind.

An der Grundfläche 12 der Kapsel 5 sind Federn 13 be­ festigt, deren freie Enden so gekrümmt sind, daß sie im entspannten Zustand einen birnenähnlichen Drehkör­ per bilden und die Kapsel 5 umfassen.

An die Kapsel 5 ist der Führungskatheter 6 angeschlos­ sen, an dem die an ihm entlang verstellbare Hülse 8 angebracht ist. Im Inneren der Kapsel 5 und des Füh­ rungskatheters 6 befindet sich das Betätigungselement 7, das mit der Fassung 10 des Filters 1 gegenseitig verbunden ist und das Filter 1 vermittels der Gewinde­ verbindung mit der Fassung 10 festhält. Das andere Ende des Betätigungselements 7 wird im Zangenspanner 9 fixiert.

Die Vorrichtung zur Operationsvorbereitung wird wie folgt gebraucht:

In eine Ausnehmung 14 des Zylinderteils 3 des Führungs­ ansatzes 2 wird zunächst die Kapsel 5 des Applikators eingesetzt. Das Gewindeende des Betätigungselements 7 wird aus dem Kegelstumpfteil 4 des Führungsansatzes 2 herausgezogen und in die Fassung 10 des Filters 1 ein­ geschraubt. Das andere Ende des Betätigungselements 7, das durch den Führungskatheter 6 hindurchgeht, wird im Zangenspanner 9 fixiert. Mit Hilfe des Betätigungs­ elements 7 wird jetzt das Filter 1 durch den Führungs­ ansatz 2 in die Kapsel 5 eingeführt, wobei die federn­ den Stäbchen 11 des Filters 1, die in L-förmigen Grei­ fern 15 enden, zusammengedrückt und im Inneren der Kapsel 5 zurechtgelegt werden.

Hiernach wird die Kapsel 5 aus der Ausnehmung 14 des Führungsansatzes 2 herausgenommen, während die Hülse 8 in Richtung auf die Federn 13 zu verschoben wird, indem sie an deren an der Fassung 10 befestigten Enden aufgeschoben wird und die freien Enden der Federn 13 zusammenführt bis sie mit der Außenfläche der Kapsel 5 des Applikators vollkommen in Berührung kommen, was in Fig. 2 gezeigt ist. Somit ist die Vorrichtung zur Implantation des Filters 1 bereitgestellt.

Das sogenannte "retrograde" Verfahren der Implantation wird wie folgt durchgeführt:

Unter örtlicher Betäubung wird eine nicht gezeigte Kanüle nach der Saldingerschen Punktion in die Schlüs­ selbein- oder in die innere Drosselvene eingeführt und dann durch die obere Hohlvene in den rechten Herz­ vorhof und in die untere Hohlvene unter die Mündungen der Nierenvenen bis auf die Höhe des zweiten Lenden­ wirbels geführt. Durch diese Kanüle wird dann bei Rönt­ gen-Fernsehkontrolle die Kapsel 5 des Applikators bis auf die Höhe des unteren Randes des Körpers des zwei­ ten Lendenwirbels vorgeschoben. Beim Austritt der Kap­ sel 5 aus der Kanüle wird sie durch die Federn 13 in­ nerhalb der unteren Hohlvene zentriert, wobei die Fe­ dern 13 den birnenähnlichen Drehkörper bilden und der Teil dieses Drehkörpers mit dem größten Durchmesser an der Wand der Vene dicht anliegt. Die Form des Dreh­ körpers wird wegen der Federungseigenschaften der den Drehkörper bildenden Federn 13 nicht verzerrt. Auf diese Weise wird die Achse der Kapsel 5 und demzufolge auch die Achse des Filters 1 längs der Venenachse zen­ triert. Danach wird das Filter 1 mit Hilfe des Betäti­ gungselements 7 aus der Kapsel 5 herausgeschoben. Durch einen nachfolgenden Aufwärtszug des ganzen Applikators wird die Festlegung des Filters in der unteren Hohlve­ ne erreicht. Durch mehrere Drehungen am Zangenspanner 9 entgegen dem Uhrzeigersinn wird dann der Applikator von dem implantierten Filter 1 getrennt und mit der Kanüle zusammen aus der Vene entfernt. Dabei ist nun die Fassung 10 des Filters 1 proximaler als seine fi­ xierenden L-förmigen Greifer 15 angeordnet, während die gekrümmten, zu der Mitte symmetrisch zusammenlau­ fenden, in der Fassung 10 fest eingesetzten federnden Stäbchen 11 die Lokalisationszone des Embolus bilden. Die Federn 13 halten die Kapsel 5 mit dem Filter wäh­ rend der Operation im Inneren der unteren Hohlvene sym­ metrisch fest. Alsdann wird ein aseptischer Klebestrei­ fen auf die Punktionswunde aufgelegt.

Das sogenannte "antegrade" Verfahren der Implantation des intravenösen Filters bei Zugang durch die Ober­ schenkelvene wird wie folgt durchgeführt:

Nach der Saldingerschen Punktion unter örtlicher Betäu­ bung wird eine nicht gezeigte Kanüle in die Oberschen­ kelvene eingeführt und durch die Darmbeinvenen in die untere Hohlvene bis auf die Höhe des zweiten Lendenwir­ bels geschoben, durch welche dann unter Röntgen-Fern­ sehkontrolle die Kapsel 5 des Applikators bis auf die Höhe des oberen Randes des Körpers des zweiten Lenden­ wirbels vorgeschoben wird. Wenn die Kapsel 5 des Appli­ kators aus der Kanüle austritt, wird sie durch die Federn 13 innerhalb der unteren Hohlvene unter den Mündungen der Nierenvenen zentriert. Mit Hilfe des Betätigungselements 7 wird dann das Filter 1 aus der Kapsel 5 herausgeführt. Durch den nachfolgenden Auf­ wärtszug des ganzen Applikators wird das Filter dann in der unteren Hohlvene unter den Mündungen der Nieren­ venen zentriert festgelegt. Mit Hilfe des Betätigungs­ elements 7 wird das Filter 1 aus der Kapsel 5 heraus­ geführt. Durch den nachfolgenden Aufwärtszug des ganzen Applikators wird seine Festlegung in der unteren Hohl­ vene erreicht. Hiernach wird der Applikator durch eini­ ge Drehungen am Zangenspanner 9 entgegen dem Uhrzeiger­ sinn von dem implantierten Filter 1 getrennt und aus der Vene zusammen mit der Kanüle entfernt. Dabei liegt die Fassung 10 des Filters 1 in Richtung des Blutstroms der unteren Hohlvene. Auf die Punktionswunde wird ein aseptischer Klebestreifen aufgelegt.

Claims (1)

1. Vorrichtung zur Operationsvorbereitung eines intrave­ nösen Filters mit einem Führungsansatz (2), der einen Zylinderteil (3) und einen Kegelstumpfteil (4) auf­ weist und mit einem Applikator, der eine Kapsel (5) zur Aufnahme des intravenösen Filters (1), einen an die Kapsel (5) angeschlossenen Führungskatheter (6), einen innerhalb des Führungskatheters (6) und der Kap­ sel (5) angeordneten und mit einem Gewinde zum Festle­ gen des intravenösen Filters versehenen Betätigungsele­ ment (7) und einen mit dem Betätigungselement (7) zu­ sammenwirkenden Zangenspanner (9) besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundfläche (12) der Kapsel (5) Federn (13) angebracht sind, deren freie Enden so gekrümmt sind, daß sie einen die Kapsel (5) umfassenden birnenähnlichen Drehkörper bilden, und daß an dem Führungskatheter (6) des Applikators eine zu ihm längs verstellbare und mit den Federn (13) zusammenwirkende Hülse (8) angeordnet ist.